Fahrt mal ein wenig runter. Knurren ist nicht zwingend agressives, unsicheres oder ängstliches Verhalten. Es passiert genauso im Spiel. Wenn man unsere gerade zum Rüden gewordenen Junghunde so hört, meint man sie müssten sich jeden Augenblick zu Hackfleisch verarbeiten.
Als Rüdenhalter kann ich nur folgende Punkte auflisten:
1) ein vollständiger Rüde wird in vielen Situationen von seinem Testosteronspiegel gesteuert. Und auch der Rüde muss erstmal lernen sich zu beherrschen!
2) andere Rüden sind nicht völlig auf den Kopf gefallen und nehmen den Halbstarken noch nicht komplett für voll. Mein Rüde auch nicht. Knurrt ihn ein halbstarker Rüde an ist ihm das Schnuppe. Macht das aber ein voll ausgewachsener Rüde, dann überlegt er schon, was er nun macht. Zurück pöbeln oder Rückzug antreten.
3) hört doch bitte bitte auf, euren Hunden ihre Sprache ab zu erziehen! Knurren, drohen und auch Pöbeln ist Teil ihrer Sprache! Kein Rüde macht ernst, wenn er dieses Verhaltensrepertoir abspielt. Oder habt ihr unkontrollierbare Beisser? Ein Rüdengerangel, das zwar laut und hektisch ist, wird aus eurem Hund auch keinen Beisser oder Angsthasen machen. Das sind natürliche Vorgänge, die sie auch mal ausleben müssen, vorallem wenn ihr den Konkurenten öfter trefft. Dazwischen zu gehen und ständig die Hunde bei ihrer Kommunikation zu stören macht euren Hund viel eher dazu.
4) Hunde sind keine Kuscheltiere. Das vergessen die meisten gerne. Kein Rüde auf dieser Welt hat noch nie einen anderen angeknurrt.
5) zum Rüdenleben gehört auch dazu mal gehörig einen aufs Dach zu bekommen. Gut sozialisierte Hunde wissen wie weit sie gehen dürfen und wann sie aufhören müssen. 99% solcher Rangeleien gehen unblutig aus und wenn mal Blut fließt, dann ist es nicht beabsichtigt gewesen. Meiner hatte auch schon mal ein getackertes Ohr und es war keine Beisserei.
So. Ich habe bestimmt noch was vergessen... 