Beiträge von Cerridwen

    5 - 6 Monate ist das Alter, wo die Hunde in die erste pubertäre Phase eintreten. Die Welpenzeit ist vorbei und man ist noch nicht wirklich Hund. Der erste Schub des Erwachsenwerdens hat begonnen und von nun an wird es gut und schlechte Tage geben oder auch Wochen oder im schlimmsten Fall auch Monate.
    Das ganze gibt es in 3 Phasen und kann bis zum 3. Lebensjahr (Plus/Minus) dauern.

    Murmel ich rede von Hunden mit einem hohen sozialen Status (die in der Regel schon das Leit(paar) oder Alphatier sind/sein können, wenn man es nur auf die Hundegruppe bezieht).

    SlyJeanny, bis ein Althund mit hohen sozialen Status/souveränerAlthund/geborener Alpha/coole Socke austeilt, muss schon einiges passieren. Wie schon gesagt, der macht bereits beim Einzug klar was geht und dann braucht er es nicht mehr und beim Einzug schnöselt der Schnösel nicht rum und selbst dann stehen die meistens nur mit einem Blick da, der aussagt, du bewegst dich hier nicht, nicht einen mm klar soweit und das einzige was du hier darfst ist atmen.
    Auch ein Angsthund geht nach vorne. Besser gesagt der Allerwerteste geht nach hinten und die Zähne nach vorne.

    Dingsda: wenn irgendwo Giftköder oder Essensreste regelmäßig rumliegen, dann warte ich nicht ab, bis der Hund was auf nehmen könnte, sondern übe schon vorher und achte darauf, das ich diese Dinge vor meinen Hunden sehe.
    Aber auch das gewählte Beispiel hat nichts mit Grenzen setzen zu tun, sondern ist eine Gefahrenabwehr.
    Ich glaube auch nicht, das ein wirklich verfressener Hund sich davon beeindrucken lassen würde, wenn ihm der Himmel auf den Kopp fällt. Bei der nächsten vermeintlich unbeobachteten Gelebenheit wird er es sich wieder schnappen.

    Flygoodspeed du meinst vermutlich rein Negativ auf das hinzufügen von strafen, denn sonst würde es auch der Definition keinen Sinn machen. Denn rein negativ arbeiten bedeutet etwas aus der Situation wegnehmen um ein Verhalten zu bestätigen oder zu verringern. Entweder man entfernt etwas für den Hund unangenehmes um ein Verhalten zu bestärken oder man entfernt etwas, was für den Hund angenehm ist um ein Verhalten zu verringern.
    Zum anderen warum soll ich einen Hund erst einen Fehler (anspringen zum Beispiel) machen lassen, wenn ich ihm doch direkt angemessenes Verhalten beibringen kann?

    Quebec läufige Hündinnen, Saukuhlen oder Randalesituationen sehe ich auch nicht unbedingt als Grenze an, weil die ja nun nicht immer da sind und den Alltag bestimmen, sondern eher, eine Momentaufnahme oder auch Notsituationen.
    Grenzen sind für mich Dinge wie Zimmer als Tabuzonen einrichten, niemanden anspringen, kein Krach zu machen, wenn wer klingelt oder am Zaun vorbei geht etc.

    Im übrigen ist 10x falsch belohnt ist weniger dramatisch als einmal falsch bestraft/gemaßregelt/diszipliniert - und nein dieser Satz stammt nicht von mir.

    ACM 22 1/2 oder so ähnlich und eine Triller

    Triller für Notstopp mit Sitzen (das Terriertier) und Liegen (der Große), kurzer Doppelpfiff fürs zurück

    Pfeifen sind beide an einen Schlüsselband und befinden sich in der Tasche meiner Weste und sind so eigentlich immer mit dabei.
    [/u]

    Danke für den herrlichen Vormittag oder den geretteten Tag :lachtot:

    Bei dem was ich hier an manchen Stellen gelesen habe, wundert mich eigentlich gar nichts mehr. So viel Fehlinterpretierungen, Halbwissen, falsche Beobachtungen oder Ableitungen, Begriffsverwechslungen. Wirklich sehr schön.

    Aber eine Frage wurde mir immer noch nicht beantwortet: Warum kann Grenzen setzen weh tun?
    Die dazu gegebenen Beispiele sind für mein betrachten eher "Rettungsanker in Notsituationen". Ich habe Feyd auch am Geschirr vor mich geschleudert, als die Dorfjugend ihn fast im Rückwärtsgang angefahren hat. Das war für ihn sicherlich nicht angenehm, aber es hat ihm auch nicht erklärt warum das jetzt war. Ich habe Lenny auch schon am Kragen gepackt, als er im Begriff war sich vom Balkon zu stürzen, weil jemand anderes der Meinung war der springt nicht. Aber auch das war eine Rettugsaktion und hatte nichts mit Grenzen zu tun. Meiner bescheidenen Meinung nach.

