Beiträge von Wauzihund

    Das Wichtigste beim Mopskauf: Ein guter Züchter. Das bedeutet in diesem speziellen Fall einen Züchter, dem auch schon aufgefallen ist, dass die zurzeit leider noch gängigen Standards der Zuchtverbände durchaus eine große Einschränkung der Lebensqualität der Hunde darstellen können.

    INFORMATION ist das allerwichtigste! Schmökere durch alle Mops- und alle Mopszüchterseiten (da gibt es sehr viele). Du wirst dem "Altdeutschen Mops" begegnen - vor ca. 50 Jahren hatten die Möpse eine viel längere Nase, das wird von einigen wieder angestrebt. Dann gibt es den "Retro-Mops", da wird Jack Russell eingekreuzt. Oder den "Sport-Mops". Dann gibt es Züchter, die Zuchttiere aus Amerika importieren, da sehen die Möppels ohnehin noch aus wie die "Altdeutschen".

    Und so weiter, und so weiter.

    Der Preis für einen "guten" Mops ist zurzeit sehr hoch, das darf Dich nicht abschrecken. Niemals, niemals, niemals einen Hund mit zweifelhafter Herkunft kaufen, und schon gar keinen Mops!

    "Gute" Möppels sind sportlich, agil, schlank, freundlich zu allen Lebewesen und haaren immer und überall.

    Trotz aller Bemühungen wird es noch eine ganze Weile dauern, die bisherigen Gesundheitsprobleme "wegzuzüchten", als da sind schnell auftretende Atemnot, größere Verletzungsgefahr der (hervorquellenden) Augen, durch die krumm gezüchteten Beinchen eher Probleme mit der Kniescheibe und - das sollte man wirklich nicht unterschätzen - oft Probleme mit anderen Hunden, die die "Sprache" (nämlich oftmals Röcheln) und das Aussehen der Plattschnuten nicht immer richtig einschätzen können.

    Von Bullys habe ich keine Ahnung ;) .

    Liebe Grüße
    Wauzihund

    Oh, mit so einem summenden Ding sollte ich Bobby mal an die Pfoten gehen (ich nehme an, es vibriert auch) - der würde sein Lieblingsstofftier nehmen und ausziehen :D !

    Bobby hat auch sehr lange Krallen, das "Leben" scheint aber echt bis an die Spitze zu gehen - diese Schreierei (vom Hund) riskiere ich nicht mehr. Wir haben eine Krallenschere mit "Begrenzer", die kann man so einstellen, dass man nur ein dünnes Scheibchen abschneidet - trotzdem quiekt Bobby wie bekloppt.

    Bei uns entfällt Krallenschneiden.

    Liebe Grüße
    Wauzihund

    sandelo - Das Lob gebührt nicht mir (schade eigentlich ;) ), sondern Clarissa v. Reinhardt von animal learn, die hat den Text verfasst!

    LG
    Wauzi

    PS: Hier im Park hatte eine Halterin auch mal so ein Halsband - ihr Hund ist nämlich immer im tiefsten Gebüsch verschwunden, um weggeworfene Taschentücher zu fressen. Ja, das ist eklig, aber sehen konnte sie es nicht wirklich. Also hat sie mal dann und wann prophylaktisch auf's Knöpfchen gedrückt, wenn der Hund im Gebüsch war. Und oft genug ist es passiert, dass sie das Sprühen sogar versehentlich ausgelöst hat. Genützt hat es natürlich gar nichts ...

    Sie hat natürlich auch den Text bekommen :D .

    Hundehaltung ist wie Autofahren: Defensiv ist's entspannter ;) .

    Leider wirst Du in Deinem weiteren Hundehalter-Dasein noch sehr vielen Leuten begegnen, deren Meinung/Verhalten Du so gar nicht nachvollziehen kannst.

    Für mich bedeutet das in den meisten Fällen: Fremden Hund (wenn er nervt) vertreiben, mit eigenem Hund weggehen.

    Wenn der andere HH nun mal so ignorant ist, nützt Schreien auch nix.

    Ach, Friederike, jetzt sei nicht so streng ;) ! Natürlich renne ich auch nicht in der Hoffnung durch die Gegend, möglichst bald fies zu jemandem sein zu können. Oft genug kniee ich in meiner "guten" Büroklamotte im Erdreich und übe mit fremden Kindern, wie man dem Hundel am besten ein Leckerli reicht.

    Aber manchmal packt's mich halt :p !

    Wauzi

    Meine "Lieblingssituation" ist immer, wenn Mann, Frau oder Kind (meist in unangemessener Lautstärke) fragen: "Beißt der?" Wenn meine Fähigkeit zum Pokerface mal wieder aufgefrischt werden muss, antworte ich mit "Ja".

