Beiträge von MoniHa

    Es ist egal, was andere sagen.

    Du musst damit zurechtkommen und auf dich hören. Das kann leider, leider keiner abnehmen. (Kennen die meisten hier)

    Aus eigener Erfahrung würde ich dir raten:

    Gib ihr so viele Leckerlies, wie sie will.

    Kuschel sie.

    Mach Fotos von ihr und euch beiden.

    Sag ihr alles, was du ihr noch sagen willst.

    Und dann lass sie an einem guten Tag gehen. Auch wenn es widersinnig klingt.

    Dadurch hat sie den Übergang, den sie verdient. Einen schönen.

    Keinen belastet von Schmerzen.

    Es ist sehr schwierig dir zu helfen, ohne dass du (sorry) etwas beleidigt wirkst, weil dir dann nicht passt was dir geschrieben wird.

    :???:

    Wo?

    Es ist doch absolut verständlich, dass keine Jubelstürme losgehen, wenn erstmal Kritik einprasselt.

    Aber von Abby12 wurden Vorschläge direkt umgesetzt.

    Der Thread ist gerade mal so einen Tag alt.

    Und dann läuft was super und ohne nachzufragen, wie das beim Hund ankam, ob das tatsächlich das Gewünschte unterbrochen hat, kommt: "Hier ist dein nächster Fehler". Kein Eingehen auf die positive Seite, nur: falsch

    Wobei es noch nicht einmal ein Fehler sein muss. Aber das interessiert nicht, ansonsten wäre die Frage gekommen, wie der Hund darauf reagiert hat.

    In der reflektieren Antwort und der Begründung von Abby12 seh ich nix Schwieriges oder Beleidigtes.

    Abby12 Ob das richtig war oder eher hinderlich ist, zeigt dir dein Hund. Nicht die Ferndiagnose, die ohne Nachfrage erfolgt

    .

    Hat sich dein Hund gefreut und mit dem erwünschten Verhalten weitergemacht? Dann war deine Reaktion und gezeigte Freude perfekt!

    Hast du damit aus Versehen genau das erwünschte Verhalten unterbrochen? Dann weißt du es fürs nächste Mal besser.

    Denn es gibt Hunde, für die ist die Bestätigung super. Andere bringt sie aus dem Konzept. Da muss man einfach individuell schauen. Es geht um euch beide und darum, was für euch funktioniert - nicht darum, was andere generalisiert behaupten.

    So, und jetzt ein Kommando an dich: Freu dich gefälligst über die krassen Erfolge, die ihr beiden so schnell verbucht habt! Das ist ein Grund zur Feier. :party:

    Hier mal ein paar Tipps, die dir hoffentlich helfen:

    1. Perfektion gibt es nicht: Jaja, die Welpen/Hunde anderer sind perfekt. Bis du genauer hinschaust. Und übrigens: Du denkst, dir geht das alleine so und alle anderen machen alles besser, haben einfachere Hunde etc. pp.? So ziemlich genau das denken sich alle anderen auch. Was mach ich bloß falsch/warum macht mein Hund das nicht - bei allen anderen klappt es doch auch. Der Glaube ist extrem weit verbreitet, weil immer die Sonnenseite nach außen gezeigt wird.

    2. Was ist DIR wichtig: DIR, nicht allen anderen. Nicht, die anderen sagen aber. Nicht, das macht man so. DIR!

    Beispiel von mir: Mir ist das wumpe, ob meine Hunde auf dem Fensterbrett liegen oder auf dem Wäscheständer. Kein einziger meiner Hunde kannte jemals "geh auf deinen Platz" (und wir reden von 40+ Jahren Mehrhundehaltung). Wenn sie mir gerne hinterherlaufen möchten, laufen sie mir eben hinterher. :ka:

    Es gibt hier wenige Regeln und andere schlagen die Hände überm Kopf zusammen, weil hund muss doch aber x, y, z und darf doch aber nicht blablabla. Für mein Leben haben die Regeln anderer aber schlicht keine Bewandtnis. Ich brauche kein Deckentraining. Wenn sie mir im Weg rumliegen, müssen sie eben aufstehen und gehen. Wollen sie aus dem Fenster schauen, ja mei. Na und. Solange sie nicht sinnlos bellen oder Gefahr laufen, runterzufallen, mir doch egal.

    Die wenigen Regeln, die es gibt, die werden durchgesetzt. Immer. Angepasst an den Hund. Bei dem einen reicht ohoh oder nein und damit hat sich das gegessen. Bei dem anderen musst du deutlicher und intensiver werden. Und zwar 30 Mal hintereinander. Aber wenige, konsequent durchgesetzte Regeln sind entspannter als ein Regel-Katalog, von dem 95 Prozent für dich überhaupt nicht relevant sind.

