Beiträge von Schäferterrier

    Ich stand eben in der Küche, um mir eine Laugenstange aufzuschneiden und hab mir dabei mit unserem neuen Brotmesser richtig heftig in die Hand gesäbelt. Und ich kann wirklich gar kein Blut sehen, da krieg ich es sofort mit dem Kreislauf. Ich also geistesgegenwärtig noch irgendwie versucht, ein Pflaster draufzuklatschen, dann lag ich auch schon. Und während ich da auf dem Boden lieg und gegen Übelkeit und Kreislauf kämpfe, kommt Herr Hund und beugt sich über mein Gesicht, eine Laugenstange im Mund, auf der er ganz zufrieden drauf rum kaut :stock1: :fluchen:

    (Nicht, dass ich nach der Aktion noch Hunger gehabt hätte, aber herzlichen Dank für die Sensibilität, Herr Hund.)

    Haben Terrier nicht Jagdtrieb?

    Falls du den Tibet Terrier meinst: Der ist tatsächlich ein Hütehund, der Rassename ist da ein bisschen irreführend 😅

    Ich kenne drei, die haben alle einen sehr gut händelbaren Jagdtrieb. Also sie sind zwar interessiert an Bewegungsreizen, da muss man schon drauf achten, aber das betrifft ja die allermeisten Hütehunde und ist nicht zu vergleichen mit dem Jagdtrieb von den Terriern oder Jagdhunden, die ich kenne. So ist zumindest mein Empfinden.

    Puh also Mudi würd ich mir in eurem Fall sehr gut überlegen. Tolle Hunde (ich hab hier nen Mix sitzen, der sehr nach Mudi schlägt), aber sie sind schon sehr speziell: Laut, sehr energetisch, wahnsinnig temperamentvoll, durchsetzungsstark und eigenwillig. Als "sensibel" würde ich sie nur bedingt beschreiben. Sie reagieren zwar tatsächlich sehr, sehr, sehr sensibel auf ihre Umwelt, sind dabei aber keineswegs so sanft und zurückhaltend wie die "typisch" sensiblen Hunde.

    Was mir als Alternative einfallen würde: Ein Finnischer Lapphund oder ein Tibet Terrier vielleicht?

    Nachdem Versuch mit der ersten Dogwalkerin hat Lexie sich wieder wie in den ersten Wochen nach Ankunft bei mir gezeigt. Nase nur noch am Boden, Fressen suchen auf den Straßen - als ob sie sich wieder um sich allein kümmern muss. Für mich sind das Stress Symptome, weil sie allein in einer für sie beängstigenden Situation war.

    Hm, ich würde glaub genau da nochmal ansetzen und anstatt auf langsame Gewöhnung zu setzen eher am Grundproblem arbeiten.

    Wenn du die einzige Sicherheit deiner Hündin bist, dann wäre es vielleicht sinnvoll, das Selbstbewusstsein deiner Hündin aufzubauen und ihr Handlungsweisen mitzugeben, die sie selbst befähigen, mit gruseligen Situationen umzugehen.

    Wenn ihr die Sicherheit, die gewohnten Regeln und Strukturen, die es bei dir gibt, fehlen und sie dadurch verunsichert ist, wäre es vielleicht eine Idee, die Dogwalkerin zu bitten, deine Hündin erstmal sehr eng zu führen und, falls möglich, Strukturen von deinem Alltag im Umgang mit dem Hund zu übernehmen.

    Nichtsdestotrotz würde ich mir auch die Möglichkeit offen halten, dass es vielleicht gar nicht Angst, sondern eher ein Kontrollverlust dir gegenüber das Problem sein könnte. Ich kenne das von dem Hund einer guten Freundin, für den ist Fremdbetreuung absolut schrecklich. Liegt aber nicht daran, dass er niemand anderem vertraut, sondern dass es ihn einfach total stresst, seine Bezugsperson nicht im Blick zu haben. Das ist dann aber was, was ihr Zuhause angehen müsstet.

    Darüber hinaus gibt es natürlich Hunde, die sich einfach schlecht bis nicht für Fremdbetreuung eignen. Meiner ist zum Beispiel so einer. Drinnen ist soweit alles in Ordnung, aber Gassigehen mit jemandem außer mir - nope, funktioniert nicht (bzw. nur mit Maulkorb, den ich ihm davor aufziehen müsste), weil er ein Handling braucht, das Otto-Normal-Hundehalter eher nicht "einfach mal so" leisten können. Wir sind deshalb - und da schließt sich der Kreis zu dir - auf eine Tagesbetreuung mit Garten umgestiegen. Heißt, wenn ich tatsächlich mal Betreuung brauche, gebe ich Hund dort ab und er darf halt, statt Gassi zu gehen, im Garten düsen. Vielleicht wäre das auch eine Option für euch?

    Yelly

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    Danke für deinen Einblick!

    Ich bin mir noch etwas unsicher was das Vollfressen am Anfang angeht. Ich kann nicht ganz einschätzen, wie viel zu viel ist/wann es ggf. Sinn macht, das doch abzubrechen, zumal Herr Hund wenn überhaupt Josera TroFu bekommt und das (meine ich) im Magen ordentlich aufquellen kann. Deshalb halte ich mich da erstmal noch zurück.

    Ich werde durch deine Anregung aber in den nächsten Tagen eine Light-Variante testen und kalorienarme Snacks, die nicht so arg aufquellen (Karotte, Gurke usw.) zur freien Verfügung stellen. Bin gespannt, wie das läuft!

