Also, es geht weniger um Behinderung hier, es geht um was ganz anderes. Es geht um Diskriminierung.. Weil sich manche Menschen anmaßen, einen anderen Menschen aufgrund einer Einschränkung im Alltag, weil er/sie vielleicht hinkt und mit einem Stock oder Rollator geht oder im Rollstuhl sitzt, im Grunde genommen unterstellen, dass er/sie nicht in der Lage ist, einen Hund zu versorgen und so weit zu versorgen, dass er rundum zufrieden ist. Ich frage mich wirklich, natürlich auch weil ich betroffen bin, ob es ein Hund besser haben könnte, wenn er keinen behinderten Besitzer hätte. Erstens sieht man vielen Leuten ihre Behinderung gar nicht an. Es gibt nämlich welche, die im Kopf behindert sind. So gab es in unserer Kleinstadt einen Mann, der seinen Dackel an der Kette herumgeführt hat und am Halsband herumgerissen hat. Der arme Hund wusste, glaube ich, nicht mehr ,wie er sich verhalten sollte. Ich habe das damals dem Tierschutzverein gemeldet und der Hund wurde weggenommen. Leider haben sich viele andere gar nicht daran gestört. Und eines ist klar, auch wenn ich im Laufen eingeschränkt bin, ich würde, glaube ich, einen Mord begehen, wenn ich sehen würde, dass jemand seinen Hund aussetzt. Im Grund genommen bin ich also auch Tierschützerin, wenngleich ich nicht aktiv im Tierschutz mitarbeiten kann, denn dazu sollte man wirklich fit sein.
Es gibt auch viele ältere Leute, die durchaus in der Lage sind, einen Hund zu halten. Doch offensichtlich gibt es eine Altersbegrenzung.
Was ich mich immer frage, ist, warum die Tierschützer so viele Hunde retten, dass das Internet, sprich die Tierheime und Vermittlungsstationen so voll sind, hier allein im Internet werden an die 6000 Hunde angeboten, die alle ein schönes Zuhause suchen. Seltsamerweise werden es immer mehr. Gut, von Tätungsstationen und Hundeschlachtern sollte man sie auf jeden Fall retten, aber wenn ein Hund ein Straßenhund ist, hat er mit Sicherheit gelernt, so zu leben, dass er überleben kann. Wären es weniger Tiere, die alle ein Zuhause suchen, wäre es sicherlich auch angebracht, alle zu retten. Ich verstehe die Logik der Tierschützer nicht. Die Hunde hausen im Ausland in Zwingern, besser gesagt in Bretterverschlägen. Dürfen nie mal frei laufen, aber sie sind gerettet. Was ist das denn? Und dann wird älteren und behinderten Menschen gesagt, dass sie den Hund nicht richtig versorgen können. Also, tut mir leid, diese Logik ist wirklich ziemlich weit hervorgeholt.