Beiträge von Mayko

    Bei uns reißt es nicht ab, ich bin seit Gestern ungeplant im Krankenhaus und mein Mann und Sohn müssen sich um die Schnuffis und alles Andere kümmern. Ayko ist am verzweifeln, weil ich gestern früh aus dem Haus bin und nicht mehr zurückkam. Er liegt nur noch im kalten Flur, frisst nicht, auch nicht die Medis in Hundeleberwurst, er möchte mit niemandem was zu tun haben. Seit heute hat er auch noch Stressdurchfall. Maya steckt das viel besser weg, Hauptsache es gibt Futter und das die Runden jetzt kürzer ausfallen kommt der Süßen entgegen. Aber um meinen Großen mach ich mir richtig Sorgen. Er ist halt mein Einfrauhund, wir waren immer schon eng, aber haben durch die letzten schweren Monate eine noch engere Bindung.

    Wir haben uns mühsam kleine gesundheitliche Fortschritte erarbeitet, ich hoffe das davon noch etwas übrig ist, wenn ich wieder Zuhause bin. Ich weiß das Ayko mittlerweile viel schneller abbaut und nicht mehr viel zum Zusetzen hat.

    Mein Mann ist leider etwas überfordert mit der Situation und ich hab hier zuviel Zeit mir Sorgen zu machen.

    Wir sind auf dem Rückweg der Morgenrunde. Ayko und Maya angeleint.

    Hund ohne Leine mit Halter kommt auf uns zu. Ah, kennen wir. Super gut erzogener Zwergrauhaardackel, läuft tadellos bei Fuß. Maya noch schnell mit am Halsband gesichert, ist zwar schon 1 Jahr bei uns, leider mit ihren 11,5 Jahren ziemlich erziehungsresistenz, bzw. meinungsstabil im Bezug auf Pöbeln an der Leine. Hinzu kommt, daß in ihren Augen alles fellige zur Jagd freigegeben ist.

    Also Hundis auf die abgewandte Seite sortieren und Situation zum Üben nutzen. Soweit der Plan.

    Aber, Dackelchen denkt sich heute, die schau ich mir genauer an und beschließt erstmal den Großen freudig zu begrüßen, ignoriert dabei komplett seinen rufenden Besitzer.

    Maya ist direkt on fire, um etwas Abstand zwischen ihr und den Dackel zu bekommen, darf Ayko stehenbleiben. 41 kg beschnuffen vorsichtig den Minihund. Was bin ich froh, daß mein Großer so cool ist.

    Nun wird der Kleine echt lebensmüde und will unbedingt zu Maya. Ich steh da mit 26 kg Empörung an der Leine, den zuckersüßesten Minihund ever vor uns und muss mich richtig anstrengen damit der Kleine mich nicht tunnelt. Aber er versteht dann doch, das diese Frau eine echte Spielverderberin ist, dreht sich um läuft schnurgerade zurück und setzt sich unaufgefordert, perfekt ausgerichtet neben seinen Besitzer.

    Maya ist ausgesprochen zufrieden, hat sie doch den Kleinen erfolgreich vertrieben. Setzt sich ebenfalls brav neben mich. Alle tun so als ob die letzten 2 Minuten nicht stattgefunden hätten.

    Nur ich stehe da mit Puls 160 und gefühlt 2 unterschiedlich langen Armen.

    Noch ein kurzes nettes Gespräch mit dem Dackelbesitzer und es geht jeder seiner Wege.

    Unsere Runden sind auch sehr angepasst, Morgens so 1 km, Nachmittags so 2 bis 3 km und das in nem schnuffigen Tempo. Ayko würde auch weiter gehen, da ist mir aber schon passiert, dass er sich nach der Runde, bis ich die Rampe ausgepackt hab, vors Auto gelegt hat und dann nicht mehr aufstehen konnte. Das kommt Maya sehr entgegen, als sie vor einem Jahr bei uns eingezogen ist, war sie mit ihren 10,5 Jahren schon keine begeisterte Spaziergängerin und jetzt 1 Jahr später ist sie es noch immer nicht, wir konnten sie nicht überzeugen. Sie ist gesund, aber liegt am liebsten beim Herrchen. Und ich dachte schon, dass ich mit beiden einzeln gehen müsste wegen fast 2 Jahre jünger und 1 Nr. kleiner damit sie mehr Auslastung hat. Glück gehabt😅.

    Ich kenne das auch. Bei mir hat mein 2tes Berufsfeld einen anderen Umgang mit meinen Emotionen gebracht. Ich unterrichte in der Erwachsenenbildung im Bereich Entspannung und habe schnell gemerkt, dass meine Stunden nicht wirklich gut waren, wenn ich das Genervtsein nicht vor der Tür lassen konnte. Ich hab ganz pragmatisch für mich entschieden, das ich mir durch den Ärger, der ja schon war, nicht die Zeit jetzt, die gerade ist, verderben lasse.

    Ich steig aus dem Auto, atme tief durch und tue was zu tun ist, mit der inneren Einstellung, daß kein Ärger es wert ist, mir meine kostbare Lebenszeit zu versauen. (Außer der, den ich selber verursacht habe.)

    Das versuche ich auch beim Umgang mit meinen Hunden und seltsamer Weise funktioniert es da auch, natürlich nicht immer, aber oft.

    Nur als Beispiel, jeder Mensch ist ja anders, ich wünsche Dir auf jeden Fall, daß Du einen passenden Weg findest.