Beiträge von Donna + Fay

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    Hast Recht, es ist nur die Firmensitz, der bei mir in der Nähe ist. Hergestellt wird es woanders. Werde später mit denen mal telefonieren und ein bissele nachfragen!

    LG, Caro

    Wundere Dich aber nicht, wenn du ein wenig fahren musst. Vielleicht kann man / kannst du es ja mit Urlaub verknüpfen! So viel ist aber gewiss: Hergestellt in Deutschland!

    So viel zur Transparenz von Herstellern! Aber da fangen bei CanisAlpha meine bedenken schon bei der ungenauen Deklaration (zumindest im i.net) an!

    Ich würde gar nichts unter das Futter mischen, da du damit auch den Nährstoffgehalt deines "Alleinfutters" nicht unbedingt positiv veränderst!

    Kommt es zu Reaktionen des Organismusses wird nämlich jedesmal die Schuld zuerst beim Futter gesucht! Dass ich ggfls. dem Hund jahrelang eine Eiweißüberversorgung zugemutet habe, wenn dann mal in drei / vier Jahren die Nieren oder andere Stoffwerchselorgane schlapp machen, wird dabei schön außer acht gelassen!

    Ich könnte jedesmal :kopfwand: Warum heißt es wohl "Alleinfutter"?

    Zitat

    Donna und Fay

    Danke für deine Ausführungen zum Extrudieren und Pelletieren.

    Viel mehr beschäftigt mich allerdings die Frage zu den Ausgangsstoffen, die in beschriebener Form verarbeitet werden.

    Was wird bei den Füttermühlen angeliefert bzw. woraus bestehen diese Substanzen, die ja nicht schon immer getrocknet waren?
    Weißt du da auch was darüber?

    Neugierige Grüße,
    Friederike

    Entschuldige, dass ich den Beruf des Futtermittelmüllers gelernt habe und ausübe! Die Qualitätsunterschiede der einzelnen Rohstoffe sind aber so gewaltig, dass ich nicht für alle Hersteller sprechen möchte.

    Ich stelle Dir mal einen Link zum Thema Fischmehl ein auch wenn sich der auf die Fütterung von Schweinen bezieht! Da aber Fischmehle oder Heringsmehle auch in vielen Hundefuttersorten eingesetzt werden ist es ganz interessant zu lesen!
    http://www.landwirtschaftskammer.de/fachangebot/ti…mehleinsatz.htm

    Ähnlich verhält es sich beim eingesetzten Fleisch. Anhand des Datenblattes der eingesetzten Fleischquelle kannst du die Qualität ablesen. Sind dort Aminosäuren aufgeführt, hnadelt es sich um hochwertige Ausgangsware / hohe Qualität, sind keine aufgeführt ist die Ausgangsware minderwertig.

    sara

    Zitat

    CanisAlpha wird ja in der Nähe von mir hergestellt - vielleicht frag ich mal nach, ob man sich das mal anschauen kann! Würde mich wirklich sehr interessieren!


    Mir ist kein Hersteller bekannt, bei dem man keine Werksbesichtigung machen könnte. Man muss sich vermutlich nur mit mehreren Leuten zusammen tun und um einen Termin anfragen, damit es sich für den Hersteller lohnt! Aber bist du auch sicher, dass es bei Dir ums Eck rum hergestellt wird????? Ich wüsste jetzt nicht auf Anhieb, welche Mühle das produziert! Und wenn ichs wüsste, wäre es das erste was ich fragen würde, mit welcher Pelletpresse sie denn das Futter herstellen!

    Das Problem bei den vielen kleinen Firmen ist nur, dass sie selber gar nicht herstellen, sondern herstellen lassen! Hier sollte man unterscheiden ob es sich um einen Vertrieb oder tatsächlich um eine eigene Herstellung handelt! Um beim Hersteller von Marengo eine Werksbesichtigung zu machen musst du Dich z.B. an die Firma

    Kölln Flocken
    Peter Kölln KGaA
    Westerstraße 22-24
    25336 Elmshorn

    wenden!

