Hallo ihr Lieben,
ich habs im Pudel- und Junghund-Thread schon mal angerissen, jetzt will ich doch mal das Schwarmwissen aktivieren, weil uns (und unseren Tierärzten...) doch so langsam die Ideen ausgehen...
Ich versuche, mal alles irgendwie zusammen zu fassen.
Unser Hund, Großpudel, jetzt 1 Jahr alt, hat von einem auf den anderen Tag starke, morgendliche Bauchschmerzen entwickelt. Das ganze ging Ende März/Anfang April los, da war er 10, fast 11 Monate alt.
Ohne, dass etwas an Fütterung, Futter, Routine oder Alltag geändert wurde, hatte er am Morgen bei der Morgenrunde gelblich-schaumig erbrochen, danach laute Bauchgeräusche inklusive Schmerzen, die mit
Zittern einhergingen. Auf der Gassi-Runde blieb er immer wieder stehen und setzte sich, offensichtlich wegen Schmerzen, hin. Zuhause wollte er sich dann auch nicht recht hinlegen, war unruhig, hat gehechelt.
Futter und Wasser wurden nicht angerührt. Er gähnt dann auch immer viel. Da wir Angst wegen einer möglichen Magendrehung hatten, sind wir gleich zum Tierarzt, dort wurde untersucht und geröngt, der Hund hat was gegen die Übelkeit
und Schmerzmittel bekommen. Röntgen war unauffällig und alles in Ordnung. Kein Fieber, sonst keinen Durchfall. Zu Hause hat er auch dann gefressen und das Thema war durch. Dachten wir.
Wir hatten ein paar Tage Ruhe (eine Woche), dann das gleiche Spiel. Morgens war er schon komisch, Bauchgeräusche, Bauchschmerzen, das ganze Programm. Wir haben ihn dann ins Fressen gekriegt,
danach war wie immer alles okay. Beim dritten Vorfall gleicher Art haben wir den Hund dann medizinisch durchgecheckt.
Was gemacht wurde:
- großes Blutbild
- Röntgen Bauch
- Ultraschall alle Organe
- Kotprobe
- allgemeine Untersuchung, Fieber, Zähne (die aber nicht geröngt)
Alles unauffällig. Blut war in Ordnung, im Ultraschall wurde nichts gesehen, da waren alle Organe völlig unauffällig, die Magenschleimhaut normal dick, und im Röntgen wurde auch beim ersten Mal nichts gefunden.
Was er hatte: Ohrenentzündung und zwar ordentlich. 33 Hefen in einem Ohr, also Futter umgestellt (haben Vet Concept Puppy Trockenfutter gefüttert); auf Ziege Trockenfutter von Vet Concept. Die Ohrenentzündung
wurde behandelt und mit der Umstellung auf Ziege ist sie auch nicht wieder gekommen. In all den Wochen bis heute sind die Ohren top, er kratzt und beisst sich nirgendwo, er wirkt nicht unruhig, er hat keinen Durchfall
und der Kot war unauffällig. Mit Ziege wurde er "farblich" sogar noch etwas besser. Aber: die Probleme mit den morgendlichen Bauchschmerzen sind geblieben. Wir haben es dann zusätzlich mit Nachtsnacks probiert,
also die letzte Portion gegen 22:30 Uhr. Hier haben wir Trockenfutter probiert, Reiswaffel, Zwieback, Maiskringel, Toast. Im Grunde hat nichts "gereicht"; wir haben dann nach 3 Wochen Vet Concept Trofu auf Lupovet
IBD umgestellt, weil da im Pudelforum jemand die Idee hatte. Ich muss sagen, unter Lupovet wurde der Kot nochmal n Ticken besser, er hat es super vertragen, und tendenziell hatte ich das Gefühl, dass es wirklich etwas
besser wurde. Wir haben zeitgleich auch angefangen, den Abendsnack "auszuweiten", sprich statt nur ein Snack wurde es eine richtige Portion. Damit hatten wir gut 2 Wochen Ruhe, bis er dann wieder Bauchweh hatte und
morgens das Lupovet nicht mehr fressen wollte - und auch sonst nicht mehr. Er hat immer weniger gefressen, bis er es irgendwann völlig verweigert hat, was ja schon etwas schwierig ist, weil er zumindest für die Nacht
was im Bauch braucht. Nach Rücksprache mit dem Tierarzt haben wir dann auf Ziege-Reinfleischdosen/Nassfutter Ziege umgestellt, mit der Anweisung, mal Reis zu testen, besonders Abends.
Dazu muss ich sagen, dass Merlin immer sehr verfressen war, für einen Pudel, und generell. Also es war schon erschreckend, dass er da Futter verweigert hat. Nach Lupovet wurde auch das TroFu Ziege, was vorher gefressen wurde
verweigert. Das einzige, was er jetzt frisst ist das Nassfutter/Reinfleischdose Ziege, mit und ohne matschigen Reis. Dann hat er letzte Woche plötzlich sogar seine Leckerlies verweigert (Ziegenfleischwürfelchen von Vet Concept), da
war ich richtig verwirrt. Wir sind dann sowieso wegen Impfen zum TA und haben die Impfung gelassen und den Hund mal durchgecheckt - die TÄ meint, er sei so völlig unauffällig und hätten wir nichts gesagt, wäre ihr nichts
ungewöhnliches aufgefallen. Er hatte dann am Abend ein wenig Durchfall gehabt und am nächsten Morgen wars dann alles wieder fein - sowohl kottechnisch als auch Leckerlie-technisch.
