Beiträge von Cerridwen

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    die nicht von ihrem Hundehalter geführt werden, sondern mit Clicker und Leckerli um den heissen Brei herum geführt werden.

    Dann habe die Leute schlicht und einfach nicht richtig gelernt mit dem Clicker als Marker umzugehen. Ich clickere meine Hunde auch und die werden bestimmt nicht um den heißen Brei herumgeführt. Sondern der heiße Brei wird gemarkert und die passenden Alternativen, die der Hund dann von sich anbietet ebenfalls. Bei mir wird ab einem gewissen Alter nichts mehr schön gefüttert sonder sich mit der Umwelt auseinander gesetzt und der Hund kann nach Strategien suchen damit umzugehen und genau dabei helfe ich ihm.
    Schön gefüttert wird nur Gewitter und Feuerwerk.

    Holt euch einen Trainer und lasst den in solchen Situationen einmal drauf schauen. Das ist schwer von hier etwas zu sagen, weil man die Ursache nicht kennt und es kann böse ins Auge gehen, wenn man nun etwas ins blaue empfiehlt. Gerade wenn Kontrollverlust droht und es durch wegschieben schlimmer wird.

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    Cerridwen: Ein solchermassen geschütztes Kind (oder Hund) tut mir leid, wenn es in's reallife entlassen wird und ist dort sicher nicht überlebensfähig.

    Ein Kind im Glauben zu lassen, die ganze Welt wäre eine Insel der Glückseeligkeit halte ich für das Falscheste, was man machen kann. Um ein Kind oder einen Hund auf die Welt vorzubereiten, gehört auch, dass es weiss, was Angst, Wut, Ungerechtigkeit, Stress etc. ist.

    Hat das wer behauptet? Es geht um die Erziehung dem Alter entsprechend. Jeder darf Fehler machen die a dem Alter angepasst sind um zu lernen und b die keine Gefahr darstellen.
    Kinder werden älter kommen in die Kita und in die Schule und dort werden Regeln und Grenzen angepasst und trotzdem werden sie dahin gehen erzogen das Klauen, Schlagen und ähnliches nicht geht und zwar ohne das ich sie vorher klauen lassen, damit sie von der Polizei nach Hause gebraucht wird.
    Ich kann dir versichern, wir sind alle so aufgewachsen, meine Geschwister und ich und auch mein Kind ist so aufgewachsen und ich kann dir versichern wir sind alle überlebensfähig und standen alle sehr früh und sehr sicher auf eigenen Füßen und keiner kann sich in irgendeinerweise beklagen.

    Bei Hunden ist es ähnlich, die Erziehung dem Alter angepasst. Bei einem 5 Monate alten Hund geht man eben noch ganz anders vor als bei einem Hund von 21 Monaten. Und wenn man die Basis im Spiel legt und ohne "Druck" - ja ich nenne es mal so - arbeitet, hat man es später - meine Erfahrung - um einiges leichter.
    Es hat keiner gesagt, das der Mozart den ganzen Tag gegängel und gedeckelt wird, sondern es wird nur gesagt, das die Reaktion der Situation und dem Alter entsprechen total überzogen war.

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    Was würdest Du tun - selbst wenn Dein Kind so harmonisch erzogen wird - wenn es im Begriff ist, die heisse Herdplatte anzulangen oder aber die hübsche, s...teure Statue von allen Seiten begutachtet und dabei ist, sie vom Sockel hochzuhiefen? Geistesgegenwart ist doch nicht Hysterie und der Lerneffekt für Kind oder Hund ist ein enormer, wenn der Schreck dazu kommt.

    Ich lasse es erst gar nicht dazu kommen. Weder das mein Kind in die Verlegenheit, kommt auf die Platte zu langen, noch das ich ein Kind in einem Alter der Trotzphase mit einer Schere durchs Haus rennen lasse, noch das dieser irgendwelche Einrichtungsgegenstände von irgendwas herunter hieft. Wenn ich Hund und Kind in einem Zeitraum nicht beobachten kann, ist der Bereich verschlossen. Und auch ein Kind das sich so etwas anschaut, würde ich mit einem komm her und schau mal was ich hier habe zu mir holen. ganz einfach.