    Könnt' mich innerlich wegschmeißen über den oberdämlichen Gesichtsausdruck der Leute nach dieser Antwort :fies: .

    manchmal fies
    Wauzihund ;)

    Oh, da komme ich ja gerade rechtzeitig ;) !
    Lies mal bitte dies, vermutlich hat sich Deine Frage dann erledigt.

    Liebe Grüße von Wauzihund


    Köpfchen statt Knöpfchen...

    ...das gilt auch für die viel gepriesenen Sprühhalsbänder, die in verschiedenen Ausführungen den Markt erobert haben. Spätestens seit uns die Hundenanny allwöchentlich im deutschen Fernsehen vorführt, wie jeder Hund, ganz gleich welches Problem er seinen Haltern vermeintlich oder tatsächlich bereitet, mit Einsatz einer Fernbedienung in das Verhalten gepresst werden kann, das Herrchen oder Frauchen beliebt, finden die Halsbänder, die einen angeblich völlig harmlosen Spraystoß von sich geben, steigenden Absatz.

    Doch schon der gesunde Menschenverstand lässt einen aufhorchen, wenn Hersteller und Anwender behaupten, dass der jederzeit auszulösende Sprühstoß für den Hund "gar nicht schlimm" sei. Da fragt man sich doch selbst nach nur kurzem Nachdenken, wie es denn möglich sein soll, instinktive, genetisch fixierte Verhaltensweisen wie zum Beispiel das Jagdverhalten durch etwas zu unterdrücken, das dem Hund gar nichts ausmacht?! Dem Hundehalter wird generös angeboten, das Gerät doch selbst mal in die Hand zu nehmen oder um den Hals zu legen, während der Trainer den Auslöser betätigt... und tatsächlich, so schlimm war das doch gar nicht. Ein kurzes "Zischhhh" mit etwas feucht-kalter Luft. "Ja", bestätigt der überzeugte Hundehalter, "das war gar nicht schlimm." Was Hersteller und Trainer jedoch geflissentlich verschweigen (aus Unwissenheit oder in betrügerischer Absicht?!), ist die Tatsache, dass plötzlich auftretende, nicht eindeutig zuzuordnende Zischlaute beim Hund als Angst auslösende, sogar lebensbedrohliche Laute abgespeichert sind, bei denen sofort die Flucht ergriffen werden muss. Jeder kennt den Anblick eines Hundes, der sich selbst im Körbchen `zig mal um die eigene Achse dreht, bevor er sich schließlich gemütlich niederlegt. Es handelt sich bei dieser Verhaltensweise um ein Erbe aus den Zeiten, in denen der Hund noch weitgehend draußen in Freiheit lebte. Bevor er sich hinlegte, drehte er sich mehrfach im Gras oder Laub, um die ausgesuchte Liegestelle als ungefährlich abzusichern. Sollte beim Drehen ein Zischlaut (zum Beispiel von einer
    Schlange) zu hören sein, würde er sich durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen. Biologisch sinnvoll... und diesen genetisch fixierten, Angst auslösenden Zischlaut bringen wir Menschen nun in den unmittelbaren Kopfbereich des Hundes! Und drücken vielleicht gleich mehrfach das Auslöseknöpfchen, worauf der Hund ganz leicht nicht nur in Angst, sondern sogar in Panik versetzt werden kann ohne die Möglichkeit, sich durch die Flucht zur retten!

    Eigentlich ist dieser Umstand allein schon Grund genug, niemals zu erlauben, dass einem uns anvertrauten Lebewesen ein solches Gerät angetan (im wahrsten Sinne des Wortes!) wird. Es gibt aber noch mehr Probleme:
    Der Hund weiß nie, wann und vor allem warum der Sprühstoß ausgelöst wird, befindet sich also in ständiger Erwartungsunsicherheit. Wer wissen möchte, wie sich das anfühlt, dem empfehle ich folgendes Eigenexperiment, das nicht in Anwesenheit eines Hundes durchgeführt werden sollte, damit dieser nicht unnötig verunsichert wird: Bitten Sie ein Familienmitglied oder einen Freund, Sie wirklich stark zu erschrecken, zum Beispiel durch einen lauten Schrei oder dadurch, dass er plötzlich die Stereoanlage zu voller Lautstärke aufdreht oder zwei Töpfe aufeinander schlägt, wenn Sie gerade überhaupt nicht damit rechnen, sich zum Beispiel entspannt im Sessel zurücklehnen oder gerade mit Freunden Karten spielen. Das Experiment sollte mindestens mehrere Stunden, am besten ein oder zwei Tage dauern und der Schreckreiz sollte in dieser Zeit mehrfach ausgelöst werden, ohne dass Sie wissen, wann dies sein wird. Sie werden merken, dass der eigentliche Reiz, wenn er dann endlich auftritt, bei weitem nicht so schlimm zu ertragen ist, wie die zermürbende Warterei auf ihn. Obwohl man ihn fürchtet, wünscht man ihn schon beinahe herbei in der Hoffnung, dann wieder eine Weile Ruhe zu haben, was aber nicht so ist, da er kurz nach dem Auftreten ein zweites oder drittes Mal ausgelöst wird und dann wieder stundenlang gar nicht, ganz wie es Ihrem Helfer beliebt. Keine angenehme Vorstellung, nicht wahr?!

