Sagt ja keiner, dass das alles Schoßhunde und man mit denen nix machen kann.
Das denken sehr viele und meinen, wenn sie zweimal die Woche joggen gehen, brauchen sie einen großen und ganz besonders sportlichen Hund. Zudem sind Begleithunde in den Köpfen vieler keine richtigen Hunde. Mit denen kann man nix machen.
Daher weise unter anderem ich auch immer wieder darauf hin, dass das ein Trugschluss ist.
Ich will mich ja doch nicht völlig anderer Optionen verschließen, also frage ich mal neugierig: Was würde man mir denn stattdessen empfehlen?
Bei Interesse an einem Schweizer Schäferhund sollte ja wohl klar sein, was ich an Größe und Aussehen bevorzuge. Bitte kein Möbel wie eine Dogge oder ein Mastiff. Das ist mir einfach zu groß. Von kleinen Hunden bin ich auch kein wirklicher Fan. Mittelgroß bis groß.
Ich möchte einen Hund, der mich fordert, sportlich wie intellektuell. Couch Potato/Schoßhund kann ich nichts mit anfangen, aber 5x die Woche Hundeplatz und reines Arbeitstier wird auch nichts, wie wir ja inzwischen geklärt haben.
Du möchtest einen Hund, der dich fordert, sportlich wie intellektuell. Wie wäre es mit einem Hund, der Agility macht, in der tiergestützten Therapie arbeitet, 20 km locker lässig läuft, Trubel problemlos wegsteckt und überall entspannt mit hin kann?
Ich hab drei von der Sorte. Havaneser-Mix, Pudel, Pudel-Mix(in Ausbildung). 4,5 bis 6,5 kg schwer und ich würde darauf wetten, die sind allesamt vor dir nach der Wanderung zu Hause und bei denen geht noch was, wenn du schon fertig bist. Dafür kleben sie nicht an der Decke, wenn es mal keine Action gibt.
Kleinerer Hund gleich Schoßhund/unsportlich, ist ein wirklich weit verbreiteter Trugschluss.
Jeder gesunde Hund ist weder das Extrem Couch Potato noch Actionjunkie. Es sei denn, man macht sie dazu. Und jeder kann dein bisschen "Sportprogramm" bewältigen.
Schalt mal ein paar Gänge zurück. Setz dich hin. Schreib auf, was du willst und was dir wichtig ist. Möglichst detailliert. ABER: Keine Optik. Optik steht für den Moment nicht zur Debatte.
Und dann schreib auf, was du bieten kannst. Welche (potenziellen) Einschränkungen gibt es?
Mit der Basis kannst du losziehen und Rassen kennenlernen.
Dieses "ich bin offen für vieles" klingt wieder gut. ABER: Wenn ich das mit mehreren Jahrzehnten Hundeerfahrung sage, ist es das eine. Denn ich weiß ganz praktisch, was reizoffen, Jagdtrieb und geht nach vorne im Alltag bedeutet. Ich weiß ganz praktisch, was ich mir zutrauen und zumuten kann und will. Du noch nicht. Für dich sind das aktuell abstrakte Konzepte. Bei dir ist die Aussage ein deutlicher Hinweis auf Ahnungslosigkeit und Wahllosigkeit. Das kannst du ändern, indem du die Tipps hier berücksichtigst. Lern erstmal zig Rassen kennen.
Danach wirst du selbst sagen: Okay, das will ich überhaupt nicht. Das find ich toll. Mit dem kann ich leben. Dem kann ich gerecht werden. Der und der könnte in mein Leben passen.
Das ist Hundewahl richtig rum.
Nicht: Ich finde A, B, C hübsch, welcher ist das geringste Übel?
wir mussten im März nach knapp drei Jahren unsere sehr geliebte Großpudelhündin Emmi aufgrund von Leberversagen gehen lassen. Sie wurde nur 8.5 Jahre alt und es hat uns das Herz gebrochen
Emmi hatte Epilepsie und chronische Leberentzündung, verbunden mit einem sehr schwachen Immunsystem und sie kam aus eher dubioser Quelle. Aber sie war ein grundfröhlicher, temperamentvoller und sehr neugieriger Hund. Das Bild sagt eigentlich alles
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Wir können sie nicht zurückbekommen, aber ohne Hund ist das Haus so leer, dass wir gerne ein neues, lockiges Familienmitglied hätten
Die Pudel haben es uns angetan, aber diesmal soll es aus praktischen und auch finanziellen (wir sind jetzt gebrannte Kinder, was das angeht...) Gründen ein Kleiner werden, so in der Gewichtsklasse zwischen sechs und acht Kilo.
