Beiträge von Sergej_Fährlich

    Der Hund ist ein Mischling.

    Das ist doch total egal, er kann doch trotzdem mit Katzen aufgewachsen sein.

    Bei einem Züchter kannst Du davon ausgehen, dass auf bestimmte Eigenschaften selektiert worden ist. Bei einem Mischling nicht. Zudem ist unklar, was außer dem Aussi noch drin ist.

    Deshalb mein Hinweis.

    Welche Rolle soll es denn spielen, ob der Hund mit Katzen aufgewachsen ist?

    Die Katzen waren jahrelang Nummer eins und sie werden es überleben wenn sie mal ein bisschen hinten anstehen.

    Das sicherlich.

    Nur werden sie es mit Pech nicht überleben, wenn Du bei Deiner Haltung bleibst. Dann wird Dein Hund nämlich Hackfleisch aus Deinen Katzen machen.

    Sorry, dass ich das so brutal schreibe, aber ich glaube, Dir ist nicht klar, was da gerade abläuft.

    und natürlich will ich eine gute Bindung zu ihr aufbauen und sie nicht traumatisierten mit aversiven Strafen.

    Vorweg: Ich finde trainieren statt Dominieren super.

    Nur eines sollte Dir sehr klar sein: Du hast keine Zeit, lange irgendwelche positiven Verhaltensketten aufzubauen. Und das Jagdverhalten eines Hundes kontrollieren zu können dauert in der Perfektion, die Du brauchst, Jahre.

    Heißt, dass Du zwingend sofort Management betreiben musst. Und da reicht es leider nicht, dass die Katzen oben im Raum sind und der Hund unten.

    Meine Hunde holen Dir einen tief fliegenden Vogel aus der Luft. Und zwar aus dem Stand. Du unterschätzt total, was für ein Tier Du Dir da ins Haus geholt hast.

    Das ist ein Hund, dessen Jagdtrieb gerade erwacht und der genau das tut, wozu er auf der Welt ist. Der jagt und es macht ihn glücklich. Und während Du noch überlegst, verfeinert der Tag für Tag seine Fähigkeiten.

    Mach Dir bitte sehr deutlich klar: Wenn Du Dich nicht sofort von der Idee eines romantsichen Zusammenlebens mit Hund und Katzen verabschiedest, kann Dein verklärter Blick die Katzen das Leben kosten.

    Unabhängig davon tust Du dem Hund mit Deiner Haltung absolut keinen Gefallen. Du willst Dich nicht schlecht fühlen, übersiehst dabei aber völlig, dass Dein Hund Grenzen braucht. Grenzen geben dem Hund Sicherheit, sie ermöglichen es ihm, sich fallen zu lassen, Gelassenheit zu entwickeln und Dir zu vertrauen. Sie sind fair und nehmen den Hund aus der Verantwortung, alles selbst klären und regeln zu müssen. Das ist gerade bei dem Typ Hund, den Du Dir geholt hast, extrem wichtig.

    Ich will ja das sie Freunde werden.

    Dann fang doch mit Regel Nr. 1 an:
    Freunde werden nicht verletzt oder getötet.

    Genau darauf läuft es nämlich grade hinaus.

    Und aversiv auf den Hund einwirken möchte ich nicht. Ich fühle mich schon schlecht, wenn ich etwas lauter werde, obwohl ich merke, dass May das nicht kümmert,

    Klar kümmert es sie nicht. Weil sie merkt, dass Du nicht authentisch bist und es letztendlich auch gar nicht ernst meinst.

    Problematisch an Deiner Situation ist, dass Dein Hund dauerhaft Reizen ausgesetzt ist, die in ihm selbstbelohnendes (Jagd-)Verhalten auslösen.

    Ähnlich, als würdest Du Süßigkeiten lieben und in einem Süßwarengeschäft leben. Und immer, wenn Du kurz zugreifen willst, motzt Dich jemand halbherzig an, ohne dass es die geringste Konsequenz gibt.

    Was machst Du?

    Natürlich weiter.

    Du willst keine Hausleine als Begrenzung.

    Räumliche Trennung ist nicht möglich.

    Heißt, Du willst/ betreibst kein Management.

    Das ist allerdings notwendig, weil Dein Hund damit in einer Tour (Jagd-)erfolge hat, die für Dich Rückschritte im Training bedeuten.

    Hier könnten Dir nun sicherlich einige User Tipps geben, wie Du den Jagdtrieb Deines Hundes über positives Training in den Griff bekommst.

    Das Problem daran: Deine Katzen werden den Erfolg vermutlich nicht mehr gesund erleben.

    Ich rate Dir nun ausdrücklich nicht zu aversiven Methoden.
    Ein wenig doppelbödig finde ich Deine Argumentation trotzdem. Denn Deine Katzen setzt Du ja ganz massiv und dauerhaft 24/7 einer Situation aus, in der sie Angst davor haben müssen, verletzt oder getötet zu werden. Stelle ich mir für ein Tier ziemlich übel vor, in so einer Dauerpanik leben zu müssen und passt für mich nicht so richtig zu Deinem Ansatz, alles positiv und ohne aversive Reize zu gestalten.

    Spoiler anzeigen

    Bei Minute 2 laeuft sie los

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    Kate741

    Guck Dir mal die winzige Veränderung in der Haltung (Ohren, Körperspannung, Kopfhaltung, Tempo, Schwerpunkt/ Gewichtsverlagerung, Maul/Zunge, Blickwechsel) des Hundes bei min 2:28 an.

