Beiträge von Rosenrot

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    Ein Kind muss gefahrlos in die Nähe eines Hundes können, ohne das geknurrt wird. Der Hund muss Vertrauen haben, ebenso wie das Kind.


    Du siehst es doch gar nicht wirklich anders, wenn du schreibst, dass Vertrauen (eigentlich sogar auf beiden Seiten) der Schlüssel ist ;).
    Und eben deshalb bringt es nichts einzig und allein das Knurren zu verbieten. Damit beseitige ich - mit möglicherweise sehr unschönen Folgen - nur ein Symptom und nicht die Ursache.
    Ein "Nein!" wird dem Hund nicht zeigen, dass er sein Futter nicht verteidigen muß und Respekt vorm Kind wird er dadurch auch nicht lernen.


    Meine Hündin ist futterneidisch Artgenossen gegenüber (es gab vor etwa einem Jahr mal eine heftige Auseinandersetzung, die für Madame mit 2 Löchern geendet hat), hier im Haus zeigt sie solches Verhalten nie - weder mir noch den Kindern gegenüber. Jeder kann sich in ihrer direkten Nähe aufhalten, wenn sie frisst, jeder kann ihr in den Futternapf fassen oder diesen gar wegnehmen (was natürlich nicht ständig praktiziert wird ;)). Sie akzeptiert es, weil sie offenbar begriffen hat, dass sie bekommt, was ihr zusteht.


    Es gab mal eine Phase, da meinte Madame, den beiden Jüngsten Brot oder Kekse aus der Hand klauen zu können (leichtes und lustiges Spielchen für einen Hund ihrer Größe ). Da gab es dann tatsächlich ein sehr deutliches "Lass das!" (und Lob bei korrektem Verhalten). Die Sache war damit dann bald erledigt. Heute bettelt sie höchstens :roll:, wagt sich aber - selbst wenn kein Erwachsener zugegen ist - nicht mehr an Kekse und Co..

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    Er ist deshalb nicht ein nervliches Wrack strichauge lachtot


    Ich habe meinen Hund auch schon schärfer zurechtgewiesen. Das waren aber ganz andere Situationen. Es geht mir hier nicht um die Frage nach körperlichem Eingreifen wie in den Nacken packen, sondern um den Sinn und Unsinn solcher Aktionen in der konkreten Sitaution.
    Hier sollte es nicht darum gehen, dem Hund etwas zu verbieten, sondern ihm klar zu machen, dass er Menschen - egal welchen Alters - vertrauen kann, wenn es um Beute geht.
    Klar, ich kann den Hund beim Knurren scharf zurechtweisen. Wenn ich Glück habe, dann tut er es nie wieder. Wenn ich Pech habe vermeidet er lediglich das Knurren als Drohung und geht zum nächsten Schritt hündischer Kommunikation über - zum Schnappen. Bei einem 3jährigen Kind, dessen Gesicht verdammt nahe am Hundegebiss ist, sicher nicht wünschenswert.


    Hätte ich nicht selbst miterlebt, wie ein Hund, der nicht mehr knurrt, in 0,5Sek. von 0 auf 100 geht und seine Zähne einsetzt - ich würde es vielleicht weniger dramatisch sehen.

    Da ich selbst einen Hund kenne, dem das Knurren verboten wurde und der heute ohne jede Vorwarnung nach vorn geht und zuschnappt, wenn ihm etwas nicht passt, wäre ich persönlich mit massivem Unterbinden, Nacken packen etc. eher vorsichtig. Der Schuss kann nach hinten losgehen.


    Letztlich sollte das Ziel doch sein, dass der Hund kein Bedürfnis hat, keine Notwendigkeit sieht, irgendetwas gegenüber Familienmitgliedern zu verteidigen. Das erreiche ich aber nicht über reines Verbieten (wobei das sich individuell vom Hund abhängt - aber ich würde es nicht unbedingt ausprobieren wollen). Ich würde den Hund vermehrt vom Kind (unter Aufsicht) füttern lassen, weiter auf Tauschgeschäfte setzen. Wer am fressenden hund vorbeigeht kann auch Leckerlies in Richtung Hund werfen und dabei allmählich die Distanz verringern. Der Hund sollte lernen, dass von niemandem in seiner Nähe Gefahr ausgeht, dass niemand ihm sein Futter streitig machen will.
    Sicher, aus menschlicher Sicht verhält sich der Hund falsch. Aus hündischer hingegen handelt er angemessen.

    Ja, es kann damit zusammenhängen. Meine Hündin berammelt im "Hormonwahn" alles, was nicht bei 5 auf den Bäumen ist. Na ja, bei Menschen hat sie es noch nicht versucht, aber ihre Kissen und Decken müssen dran glauben und Artgenossen, die sich nicht zur Wehr setzen, ebenfalls (und das nur in der Läufigkeit).
    Ich kenne das Berammeln von Gegenständen bei ihr aber auch als Übersprungshandlung, wenn sie aufgeputscht ist oder anderweitig Stress hat. Das kommt zwar nicht allzu oft vor, aber ich konnte es schon beobachten.
    Menschen berammeln würde ich klar unterbinden - das ist einfach frech. Bei Kissen und Co. ist es mir egal, solange sie sich nicht reinsteigert (ist noch nicht vorgekommen). Bei Artgenossen schreite ich nur ein, wenn sie es übertreibt und der andere Hund sich so gar nicht zur Wehr setzt (es gibt da eine gleichaltrige Hündin, die ihr bevorzugtes Opfer ist).