    Ich habe das bei meinem mal eine Zeit lang versucht, aber geholfen hat es hier leider nichts. Milo war allerdings auch dauerhaft jenseits von Gut und Böse gestresst. Eine Freundin von mir hat es mit ihrem pubertätsbedingt sehr sexuellen Rüden ebenfalls erfolglos probiert.

    Eine weitere Freundin hat Mönchspfeffer bei ihrem Rüden allerdings sehr erfolgreich eingesetzt, wenn der Liebeskummer mal zu akut wurde.

    Ich würde also sagen: Kommt auf den Hund an, kommt auf die Menge und Umfang des Stresses an und mein persönlicher Eindruck ist zudem, dass es eher bei akuten Liebeskummer-Phasen anschlägt als dass es generell sexuell motiviertes Verhalten reduziert.

    Ich finde es übrigens goldrichtig, dass ihr den Damen erstmal aus dem Weg geht. Zudem würde ich auch jegliches Reinsteigern wie intensives Schnüffeln, Lecken oder Ähnliches direkt abbrechen. Die Gewöhnung kann dann ja immer noch nach und nach erfolgen, aber das muss meiner Meinung nach nicht gerade dann sein, wenn Hund pubertätsbedingt eh einen extrem erhöhten Testosteron-Wert hat. Damit macht man es sich selbst und dem Hund einfach schwerer als es sein muss.

    Hast du instagram? Hab da ein sehr ausführliches Highlight zu wenn es dich interessiert :smile: Ansonsten schreib ich auch hier gern etwas ausführlicher dazu und pack es in den Spoiler. Insta: @alwayswithpaws (nicht mehr aktiv) und das Highlight heißt "Free Feeding"


    Nur so viel: Chap, 8 Jahre lang absolut futteraggressiv gewesen (ich wurde in der ersten Nacht wegen einem Trockenfutterbrocken mit fletschenden Zähnen gestellt von ihm) und auch extrem verfressen hat es innh weniger Tage kapiert und hat von da an entspannt gegessen wann er wollte und selbst aufgehört egal wie viel noch im Napf war.

    Vielen Dank dir! Habe eben mal in dein Instagram Highlight reingeschaut, das klingt ja echt toll. Tatsächlich wird mir der Gedanke, das mal auszuprobieren, immer sympathischer.

    Eine Frage hab ich aber noch: Wenn Hund sich die ersten Male total voll frisst, kann da was passieren? Also auf Ruhe nach dem Futtern achten ist klar, aber kann so eine riesen Portion z.B. den Magen schädigen? Ich denke nur dran, wie Herr 15-Kilo-Hund mal heimlich nen ganzen Nudelauflauf gefuttert hat, dem ging's danach schon echt besch...

    Ja, das stelle ich mir halt wahnsinnig schwierig vor.

    Ich hab mir da anfangs auch nen riesen Kopf gemacht, das Futter grammgenau abgewogen, Leckerlies mit einberechnet usw. Mit der Zeit wurde ich dann gelassener und habe einen Blick und Gefühl für die richtige Futtermenge entwickelt. Das ist einfach Erfahrung, die nach und nach kommt.

    Zudem sind Hunde ja auch (häufig, nicht immer) deutlich größer und schwerer als eine Katze. Heißt, kleine Schwankungen, mal ein paar Gramm zu viel oder zu wenig Futter wirken sich bei einem Hund viel weniger auf das Gewicht aus als bei einer Katze.

    Seit ich "Free Feeding" betreibe fühle ich mich nur wohl wenn mein Hund ein paar kleine Reste im Napf lässt, ansonsten hab ich das Gefühl sie ist noch nicht richtig satt und dann gibts noch einen Nachschlag von was auch immer grad da ist.

    Oh das ist ja spannend. Hat sie sich da von Anfang an gut selbst regulieren können oder wie hast du das eingeführt? Ich finde das eigentlich einen total tollen Fütterungsansatz, habe aber die Sorge, dass meiner einfach jedes Mal futtern würde, bis er platzt :verzweifelt:

    Woher weiß man, wie viel ein Hund fressen sollte? Bei Fertigfutter gibt es ja Fütterungsempfehlungen, aber ich kenne es von den Katzen, dass das meist etwas zu viel ist. Wie geht man da beim Hund ran?

    Bezüglich Fertigfutter:

    Kommt sehr auf den Hund an, inwiefern die Fütterungsempfehlung hin kommt. Mein Hibbel hier hat einen wahnsinnig schnellen Stoffwechsel, der ist tatsächlich immer am oberen Rand der Fütterungsempfehlung unterwegs und bekommt obendrauf noch Leckerlies. Genauso gibt es Hunde, die quasi schon zunehmen, wenn sie das Futter nur anschauen.

    Wenn du nicht weißt, welcher "Typ" dein Hund ist, würde ich einfach mal ungefähr bei der Mitte der Fütterungsempfehlung starten und dann alle paar Tage mal die Rippen fühlen, um zu schauen, ob er zu- oder abgenommen hat.

    Und noch eine andere Frage in die Runde, für die es sich glaub nicht lohnt, nen eigenen Thread aufzumachen: Hat jemand von euch schon mal mit seinem Hund so einen Unverträglichkeitstest gemacht? Lohnt sich das? Und wenn ja, bei welchem Anbieter habt ihr das gemacht?