Beiträge von Rowan

    Es hat sich auch noch etwas entscheidend geändert. Eigentlich wollte meine Freundin den Zweithund zu sich nehmen. Aber heute, vor dem Gespräch mit der Pflegestelle, wurde klar, dass das nicht geht. Grund ist ihr Mann. Ohne jetzt näher darauf einzugehen, denn das sind private Sachen, kann der Vermittlungshund nicht bei meiner Freundin und ihrem Mann leben, es wäre unverantwortlich demHund gegenüber. Ihre Hündin kennt alles von klein auf, hat sich damit arrangiert und daran gewöhnt, aber mit dem Pflegehund ist es nicht machbar.

    Wir haben die halbe Nacht darüber geredet und schliesslich einen Weg und ein Konzept gefunden, das wir gleich als Erstes mit Pflegestelle und Vermittlungsorga besprochen haben. Sie finden es sehr gut.

    Fakt ist, dass ich den Hund adoptiere und sein neues Zuhause werde, wenn alles - siehe oben - klappt. Ich wollte sowieso schon lange einen eigenen Hund, hatte aber bisher nicht die Zeit dafür und habe auch nicht aktiv gesucht. Nun hat plötzlich alles sich von selber ergeben, und es passt alles, als sollte es einfach so sein. Es würde hier jetzt zu weit führen, alles ausführlich zu erläutern.

    In zwei Wochen kann mich der Hund begutachten und zeigen, was er von mir hält, und ich kann umgekehrt auch feststellen, ob ich mit ihm eine Verbindung habe. Und dann wird man weitersehen.

    Heute gab es ein langes, sehr ausführliches und sehr gutes Gespräch mit der Pflegestelle der Hundehilfe Mariechen ,in dem so ziemlich alles gefragt und beantwortet wurde, auf beiden Seiten. Je länger das Gespräch dauerte, umso klarer kristallisierte sich heraus, dass alles passt. Für alle Beteiligten. Das heisst, grünes Licht von der Pflegestelle für die Adoption! Wenn die Vorkontrolle gut verläuft, wird der Vertrag gemacht. Der zur Vermittlung stehende Hund ist ab jetzt reserviert.

    Und in zwei Wochen besuchen wir den Hund, mit der Ersthündin meiner Freundin.

    Ich kann es noch gar nicht glauben!

    Meine Freundin hat nun einen zweiten Hund in der Vermittlung gefunden,der in Frage käme und laut Beschreibung passen würde. Er wird von der Hundehilfe Mariechen vermittelt, mit der sie gestern schon ein sehr nettes, gutes Gespräch hatte.

    Der Hund war ein Italien-Import, lebt seit 4 1/2 Jahren bereits in Deutschland, und ist jetzt auf einer Pflegestelle, weil ihn seine Familie nicht mehr behalten konnte, nicht wegen ihm oder irgendwelchen Vorfällen, sondern weil sich die Lebenssituation der Besitzer grundlegend verändert hat. Er ist gut erzogen, absolut stadttauglich, freundlich-gelassen, mag bloss Katzen und freilaufende, freche junge Rüden nicht wirklich. Ein, zwei gesundheitliche Dinge gibt es noch, die evtl. zum Problem werden könnten, aber das wird noch genau besprochen. Er ist 6 Jahre alt, d.h. wesensmässig keine Überraschungstüte mehr.

    Wir dürfen ihn gerne besuchen, und es gibt vorab nochmal ein ausführliches Gesprächmit der Pflegestelle selbst. Gestern war die für Vermittlungen zuständige Frau am Telefon, nicht die Pflegestelle selbst.

    Das ist alles so, wie man sich im Vorfeld den Kontakt zu einer Vermittlungsorga wünscht, und auch der Hund könnte wirklich passen.

    Mal schauen und abwarten. Hoffen darf man ja.

    BadlyConfused Meine Güte, man kann einem anderen auch wirklich jedes Wort auf die Goldwaage legen und gegen ihn drehen.

    Kleenes87 Keine Ahnung, ob sie deutschsprachige Mitarbeiter in Ungarn und Griechenland haben. Kann sein. Wir werden sehen,ob sich jemand auf die Selbstauskunft meldet und ob oder wie es dann weitergeht.

    Na ja, die Orga kann schlecht das Erstgespräch führen, denn meine Freundin spricht und versteht kein Wort Ungarisch oder Griechisch. Fliessend Englisch für ein Erstgespräch vorauszusetzen wäre auch ein bisschen arg daneben. Zumindest müssten sie das dann in dem Formular für die Selbstauskunft erwähnen. Und ein Telefonat aus Ungarn oder Griechenland zu führen wäre auch ziemlich seltsam und kostenintensiv. Die Orga hat laut Homepage keinen Sitz in Deutschland, nur Pflegestellen.

    Ich habe das wegen der Kosten in keiner Weise vorwurfsvoll gefragt, sondern war nur etwas erstaunt. Dass es Orgas gibt, die sehr wohl Geld mit dem Hundehandel verdienen wollen, und dass es nicht wenige unseröse Vermittlungsorgas gibt, die bewusst einen seriösen Anschein erwecken, es aber nicht sind, wisst ihr im Forum mit Sicherheit genauso gut oder noch klarer wie ich.

    Das kann ich dir ganz einfach erklären: Leute, die einen Hund kaufen wollen, sind unter Umständen sehr seltsam. Es dient evtl einfach dem Schutz der Pflegestellen, dass die Kontaktdaten nicht online stehen.

    Das leuchtet mir ein.

