Beiträge von Stilles Wasser

    Ein MRT zu kaufen kostet sehr viel Geld.


    In der Humanmedizin läuft ein MRT praktisch durchgängig ohne Unterbrechung.

    Bei uns laufen pro Tag 0-4 MRTs im Durchschnitt.


    Damit sich ein MRT also ammortisiert, dauert das. Und zwar im Vergleich zur Humanmedizin deutlich länger.

    Ja, schon klar ... aber das ist dann irgendwo schon fraglich, ob jede Praxis sowas braucht oder ob dafür nicht auch größere Kliniken reichen (ist ja glaube nach der Reform jetzt auch in der Humanmedizin so, dass da sogenannte "Kompetenzzentren" geschaffen werden und dann mehr unter einem Dach gemacht werden kann, dafür aber dann kleinere/ländlichere Kliniken schließen).

    Dann werden die paar wenigen Nutzer der teuren Maschine mit dem 4-fachen Satz gestraft, damit es sich abbezahlt oder wie (und ist abgesehen von der Narkose auch deswegen teurer als beim Menschen)?

    Nur mal eingeworfen weil die tiermedizinischen Möglichkeiten ja in der Tat auf sehr hohem Niveau angekommen sind und teilweise vergleichbar mit humanmedizinischen Möglichkeiten.

    Mein Mann ist Privatpatient und hat leider einen akuten BSV (ist zunächst vom Hexenschuss ausgegangen). Er war deswegen vor einer Woche als dazwischen geschobener Notfall in einer orthopädischen Privatpraxis. Er kam sofort dran (35min. Wartezeit) und war beim Professor selbst in Behandlung, der dafür 30min früher angefangen hat zu arbeiten (war morgens um 8Uhr).

    Eine gute Stunde ist mein Mann auf links gedreht worden. Es kam praktisch alles zum Einsatz außer MRT/CT. Plus 4 Spritzen in den Rücken.

    Wir haben die letzten Tage „gewettet“ wie hoch die Rechnung wird. Geschätzt haben wir 1.200€ - 1.500€. Heute kam die Rechnung. 303€.

    Ich würde sagen, nur anhand dieses Beispiels, wohlwissend das es nicht wirklich vergleichbar ist (aber schon ein stückweit als Privatpatient mit direkter Rechnungsstellung), wäre eine vergleichbare tiermedizinische Diagnostik nicht günstiger gewesen. Eher teurer, da außerhalb der regulären Sprechzeiten.

    Beim TA, der korrekt nach GOT abrechnet, hättest du das alleine für die Allgemeine Beratung plus die 4x Injektionen und Medikamente gezahlt. Ohne noch alle anderen Möglichkeiten der Diagnostik auszureizen.

    Oder Handwerker - der Heizungsinstallateur möge doch bitte auch die Heizung kostenlos/billig reparieren, es wäre doch schlimm, wenn die Kinder kein warmes Wasser zum Duschen hätten und im Kinderzimmer kalt wäre. Im Grunde kann man das quasi auf alles übertragen, bloß warum kommt das da nicht auf?

    Für sowas kannst du, wenn du es selbst nicht stemmen kannst, Hilfen beantragen ... niemand muss in Deutschland auf der Straße/in einer kalten Bruchbude hausen, schon gar keine Kinder.

    Genauso irgendwelche Lebensmittelgutscheine, Tafeln etc.

    Und dazu kommen dann noch die ganzen Ebay Kleinanzeigen Leute dazu, die nur mal Welpen haben wollen.

    Wenn ich bei Kleinanzeigen gucke, was ich fast täglich just for fun mache, finde ich vielleicht (beim z. B. Husky) 2-3 Welpenanzeigen pro 100 Anzeigen.

    Das sind meistens alte/kranke Hunde, pubertäre Junghunde oder Tierschutz-Mixe (von Orgas direkt), die dort inseriert sind und oft aus fadenscheinigen Gründen weg müssen (Allergie, Umzug/Jobwechsel … wenn überhaupt mehr als 2 Zeilen Text dabeistehen).

    Heftig.

    Rückt halt einiges in ein anderes Licht, sei es Qualzucht oder die Debatte um gefährliche Hunde, oder die Massen an Hunden im Tierschutz wo ja durchaus mal Leute was von "bösen Züchtern" labern.

    Die Anzahl an Vermehrern ist viel höher als man glauben will, leider.

    Glaub ich nicht, die Zahl wird ähnlich klein sein. Die größte Masse machen bestimmt gerettete Hunde aus dem Ausland aus, die hierher gebracht werden. Straßenhunde, Tötungsstation, böse puppy mills …

    Stimmt, es wäre wirklich ein Unding, wenn bei der ganzen Arbeit als Tierarzt, den 24 Stunden Schichten, wenn man Geburtstage, Feiertage, Wochenenden arbeitet, nachdem man am Tag mehrfach das Leben der geliebten Tiere gerettet hat am Ende mehr übrig bleibt, als eine schwarze Null..

    Und wenn dann die Angestellten noch angemessen entlohnt werden, mit Nachtzuschlag und überhaupt. Wo kommen wir denn da hin?

    Schließlich machen die das alle ja nur aus Tierliebe. Nicht, um sich ihr Leben zu finanzieren.

    Wer würde nicht gerne mit dem Stress, den Arbeitszeiten und der Verantwortung eines Tierarztes zum Mindestlohn arbeiten? Ohne irgendwelche Zuschläge natürlich, wozu auch?

    Man darf das Tier kuscheln, das ist doch Lohn genug.

    Das geht doch jetzt schon völlig vom konkreten Fall weg ... es geht hier nicht um einen TA mit seinen Angestellten, sondern eine große Tierklinik einer großen Kette (Anicura oder so), wo die alle nur angestellt sind.

    Und der 4-fache Satz trägt da sicher zu bei, dass da auch noch irgendwelche Investoren oder sonstigen Manager mitfinanziert werden. Das kommt garantiert nicht alles bei den angestellten TAs und TFAs an.