Zitat
Das verstehe ich auch oft nicht, auch wenn man sich nicht so sehr mit Hundeverhalten auseinandersetzt bekommt man doch irgendwann einfach mit, dass in der Bewegung alles einfacher ist als im Stillstand.
Dann versuch mal, mit einem 25kg-Leinenpöbler, der sein Gegenüber schon fixiert und längst nicht mehr ansprechbar ist, einfach so weiterzugehen und das folgende Getobe zu ignorieren. Es funktioniert nicht so ohne weiteres und es ist erstaunlich, welche Kraft ein Hund in der Größenordnung an der Leine aufbringen kann, wenn er motiviert ist ;).
Ich spreche da leider aus eigener Erfahrung (und ja, es ist meine Schuld, dass sich die Pöbelei an der Leine bei meiner (eher ängstlichen) Hündin so festigen konnte). Ich bin dank keifendem Hund an der (kurzen) Leine gar mal auf dem Allerwertesten gelandet, weil Madame (z.Zt. 28kg) meinte, mir im letzten Moment, als wir schon fast am ruhigen Westie (!) vorbei waren, vor die Füße springen zu müssen. Da hatten dann alle (außer mir) wenigstens was zu Lachen
(und hielten mich nicht nur für unfähig, sonder wegen meiner Wortwahl beim Fluchen wohl auch für "primitiv"
).
Heute weiche ich aus, wenn das möglich ist und der entgegenkommende Hund in Madames "Pöbelschema" fällt (sie prollt nicht bei jedem Artgenossen). Muss ich dicht am andere Hund vorbei, dann greife ich schon mal ins Geschirr, um die olle Zicke möglicht schnell am aktuellen Hassobjekt vorbei zu bekommen. Das sieht dann vielleicht etwas "brutal" aus, aber es funktioniert im Notfall.
Die Leinenpöbelei ist nach wie vor unsere größte Erziehungsbaustelle und Madame hatte über 2 Jahre Zeit, dieses nervige Verhalten richtig zu festigen. Ich habe es in der Zwischenzeit mit Ausweichen, Ablenken ("Schau") und Schönfüttern versucht - zwecklos. Das Fixieren unterbinden (ja, ich weiß, dass ich da ansetzen muss) klappt mit deutlicher Ansage (event. auch Abdrängen) nur teilweise. Ist der andere Hund auf gleicher Höhe mit Madame, dann vergisst sie ihre gute Kinderstube gern mal. Zwar beruhigt sie sich sehr schnell wieder, aber die Pöbelei ist absolut nervtötend. Und es ist schwer, als Halter eines Leinenpöblers nicht mit dieser "Oje, wieder ein fremder Hund in Sicht"-Haltund in die Begnung zu gehen.
Da hilft es dann auch nicht, wenn der andere Hundehalter nur ein mitleidiges Lächeln oder gar Kopfschütteln übrig hat 8wobei ich verdammt viele Leinenpöbler kenne)...