Ich habe hier schon mal geschrieben, seit der damals angesprochenen Kastration hat sich aber nochmal einiges getan. Vor allem wurde endlich der Grund für das Pöbeln sichtbar: Ich habe einfach einen sehr expressiven Hund mit losen Stimmbändern, der seine eigene Erregungslage gerne am Umfeld abreagiert ![]()
Wenn er sehr aufgeregt, frustriert oder ungeduldig ist, wenn der Rücken schmerzt, selbst wenn er sich zu doll über irgendwas freut, pöbelt er das nächstbeste Opfer an. Ob das nun ein anderer Hund oder Mensch oder ne Mülltonne oder ein Blatt ist, ist dabei zweitrangig, hauptsache der Stress kann raus.
Ganz eindrücklich wird das z.B. bei Tierarztterminen: Herr Hund hat große Angst, reißt sich aber während des Termins ganz passabel zusammen. Sobald wir rausgehen, reagiert er sich aber am nächstbesten, völlig unbeteiligten Ziel ab, um den ganzen aufgestauten Stress abzuladen.
Ähnlich ist es, wenn wir zum Beispiel jemanden treffen, den er mag. Er freut sich total, die Erregungslage geht hoch und schon wird vor lauter Freu das nächstbeste Opfer (und sei es nur ein Baum) verbellt.
Ohne Leine kann er seine Erregung wunderbar durch Bewegung abbauen, an der Leine ist es halt das Pöbeln.
Wir haben durch die Kastration und entsprechende Arbeit an der Erregungslage in Trigger-Situationen große Fortschritte erzielt. Gerade versuche ich, ihm bessere Auswege aus Aufregungs-Situationen zu zeigen.
Aber dass er ein Hund ist, dessen Erregungslage wahnsinnig schnell wahnsinnig hochschießt und dass er dann ebenso schnell ins Aggressionsverhalten kippt, das ist halt einfach so und wird sich auch nie so umfassend ändern.
Und joa, auch wenn es mich manchmal stresst: Irgendwie lieb ich den kleinen Krawallknopf auch dafür, dass er halt ist, wie er ist ![]()