    Ich hoffe jetzt mal nur, dass der Kleine kein Dauergast beim TA werden wird. Gut klingt das ja alles nicht und die Aufzuchtbedingungen sind nach der Beschreibung ohne Zweifel miserabel...Aber das sprichtwörtliche Kind ist nun mal bereits in den Brunnen gefallen und da ist es nicht hilfreich noch über die Vermehrerproblematik zu diskutieren. Ja, es ist absolut falsch, solche Leute noch zu unterstützen, weil für jeden verkauften Welpen ein neuer nachrückt und das Leid der "Zucht"hündinnen nur immer weiter geht. Aber es ist eben unheimlich schwer, sich nicht von so einem kleinen Wurm, den man bei ersten Anblick ins Herz schließt, verführen zu lassen. So gesehen kann ich den Spontankauf irgendwo verstehen - egal wie falsch es sein mag.
    Wie gesagt, hoffentlich ist der Kleine wenigenstens gesund.



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    Viel Spaß dabie diesen Hund stubenrei zu bekommen der die ganze Zeit gelernt hat das es ok ist sein Nest zu beschmutzen.


    Das ist bei einem Welpen in dem Alter kein so besonders großes Problem, wenn man nur konsequent ist und mit Lob nicht spart.
    Ich habe das auch durch - meine Hündin kannte nämlich auch so rein gar nichts und hat eine etwas dubiose und unklare Vorgeschichte. Stubenrein ist sie trotzdem geworden ;).


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    Ob die Welpen überhaupt ein normales Verhalten haben werden, weiß niemand, schließlich haben sie die wichtige Prägungsphase in einem Stall ohne weiteren Menschenkontakt gelebt. Das kann man unter Umständen nie wieder gutmachen.


    Dass eine gute Sozialisierung in den ersten Wochen wichtig für das gesamte Leben ist, ist ohne Zweifel ein entscheidender Punkt. Allerdings würde ich jetzt nicht automatisch davon ausgehen, dass der Hund verhaltensgestört sein wird. Da ist durchaus noch etwas zu retten. Sonst wäre ja jeder Tierschutzhund und jeder "Bauernhofwelpe" verhaltensauffällig. Und die Hunde mit so einer Vorgeschichte machen doch einen beachtlichen Teil der Hundepopulation aus.
    Aber sicher ist es nicht schlecht, im Hinterkopf zu haben, dass die Prägephase nicht optimal verlaufen ist.

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    ich finde die Frage, ob der Hund mich problemlos an den gefüllten Futternapf lässt, schon von Bedeutung!


    Dem stimme ich durchaus zu (u.a. auch weil hier im Haushalt vier Kinder leben).
    Der entscheidende Punkt dabei ist für mich, dass der Hund soviel Vertrauen zu mir (und anderen Menschen hier im Haushalt hat), dass er gar keine Veranlassung sieht, sein Futter zu verteidigen.
    Bei uns klappt das, allerdings ist Leila das von Welpenbeinen an gewohnt. Sie läßt sich von Erwachsenen und Kindern alles abnehmen, hat das über Tauschgeschäfte gelernt. Probleme gab es in der Hinsicht noch nie, auch wenn Madame Artgenossen gegenüber die Sache bspw. etwas anders sieht ;).


    Ein erwachsener Hund mit unbekannter Vorgeschichte muß das event. erst lernen und da würde ich gerade in der ersten Zeit auf solche "Dominanz-Tests", die in dem Momant vom Hund als provokation aufgefasst werden könnten, verzichten.
    Was will man denn auch überhaupt damit beweisen? Ein Hund, der sich sein fressen abnehmen läßt und hinter mir durch jede Tür geht, respektiert mich nicht zwangsläufig in jeder anderen Situation.

    Dann schau dich doch mal im TH oder auch bei Pflegestellen in der Nähe, die du event. öfter besuchen könntest, um. Da findet sich dann vielleicht ein passender Junghund, der schon einiges an Erziehung und Sozialisierung genossen hat und nicht mehr ganz so "abhängig" ist, wie ein 8 Wochen alter Welpe.
    Und dort wirst du im günstigsten Fall auch die passende Beratung und Anleitung bekommen.


    Viel Erfolg!

