Zitat
Wir halten also mal fest - mein Hund darf meine Einrichtung zerstoeren und mir drohen wenn ich das nicht moechte, er darf drohen wenn ich an etwas will von dem er denkt es waere sein, er darf mir in jeglichen Situationen drohen wenn ihm etwas nicht passt.
Hm nach der ersten Beschreibung im Eingang hat der Hund gedroht, weil man bedrohlich auf ihn zugegangen ist. Das ist eine Situation in der mein Hund mir sagen darf, Stopp du machst mir Angst.
Das Knurren als solches hatte nichts damit zu tun, das er eine Beute verteidigt hat.
Zum anderen muss ich einen Hund eine Fehler machen lassen, damit ich ihn Maßregeln kann? Kann ich nicht schon vorher ansetzten und es im Ansatz mit einem Verhalten verknüpfen das ich für angemessen halten? Ich lasse mein Kind doch auch nicht an die Heizungsrohre, an den Kamin, auf die Herdplatte packen oder am Kabel vom Wasserkocher ziehen, nur damit es lernt was "heiß" ist und riskiere dabei Verbrennungen. Da greife ich auch vorher ein und wenn ich es dem Kind 100x erklären muss. Ebenso lasse ich doch auch nicht erst zu, das mein Kind im Teenyalter eine Straftat begeht, nur damit es bestraft und gemaßregelt werden kann, sondern erziehe es im Vorfeld entsprechend so, das es Respekt hat.
Bei einem Hund funktioniert das auch, das man ihn im Vorfeld zeigt oder sagt, was man von ihm erwartet - zeigt uns ja, das es die Sportler immer wieder hinbekommen, wenn sie Übungen aufbauen, weil falsch aufgebaut ist es ein Umweg und kostet unnötig Zeit.
Um mal zu sagen was passieren kann: Ich hatte vor kurzem mit einer Familie zu tun. 3 eigene Kinder im Haus, das 4. Unterwegs plus hin und wieder noch 1 oder 2 Kinder zusätzlich. Dazu hatte der Mann sein Geflügel als Hobby und die Frau marderartige Tierchen. Im Haushalt lebten 2 Hunde, eine alte DobiDame und ein Rotti von 6 Monaten. Diese Familie kannte ich privat schon und ich wusste das die Frau schon immer Hunde hatte und auch Hundeplatzgänger war. Ihr Umgang mit den Hunden war nicht meiner, aber das steht auf einem anderen Blatt. Als ich die Familie kennenlernte hatte der Rotti bereits einmal zugelangt und für blaue Flecke gesorgt. Ich sah eine Hund mit potential der total verwirrt war und Stress pur hatte. Für mich war da schon klar, das der Hund besser in einer anderen Familie als Einzelhund mit mehr Ruhe und Verständnis aufgehoben wäre. Die Leute wollte es noch mal probieren, haben aber nicht die Kurve bekommen und der Hund biss noch 2 mal in völlig normalen Situationen - für den Hund - in denen er gemaßregelt wurde und zwar so heftig, das es Verletzungen verursachte.
Der Hund wurde dann an einem Bekannten vermittelt, die diesen Hund - trotzt der Vorfälle - gerne haben wollten. auch dort sind Kinder im Haus und mit einem Unterschied, es wird ein ganz anderer Umgang gepflegt. Der Hund war auf die Minute unauffällig, ruhig und rücksichtsvoll.
Da stellt sich dann die Frage ob ruppig und deutliche Ansage oder ruhig und bedacht besser sind. Klar mag das Ansichtssache sein. Aber Grenzen und Signale muss ich nicht etablieren, das mich ein Hund aus was auch immer anknurrt.
Ich sage immer noch, dass das Nein in dem Zusammenhang gar nicht generalisiert war und nicht 100% saß und das ist in dem Alter und in dem ganzen Zusammenhang nicht verwunderlich.
Es wurde ja schon gesagt, das Hunde untereinander Erziehung in Spiele verpacken. Warum kann der Mensch das nicht? Wenn der Mensch mal etwas entspannter wäre und mehr mit den Hunden "spielt" und sich in den Kopf ruft, das man bei einem Spiel auch mal verliert, dann hätten viele viele Menschen wieder viel mehr Spaß an der Erziehung ihrer Hunde und wären deutlich entspannter. Und die Hunde hätten viel mehr Spaß an ihren Menschen und würden unter Umständen schneller lernen.
Ich persönlich finde nichts schlimmer als hysterisch schreiende Menschen, die bei jedem Signal lauter werden oder gar nicht mehr wissen was sie tun sollen.
Und mit den Hunde spielen heißt nicht, das es keine Regeln, keine Grenzen, keine Verbote oder ähnliches gibt. Sie werden nur anders etabliert und meist darüber schneller und dauerhafter und auch völlig egal wer sie dann gibt.
Lernen in einer entspannten Atmosphäre ist einfach effektiver als in einer mit Druck.