Beiträge von Rowan

    Ich habe einen sehr kleinen Park vor der Tür, den man "umkreisen" kann, rundherum vielleicht knapp zwanzig Minuten. Den würde ich auch fürs Morgen- und Abendgassi nehmen. Raus muss er, weil wir keinen Garten haben und ein Hund sich öfter als nur zweimal am Tag lösen muss. Ich glaube auch nicht, dass er schon so hinfällig ist, dass er nach 15 Minuten schon zusammenbricht. Beim kurzen Spaziergang während des Besuchs war er sehr munter unterwegs.

    Aber ihr habt recht, was frage ich überhaupt.

    Ich werde es einfach "nach Gefühl " machen, wie ich meine, und wie es mir der Hund zeigt.

    Ich muss jetzt nochmal eine Frage stellen, die für die meisten Hundeerfahrenen hier wohl in die Rubrik "dumme Fragen" gehört, aber sei's drum. Lieber einmal zuviel dumm gefragt als einmal zu wenig. ;)

    Sam bekam im letzten Jahr viel zu wenig Bewegung. Die Notfallbetreuung vor der Abgabe konnte es nicht leisten , die Pflegestelle anschliessend hatte laut eigener Aussage keine Zeit dafür. Sam kam zum Lösen jeweils für eine kurze Runde (maximal 15 Minuten) raus, und nur am Wochenende mal etwas länger (1 Stunde ca.)

    Für einen Hund wie ihn, nicht mehr jung, aber gesund, ohne Gelenkprobleme, ohne Einschränkungen, m.E. viel zu wenig. Ich vermute aber, dass wie beim Menschen auch beim Hund die Muskukatur abbaut, wenn sie längere Zeit nicht beansprucht wurde, mit steigendem Alter umso mehr, und ich will Sam nicht überfordern. Möchte aber auf jeden Fall langsam aufbauen, dass er dann in einigen Monaten auch mal über ein paar Stunden mit wandern gehen kann und Spass dran hat, wir vielleicht auch einen Mobility-Kurs in der Hundeschule mitmachen können o.ä.

    Mein Plan wäre, anfangs zweimal täglich für 30-45 Minuten Spazierengehen, in einem Tempo, das er bestimmen darf. Plus morgens und abends nochmal eine 10 Minuten-Runde zum Lösen. Er muss sich ja erst mal eingewöhnen und in seinem neuen Zuhause ankommen.

    Was meint ihr, ist das für den Anfang zuviel? Oder ok?

    Terri_Lis_07 Du weisst schon, dass es nicht nur Rassehunde gibt? Bei denen man sich im Vorfeld gründlich informieren kann und soll, welches Fell sie haben und wie pflegeintensiv man sich darum kümmern muss.

    Es gibt auch eine Menge Mischlinge, bei denen man gar nicht weiss, was da alles drin steckt, und wo man die Fellstruktur, gerade auch als Anfänger oder mit noch nicht jahrzehntelanger Hundeerfahrung, gerade mal erahnen kann. Klar, lang- oder kurzhaarig kann jeder unterscheiden. Aber wieviel Pudel, Terrier oder Schnauzer drin sind und ob man den Mischling trimmen, scheren oder einfach nur bürsten muss, weiss sicher nicht jeder, der sich einen Mix aus dem Tierheim oder dem Tierschutz holt. Man kann sich über so ein Mischlingsfell auch nicht vorab aus Büchern oder beim Züchter informieren.

    Oder soll man mit jedem Hund möglichst bald zu einem Hundefriseur gehen, so wie man, glaubt man alles im DF, auch von Anfang an einen erfahrenen und geeigneten Hundetrainer, einen Verhaltensexperten und einen Ernährungsexperten, Biofutter und eine gute Hundeschule braucht, zusätzlich zum Haus mit Garten am Waldrand, einem geräumigen Auto und einem jederzeit prall gefüllten Bankkonto?

    Ich schätze das Wissen und die Erfahrung im DF sehr, und bin dankbar für viele Infos, Tipps und Hilfe,die man hier bekommt. Aber das DF, heisst nicht wenige User sind auch bisweilen sehr elitär und beurteilen andere,die nicht alle höchsten Standards erfüllen ( ich rede von den Hundehaltern, nicht von Hunden), sehr von oben herab und teilweise sogar abschätzig.

    Es gibt ausserhalb des DF mit seiner überaus hohen Messlatte auch normale Leute mit allen möglichen normalen Hunden (=nicht sorgfältig ausgewählten, vorab superduper getesteten und in allen Details bekannten Rassehunden), die sich nach bestem Wissen und Gewissen liebevoll um ihre Hunde kümmern. Ich wage sogar zu behaupten die Mehrzahl. Es gibt in Deutschland laut neuesten Schätzungen ( Stand 2024/25) ca. 10 Millionen Hunde. Glaubt ihr wirklich, die sind alle unglücklich, ungepflegt und vernachlässigt? Denkt ihr wirklich,die könnten alle zum Hundefriseur, zu einem guten Hundetrainer, zum Hundeernährungsexperten, wenn die Besitzer nur wollen würden?

    Seiner Verantwortung dem Hund immer und ausnahmslos nachkommen, dem stimme ich absolut hundertprozentig zu.

    Dazu gehört jedoch nicht die Erfüllung aller Anforderungen, die im DF gestellt werden. Sonst blieben sehr viele Hunde beim Züchter, im Tierheim und bei den Tierschutzorganisationen sitzen und fänden kein neues Zuhause.

    Auch von mir mein aufrichtiges Mitgefühl!

    Ich kann deinen Schmerz nachempfinden, weil ich selbst schon viermal ein geliebtes Tier gehen lassen musste und bis zum letzten Atemzug dabei war. Es zerreisst einen.

    Der Schmerz wird mit der Zeit leichter werden, aber das hilft dir jetzt gar nichts. Der einzige Trost ist, dass Morkie in dir weiterlebt und du irgendwann ohne Tränen und immer noch voller Liebe an ihn denken kannst. Diese Liebe bleibt.

    Ich schreibe jetzt doch nochmal was.

    Mein Wunschhund Sam ist von seinem Vorbesitzer abgegeben worden, weil er seiner Verantwortung nicht mehr ausreichend nachkommen konnte. Sam und er waren fast fünf Jahre lang ein Dreamteam. Das merkt man dem Hund heute noch an. Die Lebensumstände des Vorbesitzers hatten sich aber ohne dessen Verschulden so gravierend und dauerhaft geändert, dass er Sam nicht mehr gut versorgen konnte. Futter, Wasser, tierärztliche Versorgung ja, aber er konnte nicht mehr genug Zeit für Sam aufbringen, um mit ihm spazierenzugehen, ihm genug Zuwendung zu geben. Der Hund litt, der Besitzer litt, und so hat er sich entschlossen, den geliebten Hund wieder in die Vermittlung bei dem Verein zu geben, von dem er ihn bekommen hatte.

    Ich möchte nicht wissen, was es den Vorbesitzer an Überwindung und Herzensleid gekostet hat, Sam wegzugeben. Er fragt heute noch, vier Monate später, immer noch beim Verein nach, wie es Sam geht und ob er ein gutes, neues Zuhause gefunden hat. Ich habe allergrössten Respekt vor ihm und werde ihm immer dankbar sein, dass ihm Sams Wohl wichtiger als als sein eigener Schmerz, seinen Hund zu verlieren.

    Leider haben viele keinen verantwortungsbewussten Vermittlungsverein an der Hand, der einen Hund nicht nur nach fast 5 Jahren "zurücknimmt", sondern sich auch um den Hund gut kümmert und ihm ein neues Zuhause sucht.