    3. Versetz dich in deinen Hund: "Er will doch nur Aufmerksamkeit!" - was genau ist schlimm daran, Aufmerksamkeit zu wollen? Er weist dich damit auf ein Bedürfnis hin. Falls er tatsächlich Aufmerksamkeit will und nicht einfach austestet, womit er sich gerade die Zeit vertreiben kann. Aber selbst, wenn er Aufmerksamkeit will - was soll er denn sonst machen? Dein Hund ist bei allem auf dich angewiesen. Er kann sich nicht hinsetzen und am Handy daddeln, fernsehen, Freunden schreiben oder ein Buch lesen. Seine einzige Chance ist es, dich aufmerksam zu machen.

    Er hatte am Anfang seines Lebens eine komplette Familie um sich, Geschwister zum Spielen, eine Mutter, die ihn gefüttert, geputzt und gekuschelt hat und jetzt hat er dich als "Ansprechpartner". Er hat seine Geschwister zum Spielen aufgefordert (wollte ihre Aufmerksamkeit), hat sich vor seiner Mutter hingelegt, wenn er abgeleckt oder beruhigt werden wollte (wollte Aufmerksamkeit und Zuwendung) - warum und vor allem wie sollte er bei dir auf seine Bedürfnisse hinweisen?

    4. Erwarte keine Wunder, sondern sieh es als Prozess: Du bist gerade in einer Frustspirale. Du hast dies, das und jenes versucht und nichts scheint zu funktionieren. Aber schau erstens Mal auf alles, was schon funktioniert. Macht dein Hund 10 Mal im Tag in die Wohnung? Nein? Erfolg! Frisst normal, läuft passabel an der Leine, ist auf dich orientiert? Über die Probleme vergessen wir manchmal, das einiges problemlos abläuft.

    Dann hast du jetzt eben schon einiges ausprobiert, aber vieles braucht Justierung und Wiederholung. Das funktioniert nicht von jetzt auf gleich, sondern braucht Geduld und Konsequenz. Sich zusammenzuraufen und zu finden, was für euch beide funktioniert, ist ein Prozess. Machst du heute das, morgen jenes und am Mittwoch wieder was komplett anderes, verwirrt das nur und du kommst gar nicht voran.

    5. Dein Hund will dich nicht ärgern: "Das macht der doch mit Absicht! Der weiß das ganz genau! Der will mich doch nur ärgern! Ich lasse mir nicht auf der Nase rumtanzen!" - Das sagen viele Hundehalter oft oder denken es zumindest. Das schürt den Frust ungemein, wenn man im Kopf hat, der Hund arbeitet bewusst und absichtlich gegen mich. Und zudem stimmt es einfach nicht. Verabschiede dich von dem Gedanken und schon wirst du entspannter und kannst passende Lösungen finden.

    Nimm die Thematik Herd. Ich hatte am Wochenende sage und schreibe 19 Hunde hier, weil gefühlt alle Menschen die ich kenne, gleichzeitig weggefahren sind und ihre Hunde bei mir in den Urlaub gegeben haben. Altersreichweite: 4 Monate (gleich 3 von der Sorte) bis 17 Jahre. Weißt du, wie viele Gitter ich habe? 0. Und dennoch war ich beim Kochen vollkommen unbehelligt, obwohl einige Hunde mit in die Küche gekommen sind und die Küchentür offen stand. Ich habe anerkannt, dass sie gerade zumindest Nähe zu mir brauchen, um sich sicher zu fühlen. Dafür hab ich aber auch meinen Raum eingenommen und sie resolut aus meiner Zone rausgeschickt. War für alle in Ordnung so. Ganz ohne künstliche Abgrenzung.

    Da gab es kein Jammern, Wimmern, Fiepen, Bellen oder Diskussionen drüber. Weil ich eben kein Problem geschaffen habe, wo keines ist. Wenn ich einen Hund an einer Stelle gerade nicht haben will, gibt es dafür ein AB! und weiter geht es mit dem Leben.

    Ich hätte auch ein Gitter hinpappen oder die Tür schließen können, und dann wäre Drama gewesen. Aber nicht, weil mich die Hunde ärgern wollen, sondern weil sie Nähe als Sicherheit brauchten. Hab ich anerkannt. Dafür haben sie meine Zone anerkannt. Fertig :ka:

    Zu den Tauschgeschäften wurde mir gesagt bloß nicht, er müsse das lernen.

    Ich kann meinen Hunden absolut alles wegnehmen. Immer.

    Können mitten im Essen sein - ich sage "Könntest du mal bitte. /Warte mal kurz."