    Ich frage mich immer wieder was jemand durch einen Schreck lernen soll, außer meiden.

    Bemerkenswert ist auch, das in der Beschreibung kein Wort von hysterisch oder turbulent steht. Aber der Mensch geht automatisch davon aus, das wenn viele Kinder und Tiere auf einem Haufen sind, das der Alltag turbulent ist. Dort war es der Umgang - der war wie der der hier gefordert wird, mit Maßregeln und deutlichen Ansagen für den Hund für jede Kleinigkeit - der den Hund in Streß versetzte, nicht der Haushalt. Es fehlte das Verständnis, das dieser Hund Angst hatte und schon gar nicht mehr wusste, was er eigentlich machen sollte oder konnte oder ob er überhaupt noch atmen durfte. Dort war auch, Nein ist Nein und wenn ich sage du bleibst da, dann bleibst du da. Das dieses der Hund in dem Alter aber nicht leisten konnte, kam den Leuten so nicht in den Sinn.

    Ich frage mich wirklich, wo ein bedrohliches auf den Hund zugehen eine souveräne Reaktion ist.
    Wir vergessen dabei eins, das ein Kind auch etwas aufgibt, wenn es damit nie Erfolg hat und das es irgendwann in ein Alter kommt, wo es versteht was man von ihm möchte und es ihm erklären kann. Während der Hund sich Strategien zurecht legt und wenn etwas nie zum Ziel führt, in dem ich etwas von vornherein verhindere, dann wird dieses aus dem "Plan" gestrichen.

    Eine andere Alternative dem Hund das Kauen an den Fransen madig zu machen, wäre ruhig hin zugehen und die Füße auf die Fransen zu stellen und das Nein als Mantra zu wiederholen und zwar so lange, bis der Pubs die Lust an dem Teppich verloren hätte. Damit hätte man einen 5 Monate alten Hund auch nicht in die Enge treiben müssen, das er meint knurren und schnappen zu müssen. Das wäre dann auch dem Alter entsprechend gewesen.

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    Wir halten also mal fest - mein Hund darf meine Einrichtung zerstoeren und mir drohen wenn ich das nicht moechte, er darf drohen wenn ich an etwas will von dem er denkt es waere sein, er darf mir in jeglichen Situationen drohen wenn ihm etwas nicht passt.

    Hm nach der ersten Beschreibung im Eingang hat der Hund gedroht, weil man bedrohlich auf ihn zugegangen ist. Das ist eine Situation in der mein Hund mir sagen darf, Stopp du machst mir Angst.
    Das Knurren als solches hatte nichts damit zu tun, das er eine Beute verteidigt hat.

    Zum anderen muss ich einen Hund eine Fehler machen lassen, damit ich ihn Maßregeln kann? Kann ich nicht schon vorher ansetzten und es im Ansatz mit einem Verhalten verknüpfen das ich für angemessen halten? Ich lasse mein Kind doch auch nicht an die Heizungsrohre, an den Kamin, auf die Herdplatte packen oder am Kabel vom Wasserkocher ziehen, nur damit es lernt was "heiß" ist und riskiere dabei Verbrennungen. Da greife ich auch vorher ein und wenn ich es dem Kind 100x erklären muss. Ebenso lasse ich doch auch nicht erst zu, das mein Kind im Teenyalter eine Straftat begeht, nur damit es bestraft und gemaßregelt werden kann, sondern erziehe es im Vorfeld entsprechend so, das es Respekt hat.
    Bei einem Hund funktioniert das auch, das man ihn im Vorfeld zeigt oder sagt, was man von ihm erwartet - zeigt uns ja, das es die Sportler immer wieder hinbekommen, wenn sie Übungen aufbauen, weil falsch aufgebaut ist es ein Umweg und kostet unnötig Zeit.

