Du erwartest im Nachhinein, dass ich mögliche Missverständnisse bei dir in vorauseilender Absicht erkenne und ausräume, bevor du sie überhaupt geäußert hast. Anschließend machst du mich dafür verantwortlich, dass du mir öffentlich einen Gesetzesverstoß und ethisches Fehlverhalten unterstellt hast.
Dass du das nun auf Formulierungsfragen zurückführst, ändert nichts an der Wirkung. In deiner Rolle als Moderatorin entfalten solche Aussagen ihr Gewicht auch dann, wenn sie später relativiert werden.
Die Dynamik spricht für sich. Ich lasse sie bei dir und wünsche allen ein schönes Wochenende.
Wahrscheinlich sind die Hintergründe ganz schlicht: Da waren kranke Jungtiere, in der Nähe gab es für die Altvögel Mehlwürmer - also muss es da einen Zusammenhang geben, die Alten müssen das Futter (und zwar ausschließlich das) den Jungen gegeben. Muss ja so; denn Vogelfütterung im Sommer ist schlecht.
Nein, Vogelfütterung im Sommer ist absolut nicht schlecht. Im Gegenteil halte ich sie gerade in einem Umfeld, in dem es keine ausreichenden natürlichen Nahrungsquellen gibt, für absolut sinnvoll. Das habe ich bereits an anderer Stelle geschrieben.
Zur Verteidigung (?) habe ich es beim ersten Lesen zumindest nicht so verstanden, als wäre da eingegriffen und ein "Experiment" gemacht worden.
Damit hast Du mich auch vollkommen richtig verstanden.
Nachdem ich bereits damit gerechnet habe, dass das Argument der Zufallsbeobachtung kommen und gemutmaßt wird, dass die Ästlinge einfach Pech hatten und krank waren, habe ich mir die sarkastische Anmerkung erlaubt, dass ich die zweite Brut ebenfalls zum Vergleich dokumentiere und das Ganze als Experiment bezeichnet.
Wir können ja einfach mal abwarten, unter welchen Bedingungen die Küken in Serie Glück oder Pech haben.
Kann man solche Versuche bitte Experten mit der nötigen behördlichen Genehmigung überlassen?
Ich habe einen anstrengenden Tag gehabt und wenig Lust, mich aus deinen aus der Luft gegriffenen Anwürfen rauszuarbeiten. Wenn Du ernsthaftes Interesse an den Hintergründen hast, meld Dich gerne per PN. Ansonsten empör Dich auch gerne weiter.
Nachdem die erste Brut durch ist und ich offline eine ähnliche Futter- Diskussion geführt habe, wie hier im Forum, lasse ich Euch mal ein Experiment in Bildern da.
Die Rahmenbedingungen für die Tiere auf allen drei Bildern waren gleich: Nistkasten, die Elterntiere haben gefüttert, zu wenig Nahrungsangebot im Umfeld, Zufütterung durch den Menschen.
Bild 1: Ausschließlich Mehlwürmer ohne jegliche Zusätze. Die Ästlinge sehen alle identisch aus. Kahle Stellen, rote, aufgequollene Wangen, motorische Störungen. Die Ästlinge können nicht flattern und saßen ausschließlich auf dem Boden.
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Da das Experiment im ersten Nistkasten weiterläuft und bei mir ebenfalls wieder gebaut wird, gehe ich davon aus, dass ich in einigen Wochen die nächsten Bilder einstellen kann.
Danke für deine ausführliche Rückmeldung – du hast dir zweifellos viel Zeit genommen, deine Sichtweise darzulegen. Es ist deutlich, dass du zu dem Thema eine gefestigte Meinung hast und dich bereits umfassend informiert fühlst.
Da du sehr entschieden zwischen fundierter Expertise und „Laienmeinung“ unterscheidest, eine kurze Rückfrage: Verfügst du selbst über ein abgeschlossenes Biologiestudium oder mehrjährige berufliche Erfahrung im praktischen Vogelschutz? Oder sprichst du ebenfalls als Laie aus persönlicher Überzeugung?
