Klingt schon seltsam irgendwie. Aber nun ja.
Für MICH PERSÖNLICH wären die Prioritäten wie folgt:
1) Ersatzmutter und "Ersatzgeschwister" finden, wenn nicht Dobermann dann ähnlich große Rasse in ähnlichem Alter bis er acht Wochen oder so alt ist
2) Ersatzmutter ohne "Ersatzgeschwister" finden bis er acht Wochen alt ist
3) ersatzgeschwister finden bis er acht wochen alt ist
4) Ersatzmama und Ersatzgeschwister für so lange als möglich, mindestens bis sechs oder sieben Wochen
5) einen Mamahund (auch ohne Milch) der "Erfahrung" mit Welpen hat (also schon mal Welpen hatte) finden damit sie den Kleinen unter ihre Fittiche nimmt
6) eine Ersatzmama für ein paar Mal pro Woche finden
7) Im Tierheim fragen, ob die eine Hündin wissen, die sowas vielleicht "übernehmen" könnte. Tierärzte Fragen, Hundezüchterverein fragen, Hundesportvereine fragen (weil die halt auch Hundebesitzer kennen usw).
Andere Welpen und erwachsene Hunde so oft wie möglich besuchen um Sozialverhalten zu lernen (was problematisch ist wegen noch nicht erfolgter Impfungen)
9) Mach Dich schlau wie Du einen Hund in dem Alter am besten erziehen und aufziehen in erster Linie kannst. Der braucht beispielsweise noch Muttermilchersatz.
10) Wenn alles andere nicht geht, der Hund MUSS (!!!) irgendwie den Umgang mit anderen Hunden lernen.
Ganz wichtig ist für den Winzling jetzt, daß er möglichst viel "Nestwärme" erfährt. Er braucht welpengerechte fütterung zum Beispiel. Das ist gaaanz wichtig!
Eine Züchterin, die seit langer Zeit züchtet und seit den 70ern selber Hunde hat hat mir vor kurzem erzählt, daß man früher die welpen im alter von sechs Wochen abgegeben hat und das zwar nicht gut war, aber es ging wohl. Wenn also alle Stricke reißen, finde dem Kleinen zumindest bis er sechs Wochen alt ist eine Ersatzmama.
Ich muß sagen, ich finde es unverantwortlich von der Züchterin die Welpen so abzugeben. Viele Züchter in Finnland machen es so, daß man im Alter von fünf bis sechs Wochen die Mutter mehr und mehr von den Kindern trennt. Ab dem Alter ist die Mutter dann irgendwann nicht mehr das wichtigste. Aber im Alter von sechs bis sechseinhalb Wochen, wo oftmals die Welpen von der Mutter getrennt werden (weil die Mutter dann auch weg will meistens und sie auch keine Milch mehr hat) ist es trotzdem UNHEIMLICH wichtig, daß sie diese Zeit noch im Verband mit ihren Geschwistern bleiben um viele wichtige Dinge in Bezug auf Sozialverhalten zu lernen. Da ist dann meist ein anderer oder andere erwachsene Hunde als Vorbilder dabei (nicht unbedingt die Mutter). Und das, mindestens, solltest Du für Deinen Kleinen einrichten. Ich bin sicher, daß im Falle eines Falles der Tierschutz in Deiner Gegend bereit sein wird zu helfen.
Alles Gute für Dich und den Kleinen Apollo