Wie sieht Dein Tagesroutine mit ihm aus? Wie oft und wie lang wird die Außenwelt besucht? Und hast Du für den Vierbeiner eine Art Hobby? z.B. Coursing
Falls er damals schlecht behandelt wurde: Merkt man es ihm an wenn z.B. Geräusche, die der damaligen Rennbahn ähneln zu hören sind? Falls ja, wie gehst Du damit um und was macht ihr damit es dem Vierbeiner besser geht?
Ich selbst bin nicht die Besitzerin, sondern betreue das Tierchen bzw. die Tierchen (in 25 Jahren waren es jetzt zwei Greys von der Rennbahn und zwei Windhund-Mix-Rüden, einer davon vermutlich Magyar-Agár-Mix, auch aus dem Tierschutz).
Zu den Greys: Sie kennen den Umgang mit Menschen, sind da "lieb", also eher zurückhaltend bis freundlich, kennen Autofahren, weil man die wohl mit dem Auto zur Bahn fährt und eben anderen Greyhounds. Misshandlungen haben die in meinen Augen nicht erfahren. Aber sie kennen halt sonst nix.
Am Anfang gehen die draußen mit großen Augen durch die Welt und reagieren erst Mal nicht auf Jagdreize wie Rehe etc ... das kommt dann zeitversetzt später. Dafür bekommen sie bei allem, was klein und flauschig ist Stielaugen ... was es eben wirklich gefährlich für kleine Hunde machen kann. Mein Spitz war in ernsthafter Gefahr bzw. wäre es wohl immer noch mal, wenn er nicht mittlerweile ein sehr sich langsam bewegender Opi wäre. Daher ist in meinen Augen der Maulkorb immer dann Pflicht, wenn anderen Hunde, vor allem kleiner mit ins Spiel kommen, aber auch dann, wenn man den Grey mit anderen rennen lassen möchte. Man weiß nicht, wann der Schalter umgelegt wird und dann packen sie zu und metzeln. Ich hätte vorher z. B. nie geglaubt, dass ich nicht in der Lage sein würde einen Hund davon abzuhalten einen Igel zu metzeln, wenn er neben mir an der 1,50 Meter-Leine steht. Der Grey hat mich gelehrt, dass ich viel, viel, viel zu langsam bin und nur noch blutige Igelfetzen aufsammeln kann.
Was mich nervt ist das Herumgepienze mit dem Wetter. Ich glaube, die Idealtemperatur ist bei genau 22,7539 °C mit so und so dekorativen Wolken am sonnigen Himmel oder so. Also es ist immer was mit dem Wetter. Zu warm, zu kalt, zu feucht, zu trocken ... Und dann finden sie Mäntel scheiße. Obwohl sie die dringend brauchen, wenn es kalt ist, weil das Fell ja so ultrakurz ist. Heißt, die meiste Zeit schleift man einen Hund mit Leidensmiene Gassi. Achja, sie haben auch ganz schnell Verletzungen, weil das Fell so kurz ist.
Im Haus sind sie absolut unauffällig. Eher Deko.
Achja, noch was beim Gassi: Plötzliche Lebenskrisen. Man läuft so vor sich hin, plötzlich schmeißt das Tier die Bremse rein, steht da und hat eine Spontandepression. Wegen nix. Kann dann auch nicht weiterlaufen. Und dann ist es stur wie ein Esel. Es sei denn, es springt Wild. Dann sind alle Depressionen sofort wieder vergessen.
Was mich persönlich nervt: Sie sind nicht die hellsten Kerzen auf der Torte. Also, das ist ja ideal für jemanden, der keinen Bock auf Bespaßungsprogramm hat. Aber sie lernen halt auch den Alltagskram eher zäh. Eine Bekannte, die schon seit vielen Jahren Pflegestelle für solche Hundetpyen ist, sagte mal lachend zu mir, dass die halt nur zweidimensional denken können. Es muss ja auch nur zum Vorwärtsrennen reichen. Äh, ja. Ist für mich, die einen gewieften Spitz hat, eine ziemliche Umstellung.
Ich finde es ganz witzig die mal zu betreuen. Im Zusammenleben wäre das nix für mich.