Beiträge von MoniHa

    Ich dachte an 2 Stunden Tageswanderungen

    Das ist bei mir in dem Alter ein stinknormaler, vollkommen alltäglicher Spaziergang.

    Wie du beschreibst: Es geht nicht darum, Kilometer zu schrubben. Tempo des Hundes wird berücksichtigt. Bei Bedarf mit Pausen.

    Schon ist das für den Körper gar keine Herausforderung mehr.

    Es geht nicht um das wie lange - es geht um das wie.

    2 Stunden im Stechschritt mit aufgezwungenem Tempo sind was komplett anderes als 2 Stunden gemütlich zusammen unterwegs.

    Wird leider beim Weiterverbreiten der 5-Minuten-Regel ohne wirkliche Erklärung komplett vernachlässigt.

    franziundluna Also ich kenne Ressourcenverteidigung auch schon bei noch jüngeren Welpen und bei allen möglichen Rassen und Mixen. Das ist nichts, was den ach so krassen Hunden vorbehalten ist.

    Trotzdem kann ich gut verstehen, dass dich das erstmal geschockt hat. Ich würde aber mit dir darauf wetten: Vor 3 bis 4 Jahren wäre deine Reaktion nicht ganz so emotional ausgefallen. Bei euch ist ein Kind involviert und das macht empfindlicher und vorsichtiger. Ich find es also normal, dass du erstmal innerlich erschreckt bist.

    Zu den Tipps:

    Ich lege sehr viel Wert darauf, dass ich meinen Hunden absolut immer, absolut alles abnehmen kann. Nicht, weil ich mich dann mächtig fühle. Sondern, weil ich einfach unfassbar viel Angst davor habe, dass sie irgendwas Gefährliches aufnehmen. Zusätzlich hab ich mehrere Hunde und absolute keinen Bock, immer alles getrennt füttern zu müssen. Also ist erstens wichtig: keine begrenzten Ressourcen schaffen.

    Mache ich zum Beispiel so: Ich geb keine komplette Portion Futter auf einmal auf den Teller. Sondern: Das Futter auf dem Teller nähert sich dem Ende oder ist alle "Gib mal, bitte/Warte mal" - ich gehe an den Teller und fülle wieder auf. Tadaaaa, wenn ich da dran gehe ist das ne supertolle Sache. Dazu bekommen die Hunde immer satt zu essen (mehr Volumen, weniger Kalorien).

    Hat den netten Nebeneffekt, dass meine Hunde auch miteinander von einem Teller essen können. Und zwar wirklich entspannt. Gibt es Nachschlag, bis alle satt sind, ist das ganze keine Ressource mehr, bei der sich Streit lohnt.

    Bei Kaukram gebe ich Schweinenase oder weiß der Geier und geb immer mal Aufmerksamkeit dabei "Uuuuh, was hast du denn Feines? Ja zeig mal! Fein!" Ich nehme erstmal nichts weg, ich schaue nur. Dann gibt es mal "gib mal kurz" - besonderes, aber kleines Leckerli vor die Nase halten, Kaudings nehmen, Leckerli rein, Kaudings zurück geben. Tadaaa, ich bin die sicherste alle sicheren Futterspenderinnen. Kaudings wird verwahrt und es gab obendrauf Käse/Wurst/was auch immer.

    Mach ich nicht ständig, sondern einfach ab und an, wenn es sich ergibt.

    Es gibt aber auch Alarmstufe Rot. Da heißt es SPUCK ES AUS SOFORT und da gibt es keinen Tausch, kein Ladeeda und keine Diskussion. Wenn ich dem Hund dafür in den Hals greifen muss - mir egal. Obendrauf gibt es den Anschiss seines Lebens für jeden Hund, der nicht im Turbogang spuckt/fallen lässt. Brauch mir auch keiner mit Knurren anfangen.

    Das ist vorbehalten für gefährliche Dinge.

    Das ist nicht "ich hab die dickeren Eier und den dickeren Dickschädel". Obwohl oder gerade weil es so selten vorkommt und ich dabei deutlicher als deutlich bin - das sitzt richtig schnell.

    Habe ich etwas gegeben - das nehm ich nicht wieder weg. Ich addiere höchstens. Das entspannt.

    Aber wenn ich in den Kacke am Dampfen Ton verfalle, dann geht es dabei nicht um Dominieren oder Konkurrenz. Auch das nehmen Hunde deutlich wahr. (Wenn man ansonsten niemand ist, der sinnlose Machtspielchen spielt)

    Aber davon war doch gar nicht die Rede, dass der Hund sonst am Bein hängt. Oder habe ich das überlesen?

