Beiträge von dragonwog

    Ein Ansatz wäre z.B. :Hund schnüffelt Fährt, du rufst ihn, Hund kommt, und du lässt ihn als Belohnung die Fährte für ein paar Meter ausarbeiten.
    Falls Hund nicht reagiert, könnte man ihm das Signal geben, dass er die Situation vermasselt hat und für sein Unkooperation an der kurzen Leine geführt wird und die Party somit vorbei ist. Dazu bräuchte man natürlich eine Schleppleine.

    EDIT: Ich denke, das Prinzip würde in erster Linie dem Hund vermitteln, dass sich die Kooperation mit dir lohnt.

    Gerade bei Bracken hat man oft das Problem, das diese bei Strafe vollkommen dicht machen oder überhaupt nicht auf diese reagieren (und gerade im Brackenlager gibts viele "Positivler"). Schweißhunde sind wohl die betüdelsten Hunde, die es gibt. Dort wird überhaupt nicht körperlich gestraft, denn die Tierchen sind äußerst sensibel und das wissen die Führer auch.

    Ein Vorstehhund soll wohl besser mit Strafen umgehen können und am schwierigsten wären wohl die Herdenschutzhunde, das sie sehr schwer für irgendetwas zu begeistern sind. Bei denen geht die Kosten-Nutzen Rechnung nicht so richtig auf.

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    ABER...sobald es im Gebüsch raschelt oder sie auf eine frische Fährte stoßen komme ich da ganz klar an unsere Grenzen...

    Genau das hätte man wahrscheinlich als Belohnung einsetzen können.

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    Anke Lehne: " Dies geschieht so positiv wie möglich mit so wenig negativen Einwirkungen wie möglich. " .. und wie du ja selbst sagst, auch nicht mit jedem Hund komplett ohne möglich.
    So sind auch meine Erfahrungen.

    Wie gesagt, hat sie es mit diesem Hund (Rico) geschafft.


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    Gary Wilkes: Beschreibt auf seiner HP die Vorteile eine "Warnung" auszusprechen bevor man einwirkt, ich schließe daraus auch einfach mal das er nicht komplett positiv arbeitet. Was ja auch völlig ok ist.

    Gary Wilkes hat zu Versuchszwecken Hunde komplett positiv ausgebildet. Er benutzt aber in der Regel einen "conditioned punisher", Pietrella hat nach seinem Vorbild diesen als "Bomper" in Deutschland eingeführt.

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    Hellen Phillips hab ich ehrlich gesagt nicht gefunden..

    Hat ein Rudel Vizlas, die jagdliche und auf Field Trails geführt werden und hat das Buch "Clicker Gundog" geschrieben.

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    George Hickox: Nachdem bei den Empfehlungen für seine Seminare unter anderem die gute Anleitung für E-Geräte gelobt wird und auch jeder zweite Hund auf seinen Bildern eines trägt, geh ich jetzt einfach mal davon aus das er die auch einsetzt.

    George Hickox, einer der erfolgreichsten Trial-Führer, benutzt intensiv das E-collar auf niedrigen Impulsstufen. Aber auch er hat rein positiv (jaaa mit negativer Strafe....) Hunde in Zusammenarbeit mit Gary Wilkes ausgebildet. Nun nutzt er beide Methoden in Kombination...


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    Was mich wieder zu meiner These bringt.. ich hab noch niemanden gesehen der wirklich komplett positiv auch durchgängig positive Ergebnisse erzielt hätte - bzw umgekehrt, die, die auch Ergebnisse nachweisen können reden auch nicht nur von rein positiver Ausbildung. :???:

    Yip, alle sagen, dass eine rein "positive" Ausbildung an viele Faktoren gekoppelt ist, die natürlich auch zu Ungunsten dieser ausfallen können.
    Deswegen wird niemand von diesen Trainer behaupten, alles sei zu jeder Zeit auf diese Art und Weise möglich.
    Allerdings sprechen sich alle für eine Ausbildung mit so viel wie möglich R+ aus!

    Anke Lehne hat ihren Rico (später frei am Wild führbarer Jagdhund) komplett ohne additive Strafe (und Schleppleine :p ) zur Kontrollierbarkeit erzogen.
    Sie selber sagt allerdings, dass das nicht mit jedem beliebigen Hund möglich wäre.