    Aber es gibt noch weitere Probleme. Gleich mehrere ergeben sich aus der Tatsache, dass Hunde über gedankliche Verknüpfung lernen. Trägt der Hund das Halsband und erhält den Sprühstoß, wenn er zum Beispiel auf mehrfachen Zuruf nicht kommt, so möchte der Mensch ihm damit zeigen, dass er dafür mit Schreckreiz bestraft wird, dass er ungehorsam ist. Es kann aber gut sein, dass er in genau diesem Moment zu einem kleinen Kind, einem Jogger oder einem anderen Hund schaut und den Strafreiz damit verbindet. Das Ergebnis ist dann ein Hund, der noch immer nicht besser auf Abruf reagiert, dafür aber Ängste, evtl. sogar durch die Angst ausgelöste Aggressionen gegen das entwickelt, was er gerade sah. Die Hundehalter sind dann ratlos, weil ihr Hund "plötzlich" kleine Kinder meidet oder Jogger anknurrt, mit denen er doch bisher bestens auskam. Viele solcher Beispiele finden sich in meiner Hundeschule ein, erst kürzlich ein Rodesian Ridgeback Rüde, dessen Sprühhalsband immer ausgelöst wurde, wenn er zum Wildern durchbrennen wollte. Bei diesen Spaziergängen war allerdings auch immer seine Gefährtin, der Zweithund der Familie, anwesend. Die Halter kamen nun nicht wegen des unerwünschten Jagdverhaltens zu mir in die Hundeschule, mit dem sie sich inzwischen abgefunden hatten, sondern weil der Rüde seit Wochen die Nähe der Hündin mied. Immer wenn diese den Raum betrat oder sich, so wie früher, zu ihm kuscheln wollte, verließ er mit ängstlichem Gesichtsausdruck das Zimmer und das konnte man sich nicht erklären... Was hatte man diesen beiden Hunden angetan!
    Welche Gefühle wurden in den Tieren ausgelöst?! Der Rüde hatte nun Angst vor seiner Gefährtin, die er früher heiß und innig liebte, während diese nicht verstehen konnte, weshalb er, der vorher immer leidenschaftlich mit ihr spielte und tobte, sie jetzt mied. Die gleiche Trainerin, die den Einsatz des Sprühhalsbandes empfohlen hatte, empfahl jetzt übrigens, einen der Hunde abzugeben, weil die Tiere sich unterschiedlich entwickelt hätten und einfach nicht mehr gut zueinander passen würden. Die Ängste des Rüden erklärte sie über die angeblich dominante Ausstrahlung der Hündin. Man könnte weinen, wenn man Hunden mit einem solchen Schicksal gegenüber steht, oder es packt einen einfach nur die Wut.

    Die Probleme gehen noch weiter, denn nichts generalisiert sich bei Hunden so schnell wie Geräuschangst. Nicht nur dieser Rüde, sondern auch zahlreiche andere Hunde entwickeln nach Einsatz des Sprühhalsbandes Ängste vor allen möglichen Geräuschen. Das Öffnen einer kohlensäurehaltigen Getränkeflasche, das Zischen von heißem Fett in der Pfanne, Knall- und Schussgeräusche, die dem Hund vorher egal waren, versetzen ihn jetzt in Angst und Schrecken. Der oben erwähnte Ridgeback-Rüde zum Beispiel verzog sich mit eingezogener Rute unter den Tisch des Besprechungsraums, als ich eine Wasserflasche öffnete. Dies tat ich nicht, weil ich Durst hatte - traurigerweise gehört es inzwischen schon fast zum Standardprogramm beim ersten Kennenlernen und Analysieren eines mir vorgestellten Hundes auszutesten, ob er schon mit Sprühhalsband gearbeitet wurde und welche Wunden dies an seiner Seele hinterlassen hat. Die Halterin war auch sehr erstaunt, als ich ihr nach dem "Flaschentest" auf den Kopf zusagte, dass an ihrem Hund sicher schon mit Sprühhalsband gearbeitet worden war. Das wollte sie mir eigentlich gar nicht erzählen, weil sie schon gehört hatte, dass ich gegen den Einsatz dieser Geräte bin. Nachdem ich sie auf die Reaktion ihres Hundes hingewiesen hatte, war sie sehr betroffen. Und wütend, nachdem ich ihr erklärte, weshalb ihr Rüde jetzt Angst vor der Hündin und vor allen möglichen Geräuschen hatte.
    Wütend auf die Trainerin, die sie auf diese "unerwünschten Nebenwirkungen" nicht aufmerksam gemacht, sondern immer erklärt hatte, wie harmlos der Einsatz des Gerätes sei. Für mich stellt sich die Frage, ob Kollegen, die es einsetzen, um diese Nebenwirkungen nicht wissen, oder ob sie diese bewusst verschweigen, weil kaum jemand bereit wäre, den Einsatz zu erlauben, wenn sie bekannt wären. Und ich stelle mir die Frage, was von beiden eigentlich schlimmer ist...