    Auch ein erlerntes Verhalten zu deckeln - also einfach nur zu unterbinden - ist in meinen Augen nicht richtig, denn gerade dieser Hund kann zu einer kleinen tickenden Zeitbopmbe werden und zu einem schier ungünstigsten Zeitpunkt explodieren und dann ist Holland in Not.
    Kann ich also wirklich sagen, ich kann mit einem Hund, dem ich sein Verhalten verboten haben entspannter spazieren gehen, als mit einem Hund, deren Auslöser langsam aber sicher gelöscht wurde?

    Wenn ängstliche/unsichere Hunde nicht nach vorne gehen, warum gibt es dann den Ausdruck "fight or fly"? Nun ein geschultes Auge sieht schon wo die "Energie" des Hundes hin geht, der aus Angst und schierer Verzweiflung nach vorne geht. Diese geht sozusagen nach hinten, aber der Hund nach vorne und das unter Umständen auch mit Verletztungsabsicht.

    Es scheint auch immer noch in den Köpfen zu geistern, das Hunde in einer linearen Hierarchie leben und deswegen nach unten treten und Maßregeln. Das ist aber nicht der Fall und entsprechend würde ein souveräner Hund auch keinen Schnösel die Leviten lesen, warum auch, das hat der gar nicht nötig und schon gar nicht, wenn die schon länger mit einander Leben.
    Ganz am Anfang beim Einzug wird eine Leittier dort kurz mal klar sagen, was seine bevorzugten Ressourcen sind und dann ist der Drops gelutscht. Um es deutlich zu sagen: Lenny darf alles, aber nicht an Feyd´s Futter. Wenn Lenny meint er müsse Feyd die Ohren auslutschen und Feyd hat da gerade keine Lust darauf, dann steht er auf und geht wo anders hin. Für Lenny das Signal, das es nicht erwünscht ist und er sucht sich eine andere Beschäftigung. Ähnlich sieht es bei Spielaufforderungen aus.
    Umgekehrt zickt Lenny aber bei fast allem, wenn sich Feyd im irgendwie nähert. Wenn Feyd gnädig ist lässt er Lenny in Ruhe, wenn er meint er will das jetzt haben, dann nimmt er es sich. Weil er in den zweier Gespann das coolere Tier ist.
    So sieht es auch aus, wenn Gasthunde da sind.
    Maßregeln tun hier nur die Kasperköppe, aber nicht Feyd - außer es geht um sein Futter.

    Treffen wir draußen den Sam, wird mein Feyd zu Schleimer. Warum, weil Sam einfach älter und noch eine Spur cooler ist - ohne das es jemals zu einer Maßregelung oder einen Comment zwischen den beiden kam.

    Nun wenn der Hund mal auf die Couch darf und mal nicht, dann ist die Couch kein NoGo. Dann ist die Couch ein Maybe. Das sind also schon mal zwei verschiedenen Dinge.

    Nun ich hatte bei den Leinenpöblern schon alles. Von schlechten Erfahrungen, über schlechert Sozialisierung bis hin zu unerzogen, von mangelnder Führung/falsche Aufgabenverteilung über Erkrankungen/hormonelle Problem bis zu unsicheren ängstlichen Menschen. Aber alle brauchen einen anderen Ansatz und alle brauchen Regeln/Grenzen/Strukturen/Rituale. Aber dieses eben nicht nur in der Situation, sondern im ganzen Leben.
    Was soll ein Hund der zum Beispiel aus Angst vor Umweltreizen pöbelt, lernen, wenn er in einer solchen Situation diszipliniert wird und seine Handlung unterbunden? Verschwindet seine Angst, wenn er entsprechend diszipliniert wird? Nun für mein dafür halten nicht, weil er so nicht dazu gebracht wird, sich in für den Hund angenehmen Dosen mit dem Reiz auseinander zusetzen.


    Hummel ich glaube nicht, das wenn ich einem Hund bewusst einen Reiz aussetze und ihn dann zu Boden ringe, das man dann noch von Kriesenmanagment reden kann. Denn das ist eine sehr beliebte Methode des Herrn, dem Hund Grenzen zu zeigen, wie noch viele andere Dinge, die mir immer wieder die Fußnägel aufkräuseln lassen. Aber darum geht es gar nicht.

    Allerdings frage ich mich gerade: Warum muss eine Grenze setzen wehtun? Aus welchem Grund?
    Tut man einem Kind weh, wenn man ihm Grenzen setzt?
    Oder tut es einem Arbeitnehmer weh, wenn dieser einen neuen Job annimmt und dort neue Grenzen gesetzt bekommt?

    Sicherlich muss man sich wohlfühlen, wenn man mit seinem Tier umgeht und vieles kommt aus dem Bauch heraus - auch bei mir - aber es schadet auch nicht, sich in einer ruhigen Minute einmal selber zu reflektieren und zu schauen, wie klar man wirklich für den Hund ist.