Wir wollen gerne wieder eine Hündin haben, alle Farben außer alles in der bräunlich-beigen Richtung, sind willkommen. Favoriten wären silber oder weiß.
Und dazu habe ich ein paar Fragen (Bravo, wer bis hier gekommen ist )
1. Pudel sind ja inzwischen auch gar nicht mehr immer so gesund, nach allem, was man liest. Insbesondere vor Epilepsie und Morbus Addison haben wir große Angst... Und gerade viele der Kleinen wirken oft etwas "huschelig"/ängstlich, das war Emmi nie und können wir uns auch nur schwer vorstellen. Wir leben am Rande einer Großstadt, werden aber immer wieder auch Stadtausflüge machen, da braucht der Hund gute Nerven (auch wenn der Plan ist, eine Tasche als Ruheort aufzubauen).
Wo bzw. wie finde ich einen Züchter, der solche Hunde züchtet? Dass er in einem Verband mit VDH-Zugehörigkeit züchten muss ist klar, aber meinem Eindruck hier aus dem Forum und auch aus dem Pudelforum ist, dass das nicht unbedingt reicht.
Mir ist bewusst, dass es sich um Lebewesen handelt und es keine Garantie für gesund und nervenstark gibt. Aber wir haben mit Emmi so mitgelitten, dass wir das Risiko eines (schwer und chronisch) kranken Hundes gerne minimieren möchten.
Wohin wir dafür fahren müssten, ist übrigens völlig egal, für Emmi haben wir die ganze Republik durchquert (buchstäblich). Und wären auch bis zum Mond gefahren ;-)
2. Wäre das ein kleiner Klein- oder eher ein großer Zwergpudel? Mit welcher Schulterhöhe kann man da rechnen?
3. Kann man so ein Gewicht noch gut in einer Tasche / Rucksack "verstauen" und tragen? Nicht als Dauerlösung, sondern als Ruheplatz in stressigen Situationen gedacht.
4. Wir kommen ja vom (mittel)großen Hund (Emmi hatte 64cm SH und so 25 kg), was sind eurer Meinung nach die größten Unterschiede beim klein(er)en Hund?
Bestimmt fallen mir im Zeitverlauf noch weitere Fragen ein, aber das reicht ja erstmal schon.
Danke schonmal!
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Falls du magst, kann ich dir per PN zwei Züchterinnen nennen. Silber und weiß. Da fallen u.a. große Zwerge und kleine Kleinpudel. Im Wesen sehr gediegen.
Es gibt ja offensichtlich Leute, bei denen es klappt.
Ja, exakt die siehst du eben auch. Die selektierte Auswahl und ich formuliere das extra redundant.
Was du nicht siehst, sind die ganzen Menschen und Hunde, bei denen es eben nicht klappt. Die gehen dann nämlich zu unmöglichen Zeiten Gassi oder so weit ab vom Schuss, dass sie keinem begegnen oder gar nicht mehr. Oder geben den Hund ab. Oder Schlimmeres.
Das ist der Punkt. Du siehst nicht, wie unheimlich oft das in die Hose geht.
Und es geht nicht nur darum, daran zu arbeiten und das Geld in die Hand zu nehmen. Es geht - oder sollte es zumindest - darum gehen, dass der Hund nicht sein Leben lang Tag für Tag aushalten muss. Funktionieren auf Befehl ist gut und schön. Aber schönes Leben ist anders.
Nimm das Bellen in der Wohnung. Das ist super, dass du deinem Hund "nicht den Mund verbietest" - nur bedeutet das im Klartext, dein Hund ist wieder und wieder gestresst. Rausgehen und er muss sich aufspuhlen, weil andauernd Idioten oder einfach Artgenossen = Stress. usw.
Es sollte bei der Auswahl des Hundes nicht darum gehen, ob man ihn mit Biegen, Brechen und auf Teufel komm raus eventuell passabel ins eigene Leben pressen kann. Sondern darum, ob es für beide passt. Aber der Punkt wird leider fürchterlich gerne außen vor gelassen.
Nur mal interessehalber gefragt: was machen denn die Hundeführer mit Polizeihunden, Spür- und Schutzhunden in der Großstadt? Wohnen die alle weitab ländlich und ruhig und fahren jeden Tag mit ihnen in die Stadt zum Arbeiten? Und warum laufen diese Hunde mitten im Großstadttrubel ganz entspannt und cool mit ihrem Menschen herum? Anders wären sie gar nicht einsatzfähig.
was hat denn das eine (Diensthund im Freizeitmodus) mit dem anderen (Diensthund im Einsatz) zu tun?