    Last not least gibt es Probleme mit der Technik. Es soll schon vorgekommen sein, dass das Gerät durch andere Funkfrequenzen oder sogar die Fernbedienung eines in der Nähe befindlichen Halsbandes an einem anderen Hund ausgelöst wurde. Der Strafreiz wird dann also einem Hund verabreicht, der einfach nur herumsteht oder gerade spielt oder sonst etwas tut. Das steigert die Erwartungsunsicherheit natürlich noch mehr und erhöht die Trefferquote auf Fehlverknüpfungen immens.
    Zusätzlich löst es nicht immer zuverlässig aus, kann zum Beispiel durch Wetterlagen mit feuchter Luft (Nebel, Regen) verzögert oder gar nicht reagieren. Schließlich zeigt es auch nicht an, wann die Batterie leer ist, wodurch es passieren kann, dass der Auslöser gedrückt wird und nichts geschieht. Dann käme man durch das Ausbleiben des Strafreizes (wenn der Hund denn überhaupt verstanden hätte, wofür er eigentlich bestraft werden soll) in den Bereich der variablen Bestätigung, was das unerwünschte Verhalten sogar noch verstärkt. Der Hund würde nämlich lernen, dass er das Verhalten nur immer wieder zeigen muss, bis er schließlich wieder zum Erfolg (in diesem Fall das Ausbleiben des Strafreizes und die erfolgreiche Durchführung des Verhaltens) kommt.

    Man kann es also drehen und wenden, wie man will: Sprühhalsbänder sind ganz und gar nicht harmlos, im Gegenteil sogar sehr gefährlich. Manche Hunde werden durch sie so verunsichert, dass sie in die so genannte erlernte Hilflosigkeit fallen, was zur Folge hat, dass sie kaum noch Aktionen zeigen oder Handlungen anbieten, weil sie in ständiger Angst vor dem für sie unkalkulierbaren Strafreiz leben. Um diesen Tieren und ihren verzweifelten Haltern zu helfen, braucht es ein meist lang angelegtes, gut durchdachtes Training, das den Hund aus dieser erlernten Hilflosigkeit und seinen vielfältigen Ängsten wieder herausholt.

    Sprühhalsbänder gaukeln dem Hundehalter vor, mal eben schnell per Fernbedienung eine Lösung für vermeintliche oder tatsächlich entstandene Probleme zu haben. Aber so einfach ist das nicht. Hunde sind uns anvertraute, fühlende und denkende Lebewesen, die nicht beliebig manipulierbar sind und deren Lernverhalten sich von dem unseren ganz erheblich unterscheidet. Ich kann deshalb nur dringend empfehlen, jeden Ausrüstungsgegenstand und jede Methode, der/die durch Hersteller oder Trainer empfohlen wird, vor Anwendung am Hund genau zu prüfen, sich gut zu informieren und im Zweifelsfall nach dem guten alten Motto zu entscheiden, das auch für unsere Hunde gelten sollte: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu.

    © Clarissa v. Reinhardt
    animal learn

    P.S.: Hiermit lade ich alle Hundefreunde ein, bei der Verbreitung dieses Textes zu helfen. Ich erlaube als Autorin ausdrücklich, ihn (vollständig und unverändert und unter Nennung der Quelle) auf anderen Homepages zu veröffentlichen, auszudrucken und zu verteilen oder auf ihn hinzuweisen. Je mehr Menschen um die Tücken und Gefahren des Sprühhalsbandes wissen, je mehr Hunden bleibt dessen Anwendung hoffentlich erspart.
    Ein herzliches DANKE an jeden, der diesen Text weitergibt.