    Murmelchen reagiert sofort mit einem Abbruch darauf, weil der Hund da bereits schon wieder ins Jagdverhalten kippt.

    Damit Du einem jagdlich ambitionierten Hund sicheren Freilauf gewähren kannst, musst Du einen Blick für solche Situationen und für die Körpersprache Deines Hundes entwickeln. Das ist ein ganz wesentlicher Teil des Trainings, den Du verinnerlichen musst, damit es funktioniert.

    Benutzt hier jemand so einen Reinigungstopf mit Noppen zum Pfoten waschen?

    What?

    Ich wusste gar nicht, dass es das gibt.

    Wann wäscht man denn Hundepfoten?

    So generell jeden Abend nach der letzten Runde? Oder nur bei Bedarf?

    Wenn meine Hunde dreckig sind, dann so richtig und komplett. Da würde mir so ein Reinigungstopf nur helfen, wenn ich ihn mit Nordhäuser Doppelkorn füllen und exen würde.

    Unter Kärcher (Späßle) oder abduschen im Gästebad geht hier gar nix.

    Ich glaube noch kann man ihr das gut austreiben bzw. es umlenken.

    Austreiben?
    Nein. Ganz sicher nicht.

    Du kannst einem Hund kein angeborenes Verhalten austreiben.

    Der Jagdtrieb bewegt sich je nach Hund (und das sind nicht nur die Rassen, sondern auch das individuelle Tier) innerhalb eines bestimmten genetischen Rahmens. Hinzu kommen die individuellen Erfahrungen des Hundes. Innerhalb dieses Rahmens kannst Du mit dem Hund und seinem Trieb arbeiten. Aber Du löschst ihn nicht aus.

    Dein Hund hatte zudem bereits einen Jagderfolg, hat seine Grundlagen schon ein wenig erweitert und verfeinert und ich wette mit Dir, dass da bereits im Vorlauf einiges an selbstbelohnendem Verhalten gelaufen ist, das Du vielleicht gar nicht als Jagdverhalten erkannt hast.

    Anti- Jagdtraining ist (sorry) Mist, weil es etwas verspricht, was es (s.o.) nicht halten kann.

    Deutlich sinnvoller ist Jagdersatztraining. Also rassegerechte Arbeit mit dem Hund (soweit das außerhalb des jagdlichen Einsatzes geht) und mit seinen Anlagen, damit Du den Hund führen kannst, sicher erkennst, welchen Freiraum Du ihm unter welchen Umständen und in welcher Situation geben kannst und zeitgleich den individuellen Bedürfnissen des Tieren Rechnung trägst, das Du Dir da ins Haus geholt hast.

    Dass Du mit dem Zuchtversprechen, einen reinen Begleithund zu haben, ziemlichem Nonsens aufgesessen bist, solltest Du eigentlich nach dem Ausflug Deines Dackels bemerkt haben. Es liegt an Dir, wie lange Du daran festhalten und Dich weiter wundern willst, wenn Dir der Hund wieder abzischt.

    JET kann richtig viel Spaß machen. Es ist abwechslungsreich und schön zu sehen, wie ein Hund aufblüht, wenn er das tun kann, wofür er geboren wurde. Und es ist toll zu erleben, wie Mensch und Hund auf dieser Ebene als Team funktionieren und zusammenwachsen können. Teilweise auch richtig faszinierend und erstaunlich zu entdecken, welch enorme Leistung Hunde im Training erbringen können.

    Wenn Du Dich darauf einlassen kannst, wirst Du eine Menge Spaß mit Deinem Dackel haben.

    Wenn nicht, wird es dauerhaften Frust auf beiden Seiten geben. Denn wenn Dein Hund nicht der Aufgabe nachgehen kann, für die er brennt, wird er sich eine andere suchen.

    Problematisch wird die Verdauuung erst nach wochenlangem Durchfall.

    Da diese Behauptung so generell, wie sie formuliert ist, schlichtweg falsch und gefährlich ist, möchte ich sie hier nicht so stehen lassen.

    Deshalb:

    Zitat

    Bis etwa zur 20. Lebenswoche können Durchfälle bei Welpen innerhalb von wenigen Stunden lebensgefährlich werden. Daher unbedingt immer am selben Tag zum Tierarzt gehen.

    Kleine Hunde neigen bei Durchfall schnell zur Austrocknung. So kann es bei ihnen, ähnlich wie bei Welpen innerhalb von einigen Stunden zu lebensbedrohlichen Kreislaufstörungen kommen.

    Zitat

    Doch in diesen Fällen sollten Sie zeitnah einen Tierarzt aufsuchen:

    • Welpen
    • Hunde mit weniger als 5kg Körpergewicht
    • Bei häufigen, wässrigen Durchfälle mit Anzeichen von Austrocknung
    • blutiger Durchfall
    • starke Bauchschmerzen, Koliken
    • Unruhe und das Unvermögen sich hinzulegen
    • der Hund wirkt apathisch
    • zusätzliches Erbrechen
    • der Hund mag nicht Fressen
    • zusätzliche Fieber (über 39,5°C)

    https://www.gesundheitszentrum-fuer-kleintiere-luedinghausen.de/tierarztblog/a…n-tierarzt.html