Nun, als Dobermannbesitzerin sage ich mal meine MEINUNG zum Thema. I
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Ich wünsche mir eigentlich seid fast zehn Jahren einen Dobermann/ Frau.
In rund zwei Wochen ziehen auch mein Verlobter und ich in unser Haus mit großen Garten. Der platz wäre also da.
Eine Sache beim Dobermann ist, daß er vor allem bei seinen Menschen sein will. Meine Dobidame lebt in einer 60m² Wohnung, wovon sie 25m² nicht nutzen kann (weil Werkstatt und Küche, da dürfen die Hunde nicht hin). Es ist ihr absolut schnurz ob sie einen ganzen Garten oder beim Picknick im Wald einen ganze Wald zur Verfügung hat. Sie legt sich neben mich und gut ists. Und wehe ihr macht wer den Platz streitig. Dann ist aber was los. Natürlich ist es für Hunde schön einen Garten zu haben, was ich sagen will ist nur, daß eben das alleine nicht die Lösung aller Probleme ist, sondern nur eine nette "Beigabe" für den Hund.
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Die Zeit ist leider noch nicht vorhanden, da ich momentan sehr viel arbeiten muss. In einem oder zwei Jahren übernimmt aber mein Verlobter das Geschäft seines Vaters [...]
Vernünftig, daß Du so planst und realistisch bist was Deine Zeit angeht!
Da wäre dann die Zeit denke ich da, und würde mir so gerne einen anschaffen.
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Nun höre ich aber ständig so viel schlechtes über diese Rasse.
Sei es die gesundheit oder das verhalten.
Sag mal ein bißchen genauer. Da kann ich dann mehr zu sagen. Allgemein gilt für Dobermänner das gleiche wie für alle anderen Rassen: man muß nach einem guten Züchter schauen und genau die Gesundheit der Verwandten mütterlicher- und väterlicherseits unter die Lupe nehmen. Das ist zwar keine Garantie, aber mit Sicherheit sehr wichtig. Und man kann auch den Charakter so in einem kleinen Rahmen einschätzen. Wenn viele Hunde mit Charakterproblemen in der Linie sind ist es wahrscheinlicher, daß ein Welpe das auch bekommen würde.
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Sind Dobermänner immer noch so überzüchtet?? Ich meine, kommt es immer noch so oft vor mit diesen Erbkrankheiten wie Dobermann Kardiomyopathie???
Naja, alle Rassen haben Probleme. Bei Dobermännern gibt es einige stark überzüchtete Linien und auch welche wo das nicht so ist. Da hilft nur darauf achten wie viele Hunde in der Linie Herzprobleme hatten. Bei meiner Laika habe ich darauf geachtet, daß so weit als man das sagen kann keine Herzprobleme bekannt sind und bei den Züchtern von wo diese Hunde kamen hatten alle sehr guten Kontakt mit den Hundebesitzern, so daß die viele details hatten. Allerdings kommt es mir so vor (und das ist nur so mein Empfinden), daß Herzprobleme und ähnliches in den letzten Jahren seltener vorkommen als vor 15 Jahren oder so.
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Und mein Schwiegervater sagt immer, dass Dobermänner doof wären.
Ich meine aber, dass es speziell bei dieser Rasse darum geht, eine Bezugsperson zu haben und wenn der hund diese hat, es eigentlich super klappt. er also absolut nicht dumm ist sondern sehr lernwillig.
Dobermänner sind oftmals extrem intelligent. Meine Laika macht komplizierte Hundesicherheitstüren auf usw. Sie macht auch Schränke auf und es gibt eigentlich kein Denkspiel, was sie nicht in null Komma nix raus hat. Und sie lernt wahnsinning schnell. Diese alte Redensart, daß ein Dobermann ein ein-Personen-Hund ist stimmt so nicht. Der Hund bindet sich gerne sehr eng an seine Familie. Nicht mehr und nicht weniger. Bei Laika ist das Problem zur Zeit, daß sie so eng an mich gebunden ist, daß sie allen anderen die sie an der Leine nehmen unmißverständlich mitteilt "Ihr könnt mich mal, ich mache NUR was Yohanna sagt.". Das kann man aber verhindern, wenn sich alle Familienmitglieder um den Hund kümmern. Alle Geschwister von Laika und auch viele andere Dobi's die ich kenne haben dieses Problem nicht. Sie sind sehr loyal gegenüber ihrer GANZEN Familie.
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Außerdem würde es mich interessieren, was ihr so für erfahrungen mit euren dobis gemacht habt! wie schnell hat er gelernt, kann man mit ihm wirklich gut joggen, fahrradfahren, inliner fahren und solche dinge? ich würde natürlich auch anderweitig mit ihm trainieren.
Meine Laika ist ein Traumhund, sie lernt extrem schnell, sie macht alles mit, solange sie nur dabeisein darf. Fahrradfahren usw. Am liebsten rennt sie allerdings frei rum während ich mit beiden spazieren gehe. Meine Laika hat einen super Charakter. Sie ist extrem umgänglich, mag alle Hunde, Menschen, Katzen usw. Sie ist in keinster Weise aggressiv, allerdings ist sie sehr wachsam und hat einen starken Schutzinstinkt. Den muß man konsequent formen, aberziehen kann man den bei ihr nicht. Ansonsten macht sie was sie will. Dabei kommen dann so Sachen raus wie das verbellen von einem Paar Gummistiefeln, das Bedrohen eines abgestellten (leeren) Kinderwagens, das Einschüchtern eines Pappkartons usw.
Die häufigsten Gesundheitsprobleme auf die man beim Dobermann achten sollte sind:
- Augenkrankheiten (Hornhautverkrümmung, Star-Bildung)
- Herzerkrankungen
- Ellbogengelenksprobleme
- Hüftprobleme
- Knieprobleme
- Wobbler Syndrom (Wirbelsäulenfehlbildungen)
- von Willebrandt Syndrom ("Bluterkrankheit")
- in Kombination mit Herzproblemen können Nieren- und Leberprobleme auftreten
Dobermänner können ohne konsequente Führung und Erziehung zu Aggressivität neigen. Dazu sind sie oftmals sehr sensible Hunde, weswegen man sie sehr sanft aber konsequent erziehen muß. Ein gut erzogener und sozilaisierter Dobermann ist (genauso wie alle anderen Hunderassen, egal ob Pitbull, Labrador oder Chihuahua) ein wundervoller und problemloser Familiengefährte, der allerdings eine Aufgabe haben möchte, weil er sonst nämlich sich selbst beschäftigt, was aber dann selten im Sinne der Besitzer ist. Und es lohnt sich sich genau bei den Züchtern umzuschauen und lieber etwas mehr für einen Hund auszugeben, der einen soliden, gesunden Stammbaum hat.