Beiträge von Rowan

    Ich glaube nicht, dass es reiner Frust war. Beziehungsweise wenn, dann die Art von Frust, die ein Hund z. B. hat, wenn er etwas nicht gleich kriegt oder nicht das, was er gerade im Moment will. Ich habe ihr weder verbal noch nonverbal oder emotional vermittelt, dass ich unzufrieden mit ihr bin o.ä., sondern lediglich: wenn du das machst (Ziehen und in die Leine werfen), dann passiert das darauf: stehen bleiben. Die ersten Tage bekam sie auch ein Lob, wenn sie die Leine dann locker liess, "braves Mädchen" oder " fein gemacht!", aber nicht so halligallimässig, als hätte sie was Wunderbares gemacht, sondern einfach ein kurzes,erfreutes Lob.

    Ich wüsste nicht so recht, wie man einen Hund ganz ohne Frust erziehen soll. Wenn er meint, den Pudel von der anderen Wegseite beissen zu müssen, oder sich in Kacke zu wälzen, oder etwas Unaussprechliches fressen zu wollen, usw., dann verbietet nan ihmdas, was für ihn Frust ist, weil er nicht kriegt und nicht darf, was er will.

    Also ich glaube, ohne Frust funktioniert Hundeerziehung nicht. Aber ich lasse mich gern überzeugen und eines Besseren belehren. Du bist Hundetrainerin und hast sehr viel mehr Erfahrung als ich, insofern lerne ich gern von dir was dazu.

    Meine "Tageshündin" zog jahrelang wild an der Leine. Meine Freundin ist längere Zeit deswegen selber eskaliert, hat die Hündin angebrüllt, hart an der Leine geruckelt und gezogen, es war Stress pur für Hund und Halter. Der Trainer in ihrer Hundeschule hat ihr geraten, der Hündin Wasser ins Gesicht zu spritzen, wenn sie zieht. Wurde dann auch so gehandhabt. Mit keinem nachhaltigen Erfolg.

    Als ich zusagte, den Hund 2-3 Tage pro Woche tagsüber "from nine to five" zu nehmen, habe ich ehrlich gesagt, dass ich nicht mit der Wasserspritze Gassi gehe, weil das einfach nicht mein Ding ist. War für meine Freundin in Ordnung.

    Da ich aber absolut nicht bereit bin, mich von der Hündin (Retrievermischling) durch die Gegend ziehen zu lassen,habe ich was anderes gemacht, ruhig, unemotional, hartnäckig. Wenn die Hündin sich in die Leine schmiss und zog, was sie konnte, bin ich stehengeblieben und habe nur gesagt "Lockerlassen". Botschaft: wenn du weiter schnüffeln, weiter gehen und deine Hundedinge machen willst, muss die Leine locker bleiben. Kein Tadeln, kein Reden sonst, kein Ärgern. Nur stehenbleiben. Zwei, drei Tage lang war jedes Gassigehen Stop and Go. Ich dachte schon, wir kommen nie weiter als eine halbe kurze Parkrunde.

    Dann machte es klick im Kopf der Hündin. Sie begriff es. Wenn sie zieht, passiert gar nichts mehr. Wenn sie locker geht, darf sie in aller Ruhe Hundezeitung überall lesen, schnüffeln, alles begutachten, was immer. In der zweiten Woche waren wir nur noch ab und zu im Standby Modus. Inzwischen geht sie tadellos an der 3m Leine und zieht zu 95 % gar nicht mehr. Manchmal setzen ein paar Gehirnzellen noch aus und sie sprintet los, dann reicht es aber, wenn ich stehenbleibe, lockerlassen sage, und schon geht sie zwei Schritte zurück, die Leine ist wieder locker, und es geht weiter.

    Der Knackpunkt ist, man muss es ganz ruhig und emotionslos sagen, nicht schimpfen, nicht quasseln, nicht überschwänglich loben, sondern den Hund selber herausfinden lassen, wie das zusammenhängt. Und man muss hartnäckiger und konsequenter als der Hund sein. Ich wusste, dass ich zur Not bis ans Ende meiner Tage mit diesem Hund im stop-and-go Gassi gehe - und der Hund hat das offensichtlich gemerkt und entschieden, dass er der Klügere ist. :rolling_on_the_floor_laughing:

    (Sie muss an der Leine bleiben, weil sie einen sehr starken Jagdtrieb hat)

    Bei der KV tendiere ich inzwischen zur Hanse Merkur,weil ich einen Vertreter von denen vor Ort gefunden und mal angerufen habe. Die sind täglich erreichbar, waren freundlich und haben mich ausführlich beraten. Passt.

    Nun habe ich eine neue Frage, bei der ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt. Tracker - ich möchte gern den Tractive Tracker. Da gibt es für Hunde über 25 kg zwei Modelle. Das eine kostet 69 €, wiegt 90 g, das andere " Tractive Adventure" kostet 99 @ und wiegt 110 g. Von der Leistung her beides identisch. Ich weiss nicht recht, warum die sich im Preis so unterscheiden, bei derselben Leistung?

