Beiträge von MoniHa

    Sitze bei der Arbeit. Halley hat gerade Pause von ihren Pflichten als Höllenhund in Konzentratform und sitzt auf meinem Schoß. Ich schreibe. Sie guckt. Ich kontrolliere. Sie haut mir auf die Hand.

    Ich schreibe. Sie guckt. Ich lese was. Sie krallt sich meine Hand und zwingt mich, sie zu kraulen. Ich schreibe, sie sitzt brav. Ich scrolle, sie wird fuchsig.


    Hä?


    Bis ich dann drauf kam: Sobald ich eine Hand frei habe, kann ich Madame Höllenhund ja wohl mal kraulen, wenn sie mir schon bei der Arbeit assistiert... :roll:

    Ich kenne das fast ausschließlich von Leuten, die damit Dummheit und Vernachlässigung rechtfertigen wollen. Nicht nur, weil sie es nicht besser wissen. Sondern, weil sie es schlicht nicht besser wissen wollen.


    Sei das Außenhaltung mit einem Hund und unter vollkommen unpassenden Umständen. Der Wolf kommt auch nicht ins Haus und hat keine Hütte!


    Sei es beim Futter. Der Wolf kann sich das auch nicht aussuchen, nicht mäkeln, frisst immer das Gleiche!


    Bei der Pflege. Der Wolf wird auch nicht gebadet, gebürstet etc. und zum Tierarzt geht mit dem auch keiner!


    Das absurdeste Erlebnis mit diesem "Argument" hatte ich auf einem Supermarktplatz im Hochsommer. Der Boden glühte in der Mittagshitze. Älteres Paar mit Kleinsthund, der dort wimmernd hüpfhumpelnd über den scheißheißen Platz gezerrt wurde. Die Frau hat den Hund - mit Brandblasen an den Ballen! - nach meiner Ansage hochgenommen. Der Mann fing an mit "Wölfe nimmt auch keiner hoch!" :ugly: :ugly: :ugly: Es hat mich sehr viel Selbstbeherrschung gekostet, ihm nicht sein dummdreistes Grinsen aus dem Gesicht und die Schuhe von den Füßen zu schütteln, damit vielleicht eine Hirnzelle in Denkposition rutscht, während er mal merkt, wie lustig das ist barfuß auf Steinen zu stehen, auf denen man Spiegeleier braten kann.


    Exakt das ist aber das Niveau, von dem solche "Vergleiche" kommen. Kann von mittags bis 12 denken und maximal bis zur eigenen Nasenspitze und Wissen rund um Hunde geht genau bis "Aber der Wolf". Da kann man nur versuchen, aufzuklären oder empfehlen, sich doch dann einfach einen Wolf zuzulegen. Offensichtlich sind die deutlich pflegeleichter.

    von Beginn an gewöhnen soll

    Erstmal sollte sich der Hund bei dir einleben und an dich gewöhnen. Hast du einen entspannten, fröhlichen Hund erwischt, kann der erste Mensch schon recht früh als Besuch oder Gassibegleitung dazukommen. Ist er ängstlich, muss das langsamer und vorsichtiger erfolgen.

    Die Erfahrungen sollten durchweg positiv sein, damit andere Menschen nicht grundlegend doof sind.


    Zweitens kommt es nicht allein auf die Anzahl an. 3 bis 4 verlässliche Menschen, die wirklich einspringen können und wollen, ausreichend Zeit und Ahnung haben, sind deutlich mehr wert als 12, die sagen "Oh ja, natürlich passe ich auf!"


    Drittens zählt langsame Steigerung. Du musst deinem Hund nicht die gesamte Schar an möglichen Betreuungsoptionen in den ersten zwei Wochen vorstellen. Das kannst du ganz langsam machen und schauen, wo es gut läuft und wo wahlweise Hund oder Mensch Abstand nehmen. Die Person kann erstmal eine Runde übernehmen oder aufpassen, während du einkaufst, z.B. Du kannst mit deinem Hund auch mal zu Besuch kommen, damit die Wohnung der Person nicht mehr fremd ist. Usw. Das mit Geduld und kleinschrittig aufzubauen, nimmt für alle den Stress raus und man erkennt frühzeitig, ob ein Angebot zur Betreuung wirklich ernstgemeint war oder nur so dahin gesagt ist.

    Die waren ganz vorsichtig und zurückhaltend.

    Natürlich. Müssen ja erstmal ausloten.


    Manche machen das mit Rute bis zum Kinn gezogen. Andere krempeln schon mal die Ärmel hoch.

    Hat nur mit dem Leben als Familie mit hohem Hundeanteil nichts zu tun.


    Das eine ist eine Momentaufnahme von Hunden mit relativ wenig Menschenanschluss und einem Hund, der da mal eben reingeworfen wird und klarkommen soll.

    Das andere ist ein festes Zusammenleben. Die Hunde lernen sich ja nicht jeden Tag neu kennen und müssen jeden Tag erstmal eruieren, welche Regeln gelten. Die haben einen festen Rahmen und Verlässlichkeit, kennen sich und empfinden sich als zusammengehörig.


    Der Vergleich ist in etwa so wie: man wirft mich auf eine Konferenz oder ins Gefängnis vs. man wirft mich in meine Familie oder zwischen meine Freunde. Da benehme ich mich auch anders.

    Und bei mir ist es so: Ich arbeite mit meinen Hunden auf Prüfungsniveau

    Damit ist es natürlich ein Unterschied, ob ich zwei, drei oder viele habe. Klar.

    Aber das machst du für dich. Nicht für die Hunde. Ob die einfach nur ordentlich ausgelastet werden oder mit einer guten Bewertung aus Prüfungen gehen, ist den Hunden pupsegal.


    Genau das meinte ich. Das ist dein Hobby. Die Hunde arbeiten nicht, sie ziehen dein Hobby mit dir durch. Bei dieser Freizeitbeschäftigung ist es für dich wichtig, dass sie gut abschneiden und auf das Prüfungsniveau kommen - aber relevant für die Hunde ist das nicht, ob es sich um Spaß an der Freude oder um ein für den Halter(!) ernsthaftes Hobby dreht.


    An der Stelle liegt ein bedeutender Unterschied: Erwarte ich Perfektion (oder zumindest möglichst nah dran), muss ich mich an Termine halten (weil festgelegtes Training) oder kann ich das eben relativ frei aufbauen und durchziehen, meine Hunde angepasst an die Tagesform auslasten, fördern und fordern?

    Bei Letzterem bin ich deutlich flexibler und entspannter und kann auch mit mehreren aktiv sein.

    Will ich Ersteres, brauch ich für jeden einzeln deutlich mehr Zeit. Logisch.