    Um mal zu sagen was passieren kann: Ich hatte vor kurzem mit einer Familie zu tun. 3 eigene Kinder im Haus, das 4. Unterwegs plus hin und wieder noch 1 oder 2 Kinder zusätzlich. Dazu hatte der Mann sein Geflügel als Hobby und die Frau marderartige Tierchen. Im Haushalt lebten 2 Hunde, eine alte DobiDame und ein Rotti von 6 Monaten. Diese Familie kannte ich privat schon und ich wusste das die Frau schon immer Hunde hatte und auch Hundeplatzgänger war. Ihr Umgang mit den Hunden war nicht meiner, aber das steht auf einem anderen Blatt. Als ich die Familie kennenlernte hatte der Rotti bereits einmal zugelangt und für blaue Flecke gesorgt. Ich sah eine Hund mit potential der total verwirrt war und Stress pur hatte. Für mich war da schon klar, das der Hund besser in einer anderen Familie als Einzelhund mit mehr Ruhe und Verständnis aufgehoben wäre. Die Leute wollte es noch mal probieren, haben aber nicht die Kurve bekommen und der Hund biss noch 2 mal in völlig normalen Situationen - für den Hund - in denen er gemaßregelt wurde und zwar so heftig, das es Verletzungen verursachte.
    Der Hund wurde dann an einem Bekannten vermittelt, die diesen Hund - trotzt der Vorfälle - gerne haben wollten. auch dort sind Kinder im Haus und mit einem Unterschied, es wird ein ganz anderer Umgang gepflegt. Der Hund war auf die Minute unauffällig, ruhig und rücksichtsvoll.

    Da stellt sich dann die Frage ob ruppig und deutliche Ansage oder ruhig und bedacht besser sind. Klar mag das Ansichtssache sein. Aber Grenzen und Signale muss ich nicht etablieren, das mich ein Hund aus was auch immer anknurrt.
    Ich sage immer noch, dass das Nein in dem Zusammenhang gar nicht generalisiert war und nicht 100% saß und das ist in dem Alter und in dem ganzen Zusammenhang nicht verwunderlich.

    Es wurde ja schon gesagt, das Hunde untereinander Erziehung in Spiele verpacken. Warum kann der Mensch das nicht? Wenn der Mensch mal etwas entspannter wäre und mehr mit den Hunden "spielt" und sich in den Kopf ruft, das man bei einem Spiel auch mal verliert, dann hätten viele viele Menschen wieder viel mehr Spaß an der Erziehung ihrer Hunde und wären deutlich entspannter. Und die Hunde hätten viel mehr Spaß an ihren Menschen und würden unter Umständen schneller lernen.
    Ich persönlich finde nichts schlimmer als hysterisch schreiende Menschen, die bei jedem Signal lauter werden oder gar nicht mehr wissen was sie tun sollen.
    Und mit den Hunde spielen heißt nicht, das es keine Regeln, keine Grenzen, keine Verbote oder ähnliches gibt. Sie werden nur anders etabliert und meist darüber schneller und dauerhafter und auch völlig egal wer sie dann gibt.
    Lernen in einer entspannten Atmosphäre ist einfach effektiver als in einer mit Druck.

    Knurren ist normale Kommunikation ja und sie hat eine Aussage und auf die sollte ich schon adäquat reagieren. Aber es ist nicht unbedingt adäquat, wenn man den Hund dann mit seiner Handlung dazu bringt schnappen zu müssen.
    Ich als Mensch und Besitzer sollte - meiner Meinung nach in dem Alter - deeskalierend wirken, später im übrigen auch, auch wenn man dann vielleicht schon eine anderen Signalebene hat und die Situation wieder anders löst.

    Man sollte vielleicht als Besitzer eines Hundes auch mal direkt an die Zukunft denken. Was wenn der Hund dann älter ist, der Halter wieder in eine Situation kommt, wo der Hund klar sagt "Stopp" und der weiter geht? Ist der Halter dann auch noch gewachsen dem Hund abzufangen, wenn der schnappen will oder gibt es dann ein kleines Kämpfchen das im Zweifel der Hund gewinnt?
    Will ich mich als Halter in so eine Situation bringen?
    Will ich als Halter meine Umwelt in eine solche Situation bringen?

    Dem Hund ist es vielleicht in dem Zusammenhang Teppich im Moment egal und er hat das nun mit dem Teppich verknüpft, aber die nächste Situation kommt bestimmt.

    Noch einmal der Hund ist 21 Wochen, da gehe ich noch nicht davon aus, das alle Signale mit allen Mitbewohner in allen Motivationslagen generalisiert sind