Ich finde die Mudis schon sehr... hm, anders als andere Hütehunde. Es sind eben nicht "nur" Hütehunde, sondern auch sehr knackige, eigenständige Wachhunde.
Neben der Hütearbeit hatten (und haben!) Mudis die Aufgabe, einen riesen Hof und manchmal auch Viehzeug auf Weiden zu bewachen, kleinste Veränderungen sofort zu erkennen und ebenso schnell eigenständig darauf zu reagieren. Je nach Typ bleibt das dann beim Melden oder der Hund regelt selbst, da habe ich durchaus Unterschiede wahrgenommen.
Dieses Einsatzgebiet bedingt in jedem Fall eine starke Reizoffenheit und Reaktivität, ein deutliches und oft sehr mobiles Territorialverhalten und darüber hinaus eine Eigenständigkeit, die man so bei anderen Hütehunden nicht findet. Die sind selbstbewusst, kernig und zäh und wenn sie keine Aufgabe haben, die ihnen taugt, dann suchen sie sich halt selbstständig eine.
Dass sie zwingend Vieh brauchen, das glaube ich nicht. Aber es sind aus oben genannten Gründen in meinen Augen trotzdem keine Hunde, die man so in den normalen deutschen Durchschnittshaushalt stecken könnte. Dafür sind sie zu reizoffen, reaktiv, territorial, häufig menschenunfreundlich und dann auch gerne mal schnell mit den Zähnen dabei.
Ich mag diese kleinen Giftkröten total gerne und es macht wahnsinnig Spaß, mit so einem Wirbelwind zu arbeiten. Trotzdem würde ich mir, solange ich weit ab vom Schuss in der Pampa lebe und es was zu bewachen gilt, nicht nochmal einen holen.
Sie leben einfach sehr in Extremen und das ist in Deutschland in den seltensten Fällen wirklich alltagsverträglich.