    Kennt jemand eins der Modelle und kann was dazu sagen? Ich bin für jeden Tipp und Hinweis dankbar.

    Es gibt hier einen Extra-Thread zu Erfahrungen mit Versicherungen.

    Ich habe oben geschrieben, dass ich den (fast ganz) gelesen habe, aber danke für den nochmaligen Hinweis.

    Bis acht Jahre kriegt man den Hund versichert, aber mit hohem Tarif, hoher Eigenbeteiligung und zig Ausschlüssen. Wobei man bei einem nicht mehr jungen Hund aus dem Tierschutz gar nicht weiss, was bei ihm schon vorlag und behandelt wurde. Der trägt ja nicht sämtliche Tierarztbefunde seines Lebens gesammelt in einem Rucksack mit sich herum.

    Wie soll ich da wahrheitsgemäss beantworten, ob er Vorerkrankungen oder angeborene genetische Defekte hat?

    Ich habe mir heute die Wartezeit bis zum Besuch damit vertrieben, wegen einer Hundekrankenversicherung zu recherchieren, auch den Thread hier zu lesen, und bin jetzt megaverwirrt.

    In dem Wust von Infos, Zusatzbausteinen, Leistungen, Ausschlüssen, Kostendeckungsgrenzen, Beitragserhöhungen, Selbstbeteiligungen und Altersgrenzen herauszufinden, was für den eigenen Hund in Frage kommen könnte, ist der helle Wahnsinn.

    Die Uelzener scheint recht schnell Kündigungen zu schicken, wenn man hohe Kosten verursacht. Die HM soll das beste Preis-/Leistungsverhältnis haben, ist aber telefonisch nie erreichbar ( heute selber erlebt) und beantwortet selten oder gar nicht Emails. Die Agila ist top, was Kundenservice und Erstattungen im Rahmen des vereinbarten Tarifs angeht, hat aber für Heilbehandlungen, also alles, was keine OP ist, eine naximale Leistungsgrenze von 1100 Euro pro Jahr. Was ein Witz ist,denn allein z.B. ein Magen-Darm Problem mit Blutbild, Röntgen, oder Ultraschall und Medikamente/Spritzen/Infusion übersteigt schon deutlich diese 1100 Euro und beendet damit die Kostenerstattung für den gesamten Rest des Jahres.

    Ich bin echt ratlos.

    Die Hundehilfe Mariechen ist toll, ich halte dir die Daumen!

    Absolut! Ich hatte eigentlich schon aufgegeben, weil es so viel frustrierende Erfahrungen und Kontakte sprich Nicht-Kontakte mit Tierheimen und Vermittlungsorgas gab.

    Ich wollte nicht mal einen guten Eindruck bei den Telefonaten machen, war einfach gerade heraus gnadenlos ehrlich und offen, und dachte nur, was soll's, entweder ehrlich oder gar nicht. Also auch was meine Lebensumstände, Erwartungen und das angeht, was ich dem Hund bieten und für ihn tun kann und was nicht. Und ich habe sehr klar gesagt, was ich nicht machen kann/will und wo meine Grenzen sind. Ich habe eigentlich eher erwartet, dass die Pflegestellendame jeden Moment sagt " Sorry, aber das wird nichts".

    Danke fürs Daumenhalten!

    Ich ziehe mal vom Thread Pflegestellen- Hunde hierher um, weil es nicht mehr um allgemeine Fragen geht,sondern alles bereits sehr konkret geworden ist, sowohl was die Vermittlungsorga als auch den Hund angeht.

    Die Telefonate mit der Orga verliefen sehr gut. Freundlich, offen und transparent, ebenso ein langes Vorgespräch mit der Pflegestelle. Man konnte alles Mögliche fragen, bekam auf alles eine klare Antwort, und erfuhr sehr viele Infos und Details über den Hund. Ich habe gar nicht mehr daran geglaubt, dass es solche Vermittlungsorgas und Pflegestellen überhaupt gibt.

    Wie schon im anderen Thread erwähnt, findet in 2 Wochen ein Besuch statt, wo ich den Hund dann kennenlerne - und natürlich auch er mich - und wir sehenund spüren können, ob sich da die zwei Richtigen gefunden haben. Oder ob der Hund mich nicht nehmen würde bzw. ich keine Verbindung zu ihm finde. Auf dem Papier mag alles noch so gut aussehen,es muss aber noch dieses nicht näher bestimmbare "Etwas" dazukommen, jedenfalls für mich, damit ich mir innen drin ganz sicher bin, dass ich die Verantwortung für dieses Hundeleben übernehmen kann und will.

    Ich halte mich noch bedeckt mit genauen Einzelheiten, weil noch nichts unter Dach und Fach ist und ich es blöd finde, sozusagen über ungelegten Eiern zu gackern. Aber ich bin sehr hoffnungsvoll und jetzt schon ein bisschen aufgeregt. Und ich schaue mir schon zum zigsten Mal die Fotos an, die mir die Pflegestelle aktuell von heute von dem Hund geschickt hat. :smiling_face_with_hearts:

    Haltet mir bitte die Daumen, und dem Pflegehund, dass es für uns beide passt.