Eim Einsatz haben die nen Job und der heißt da auch: ignoriere alle Reize, egal, was da ist, bis ich sage, dass du nen Job hast.
Ob die aber freizeitmäßig mit irgendwelchen Tutnixen gut klarkommen und die genauso gut ignorieren können (müssen) steht doch auf nem anderen Blatt.
Soweit ich weiß, haben Dienststellen mit Hunden auch entsprechende Anlagen, in denen die Hunde ihren Feierabend verbringen. Nicht jeder Diensthund geht mit nach Hause.
Möchte ich noch ergänzen um: Nicht jeder schafft die Prüfungen, eignet sich dafür - trotz entsprechender Zucht und professioneller Vorbereitung.
Für die Allgemeinheit sichtbar sind nur die, die das Funktionieren in diesem Umfeld überhaupt leisten können.
Das ist also nicht vergleichbar mit "hab mir mal eben einen Hund angeschafft"
Ich habe sehr, sehr viele Menschen kennengelernt, die auf Hundesuche sind und ähnliche Vorstellungen haben wie du. "Ich bin bei der Rassewahl offen" klingt erstmal fürchterlich nett und flexibel. Super, oder?
Dabei bist du in puncto Größe und Optik halt schon ordentlich festgelegt.
Beim Wesen und den Anforderungen liegen hingegen Welten dazwischen.
Und genau das ist komplett falsch herum. Genau das ist für Menschen wie mich mit entsprechender Erfahrung ein absolutes Warnsignal.
Dazu passen drei der vier Rassen auf deiner Liste null.
Da solche objektiven Argumente erfahrungsgemäß nicht ankommen, mache ich das anders. Ich sage Leuten deutlich, warum ich das für eine dumme Idee halte und dann nehme ich sie mit. Die bekommen genau das an die Leine, was sie wollen. Und dann erleben sie, was das heißt. Auf dem Hundeplatz und unterwegs.
Der häufigste Satz ist: "Oh, so hatte ich mir das nicht vorgestellt."
Direkt gefolgt von: "Ich hab mir das nochmal überlegt."
Nötiger Kraftaufwand, Reaktivität, nötiges Vorausschauen, wie das Umfeld auf dich reagiert mit diesem Hund, was Auslasten bedeutet - das sind ganz viele Sachen, die die meisten Interessenten entweder noch gar nicht bedacht oder vollkommen unterschätzt haben. Und dabei reden wir nicht von Problemhunden, sondern von der erzogenen Variante, stinknormalen Junghunden und absolut unauffälligen Rassevertretern.
Darüber zu lesen oder Videos anzuschauen ist das eine. Live erleben und selbst halten das andere.
Das Halten dieser Hunde ist kein Zauberwerk! Nein. Aber wie bei allen anderen Hunden auch, müssen Hund und Halter zusammenpassen.
Den Part hast du für dich noch nicht richtig in Sack und Tüten. Deine Vorstellungen sind bisher sehr wischiwaschi, aber nicht praktisch fundiert. Du denkst über DSH nach? Dann konzentrier dich darauf. Unterhalt dich mit ihren Besitzern, schau, warum viele abgegeben werden, sobald sie erwachsen werden, was da gesundheitlich im Argen liegen kann, such dir Bekanntschaften, die dich zum Gassi mitnehmen, geh auf Hundeplätze.
Das ist die Basis um dir zu beantworten: Will ich das wirklich? Kann ich das? Ist das mit meinem Leben kompatibel?
Mit geht es dabei übrigens nicht um Gebrauchshunde, sondern einfach darum, dass du einen passenden Hund für dich und dein Leben findest, mit dem du wirklich glücklich bist und dich nicht in drei Jahren fragst, warum du dir das ans Bein gebunden hast.
Hab mich gerade an die Arbeit gemacht, kommt Arlow an. Maul halboffen. Ganz aufgeregt.
Uuuuund, spuckt mir eine ungekochte Nudel in die Hand.
Nach "Fein! Kannste essen!" hat sie sie fröhlich geknuspert. Ich arbeite weiter.
Dann machte es klick. Moment. Warum hat Arlow eine ungekochte Nudel?
Nachforschungen ergaben: In der Küche hat Herr Kater absolut freundlicher Weise den Küchenschrank geöffnet und die Hunde packenweise mit Reis, Nudeln und Couscous versorgt.
Auf meine Nachfrage, ob er das liebensgewürziger Weise unterlassen könnte, hat er eine Dose Hundefutter mit der Pfote hinterhergeschoben. Klar, können ja nicht nur Kohlehydrate essen, die halbverhungerten Hunde...
Ach ja, wie sehr ich die Teamarbeit zwischen Hunden und Katzen vermisst habe!