    So viele Mühlen expl. Futtermühlen die dazu noch Heimtiernahrung herstellen gibt es in Deutschland nämlich gar nicht mehr! Als ich in der Ausbildung war (1983 - 1986) waren wir insgesamt nur 28 Lehrlinge in ganz Deutschland!


    sara

    Zitat

    "Das Extrudierungsverfahren finden nur die Futtermittelhersteller gut, die Extruderfutter verkaufen."

    Nur nochmal zur Info: Der Verlust an Vitaminen bedingt durch das Extrudierungsverfahren liegt nachweislich unter 5%!

    Zitat

    .......Nicht mehr als 40 - 50 Grad...

    Ich sprach von Pelletierung und nicht von Kaltwasserpressverfahren - was immer das auch ist!

    Wie heiß ist nochmal Wasserdampf? Ohne Wasserdampf bekommst du das Futter so gut wie gar nicht durch die Matritze, oder es zerbröselt Dir nach dem abkühlen und trocknen wieder in alle Bestandteile! Man nennt das bei uns in der Futtermüllerrei "Abrieb".

    Der kalte Pellet wird nach dem abkühlen & trocknen noch einmal über ein Sieb geschickt, wobei der harte Pellet weiter ins Silo auf Vorrat, zur Absackung also zum Verpacken oder zum Transport in LKW´s verladen wird, was aber bei Hundefutter eher selten vorkommt, außer für die ganz großen Labore! (Ich nenne aber jetzt keine Namen!)

    Das lose, abgesiebte Material / der Abrieb wird ein weiteres Mal zur Presse geschickt und Pelletiert! Das geschieht so lange, bis nix mehr über ist!

    Zitat

    Ja, gerne!


    Arbeitsweise einer Pelletpresse:

    Die Pelletierungsanlage oder auch Pelletpresse genannt unterscheidet sich in der Arbeitsweise von der eines Extruders! Während beim Extruder eine Art Teig gemischt wird und durch die Form gepresst spricht man bei der Pelletpresse weiterhin von einem Mahlgut. Dabei ist es völlig egal, ob es sich um eine Horizontalpresse oder um eine Vertikalpresse handelt. Die Arbeitsweise ist ähnlich, nur dass sich bei der einen die Matritze um die sog. Koller dreht und bei der anderen die Koller auf der feststehenden Matritze laufen. (letztere wird aber eigentlich nur noch angewendet, bei Pelletgrößen mit einem Durchmessser > als 10 mm - 15 mm, z.B. bei Pferdefutter oder in der Holzindustrie bei den modernen Holzpellets)!

    Die zuvor gemahlenen und vermischten Zutaten werden in einen Vorratsbehälter oberhalb der Presse befördert. Unter dem Behälter befindet sich die Doasierschnecke, die wie der Name schon sagt die Materialzufuhr in de darunter liegenden Mixer bzw. Mixschnecke dosiert. Diese Mixschnecke ist eigentlich keine richtige Schnecke denn auf der Welle sind gedrehte Paddel angebracht die das Mahlgut langsam vorwärts bewegen. In dieser Mixschnecke werden dem Mahlgut heißer Wasserdampf und in der Regel Fette zugeführt. Einige Hersteller setzen aber auch hier noch Melasse (sieht etwa aus wie Rübenkraut) dazu, ein Abfallprodukt aus der Zuckerindustrie, damit die Pellets schön dunkel und fleischig aussehen! Dabei erhitzt der Wasserdampf das Mahlgut auf eine Temperatur zwischen 70°C und 90°C bevor es zwischen Koller und Matritze fällt.. Die Verweildauer im Mixer liegt je nach Geschwindigkeit zwischen 10 und 20 Sekunden. Dann wird das erhitzte Mahlgut durch hohen Druck bei ungefähr 130°C in und durch eine Matritze gepresst wo es am Ende auf Wunschlänge durch vorstehende Messer abgeschnitten wird. Nach dem abschneident fällt es wie beim Extruder in einen Kühler, wo es auf Zimmertemperatur und etwa 10% Feuchtigkeit abgekühlt und getrocknet wird.

