Beiträge von Subleyras

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    Habt ihr vielleicht noch eine Idee, wie ich meiner Mutter diese ständige "Angst" nehmen kann?
    Sie fühlt sich immer und pberall überfrodert, denkt viel zu viel nach und geht immer gleich vom allerschlimmsten aus ...
    Wie kann ich ihr beibringen, dass das alles nur halb sowild ist wie sie sich das mal wieder ausmalt?
    Auf normales "Gut zureden" geht sie schon garnichtmehr ein.

    Jaaa.... so eine Mutter habe ich auch. Die ist übrigens heute noch so und wird nächsten Monat 70...

    Ich kenn zwar Deine Mutter nicht, aber aus eigener (langjähriger!) Erfahrung kann ich Dir nur raten, das gute Zureden zu lassen und Ihr einfach mal mehr aus der Hand zu nehmen.
    Da Du ja schon 16 bist, kannst Du sie mit Sicherheit schon ein bißchen entlasten. Z.B. schnell mal den Abwasch machen, während sie beim Einkaufen ist oder ihr mal zwischendurch eine Tasse Tee bringen. So kleine Gesten beruhigen "Streß-Glucken" schon ungemein...

    Darüber hinaus würde ich sie auch mal an den Computer setzen und hier durchs Forum stöbern lassen. Dann wird sie merken, dass Ihr mit Euren Problemen wahrlich nicht die Einzigen seid - grade Angstaggressionen oder Rüden-Unverträglichkeit liest man hier haufenweise von Haltern aus ganz Deutschland.

    Das sind (neben vielen anderen) durchaus "normale" Probleme, denen man sich als Hundehalter eben stellen muss.
    Orientiert Euch nicht an den Musterbeispielen vom Hundeplatz - die anderen Halter haben nämlich auch keine Hunde, die als immergehorchende Supertalente auf die Welt gekommen sind, sondern sie haben sehr intensiv für ihre Erfolge gearbeitet!

    Des Weiteren würde ich mich den guten Vorschlägen meiner Vorredner nur anschließen wollen - lasst Euren Merlin erstmal richtig bei Euch ankommen, schließt Freundschaft, arbeitet an Eurer Bindung und zeigt ihm Eure Welt. Damit habt Ihr für die nächsten Wochen schon genug zu tun und werdet auch reichlich Erfolgserlebnisse feiern können, wenn Ihr mit Freude an die Sache herangeht und auch mal fünfe grade sein lasst.

    Seht das doch mal positiv - je "weiter unten" Ihr nach den ersten Erlebnissen Eure Erwartungshaltung an den Hund ansetzt, desto schöner wird es doch nur, wenn er etwas neues lernt. Und ich bin mir sicher - der wird Euch schon noch überraschen, wenn er sich erstmal zu Hause fühlt...

    Liebe Grüße - und bloß nicht den Mut verlieren, da mussten wir alle durch!
    Sub.

    Ach Gott ja, solche Leute kenn ich auch...

    Manche sind unverbesserlich und manche lernen eben erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist - und damit meine ich sowohl Halter als auch Hunde!

    Vor ein paar Jahren gab es bei uns in der Gegend mal einen Kerl, der einen recht aggressiven mittelgroßen Mischling besaß. Er hat ihn auch nie angeleint und wenn ich ihm mit meinem, damals sehr jungen, Hund an der Leine begegnet bin, hat er meine Bitten, doch seine Flohschleuder zu bändigen mit den Worten: "Den lein ick nie an. Der kann alleene loofen." abgebürstet.

    Sein Hund hat Null auf ihn gehört, kam über die Straße gerannt und ist meinem wortwörtlich direkt in den Nacken gesprungen... Mein Hund Bébé war (obwohl größer als sein Angreifer) ein totales Schaf, von Wehrhaftigkeit keine Spur, so dass ich jedes Mal selber dazwischen gehen musste.

    ...tja, und dann kam der Tag, an dem ich auf einmal zwei Hunde hatte.
    Ich bog mit meinen beiden um die Ecke, erspähe den Flokati...und schon war es zu spät. Das kleine Terrormonster rast über die Straße, bellt wie von Sinnen, stellt die Haare auf - und lag am Boden, schneller als er gucken konnte.
    Meine Colliedame hat sich den Kerl so richtig "vorgeknöpft". Ich musste schon wieder dazwischengehen, diesmal allerdings, damit dem anderen Hund nichts passiert.

    Fortan hatte sich dieses Problem auch erledigt. Der Kampf-Mopp hatte seinen Meister gefunden und obwohl er nicht ernsthaft etwas abbekommen hat, haben zwei kleine Kratzer auf der Schnauze sein Herrchen so geschockt, dass ich die beiden fortan nur noch mit Leine angetroffen habe.

    So kann es also auch gehen...

    LG, Sub.

    Hallo Toxine,

    das ist natürlich ein unhaltbarer Zustand... nicht nur für Euch, auch für den Hund.