    Ich gucke mal zurück, ich meine ja, deshalb gab's doch das Thema dass die Kinder nicht rennen dürfen. Bin mir aber gerade nicht ganz sicher

    Und genau das ist es. Da wird etwas aufgebauscht und hineininterpretiert, obwohl schlicht und einfach:

    Nun von hüten ist ja nicht die Rede, es geht nicht um Situationen in denen die Kinder rennen. Das dürfen sie im EG nicht solange der Hund da ist und wenn sie im Garten rennen ist sie angeleint oder drinnen.

    An keiner Stelle ging es darum, dass die Kinder zu Hause immer und überall auf Eierschalen laufen müssen und nix dürfen, weil sie sonst blutig gehackt werden. Es ging um: Im Erdgeschoss nicht rennen, wenn der Hund dort gerade ist, weil das pusht und er dann eventuell hütet. Mehr nicht.

    Die Kinder haben einen Garten und zwei weitere Stockwerke zum Ausleben. Aber die Tatsache, dass sie im Erdgeschoss bei präsentem Hund nicht rennen dürfen - uiuiuiui

    Ja, es sind Kinder. Mit Sicherheit nicht immer perfekt. Aber zwei von drei Kindern sind im Schulalter. Da sollte "renn dem Hund nicht vor der Nase rum" machbar sein.

    Davon ab, es ist ein 5 Monate alter Hund. Von dem sollte ebenfalls keine Perfektion erwartet werden.

    Als Hundehalter und Elternteil heißt es eben wie bei allem korrigieren und erinnern. Davon bricht weder den Zweibeinern noch dem Vierbeiner was ab.

    Ich finde immer wieder bemerkenswert, woran sich manche hochziehen können.

    Meine Kinder durften auch drinnen nicht rennen. Weil drinnen weder Rennstrecke noch Spielplatz ist. Fertig. (Fußball, Klettern, Türen knallen und Brüllen waren auch ausgeschlossen, falls sich jemand noch mehr echauffieren möchte)

    Das lag nicht nur an den Tieren.

    Wichtig für eine Familie als (Erst-)Hundehalter: Für mich immer entscheidend war und ist es, die Kinder respektieren den Hund und seine Grenzen, der Hund respektiert die Kinder und ihre Grenzen. Lässt sich das nicht sicherstellen: Trennen und nur mit Aufsicht zusammen.

    Als Tipp für die Beurteilung, was genau da abläuft: Ich würde das Verhalten mal filmen. Das ist oft aufschlussreicher als eine Beschreibung, wenn ihr einen Trainer hinzuzieht.

    Ich wollte dich damit nicht angreifen oder etwas unterstellen. Entschuldige, falls das so rüberkam.

    Leider kenne ich das übergriffige Verhalten mancher Menschen bei Klein- und Kleinsthunden nur zu gut. Wollte auch nie einen "Handtaschenhund". Nebst diversen Hundetaschen hab ich jetzt auch ein Hundetragetuch. Nicht, weil meine kleinen Hunde nicht laufen können, sondern wegen der Menschen, die ich ihnen vom Leib halten muss.

    schlecksi1998 Wie kommt ihr auf 22 Stunden Ruhe?

    Mich hat das richtig schockiert. Bereits 6 Wochen alte Welpen schlafen und ruhen nicht so viel pro Tag. Es sei denn, sie sind krank.

    Damit ihr einen wirklich ausgeglichenen Hund habt, müsst ihr auch einen Ausgleich schaffen. Das bedeutet: der Hund muss sich täglich auspowern können. Und das passiert nicht in 15 bis 25 Minuten.

    Ein Hund ist auch nicht gleich "drüber" oder "überdreht", wenn er in dem Alter mal tobt.

    Das wird fürchterlich gerne behauptet und verbreitet, aber ausreichend Bewegung ist essenziell für die gesunde Entwicklung und dazu gehört gerade in dem Alter auch einfach mal richtig Tempo.

    Ich lass dir mal einen Link da, zum Thema 5-Minuten-Regel und Bedeutung der Bewegung:

    https://punkrockpudel.com/2023/08/21/wie…unter-der-lupe/

    Eine grundlegende Problematik ist hier eben die Größe und die Optik.

    Der Hund beißt! Und sie wird noch immer nicht ernstgenommen. Das ist unglaublich frustrierend.

    Kleine Hunde müssen permanent damit leben, dass die Individualdistanz unterschritten wird. Dass sie irgendwann gewaltig die Nase voll haben und lieber nach vorne gehen, bevor sie mal wieder behandelt werden wie ein wandelnder Streichelzoo oder ein animiertes Plüschtier, ist mehr als verständlich.