    Wie man unschwer erkennen kann ist der Unterschied zwischen Pelletierung und Extrusion verschwindend gering, selbst bei der Zeit der Erhitzung und des Verbleib inder Anlage! Der moderne Extruder gilt aber als erheblich wirtschaftlicher als die Pelletpresse!

    Viel größer als die Wirtschaftlichkeit ist einzustufen, dass durch die Extrusion bereits eine Aufschließung der Nährstoffe vorgenommen wird, so dass es dem Hund leichter fällt das Produkt zu verwerten und die Nährstoffe aufzunehmen. Daher findet man auch sehr häufig bei Futtern die mit einem Extruder hergestellt worden sind geringe oder gar keine Werte an Zusatzstoffen. Dies ist bei pelletierten Futtersorten anders!

    PS: Zum Herstellungsprozess mit einem Extruder gibt es noch einen netten Forschungsbericht:

    Der Einfluß verschiedener Extrusionsbedingungen auf die Proteinqualität von Sojaschrot und Roggenvollkornschrot - erschienen in Zeitschrift für Ernährungswissenschaften 08/2005!

    Kurze Zusammenfassung: Unter Verwendung eines Creusot-Loire Doppelschnecken-Extruders (Typ BC 45) wurden Sojaschrot und Roggenvollkornschrot bei unterschiedlichen Prozeßparametern (12 % und 18 % Wassergehalt im Rohmaterial, 129 °C und 165 °C Massetemperatur bei Sojaschrot, 12 % und 18 % Wassergehalt im Rohmaterial und 165 °C Massetemperatur bei Roggenvollkornschrot, Schneckenumdrehungsgeschwindigkeit für alle Proben 150 U/min) zu Extrudaten verarbeitet. Die ernährungsphysiologische Proteinqualität (scheinbare Proteinverdaulichkeit PV, Nettoproteinverwertung NPU und Biologische Wertigkeit BW) der Extrudate wurde im Stickstoffbilanzversuch an wachsenden Ratten geprüft. Im Vergleich zum unbehandelten Ausgangsprodukt wurde keine Verminderung der PV und der NPU in Soja bzw. Roggenvollkornschrotextrudaten beobachtet. Die Extrusion von Sojaschrot bei 165°C und 18 % Wassergehalt bewirkte eine geringe, aber signifikante Herabsetzung der BW von 68 % auf 64 %. Ein geringerer Wassergehalt in der Rohware (12 %) bewirkte eine leichte Erhöhung der PV in Sojaextrudaten und der NPU und BW in Roggenvollkornschrotextrudaten.

    Die Ergebnisse lassen erkennen, daß die Extrusion von Sojaschrot und Roggenvollkornschrot bei niedrigem Wassergehalt und Temperaturen bis 165 °C ein schonendes Verfahren darstellt, bei dem die Proteinqualität des Ausgangsmaterials in vollem Umfang erhalten bleibt.

    Quelle: http://www.springerlink.com/content/h5x27j1265766815/

    Sleipnir
    Britta hatte danach gefragt, aber wenn es dein Eindruck ist, bitte!

    Zitat

    Die Frage, die mir zum Beispiel schon lange auf der Zunge brennt! Marengo ist ein Extruderfutter und verzichtet trotzdem auf den Zusatz von synthetischen Vitaminen! Was bleibt denn an Vitaminen noch übrig nach dem Erhitzen???

    Britta2003

    Die allererste Frage ist doch immer, für welchen Zeitraum ich die Rohstoffe einer Erhitzung aussetze!