    Hunde gehen von Teller oder Napf weg, geben mir, was auch immer sie gerade haben und sind dabei entspannt.

    Und das ist wirklich wichtig. Beispielsweise, wenn sie drohen, etwas zu verschlucken.

    Also ja: Sich Dinge abnehmen lassen ist wichtig. Aber irgendwie haben das viele Menschen in ein komisches Machtspiel verdreht.

    Ich nehme meinen Hunden nie irgendwas willkürlich weg, um auf dicke Hose zu machen. Stattdessen mach ich das beim Fressen beispielsweise so: Ich geb die komplette Portion nicht sofort auf den Teller/in die Schüssel. Sondern wenn das Futter langsam weg ist "Warte mal kurz!" und ich gebe Nachschlag oder einen Nachtisch (Klacks Hüttenkäse, Joghurt, wasauchimmer). -> Ich gehe an den Teller = Super für den Hund!!!! Ich will was beim Fressen von ihm ist ein Grund zur Freude, nicht, was willse denn jetzt schon wieder?

    Hat einer eine Kaustange: "Uhh, was hast du denn Feines? Toll! Super! Zeig mal: uuuuh, so toll, ganz fein gemacht!" -> Auch da wieder, kein Machtspiel. Meine Hunde zeigen das und freuen sich. Sie gehen sogar so weit, dass sie Zeug unter mir verbuddeln, weil ich es eben nicht grundlos wegnehme.

    Muss ich mal was wegnehmen, weil es stecken bleiben könnte - dann gibt es fürs Abgeben ein Leckerli. Sie mussten ja was abgeben und das ist nur fair.

    Andere Hunde fangen an zu schlingen oder zu knurren, weil der Mensch den Dominanzkampf angefangen hat. Sie führen ihn nur fort.

    Das ist ähnlich wie das von l'eau beschriebene Umlenken beim Beißen und Kauen. Statt mit Druck was durchzusetzen, etablierst du das nebenbei. Dabei kommt keine Konfrontation auf und es schont eure Nerven.

    Damit bist du im übrigen alles andere als allein. 5-Minuten-Regel hier, Schlaf, Schlaf, Schlaf da - wenn einem das auch noch von "Experten" erzählt wird und eine Millionen mal im Internet so steht, warum sollte man das nicht glauben?

    Leider ist es komplett vorbei an der Realität und eins von zwei Extremen. Es hieß mal auslasten hoch zehn. Jetzt wieder ruhen hoch zehn. Was du willst ist die goldene Mitte für dich und deinen Hund und die findest du mit Sicherheit noch.

    Dass mit den "Diskussionen" an der Küchentür lässt sich auch deutlich entspannter lösen und ohne, dass der Hund an den Herd geht. Ohne Gitter. Aber alle Welt empfiehlt derzeit das gekünstelte Ab- und Eingrenzen, also muss es ja stimmen. Ist in meinen Augen genau so ein merkwürdiger Trend, der reichlich Stress erzeugt.

    Ja genau, das ist unser Problem und hat mit Sicherheit auch unsere Situation so verursacht. Mir wurde dauernd nur gesagt, der Hund schläft zu wenig. 20 Stunden Minimum… dann habe ich im Internet gelesen und YouTube Videos geguckt. Dort hieß es auch im Zweifel zur Ruhe zwingen. Der Welpe wird sonst übersozialisiert. Ich hatte so Angst davor alles falsch zu machen, dass ich in den größten Fehler frontal reingelaufen bin, ohne es zu merken. Ich habe auch nie den Hund schuldig gemacht, sondern im Gegenteil zu jeder Zeit die Schuld bei mir gesucht. Das hat mich natürlich noch mehr fertig gemacht.

    Gehen wir wirklich mal von den häufig postulierten 18 bis 20 Stunden Schlaf/Ruhe aus.

    Heißt immer noch: 4 bis 6 Stunden aktiv. Aktiv aktiv. Nicht: Liegt in der Ecke und guckt.

    Schon der Perspektivwechsel hilft vielen dabei, das mal in Relation zu bringen. Und das wird sehr häufig vergessen. Dafür befinden sich Hund und Halter dann in so einem richtig schönen Kampf, der Nerven kostet.

    Auch das Unterbinden des Hinterherlaufens oder Abgrenzen läuft genau in dieser Schiene.

    Der Halter will alles richtig machen, und dabei wird es aufgrund dieser "tollen" Tipps vollkommen unnötig anstrengend.

    Mach dich aber bitte nicht verrückt deswegen. Du wirst auch noch weitere Fehler machen, haben wir alle durch (bevor wir zu den perfekten Hundehaltern wurden, die wir immer noch nicht sind ;) ) und für gewöhnlich ist nichts davon ein Weltuntergang.