was es für mich bei meinem Oldie irgendwie auch besonders schwer macht ist dass er einfach der bravste und liebste Hund der Welt für mich ist. Er war sein Leben lang so, trotz unschöner Aufzucht bei seiner Vorbesitzerin. Er ist einfach so unglaublich unkompliziert egal was wir machen, egal wo wir sind. Und ich habe das nicht "aus ihm gemacht", er ist einfach so, ich habe im Prinzip nie was mit ihm trainiert/trainieren müssen. Es sind so subtile Kleinigkeiten, er läuft im perfekten "Fuß" wie angeklebt neben meinem Bein wenn wir in einer Situation sind die das angenehmer macht, letztens im Möbelhaus z.B. Da könnte man vergessen dass er überhaupt da ist. Beim wandern wenn er angeleint sein muss und es mir angenehmer ist wenn er vor mir läuft, macht er das konstant und völlig von sich aus ohne dass ich ihm das sage muss. Im Restaurant rollt er sich zusammen und schläft, egal was um ihn rum los ist. Anderen Hunden und Menschen begegnet er ruhig und höflich. Im Hotel/Urlaub kann man ihn vom ersten Tag an alleine im Zimmer lassen, er geht dann in sein Körbchen und schläft solange wir weg sind und es juckt ihn nicht mal wenn im Nebenzimmer ein Hund bellt, das ignoriert er einfach. Er geht gerne spazieren, aber wenn mal ein paar Tage nichts geht außer Garten ist ihm das auch Recht. Er bellt eigentlich fast nie. Bei meinem Tierarzt hat er den Titel "bravster Minihund der Praxis" bekommen, er ist auch da einfach nur brav, lässt alles machen, hat nicht mal groß Stress, nimmt Leckerli usw. Er ruht so in sich, ist immer im reinen mit fast jeder Situation. Er war in seinem Leben auch nie krank oder hat sich verletzt. Dazu ist er ein totaler Schmusebär und lustiger Clown, er liebt es wenn man sich mit ihm beschäftigt. Er hat mir nie einfach nie Sorgen oder Stress gemacht.
Wir hatten immer zwei Hunde, auch jetzt lebt er mit einem jungen Kumpel zusammen und er nimmt sich da immer zurück, lässt dem anderen immer den Vortritt. Sodass sowohl sein langjähriger leider verstorbene Freund und auch der jetzige Nachwuchs, die beide vom Charakter her deutlich fordernder und präsenter waren/sind oft im ersten Moment irgendwie mehr Aufmerksamkeit bekommen als er. Ich achte zwar immer sehr darauf dass er die selbe Aufmerksamkeit bekommt, aber er hat sich glaube ich trotzdem oft zurückgesetzt gefühlt. Und das tut mir einfach so leid. Ich habe immer den Drang ihm irgendwas besonderes zurückgeben zu wollen, ihm sagen zu wollen wie toll er eigentlich ist und irgendwie wird die Zeit langsam knapp und ich habe das Gefühl ihm einfach nicht genug zurückgegeben zu haben.
Vielleicht hätte ich ihm den Nachwuchs ersparen sollen, vielleicht hätte er ein paar Jahre als verwöhnter Einzelhund der mit niemandem teilen muss total schön gefunden. Ich wollte so gerne dass der neue Hund ihn noch kennenlernt, von ihm lernt und vielleicht ein paar Eigenschaften von ihm übernimmt. Das ist jetzt auch so und funktioniert wie gedacht, aber das war ja trotzdem nur mein Wunsch, nicht seiner.