    Genau sowas wie im Treppenhaus: Die Leute wollen über die Leine steigen??? Würde ich sofort abschaffen und deinen Hund einfach nicht mehr in diese extrem bedrängenden Situationen bringen. Bei nem Rottweiler würde kein richtig tickender Mensch auf die Idee kommen, sich so aufzudrängen.

    Da liegt es ganz gewaltig an euch, nicht dem Hund noch mehr abzuverlangen, sondern sie besser zu schützen. Ich sehe in dem Kontext auch keine kurze Zündschnur. Mit kurzer Zündschnur würde sie täglich mehrere Lebewesen in Kleinholz verwandeln wollen.

    Darum denke ich, sie hat das Prinzip schon gecheckt - Frauchen gibt auf mich Acht und wir gehen gemeinsam durch Situationen wo ich sonst immer eskaliert bin.

    Da denkst du zu pauschal und auch zu perfekt.

    Viele Hunde merken sehr genau, wann du aufpasst, bewertest, schützt und präsent bist und wann nicht.

    Nimm die Beißvorfälle bis auf den Bekannten: Jedes einzelne Mal tauchten die Menschen für dich und deinen Mann überraschend auf. Da konntet ihr also nicht aktiv schützen und proaktiv sein. Und soweit reicht das Vertrauen eures Hundes in euch halt noch nicht, dass sie dann erstmal abwartet. Sie übernimmt den Job. Bzw. kann sogar schon euer "huch" reichen, damit sie sich berufen fühlt, die vermeintliche Bedrohung auszuschalten.

    In Bereichen, wo egal was überraschend 1 Meter neben dem Hund auftauchen kann, würde ich sie generell hochnehmen. Das ist schon eine ordentliche Nervenprobe.

    Vor 13 Jahren kam so ein Kaliber hier an. Klein, putzig, nennen wir es "kurze Zündschnur". Knurren war ihm abgewöhnt wurden - der hat nicht vorgewarnt. Der war "lieb und nett" und dann zack. Friede, Freude, Eierku.. AU! Und der hat blutig gebissen. Sogar einen Trainer, der nicht auf mich gehört hat und seine Pfoten nicht von dem Hund gelassen hat.

    Was ich von meiner kleinen Steckrübe gelernt habe:

    1. Maulkorb kann den Hund entspannen. Mag man als Mensch doof finden, aber er ist für diesen Hund ein wunderbares Hilfsmittel. Denn er will nicht nach vorne gehen. Er will nicht mit Zähnen lösen müssen.

    Er hat durch den Maulkorb auch wieder gelernt, das Knurren als Vorwarnung erlaubt ist. Und das ich seine Zeichen ernst nehme. Das hat wiederum für mehr Entspannung und Verständnis zwischen uns gesorgt.

    2. Ich bin ein Arschloch zu übergriffigen Menschen geworden. Damit es mein Hund nicht sein muss. Sollen sie mich blöd finden, wenn ich sie aktiv fernhalte. Mein Hund findet mich gut und fühlt sich nicht gezwungen, etwas zu regeln. Mach ich ja. Den Job hab ich ihm abgenommen und damit die Belastung.

    3. Wenn der Hund beißen kann, war der Abstand zu gering. In mehrfacher Hinsicht. In derlei Situationen muss ich entweder vorausschauend auf Abstand gehen oder meinem Hund Sicherheit geben, indem ich ihn hinter mich bringe oder auf den Arm nehme und niemanden ranlasse. Könnte ein Mensch irgendwo unerwartet auftauchen, ist direkt auf den Arm zu nehmen oder eine Hundetasche zu verwenden eben die bessere Wahl.


    Ich würde dir auch mal noch die Löffelchen-Theorie ans Herz legen und dich mit Körpersprache vielleicht noch vertrauter machen. Sehr oft kommt ganz generell - nicht auf dich bezogen - "ohne Vorwarnung" "kurze Zundschnür" "unerklärlich" "mal so, mal so". Schaut man dann genauer hin und sieht sich auch mal die komplette Situation mit Vorgeschichte des Tages an, fallen oftmals gemeinsame Nenner auf. Beispielsweise waren da eben schon 5 Herausforderungen/Stresssituationen, wo der Hund nicht ausgetickt ist - sich also beherrscht hat. Aber Stress hat er gehabt. Und Situation 6 brachte das Fass schlicht zum Überlaufen. Da waren die Löffel bzw. die Beherrschung alle.