    So, wie sich Deine Beschreibungen lesen, fühlt sich die Kleine tatsächlich als Chef im Haus, der sich um den Schutz seines Rudels kümmern muss und obendrein selbiges sehr deutlich "in die Schranken weist", z.B. beim Pfötchenabtrocknen...

    Das ist allerdings für einen Hund sehr ungesund, da er mit so einer Situation (ein menschliches Rudel zu führen) heillos überfordert ist und daher auch in seiner "Verzweiflung" die Souveranität eines "Chefs" verliert und den einen gegen den anderen verteidigt.

    Es ist wirklich schade, dass Ihr Euch einen kompetenten Trainer nicht leisten könnt - ich würde diese Ausgaben jedoch in nächster Zeit zur obersten Priorität zählen und darauf sparen oder ggf. von den Eltern sponsern lassen, denn alles, was wir Dir hier raten können ist und bleibt eine Ferndiagnostik und ist bei so einem gravierenden Problem nur ein Tropfen auf dem heißen Stein...

    Ich würde etwa so vorgehen:

    - Zunächst zeigt Ihr der Kleinen mal, wer im Rudel eigentlich die Hosen anhat und "erlöst" sie von ihrer übermächtigen Verantwortung. Ich habe dazu hier: https://www.dogforum.de/ftopic36040-40.html schon mal ziemlich viel geschrieben, ich will jetzt nicht alles wiederholen.

    - Zweitens würde ich "Daisy-Zeiten" einführen, in denen sowohl Du als auch Dein Freund sich intensiv mit ihr beschäftigen, jeweils vorerst einzeln und dann gemeinsam.

    - In dieser "Daisy-Zeit" solltet Ihr, bevor Ihr mit Kommandos oder Kunststückchen anfangt, zunächst mal ein richtiges Vertrauensverhältnis zu Ihr aufbauen: Viel Kuscheln (wenn sie es zulässt) und tolle Spiele (z.B. von http://www.spass-mit-hund.de), damit sie wieder Fuß fassen kann und merkt, dass sie diesmal angekommen und gewollt ist - bei tollen und interessanten "Freunden".

    - Bezüglich des Gebells, was sie beim Eintritt von Fremden in "ihre" Wohnung veranstaltet denke ich, dass Ihr bald eine Besserung merken werdet, wenn Daisy erstmal begriffen hat, wo ihr Platz ist.
    Darüber hinaus würde ich vorschlagen, öfter mal ein paar "hundefeste" Freunde einzuladen (zunächst einzeln, dann mehrere) und mit denen vorher abzusprechen, dass niemand, auch nicht Ihr selbst, Daisys Terror auch nur irgendeine Beachtung schenkt. Der Hund wird nicht mal angeguckt! Ein Jack-Russel ist ja zum Glück kein Hund, der allzu große Schäden an Körper und Kleidung anrichten kann - zur Not sollten alle Beteiligten in Skihosen kommen... ;)
    Wenn das bellende Hundchen nämlich ignoriert wird, ist Bellen auch irgendwie voll blöd - schließlich lassen sich weder die "Eindringlinge" davon beeindrucken, noch "bellen" Herrchen und Frauchen mit, sondern machen einfach ihr Ding weiter...("hmmm, meine Stimme hat hier wohl doch nicht so viel Gewicht...")

    Später, wenn Ihr in der Erziehung so weit seid, dass Daisy "Bleib" zuverlässig kann, ohne dass Ihr sie permanent korrigieren müsst, würde ich sie beim Klingeln einfach auf ihren Platz schicken und dies auch konditionieren. (Dazu gibt es hier schon mehrere Threads, ich schau mal, ob ich einen finde.) Momentan würde ich auch so eine Maßnahme für ungünstig erachten, da Ihr sie mit Zurechtweisungen nur wieder permanent hochpushen würdet.

    So, ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen.
    Alle Tips und Angaben wie immer ohne Gewähr :D

    Liebe Grüße und viel Erfolg,
    Sub.

    Liebe Waldii,

    ich bin heute eeeendlich mal dazu gekommen, Dein Leckerchenrezept auszuprobieren und muss schon sagen... DA HAST DU MIR JA WAS SCHÖNES EINGEBROCKT!!!!!

    Mein Hund hält jetzt eine Mahnwache an der Balkontür (hinter der die "Leber-chen" auskühlen) und weigert sich strikt, seinen Posten auch nur für eine Sekunde zu verlassen.
    Rabauke durfte bereits ein paar Eckchen naschen und hat offenbar beschlossen, nie wieder etwas anderes zu sich zu nehmen.

    Ich werde besser diese Drogen nur zu Hause zu verfüttern. Wenn ich damit durch den Wald renne, kleben mir mit Sicherheit sämtliche Köter Berlins am Arsch.

