Hallo zusammen,
ich schon wieder 🥵
Vor ein paar Wochen hatte ich hier schon geschrieben, dass ich ziemliche Probleme mit meinem Hund habe – leider ist es nicht besser geworden. Im Gegenteil.
Hier nochmal kurz zusammengefasst:
Vor 10 Wochen ist ein 10 Wochen alter Dalmatinerwelpe bei mir eingezogen. Er kommt vom platten Land – und ich lebe mitten in Hamburg. Der Kontrast könnte kaum größer sein. Ich hatte vorher einen Dalmatiner, und er war perfekt. Ich wollte das irgendwie wiederherstellen, weil er mir so sehr fehlt. Dumm und irrational, ich weiß das jetzt auch 🥲
Der Lütte fing sehr bald an, mich (und gelegentlich meinen Partner, der nicht mit im Haushalt lebt) zu attackieren.
Und ja, ich meine wirklich attackieren: Beißen, Reißen, Hochspringen – meine Arme sehen inzwischen aus, als würde ich mich selbst verletzen. Zig Kleidungsstücke hat er auch auf dem Gewissen. Ich laufe mittlerweile nur noch in löchrigen "Hundeschrottklamotten" herum, weil ich nicht jeden Tag neue Sachen kaufen kann.
Wir waren in einer Welpenschule, haben Einzelstunden genommen – keine Veränderung. Inzwischen sind wir bei einer Hundeschule, die sich mit verhaltensauffälligen Hunden auskennt und mit Dalmatinern. Ich setze alle Tipps um und halte mich an Pläne und Vorgaben, bin wirklich bemüht. Aber: Es. Wird. Einfach. Nicht. Besser. Gar nicht. Gaaaaar niiiiiicht.
Mittlerweile wiegt er 20 Kilo (ja, I know, Riesenbaby) und verhält sich noch genauso wie am Anfang – wie ein Arschloch. Ich bin komplett am Limit. Selten hat er bessere Tage und ich denke: "Hey, vielleicht haben wir’s langsam im Griff." Aber nein.
Dafür bezahle ich dann in den folgenden Tagen mit neuen blauen Flecken und tiefen Cuts an diversen Körperteilen (letztens ist er im Park ausgerastet und an mir hochgesprungen und hat mir in den Nippel gebissen. Leute haben das gesehen und mich drauf angesprochen – wtf?!). Heute Abend wollte er in einer Baustellenpfütze buddeln (ok, es war auch irgendwas ekelhaft Stinkendes), und als ich versucht habe, ihn davon abzuhalten, ist er mehrfach an mir hochgesprungen, hat mich gebissen, und ich bin mit dem wahnsinnig gewordenen Piranha am Ärmel zerrend und nach Scheiße stinkend den Walk of Shame gelaufen.
Das ist doch kein Leben!
Dazu kommt, dass er unaufhörlich weint. Er pfeift in einer Frequenz, die mir wirklich durch Mark und Bein geht – und das manchmal über Stunden (sein Rekord waren 4).
Heute habe ich nochmal mit der Trainerin gesprochen. Sie hat mir dringend geraten, ihn nochmal medizinisch durchchecken zu lassen – das habe ich natürlich gemacht. Ich bin gleich zum TA und ehrlich gesagt habe ich insgeheim gehofft, es gibt irgendeinen körperlichen Grund für die Shitshow. Aber nein. Er ist kerngesund.
So habe ich mir mein Leben ehrlicherweise nicht vorgestellt. Das macht alles insgesamt gar keinen Spaß.
Deshalb zwei Fragen an euch:
- Kann dieses völlig überdrehte, rastlose Verhalten tatsächlich etwas mit dem Zahnen zu tun haben? (Er hat wirklich alles an legalem Beißmaterial: kalte, nasse Frotteelappen, Olivenbaumholz, Kongs, Hirschgeweih, anderes Spielzeug …)
- Wann ist der Punkt erreicht, an dem man sich ehrlich eingestehen muss, dass der Hund zu reizoffen für das Leben in der Großstadt ist?
Bitte seid nicht zu hart mit eurem Feedback, ich bin eh durch und nur noch eine dünnhäutige Heulboje.
Danke euch im Voraus! 🙏