Beiträge von Imzadi

    Ich kann dich so gut verstehen, habe diese Sache vor 6 Wochen auch durchgestanden. Der Hund nur noch ein Schatten seiner selbst, ich hatte das Gefühl die Lebensfreude war schon länger abhanden gekommen. Dann wurde das Hintergestell noch klappriger und ich hatte das Gefühl sie hat nur noch Schmerzen beim Gehen. Treppenstürze kamen hinzu. Ich hatte dann solche Angst, dass sie in einem meiner Dienste so schlecht wird, dass sie akut eingeschläfert werden muss und ich nicht da sein kann, also hab ich sie zwischen zwei 24h Diensten zum Tierarzt gebracht - ohne noch einen letzten Abend mit ihr verbringen zu können. Gerade an diesem Tag ging es ihr besser, sie hoppelte fröhlich zum Auto mit der Frage „Machen wir einen Ausflug?“ im Gesicht, es brach mir das Herz. Beim Tierarzt mussten wir warten, sie lag entspannt in ihrer Box und schaute richtiggehend unternehmenslustig. Es fühlte sich in diesem Moment an wie eine Hinrichtung und ich hätte es am liebsten wieder rückgängig gemacht.

    Aber tief im Inneren weiß ich, dass es nur Egoismus gewesen wäre weiter zuzuwarten und sie sich weiter quälen zu lassen. Aber ich muss immer noch weinen, wenn ich daran denke.

    Ich denke, meistens trifft man die Entscheidung zu spät, weil man nicht sehen will, wie schlecht es dem Hund eigentlich schon geht. Es tritt immer wieder eine gewisse Gewöhnung ein, das neue „sehr schlecht“ wird mit der Zeit zum Normalzustand und so sieht man der Abwärtsspirale immer weiter zu. Ich liebte meinen Hund über alles und gerade deswegen war es so schwer loszulassen und das Leben ohne sie fühlt sich immer noch falsch an. Aber wie lange hätte ich noch zusehen wollen? Bis sie gar nicht mehr aufstehen kann?

    Es ist immer eine sehr quälende Situation, aber irgendwann muss man seine Angst beiseite stellen und im Sinne des Tieres entscheiden…

    Unsere Hündin musste, als sie schon etwas älter war, für einige Monate regelmäßig 8 h (und mehr) alleine bleiben. Das war grundsätzlich kein Problem, aber ich habe mich furchtbar gefühlt und war froh, als die Zeit überstanden war.

    Also nein, ich würde nicht wollen, dass mein Hund jede Woche mehrmals 8 h alleine ist. Ich würde auch entweder warten, bis die Arbeitsbedingungen anders sind, oder eine Betreuung suchen…

    Meine Hündin war mit 13 auch noch sehr fit (und sie war auch leicht gebaut, 15 kg) Wenn es damals notwendig gewesen, hätte ich einer Amputation zugestimmt, auch wenn das natürlich emotional trotzdem sehr schlimm gewesen wäre. Die amputierten Hunde, die ich kenne oder gekannt habe, sind allesamt sehr gut damit zurecht gekommen.

    Ich kann verstehen, dass das eine schwere Entscheidung ist. Wo hast du denn den Hund überall vorgestellt? Ich bin mal mit meiner Hündin (ging aber um ein ganz anderes Problem) in die Spezialsprechstunde der Universitätsklinik gegangen und das hat damals den Durchbruch für unser Problem erzielt. Vielleicht gibt es doch noch andere Möglichkeiten als entweder-oder.

    Also ich bin mir relativ sicher, dass mein Hund die meisten Kinder nicht als schwach sondern als furchteinflößend eingeschätzt hat. Auch wenn ich denke, dass mein Hund Schwäche im Gegenüber grundsätzlich erkennen konnte, so fielen die meisten Kinder da für ihn nicht darunter. Und dann stellt sich eben auch die Frage: Muss das Erkennen von Schwäche zu einem Schutzinstinkt führen?

    Mein Hahn (ja, ich weiß, das ist kein Hund) hatte anfangs Angst vor dem Hund, hat dann aber erkannt, dass dieser bereits alt und klapprig und somit schwach war und wusste das auszunutzen. Also Schwäche erkennen sehr wohl, aber den Schwachen schonen wollte er natürlich nicht. Ganz im Gegenteil.

    Ich denke, bei meinem Hund lief das vor allem bei Begegnungen mit anderen Hunden (zB Welpen) ähnlich ab. Welpe nervt, Welpe ist aber sichtlich unterlegen, also gibt man dem eins auf die Mütze, damit man Ruhe hat. Aber vielleicht bin ich da jetzt auch schon am Thema vorbei.

    Ich hätte es natürlich angenehm gefunden, wenn mein Hund zB Kinder generell als schutzbedürftig wahrgenommen hätte, aber das war nun mal ganz und gar nicht der Fall. Unsere Hündin davor war zB sehr lieb zu Kindern (vorsichtig aber weniger), aber ob sie deswegen alle als schützenswert wahrgenommen hat, da würde ich jetzt nicht drauf beharren.

    Ich weiß nicht, ob Hunde das können bzw. ob der Durchschnittshund Kinder so einschätzt. Meine Hündin hat Neugeborene (also max. wenige Wochen alte Säuglinge) seeehr behutsam inspiziert - also nur mit den Vibrissen berührt, keine hektischen Bewegungen, etc., sodass mir damals vorkam, dass sie schon erkennen konnte, dass es sich um ein Lebewesen handelt mit dem man vorsichtig umgehen muss.

    Herumlaufende, spielende, schreiende Kinder hätte sie jedoch am liebsten zusammengetrieben und gemaßregelt, ganz bestimmt war sie nicht der Meinung, dass diese Kinder schutzbedürftig gewesen wären. Meinen jüngsten Neffen fand sie sogar so blöd, dass sie ihn schon auf Entfernung angeknurrt hat, während sie meinen ältesten Neffen sehr gerne mochte und der sogar schreien und mit den Armen fuchtelnd rumlaufen durfte.

    Also kann ich dazu nur sagen: Meine Hündin hat nicht alle Menschenkinder als schutzbedürftig behandelt.

    Ich bin noch neu hier, würde mich aber gern kurz einschalten und dir sagen, wie toll ich deine Bilder finde! Ich bin etwas wehmütig, ich hab vor einiger Zeit ein paar Jahre in Füssen gelebt und war da natürlich auch mal rund um den Plansee unterwegs! Eine wirklich tolle Gegend! Meine Hündin musste ich leider vor ein paar Wochen gehen lassen, und die letzte Wanderung ist dem Alter geschuldet schon lange her, aber wie schöne Erinnerungen flammen bei deinen Bildern in mir auf! Ich vermisse diese Zeiten und wünsche mir nichts lieber als mit einem Hund wandern zu gehen...

    Wünsche dir noch viel Spaß und eine lange, gesunde Zeit mit deinen Hunden und freu mich über jedes Bild!

    Hier noch eine Stimme für den österreichischen Pinscher. Allerdings beruht meine Erfahrung auf einem einzelnen Exemplar vor vielen Jahren (Hundewiesenkontakt), sodass ich leider kein verlässlicher Ratgeber bin. Aber das war ein toller Hund, der Halter konnte ihn problemlos ableinen, schien jetzt also keinen besonderen Jagdtrieb zu haben. Steht auch als potenzieller nächster Hund auf meiner imaginären Liste (musste meine Hündin vor einigen Wochen gehen lassen).