    Zur Arbeitsweise:
    Extruder sind mit einem Fleischwolf vergleichbar: Die Zutaten werden im Innern zerschnitten, erhitzt und zum gewünschten Endprodukt geknetet. Gibt man etwa Zutaten hinein, kommen am anderen Ende geformte Nudeln, Snacks, Heimtierfutter oder Frühstückszerealien heraus.

    Führt man sich vor Augen, was im Innern passiert, so wird rasch klar, weshalb Extruder auch "Schneckenkneter" oder "Strangpresser" heissen. Die trockenen Ausgangsstoffe kommen in den Dosierer, werden im Vorkonditionierer zusammen mit Flüssigstoffen vermischt oder (bei Marengo allerdings nicht) mit Dampf erhitzt und gelangen dann in das Herzstück des Extruders: In diesem Verfahrensteil drehen sich ein bis zwei Schnecken in einem Hohlzylinder und treiben durch ihre Bewegung den Inhalt voran. Diese Schnecke oder Welle wird von einer Antriebseinheit mit Elektromotor angetrieben.

    Je nach zugeführter Drehenergie vermengt und erhitzt die Schnecke die Stoffe stärker oder weniger stark (durch mechanische Scherung und Reibung). So entsteht eine pumpfähige Masse, die durch eine Düse gepresst und von einer Granuliervorrichtung in die gewünschte Form gebracht wird: Die ausgepressten Stränge lassen sich entweder in Pellets, Brocken von beliebiger Länge schneiden oder zu Formen wie Sterne, Herzen, Knochen, Bärchen oder Dinos stanzen.

    Das Marengo Hundefutters wird ebenfalls mit einem Extruder hergestellt. Bei der Extrusion werden die Futterkomponenten in einem Wasserbad bei ca. 40°C für ca. 1-2 Minuten vorgewärmt und dann durch Druck für einige Sekunden auf eine Temperatur von ca. 120°C gebracht. Durch schlagartiges Nachlassen des Druckes expandiert das Futter und wird so für den Verdauungstrakt des Hundes aufgeschlossen und verliert schlagartig die Kerntemperatur.

    Dies ist das wohl schonenste Verfahren, um Futter für den Verdauungstrakt des Hundes quasi effizient vorzuverdauen / aufzuschließen.

    Ein grosser Teil des enthaltenen Wassers wird bei der Energiefreisetzung während der Expansion verbraucht. Die Resttrocknung erfolgt in einem Trommeltrockner unter Warmluft (ca. 50°C) für ca. 2-3 Minuten und unter Kaltlufttrocknung für 2-3 Tage.

    Bei dieser Art der Herstellung und Trocknung gibt es keinen Nährstoffverlust, im Gegenteil nimmt die Menge der verwertbaren Nährstoffe zu. Der Verlust an Vitaminen bedingt durch das Herstellungsverfahren des Marengo Hundefutters liegt nachweislich unter 5%. Eine dermassen hohe Bereitstellung der Vitamine kann mit keiner selbstzubereiteten Ration erreicht werden.

    Möchtet ihr zur Pelletierung auch noch was wissen?

    Zitat

    .........kann ich mich auch ganz gut mit der "Philosophie" der kaltgepressten Futtersorten identifizieren, darüber hinaus bin ich überzeugt, dass durch das schonende Herstellungsverfahren viel mehr Inhaltsstoffe in ihrer natürlichen Form dem Hund zur Verfügung gestellt werden können als bei einem Extruder.
    ...........

    Hat sich überhaupt schon mal jemand von Euch die Mühe gemacht und sich ein Herstellungsverfahren in Natura angesehen?

    Habt ihr Euch schon mal Gedanken, oder Euch wirklich schlau gemacht wie eine Pelletpresse oder ein Extruder funktionieren? Hier wird zum Teil ein Blödsinn gepostet, der bei mir als Futtermittelmüller die Nackenhaare zum stehen bringt!