Zitat
ber die prophezeiten Katastrophen werden ja nicht von der Anti-BC-Mafia verbreitet um den BC-Bestand bis zum Jahre 2050 auf Null zu reduzieren
Züchter, die den BC als Arbeitshund im Sinne eines Koppelgebrauchshundes erhalten wollen, werden ihre Nachzucht oft nur an Viehhalter abgeben. Eben weil der Border, dessen Vorfahren für diese Arbeit selektiert wurden, an Schafe (oder durchaus auch mal Rinder) gehört. Da kann er die Fähigkeiten, die ihm in die Wiege gelegt wurden, optimal einsetzen.
Genau diese Fähigkeiten können im Alltag zu Problemen führen (nicht umsonst werden BCs als Hunde an der "Grenze zwischen Genie und Wahnsinn" bezeichnet). Und in diesem Zusammenhang ist es eben problematisch, dass der Border dank "Schweinchen Babe" und dank Medienpräsenz in der Werbung etc. zum Modehund geworde ist - ideale Größe, (angeblich besonders) intelligent, hübscher Anblick.
Vor der unüberlegten Anschaffung eines Borders zu warnen und auf mögliche Probleme aufmerksam zu machen, ist absolut richtig. Aber bei jedem Mix, der auch nur im entferntesten nach BC aussieht, Schwarzmalerei zu betreiben und das Seelenheil des Hundes in besonders viel Auslastung zu suchen, ist meiner Meinung nach nicht unproblematisch. Denn gerade bei diesen Hunden wird schnell jegliches Problem auf "mangelnde Auslastung" geschoben. Das kann eine Ursache sein, was man im Hinterkopf behalten sollte - es muß aber nicht so sein.
Ich sehe die Problematik bei Arbeitshunden und deren Mixen, aber mich stört - aus eigener Erfahrung -dieses schnelle Verweisen auf ungenügende Beschäftigung und rassegerechte Auslastung etwas. Denn damit werden die Hunde auf einen einzigen Faktor, der nicht mal die Wurzel des Übels sein muss, reduziert. Und der Halter sucht die Problemlösung event. an der falschen Stelle, weil er zu der Überzeugung kommt, einen besonders anspruchsvollen Hund zu besitzen.
Zitat
Mit einem BC sollte man halt die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass man Hundesport BRAUCHT, um mit dem Hund friedlich zusammenleben zu können.
Ein BC ist ein "Fachidiot" und da kann die Sache mit dem Hundesport schwierig werden, denn so beliebte Freizeitvergnügen mit Hund wie z.B. Agility können in manchen Fällen alles nur noch schlimmer machen. Ruhigere Hundesportarten wie Obedience oder Fährten können die bessere Wahl sein, wenn man glaubt, der Hund sei unterbeschäftigt.
Das Problem ist und bleibt aber - zumindest bei Hunden, die aus Linien stammen, in denen auf Hüteleistung selektiert wurde -, dass für die Arbeit am Vieh kein adäquater Ersatz geboten werden kann.
Nun heißt das nicht, dass jeder BC ans Vieh kann und sollte und bei einem Mix wird der Halter (plus Vieh, an dem trainiert wird) mit Hütetraining wahrscheinlich auch nicht wirklich glücklich werden. Nur ist es eben nicht so leicht, einfach auf irgendeinen Hundesport umzuschwenken.
Zitat
dass 98 von 100 BC mit 20 Min. Kopfarbeit und Gassigehn keine Traumhunde sind sondern "durchdrehn" wie du selbst sagst.
Wenn die Hunde am Rad drehen, dann liegt das nicht selten mit am Halter selbst, der sich einen Adrenalinjunkie herangezogen hat, weil er eben der Meinung war, ein BC(Mix) müsse außerordentlich viel und intensiv beschäftigt werden. Und da entstehen sie dann - die unter Dauerstrom stehenden Hunde, die Bällchenjunkies und Schattenglotzer...
Auch mit einem BC muss sich niemand 6 Std. am Tag beschäftigen. Natürlich hängt das Pensum auch vom Individuum ab, aber ein Border muss vor allem eines Lernen - Ruhe.
Zitat
Und da keiner von uns den Hund kennt aber klar ist, dass der Hund die Wohnung zerlegt, ist der Schluss schon nah, dass er vermutlich nicht ausreichend beschäftigt ist.
Der Hund könnte auch schlicht mit dem Alleinsein in fremder Umgebung überfordert sein.
Da zu schauen wäre für mich der erste Ansatz bei dem Problem der TS - ganz unabhängig vom potentiellen Rassemix (nicht alles, was nach BC aussieht, ist auch tatsächlich einer ;)).