    Ich rate dir nicht generell vom Hund ab, aber mit einem Welpen wird es problematisch. Ich habe meine Hündin als Welpe bekommen, aber da war ich "Nur-Hausfrau" (ich war jeharelang aufgrund meiner vier Kinder zuhause) und hatte entsprechend Zeit für den Hund (überfordert war ich als Hundeanfänger manchmal trotzdem ;)). Heute sieht das anders aus - ich arbeite wieder und könnte keinem Welpen gerecht werden. Ursprünglich hätte ich gern in absehbarer Zukunft einen Zweithund gehabt (wenn meine Hündin ihre Macken noch etwas besser unter Kontrolle hat), aber daraus wird erstmal nichts werden. Die Entwicklung war so nicht abzusehen, aber das muß ich jetzt akzeptieren (wobei mein Mann zuhause ist, aber der ist mit Hundeerziehung im eigentlichen Sinn eher überfordert, obwohl er mit unserer Hündin mittlerweile einigermaßen gut klar kommt).


    Ich finde den Rat nicht schlecht, mal die Tierheime in der näheren Umgebung abzuklappern und sich mit den Hunden dort zu beschäftigen. Tatste dich doch an das Thema Hund einfach langsam ran - in der Theorie und Praxis. Vielleicht kannst du ja mit einem Hund aus dem TH regelmäßig Spazieren gehen, um dich daran erstmal zu gewöhnen und Hunde allgemein besser kennen zu lernen. Und wer weiß, event. verschenkst du dein Herz dann plötzlich doch an einen Erwachsenen Hund, weil es zwischen euch "klickt"?


    Ich wünsche dir viel Glück bei der Suche nach dem passenden Hund - der wartet bestimmt irgendwo auf euch!

    Es geht nicht nur darum, dass ein Welpe dir in 5 Std. Abwesenheit deinerseits die Wohnung umdekoriert, sondern auch darum, dass ein Welpe absolut nicht in der Lage ist, tagsüber 5 Stunden ohne Möglichkeit mal zum Pieseln rauszukommen, durchhält. Das kann vom Entwicklungsstand und den körperlichen gegebenheiten gar nicht funktionieren. Zudem ist ein Hundewelpe als Rudeltier schnell gestresst, wenn er längere Zeit allein ist - in der freien Natur wäre ein so junges Tier ohne sein Rudel nämlich dem Tod geweiht.
    Mit einem älteren Hund, der das Alleinbleiben gewöhnt ist (und das geht nicht unbedingt innerhalb von ein paar Tagen - ist halt individuell sehr verschieden) sieht das ganz anders aus. Erwachsene Hunde schaffen es locker, 5 Stunden durchzuhalten.


    Was deine Angst vor älteren Hunden betrifft - da schließe ich mich Nabadaishi an. An der mußt du arbeiten, denn Hundebegegnungen lassen sich nicht vermeiden und müssen auch sein (natürlich nicht mit wirklich jedem beliebigen Hund). Ein Welpe/Junghund braucht den Kontakt zu Artgenossen diverser Alters- und Größenklassen. Mangelnde Sozialisierung mit Artgenossen kann später zu massiven Problemen führen und dann sind Spaziergänge absolut keine Freude mehr.


    Von dem Gedanken einen 6jährigen allein Gassi mit dem Hund gehen zu lassen solltest du dich schnell verabschieden. Das könnte gefährlich werden - für Hund und Kind. Selbst wenn ein Kind in dem Alter (oder 2/3 Jahre älter) einen kleinen Hund wie einen Malti an der Leine hat, kann es schnell zu Situationen kommen, in denen das Kind mit der Verantwortung heillos überfordert ist. Ich denke da besonders an Begegnungen mit größeren freilaufenden Hunden, die entweder allein unteregs sind (gibt es öfter als man denken mag) oder deren Halter sich nicht wirklich kümmern, was ihr Hund da in 200m Entfernung so tut.
    Einen ausgewachsenen Labbi wir nicht mal ein 10jähriges Kind halten können (mein 12jähriger darf aus dem Grund nicht mit unserer 25kg Mixhündin allein raus). Zudem wird der Hund ein Kind in dem Altern nicht unbedingt für voll nehmen, Und wenn der Hund sich dann verselbständigt, kann das übel enden.


    Das klingt jetzt alles sehr negativ, ist aber nur als Anregung zum Nachdenken gedacht. Denn als Hundeanfänger sieht man die möglichen Probleme nicht unbedingt im vorraus (ich weiß aus eigener Erfahrung, was das bedeutet ;)).
    Generell ist ein Hund - egal welcher Größe - mit viel Arbeit, Organisieren (besonders wenn man berufstätig ist) und Verantwortung verbunden. Und der Charme des süßen Welpen, in den man sich verliebt hat, kann im Alltag schnell verfliegen und ins Gegenteil umschlagen, wenn man unrealistische Erwartungen (was vollkommen verständlich ist) hat.


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    nur bei hunden die mir ganz fremd sind und mich dann evtl. auch noch anbellen oder anknurren


    Beschäftige dich mit Hundekommunikation - das ist sehr hilfreich, auch wenn es um Ängste deinerseits geht. Nicht jedes Knurren oder Bellen ist aggressiv. Manche Hunde sind generell bellfreudig, andere knurren beim Spiel (so ein Exemplar habe ich). Man kann unterscheiden, ob Knurren eine Drohung oder ob es ein "Spielknurren" ist.