Wir achten momentan darauf, dass er wirklich Nachts, also um 22:30, eine "normale" Portion bekommt und ich habe das Gefühl, damit fahren wir am besten - völlig unabhängig vom Futter. Ich würde super gern wieder Lupovet
füttern, aber das nimmt er einfach gar nicht mehr. Er ist generell super mäklig geworden, was sein Futter angeht, leider. Heute früh war auch alles okay, er ist von dieser Thematik ab ein ganz normaler Junghund, spielt, rennt,
tobt, arbeitet, ganz normal und entspannt und unaufgeregt. Dann wollte ich heut zum Abendgassi los, wir laufen eine Weile vor uns hin, er macht sein Häufchen (Konsistenz und Farbe wieder völlig in Ordnung), und kurz danach
fängt er an, sich hinzusetzen. Da bin ich aus allen Wolken gefallen. Sind dann natürlich nach Hause, da hatte er dann wirklich die Magengeräusche aus der Hölle. Das hatten wir bisher wirklich NUR morgens. Sonst nie. Nur Morgens
und sobald was gefressen wurde, wars auch weg. Dass es jetzt am Abend kam, hat mich unerwartet erwischt. Ich hab mal ein Video gemacht, in erster Linie für den Tierarzt:
https://streamable.com/2kal5b
Ich find das schon heftig, aber vielleicht bin ich auch zu empfindlich, keine Ahnung. Er hat dann natürlich auch nichts gefressen. Für solche "Notfälle" haben wir Buscopan und Novalgin da (vom TA bekommen), da hat er eine Novalgin
bekommen und ich hab ihm ein wenig Nassfutter mit der Spritze verabreicht. Mach ich nicht gerne, aber nur so bekomme ich diese heftigen Bauchgeräusche in den Griff. Er hat sich dann auch hingelegt und dann war irgendwann Ruhe,
später kam dann meine Freundin nach Hause und er hat dann auch seine Nassfutterportion gefuttert. Jetzt liegt er hier und schläft. Ich habe für nächsten Mittwoch wieder einen Termin beim Tierarzt, vllt nochmal Blut abnehmen, nochmal
Ultraschall finde ich irgendwie zwecklos, und wir machen nochmal eine große Kotprobe, für die ich jetzt die nächsten Tage sammel.
Das einzige, was ich noch im Hinterkopf habe, sind Pankreaseenzyme, auch ein Tipp aus dem Pudelforum, bezüglich Hunden die schnell verdauen. Seine Portionen sind ausreichend groß.
Ich fasse nochmal zusammen, was er NICHT hat:
- kein Durchfall
- kein Erbrechen, bis auf das erste Mal
- keine Blähungen
- keine Ohrenentzündungen, kein Knibbeln, kein Knabbern
- keine Probleme mit Urinlassen
Mittlerweile weiß ich nicht so wirklich, was ich noch tun soll, oder was man tun sollte, füttern sollte oder lieber nicht füttern sollte. Prinzipiell bin ich mit Nassfutter/Reinfleischdose und Kohlenhydratquelle zufrieden; bin mir aber jetzt
wegen dem Reis auch nicht mehr so sicher. Wir machen denke ich sicher noch ein großes Blutbild um zu gucken ob sich etwas verändert hat. Vielleicht hat jemand von euch Ideen, Erfahrungen, Anregungen was noch zu prüfen ist.
Achja, das ganze hat so ein wenig mit Beginn der Pubertät angefangen. Ich habe das schon mehrfach fragend bei den TÄ angesprochen, ob es auch hormoneller Stress sein könnte -er markiert wahnsinnig viel, er würde gerne jede
Pipistelle dreimal ablecken und wenn ich ihn lassen würde (das breche ich derzeit aber ab), dann geht das bis zum Zähneklappern, Sabbern und Geifern. Er ist grundsätzlich trotzdem gut ansprechbar, setzt Kommandos um, nimmt aber
wie gesagt auch kaum Leckerlies mehr draußen. Seine Hoden sind ziemlich groß und er leckt sich auch ziemlich oft den sehr oft ausgefahrenen Penis. Er war auch bezüglich Gassi-Zeiten früher immer recht entspannt, vor allem die letzte
Runde um 22:30 rum hat er oft verschlafen. Mittlerweile steht er schon um 22 Uhr vor der Tür und fängt an zu piepsen und kommt dann auch nicht mehr zur Ruhe - generell ist er auf dieser nächtlichen Runde mächtig aufgeregt, die
Nase nur am Boden, viel Schnüffeln und markieren und auch etwas hektisch. Sonst ist er entspannt beim Gassi, kann sogar in den Freilauf, weil gut abrufbar.
Ich werf das alles mal mit rein. Habe mir auch schon die Frage gestellt, ob ich zu viel Wirbel drum mache und darauf spekulieren sollte, dass es sich verwächst, aber das kanns ja auch nicht sein, dass wir jeden Morgen aufwachen und
bangen müssen, ob der Hund Bauchweh hat oder nicht...
Danke fürs Lesen des Wall of texts. Ich freu mich über alle Ideen, Anregungen, Gedankenspiele, Hinweise, die ich Mittwoch beim TA-Termin noch anbringen könnte.
Viele Grüße!