Ich finde es sehr merkwürdig, wie man auf der einen Seite davon sprechen kann, sein bestes geben zu wollen und dann aber gleichzeitig nicht einmal die geringsten Dinge für eine medizinische Versorgung und eine Op - Nachsorge leisten kann.
Ich bewundere jeden Menschen, der sich ein traumatisiertes Tier nimmt - nur die meisten sind gar nicht wirklich traumatisiert, sondern nur nicht nach unseren Maßstäben sozialisiert oder geprägt. Ich bewundere jeden, der das mit Herzblut macht und dabei seine Grenzen kennt und auch mal sagt, das geht nicht mehr, die finanziellen Mittel sind erschöpft. Ich bewundere jeden, der ein Tier aufnimmt und es vermittelt und der damit kein Problem hat, das ein Interessent wieder abspringt - weil meist wird das schon einen, wenn auch meist unverständlichen, Grund haben - und trotzdem höflich bleibt und den Plan B aus der Tasche zieht.
Aber bei euch geht es ja alles drunter und drüber, Hunde können nicht getrennt werden, Abspritzen kann man sich nicht leisten - das erklärt dann auch immer wieder, warum so viele Welpen aus dem Ausland nach Deutschland kommen, wenn man diese bewußt in Kauf nimmt.
Um dir es noch einmal zu erklären, was der TA dir mit seinem Schreiben gesagt hat: der Hund ist sofort unfruchtbar, ja. Weil er keine Spermien mehr produzieren und speichern kann. Aber nicht alle Spermien werden im Hoden gespeichert sondern ein "Schuß" befindet sich im Samenleiter und der wird nicht gespült oder entfernt. diese Spermien können noch 8 Wochen - weil so einen Wurf eines Kastraten kenne ich - immer noch zu einer erfolgreichen Deckung führen.
Bei dir ist es also die Frage, wann der Rüde seine letzten Schuß verpulvert und ob dieser dann Erfolg haben wird. Deswegen raten alle TA - auch die TK Nürnberg - dazu, die Hunde noch mindestens 6 Wochen im Auge zu behalten. Weil man dann davon ausgeht, das die Spermien sich bis zu dieser Zeit abbauen oder verschossen wurden. Nur in ganz ganz seltenen Ausnahmen ist es halt noch länger da und kann zu Nachwuchs führen.
Bei mir dürfen im übrigen auch läufige Hündinnen in die Betreuung kommen - auf eigene Gefahr der Besitzer - und auch wenn ich intakte Rüden da habe, ist es mir noch nicht passiert, das unter meiner Aufsicht ein Rüde zum Schuss gekommen ist.