Beiträge von dragonwog

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    Es werden doch heute sogar Diensthunde für die Polizei und Rettungshunde geklickert, das finde ich mal einen guten Hinweis dass es so schlecht garnicht sein kann. :smile:

    Jaja, die Tierchen haben ganz krasse Sachen gemacht, z.B. mussten die Krähen an Fenstern vorbeifliegen, an die sie mit Laserpointern geleitet wurden, um dort Fotos mit Kameras von Konferenzen zu schießen, oder Katzen mit Radiorekordern harrten über 30 Minteun regungslos in Gebäuden...

    Sorry, back to topic...

    Kurzform, da ich keinen Roman schreiben möchte:
    Er erwähnt mehrmals, das Aggression operant verstärkt werden kann. Geht nicht. Das sage nicht ich, sondern die Wissenschaft.
    Salopp, etwas, was total blöd für den Hund ist, kann nicht durch Hinzufügen von etwas "Gutem" schlechter gemacht werden. Auf Emotionen hat man nur Zugriff durch klassische Konditionierung, die äußere Reaktion kann man teilweise durch die operante formen.
    Clickertraining arbeitet mit positiver Verstärkung und nicht mit Leckerlies und Spielzeug. Das ist schlicht und einfach nicht wahr.

    Auch der Bereich der sozialen "Erziehung" unterliegt operanter Konditionierung und somit den Lerngesetzen.

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    Wieso muss Meiden unbedingt etwas so Schlimmes sein?! Versteh ich nicht. Es gehört ganz normal zum Leben, weil etwas keinen Erfolg bringt, oder negative Konsequenzen hat (zum Thema Lerngesetze).

    Meiden hat immer etwas mit Angst zu tun. Die zu Grunde liegende Emotion für ein erfolgreiches Meideverhalten ist immer Angst.
    Die Kontrollierbarkeit macht den Unterschied.

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    Ich habe großen Spaß am Kochen, auch wenn ich mit bloßen Fingern bei der heißen Herdplatte Meideverhalten zeige. Mein Hund hat großen Spaß am Suchen, auch wenn er andere Fährten von "echten Kaninchen" dabei meidet.

    Toll, wieder das Herdbeispiel. Natürlich hast du Angst vor der Herdplatte.
    Wenn ich mit einem Riesenplüschtier auf dich zurennen würde, hättest du vermutlich wenig Angst vor mir. Wenn ich nun aber eine heiße Herdplatte in der Hand halten würde, sähe die Situation schon anders aus.
    Du meidest die heiße Herdplatte aus der Angst heraus, dich zu verbrennen. Da du dir aber bewusst bist, dass du die Situation kontrollieren kannst, löst die Herdplatte keine Panik bei dir aus.

    Leider hat der Hund oft nicht die Möglichkeit, solche Schlussfolgerungen zu ziehen.


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    Pepe meidet Wasser, geht aber gerne an dessen Rand spazieren.

    Du wirfst hier zwei Sachen in den Topf. Er hat vermutlich einfach keine Lust auf Hundekontatk. Meideverhalten wäre, wenn er "andere Hunde" wirklich vermeiden würde, dann würde er vor ihnen bei einer Annäherung weglaufen (Distanzvergrößerung).


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    Es ist doch ein Unterschied, ob das Meiden aus Angst vor Schmerz zB passiert, oder einfach, weil es dem Hund nichts bringt.

    Wenn der Hund etwas unterlässt, weil es ihm nix bringt, ist es definitv kein Meideverhalten.

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    Was ich sehr interessant finde ist, dass viele Grewes Ironie so stark kritisieren, aber selber höchst ironisch über "seine Art" (oder was dafür gehalten wird) schreiben. :roll:

    Sorry, seine Art der Kritik ist dermaßen dummdreist....

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    Ich kann doch aber einen Meidereiz setzen, ohne das mein Hund Angst hat?
    Macht doch jeder. Wie oft sagen denn HH zu ihrem Hund "Nein"?
    Nein - und zack, ist man im Meiden drinne, weil Hund etwas nicht tut.

    Jede positive Strafe und auch die konditionierte positive Strafe (Nein) läuft über die Emotion Angst. Der Hund hat vorher die Erfahrung gemacht, dass die Konsequenzen bei einer Nichtbeachtung des "Neins" äußerst unangenehm ist, deswegen "meidet" er eine Fortführung des geplanten Verhaltens ;).

    Meideverhalten ist per se nix Schlimmes, aber wenn ein ganzes System darauf beruht, läuft was falsch.
    Der Hund kippt sehr schnell in die erlernte Hilflosigkeit, was ja das gewünschte Prinzip bei vielen "modernen" Strafkonzepten ist (siehe Naijras Post). Wobei, für den Halter ist dieser Zustand ja oft sehr angenehm :hust:

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    Ist ja grundsätzlich einfach zu beobachten, man braucht sich ja nur die Körpersprache ansehen :ka:

    Nee, so einfach ist das nicht. Einige Hunde die feststellen, dass defensive Aggression nix bringt, fallen in offensives Drohverhalten.
    Die Körpersprache entspricht dann nicht der eines ängstlichen, defensiven Hundes, obwohl die zu Grunde liegende Emotion Angst ist.

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    Ein Beispiel aus dem Buch zeigt, dass es nur auf der netten Schiene nicht funktioniert.

    Du weißt schon, dass dies ein fiktives Beispiel ist, oder?
    Da es dermaßen polemisch und überzogen dargestellt wird, fällt es für mich unter die Kategorie "schlecht machen einer Trainingsmethode".

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    Irgendwann reagierte der Schäferhund auf Bewegung: Jogger, Schafe, Autos und Kinder.

    Und was hat das bitte mit Clickertraining zu tun? Es gibt zig Hunde, deren unangepasstes Jagdverhalten mit dem Clicker in kontrollierbare Bahnen gebracht wurde.

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    Und wenn dann noch ein Hundetrainer vor mir steht und mir erzählen will das positiv immer und bei jedem Hund funktioniert ja dann darf ich auch mal diese Menschen ironisch aufrütteln.

    Meinetwegen, aber bitte nicht auf so eine primitive, stammtischlastige Art und Weise sondern mit sachlichen Argumenten.
    Auf diese verzichtet Herr Grewe leider im kompletten Buch :/