    Dann warten wir einfach mal ab, ob sich von denen jemand meldet und nicht nur Fragen stellt, sondern auch welche beantwortet. Muss ja nichts erzwungen werden. Wenn es passt, ist es gut. Wenn es nicht passt, findet sich für den Hund hoffentlich anderswo ein guter Platz und ein liebevolles neues Zuhause.

    Ja, schon klar. Es gibt sicher etliche seriöse Vermittlungsorgas, aber auch viele, die nicht seriös und nachvollziehbar arbeiten. Es ist schwierig, das zu erkennen und die einen von den anderen zu unterscheiden.

    Die betreffende Orga hat nur eine Tel.Nr. in Ungarn und die Pflegestellen bleiben anonym. Es heisst nur Pflegestelle in Ort xy. Kein Name, keine Tel.Nr., keine Erreichbarkeit. Man kann nur eine formelle Selbstauskunft losschicken,bekommt dann eine Bestätigung,mit der Bitte, abzuwarten, bis sich jemand meldet. Man kann sie also im Vorfeld nichts fragen.

    Aber die Orga/anonymen Pflegestellen beschreiben die zu vermittelnden Hunde sehr ausführlich, differenziert, sachlich, und verschweigen auch Problematisches nicht. Z.B.Unsauberkeit, Angsthund, nicht leinenführig, anderen Rüden/Hunden gegenüber unverträglich, keine Kinder, kann nicht allein bleiben etc. Wird alles offen mitgeteilt. Das spricht in meinen Augen für die Orga/Pflegestellen. Alles andere finde ich etwas seltsam.

    Kleenes87

    Danke für deine sachlichen Infos! Ich hatte noch nie mit Pflegestellen-Hunden zu zun, meine adoptionswillige Freundin auch nicht, deshalb fehlt uns jegliches Hintergrundwissen.

    Kannst du mir evtl.auch noch Infos bzgl. den Kosten geben? Bei der Orga und dem Hund, um den es geht, muss man 400 Euro für den Hund und 150 Euro für den Flug bezahlen, obwohl der Hund bereits in Deutschland ist und man ihn nicht herfliegen hat lassen. Sind diese Kosten so üblich? Dass man um die 350/ 400 Euro für den Hund bezahlt, ist voll in Ordnung. Aber automatisch noch den Transport dazu? Dann kommen noch weitere Kosten dazu: Sicherheitsgeschirr, evtl. noch anfallende TA-Kosten (sehr intransparent, weil völlig unklar, um welche Kosten vorab es da geht und um welche Summen).

    Also wenn man diese TA-Kosten erst mal aussen vor lässt, kostet der Hund mindestens um die 600 Euro. Ist das normal und im üblichen Bereich bei Pflegestellen oder will da jemand bzw. eine Orga einfach nur Geld reinholen soviel es geht?

    Bei der Hundebeschreibung steht übrigens nichts über Verletzungen, Erkrankungen, Handicaps oder tierärztliche Behandlungen bisher bzw. als Notwendigkeit beim Eintreffen. Es handelt sich um einen 5 jährigen, kastrierten Mischling der Sorte "keineahnungwasmitdrinist", kein seltener oder reinrassiger Hund.

    Mir geht es nicht primär um die Frage, ob, wo und wie man einen Auslandshund aufnehmen sollte. Das ist ein wichtiges Thema, zweifellos. Aber mich interessiert, warum manche Hunde nach Deutschland auf eine Pflegestelle kommen und andere nicht.

    Du meinst, dass es vor allem kranke, verletzte Hunde in desaströsem Zustand sind, wenn ich dich richtig verstehe? Die würden aber doch den langen Transport im Flieger oder per Auto gar nicht ohne Qualen überstehen, und müssten dann erst mühevoll behandelt und aufgepäppelt werden, ohne grosse Chance, als gerade mal genesende Hunde vermittelt werden zu können?

    Und wer entscheidet das im Herkunftsland der Hunde? Wer übernimmt die Kosten für Transport und tierärztliche Behandlung im voraus?

    Ich persönlich tendiere eher dazu, zu glauben, dass vor allem "pflegeleichte" Hunde mit guten Vermittlungschancen hierher gebracht werden. Sie kosten weniger ( für die Vermittlungsorga) und bringen schneller Geld ein, weil sie schneller vermittelt werden.

    Wichtig ist auch dass sie gut eingeschätzt sind, wobei natürlich auch jeder Hund sich überall anders .....

    Aber bei den Adoptanten war das Gefühl letztlich das passt. Aber ich entscheide auch nach Bauchgefühl. Oder eben mit meiner Kollegin zusammen.

    Das finde ich sehr vernünftig und gut. Die Hundebeschreibungen bei nicht wenigen Vermittlungsorgas sind fürchterlich. Voll auf extrem emotional gemacht: arme Seelen, superlieb, wünschen sich sehnlichst Liebe, blablabla. Keine Angaben von Defiziten, Verhaltensauffälligkeiten, Vorlieben und Abneigungen etc, sondern nur der Appell an den möglichen Käufer,doch so eine gequälte, auf ewig dankbare Hundeseele zu retten. Bullshit. Ich würde niemals so eine Orga/Pflegestelle in Betracht ziehen. Sehr wohl aber solche, die ehrlich, nüchtern und sachlich sind und über den zur Vermittlung stehenden Hund berichten.

    Auch das Bauchgefühl finde ich wichtig. Es kann rein sachlich alles wunderbar passen, von beiden Seiten, aber es muss noch was dazukommen, nämlich dieses Gefühl, "es passt". Und deshalb muss man auch den Hund vorab besuchen und sehen können. Hundebestellung auf ein Foto hin ist in meinen Augen ( und auch für meine Freundin) schlichtweg unverantwortlich.