Ok, ich leg mal los:
1. Beim Vorgespräch wird dem Hund zwischen der Tür absichtlich wehgetan. Er zeigt dann deutliches Meideverhalten und traut sich nicht durchzugehen. Das geänderte Verhalten (durch die Tür stürmen) wurde positiv bestraft (Tür knallt an Hund). Natürlich wartet der Hund dann auf die Hilfe seines Halters und ist erstmal beeindruckt. Wie das die "Persönlichkeit des Hundehalters" stärken soll ist mir zweifelhaft.
Die Szene, wo der Hund aus dem Weg geräumt wird, finde ich ebenfalls furchtbar. Man kann dem Hund auch mitteilen, aus dem Weg zu gehen und muss nicht gegen ihn trampeln.
2. Der am Geschirr ziehende Hund wird plötzlich durch zwei, drei starke Leinenrucks am Halsband komplett leinenführig
. Liegt natürlich wieder an der neu gewonnenen Persönlichkeit des Hundehalters. So kann man sich das schön reden. Dann sagt er der Hundeführerin, dass die These, Leinenrucke würden der Hundewirbelsäule schaden, völliger Unsinn wäre.
3. Der vorher überhaupt nicht hörende Hund lässt sich plötzlich perfekt und von Allem abrufen wegen der "gestärkten Persönlichkeit". Und die Erde ist eine Scheibe....
4. Dem Hund wurde vorher das Platz mit "Locken" beigebracht (wie auch in der Hundeschule von Herrn Grewe). Diesen groben Konditionierungsfehler muss der Hund nun ausbaden. Er wird grob ins Platz geschmissen. Wie die Hundehaltering das in der Distanz machen soll, wird natürlich nicht erklärt. Der Konditionierungsfehler muss als Beweis herhalten, das man nicht mit Futter "erziehen" kann. Ich hab nix gegen eine klare Ansage und eine taktile Berührung, WENN DER HUND GELERNT HAT WAS ER TUN SOLL. Alles andere ist dem Hund gegenüber äußerts unfair.
5. Warum nutzt Herr Grewe nicht die Gunst der Stunde und erklärt den Unterschied zwischen Belohnen und Bestechen. Anscheinend kennt er ihn nichtmal.
Er scheint ein ganz starkes Problem mit Futterbelohnungen zu haben, anders kann ich mir diese Szene, in der er geisteskrank vor dem Terrier mit dem Frolic rumhüpft nicht erklären. Das ist keine Ironie, das sieht mir eher nachen einem tiefenpsychologischen Problem aus, mit dem Herr Grewe sich mal auseinandersetzen sollte.
6. Diese ganze Gelaber von der "Persönlichkeit" geht jedem normalen Menschen nach ein paar Minuten auf den Geist. Natürlich braucht der Hund Führung, auch mentale. Aber Herr Grewe redet 20 Minuten pausenlos auf der Couch von nix anderem. Er begründet damit seine aversiven Erziehungselemente und macht sich über Trainer, die mit Leckerchen üben, lustig. In seiner Welpenstunde werden die Welpis permanent mit Leckerchen gelockt. Schade, dass Herr Grewe das Prinzip eines sekundären Bestärkers nicht verstanden hat.
Aber dieses Persönlichkeitsgedöns lässt wahrscheinlich die Kundenkasse klingeln.
Man hole sich bitte beispielsweise eine DVD von Imke Niewöhner oder Anita Balser (auch wenn ich vieles von ihr nicht so toll finde), die spielen in einer völlig anderem Liga als dieses "Machwerk".