    Hummel Massagen oder Ausstreichungen (was auch zu den Massagen zählt) hat nichts mit dem Runterdrücken zu tun, welches ich in einem Thread hier die Tage gelesen habe.

    Wenn man von rein positiver Erziehung spricht, dann spricht man davon, das man etwas dazu fügt aber noch nicht ob es dann für den Hund etwas ist, das er das damit belegte Verhalten öfter zeigt oder ob es etwas ist, das den Hund dazu bringt ein Verhalten zu meiden.
    Genauso wie Negativ heißt, das etwas entfernt wird um ein Verhalten zu festigen oder zu löschen.

    Wenn man also von rein positiver Erziehung spricht, dann von Belohnungen, aber auch genauso von Dingen, die nicht angenehm für den Hund sind.


    Ich weiß nicht mehr genau, wer den Satz gesagt hat, aber er ist sehr wahr: "In der Erziehung/Ausbildung eines Hundes haben die Hände nichts an diesem zu suchen. Willst du mit deinen Händen an den Hund, dann liebkose ihn."

    Wir schauen oft auf die Hunde und dann wird gesagt, die verhalten sich nicht so gegen einander oder Hunde machen das auch. Aber haben wir dann auch genau hingeschaut? Ist es wirklich der souveräne Anführer der Hundegruppe oder ist es der Schnösel/Kasperkopp/Idiot/Spinner der Gruppe, den eh keiner ernst nimmt? An wen sollten wir uns dort ein Beispiel nehmen? Können wir überhaupt das körperliche, wie einen gebremsten Biss über den Fang einer Mutterhündin bei ihrem Welpen, nach ahmen. Wie schon oft gesagt, nein können wir nicht, weil wir gar nicht wissen mit welcher Intensität diese Interaktionen ausgeführt werden oder auch weil unsere Hand einfach keine Zähne hat und damit keine Druckpunkte.
    Können wir splitten oder blocken? Ja. Aber dabei sollte der Hund auch nicht berührt werden, denn Hunde berühren sich dabei auch nicht.
    Können wir mal laut werden und die Stimme erheben? Ja, denn auch Hunde werden mal laut und meckern oder ranzen den anderen an, aber sie berühren sich dabei nicht.
    Doch sie berühren sich in einem Commentkampf zum Beispiel. Ja tun sie. Aber können wir das nachmachen? Bestimmt nicht, denn diesen Kampf würden wir definitiv verlieren.
    Was wir noch den Hunden gleich tun können? Falsches Verhalten ignorieren und richtiges Verhalten mit einem Maximum an Aufmerksamkeit versehen. Dazu braucht es keine Leckers und auch kein Spielzeug oder sonstiges.

    Entscheide erst einmal, was du möchtest und warum und wie.
    Gebraucht werden alle 3 Richtungen immer, je nach Wohnort und Umgebung mal mehr und mal weniger. Ob du damit Geld verdienen kannst, hängt dann von dir ab und was du aus deiner Ausbildung dann machst und wie du dich dann weiterbildest.

    Hm wenn ich meinen Hund zur Therapie für einen verhaltensauffälligen Hund einsetzt, darf ich dann für meinen Hund auch einen Rechnung schreiben?

    Ich meine den habe ich mir ja auch dahin gehend ausgebildet, das er in gewissen Situationen entsprechend reagiert.

    Diese entsprechenden Reaktionen bringt der Hund zwar schon mit, aber ich muss diese ja bestätigen und dann muss es auch vom Wesen passen. Entsprechend muss der auch medizinisch top fit sein, was er im Moment nicht ist.
    Die Kosten müssen bei mir genauso gedeckt werden.

    Aber mal ganz ehrlich, wäre es nicht etwas komisch, wenn ich neben meinem Honorar noch ein Honorar für meinen Hund verlange.

    Genauso sehe ich es auch, wenn man mit einem Hund mit Jugendlichen arbeitet oder Besuchsdienste macht. Besuchsdienste, Schulklassen und ähnliches sind doch eher als Ehrenamt zu sehen und wenn man dann Unkosten erstattet bekommt oder eine Spende an die Organisation dann ist das schon viel.
    Therapeuten, die in der tiergestützten Therapie arbeiten bekommen auch nur ihren normalen Verdienst und die Tiere gehören nun mal dazu und wenn ich das anbieten möchte, dann muss ich eben damit leben, auch Ausgaben zu haben, die mir eben nicht erstattet werden, auch wenn es für das Tier genauso anstrengend ist, wie für mich.

    Murmel ich bin auch für klare Grenzen und diese gibt es bei uns auch, so ist es ja nicht und was ein Nogo ist, ist ein NoGo ohne wenn und aber.
    Hunde, Kinder, Jugendliche, Menschen, Arbeitnehmer, Affen, Katzen und so weiter und sofort brauchen Regeln und damit auch Grenzen um zu existieren.