Wenn eine Haltung bereits feststeht, braucht es keinen weiteren Austausch – insbesondere, wenn andere Perspektiven ohnehin nicht zur Diskussion stehen. Das ist natürlich dein gutes Recht.
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg bei deinem Engagement für den Naturschutz – auf deine Weise.
Es ist nun mal Tatsache, dass wir die Natur so schädigen, dass wir nun helfen müssen und ich glaube da keine Mythen von Laien.
Laien wie Martin Rümmler, Fabian Karwinkel, die Royal Society for the Protection of Birds (RSPB), der British Trust for Ornithology (BTO) und der Nabu z.B.?
Die liegen hier halt teilweise noch rum,genau wie Kastanien,Eicheln und Bucheckern
Ich sammel das nicht weg
Ich denke, wir haben uns falsch verstanden:
Es macht ja schon einen Unterschied, ob ich einen naturbelassenen Garten habe, in dem eben ungeeignetes Futter rumliegt, aber auch genügend geeignetes entstehen kann, auf das die Vögel dann zugreifen, oder ob ich aktiv ungeeignetes Futter in hoher Verfügbarkeit und mit dem Ziel hinzufüge, dass die Tiere es fressen und verfüttern.
TK Insekten sind übrigens genauso „natürlich“ wie Meisenknödel
Das natürliche Angebot wird weniger – das stimmt. Genau deshalb ist es umso wichtiger, geeignetes Futter zu geben.
Erdnüsse und Sonnenblumenkerne gehören zur Brutzeit schlicht nicht dazu. Sie kommen weder saisonal noch in dieser Form in der Natur vor, und richten in Nestern leider Schaden an.
Dass Küken „nicht wegen, sondern trotz Futter“ sterben, mag gut klingen – ändert aber nichts daran, dass falsches Futter oft Teil des Problems ist. Elternvögel unterscheiden nicht, ob etwas geeignet ist. Sie bringen, was verfügbar ist.
TK-Insekten hingegen sind Futter, das in der natürlichen Umgebung vorkommt, nur aktuell in zu geringer Menge. Natürlich wird das Futter vor dem Verfüttern aufgetaut. Es wird auch in Auffangstationen verwendet – daher beziehe ich es.
Es geht hier also nicht um „exotisches“ Spezialfutter, sondern um eine sinnvolle Ergänzung dessen, was draußen fehlt.
Wer zufüttert, übernimmt Verantwortung. Und dann sollte man auch wissen, was man tut – und was man besser lässt. Gut gemeint ist eben regelmäßig das Gegenteil von gut.
Eigentlich wäre das ja auch richtig unlogisch, wir haben zb verschiedene Nüsse und Beeren im Garten.Dir kann ich ja nun nicht einsammeln damit die Vögel das ihren Küken nicht geben.
Welche Nüsse sind denn bei Dir im Garten während der Brutzeit, also stand heute, reif?
Zufüttern halte ich für absolut sinnvoll. Dann aber eben mit Futtermitteln, die auch natürlich vorkommen, aber ggf. nicht in ausreichender Menge.
Erdnüsse und Sonnenblumenkerne gibt es während der Brutzeit nicht.
Ich füttere aktuell Insekten (TK, nicht getrocknet) zu, weil ich große Gelege habe und die Gärten in der Umgebung nicht ausreichend Nahrung bieten. Samen von Wildkräutern sind auch gut.
Meine Erfahrung bezieht sich nebenbei nicht auf irgendwelche Facebook- Artikel, sondern auf die Beobachtungen, die ich per Kamera in den Nistkästen mache, die ich aufgestellt habe.
Bei Interesse suche ich gerne mal nach den Videos, auf denen man sieht, wie verfüttert wird und die Küken verenden und stelle sie ein. Ist vielleicht einleuchtender als irgendwelche anonymen Beiträge von Fremden im Internet.
Warum man mit nicht natürlichen Futtermitteln, die hier schlichtweg nicht und nicht um diese Jahreszeit vorkommen, in die Natur eingreifen und in Kauf nehmen muss, die Tiere zu schädigen, erschließt sich mir nicht. Aber das muss es ja auch nicht.