    Zu Bailey: Er hatte eine Reihe fast fertig ausgebildeter Minenhunde dem Militär vorgestellt. Die Hunde dürfen natürlich nicht auf die Drähte treten, da sonst Hundchen samt Umgebung in die Luft fliegen würde.

    Bailey hat diese Barriere komplett ohne positive Strafe aufgebaut. Die Leute vom Militär glaubten nicht, dass die so ausgebildeten Hund zuverlässig die Drähte umgehen würden.
    Deswegen mussten sie 36 h Hungern und saftige Happen wurden auf die Drähte platziert (die mit Böllern bestückt wurden, welche die Hunde erschrecken sollten), dennoch meideten die Hunde diese.
    Auch sämtlichen anderen Verlockungen gingen die Hunde nicht nach, sondern meideten nach wie vor die Drähte. Bis sie zum Schluss aus Verzweiflung vom Militär auf diese geschubst wurden, wodurch die Böller in die Luft gingen und die menschlichen Schubser nun äußerst unbeliebt bei den Hunden waren...

    Du musst schon alles lesen und dich nicht an einzelnen Aussagen aufhängen.
    Seine Minenhunde wurdem komplett ohne positive Strafe erzogen....

    "I am not a clicker trainer. I have used a clicker, and quite successfully. Keller and Marian Breland were using clickers in 1943. In the modern use of the name CLICKER TRAINER, punishment, especially positive punishment, is "disallowed." I allow myself to use punishment if I believe it is necessary to accomplish the task and if the task merits the use of punishment. I rarely have need of punishment."

    "We spent more than 10 years on projects specifically related to stimulus control and environmental desensitization. At various time we used all of the tools made available by OC, P+, P-, R+, R-, separately and in combinations. In general, during early phases of training, IF THE ANIMAL IS CONFINED, there seems to be wide latitude in the type of OC procedures that are effective in establishing control. However, it is in the outside world, under stressful conditions, where the power of R+, and, to a lesser extent, R- and P-, seem most powerful. Almost all of our final systems used only R+."

    Link, siehe oben...

    Was wollt ihr denn hören? Ich habe die Namen von Personen genannt, die nur mit den zwei Quadranten positive Verstärkung und negativer Strafe Jagdhunde (und zwar brauchbare!!!) ausgebildet haben. Das geht natürlich nicht mit Bestärkern wie Futter sondern mit solchen wie JAGDERFOLGEN und ERLAUBTEN JAGDSEQUENZEN. Es gehört auch wahnsinnig viel Trainingsplanung dazu, welche Bestärker zu welcher Zeit in welchen Intervallen, was genau wird bestärkt, wie sehen die Managmentmaßnahmen bis zur quasi perfekten Signalkontrolle aus, wie fortgeschritten ist die Desensitization und und und....

    Bob Bailey (15.000) trainierte Tiere hat sich für positive Verstärkung entschieden, weils am effizientesten (für ihn als Profi!) war und nicht aus Glaubenskrieggründen!

    Im Zusammenleben mit meinem Hund wende ich auch mal positive Strafe an, um alle fünf gerade zu lassen und das Tierchen vom Bett oder aus der Küche zu befördern...

    Dennoch ist es ein gehbarer Weg, wahrscheinlich nicht mit jedem beliebigen Hund, aber reproduzierbar.

    Und nochwas zum Thema Schleppleine und stärkeren Aversivmaßnahmen beim Thema Jagdtrieb: Björn, ich denke eher du hattest hauptsächlich Erfolg bei den zwei laufkranken Foxhounds wegen eines durchdachten Trainings, und nicht einem Nackenschüttler. Das geht einem passioniertem Jäger am A... vorbei.
    Ich hab allerdings mittlerweile Erfahrungen gemacht, was die Leute meinen, wenn sie sagen, der Hund müsse nur zwei, drei mal getackert werden, um dan schleppleinenfrei zu sein. Ist nicht schön anzusehen und bleibt bei weitem nicht bei einigen Einwirkungen....

    VG, Anna