    Mein Freund hat ebenfalls schon probiert und das Backwerk für gut befunden. O-Ton: "Scchmeckt wie Leberwurstbrot. Könnte man glatt zum Bier reichen..." (Rabaukes Reaktion auf diesen Diebstahl war ein Ausdruck blanken Entsetzens!)

    Ich sehe schon, da entbrennt heute Abend noch eine Schlägerei zwischen meinen "Mannen"...

    Also HERZLICHEN DANK AUCH!!!


    LG, Sub.

    Tja... :???: ...dann bin ich wohl ein "gewaltfreier Hardliner" !?

    Menschenmöbel sind tabu, vom Tisch oder vom Teller gibt es NIX, Hundi setzt sich, bevor ich die Tür öffne und hat zu warten, bis ich ihn hindurchrufe, steht freiwillig auf, wenn ich irgendwo durch will, ich allein bestimme, wann gespielt, gefressen oder Gassi gegangen wird, Menschen werden weder angesprungen noch sonstwie gemobbt und Leinenruck...nunja, versuch mal mit so einem Kalb "Chaoslaufen" zu praktizieren, ohne dass Du an der Leine "ruckeln" musst...

    "Höchststrafe" ist bei uns immer noch das Ignorieren bzw. das Entfernen aus dem Raum und gelegentlich mal eine "Fönfrisur", wenn Monsieur etwas besonders Schlimmes ausgefressen hat.
    Körperliche Gewalt kennt mein Hund überhaupt nicht und wird auch nie Gelegenheit dazu bekommen, denn Alphawürfe und sonstige Zwangsmaßnahmen lehne ich prinzipiell ab.

    Allerdings verlange ich von meinem Hund auch keinen Kadavergehorsam, sondern in erster Linie, dass er sich unseren Hausregeln anpasst und einen alltagstauglichen Grundgehorsam erlernt. Solche Kunststücke, wie aus 25m Entfernung aus vollem Lauf ins "Platz" zu fallen werde ich ihm wohl nie beibringen (können und wollen).

    LG, Sub.

    Danke Melanie, sehe ich genaus so.

    Zitat

    Ein Anfänger hat - egal, wie viel er gelesen hat - die Praktik einfach noch nicht raus und sollte deshalb wenigstens mit einem mittelgroßen Hund beginnen.

    Davon abgesehen stellt sich in meinen Augen diese Frage gar nicht.
    Ich persönlich würde auch einen Chihuahua nicht anders erziehen, als einen Mastiff.
    Sowohl als auch hat sich nach meinen Anweisungen zu richten, vernünftig an der Leine zu gehen, nicht auf dem Bett rumzuhüpfen etc. etc.
    Klein, mittelgroß oder Pony - Sozialisierung und Erziehung sind nicht weniger kompliziert oder zeitintensiv, wenn der Hund weniger wiegt.
    Darüber hinaus ist ein Rottweiler ein äußerst lernfreudiger, gelehriger Hund mit wenig ausgeprägtem Jagdtrieb und hoher Reizschwelle. Es gibt durchaus eine schlechtere Wahl in Bezug auf den "Ersthund"...

    Ich finde, von der Anschaffung eines Rottweilers sind eher andere Faktoren abhängig - z.B. ob er im jeweiligen Bundesland "auf der Liste" steht, die Familie trotz Rotti noch in den Fiesta passt, viele Treppen im Haus sind usw.
    Auch stellt sich die Frage nach den Unterhaltskosten - die sind natürlich höher, je größer das Wauzi ist. Angefangen vom Futter bis zur Versicherung.

    LG, Sub.

    Hallo Sabrina,

    soweit ich informiert bin, brauchst Du zur "Zucht" einer neuen Hunderasse zunächst ein klar definiertes Zuchtziel. D.h. Du kannst nicht einfach queer Beet umeinanderkreuzen und dann sagen: "Och, der is ja hübsch, das wird mein neuer Sabrineraner!"

    Um dieses Zuchtziel zu erreichen fängst Du mit einem Ur-Typ an und kreuzt dann Rassen ein, deren Erbanlagen Du in Deiner Neuzucht haben möchtest. Das ganze benötigt einige Generationen, da Du ja auch unterschiedliche Erbmassenpaare brauchst - schließlich würde Deine Rasse schnell aussterben, wenn Vater und Mutter zu eng verwandt sind. (Bei früheren Adelsgeschlechtern nannte man das übrigens "Ahnenschwund").

    Hast Du dann Dein Zuchtziel (z.B. einen besonders wesensstarken Jagdhund mit kariertem Fell) erreicht, kannst Du Deine Rasse beim FCI bewerben. Dann wird geprüft, was Du da eigentlich zusammengerührt hast und ob die daraus hervorgegangenen Hunde überhaupt klassifizierbare Merkmale aufweisen,, d.h. alle möglichst ähnlichen Charakter und Aussehen haben.

    Wirst Du anerkannt, sind Deine Mixe Rassehunde.
    (Natürlich war das vereinfacht dargestellt. ;) )

    LG, Sub.