Beiträge von MoniHa

    Na ja ich sehe das einfach anders. Könnte ich Lucca oder Liano heute nicht mehr behalten würde ich sie auch 100x zurück nehmen oder nachts um 3 am anderen Ende von Deutschland abholen. Wäre mir alles lieber als nicht zu wissen was mit ihnen passiert

    Ich kann dich verstehen.

    Du, mir blutet selbst bei Pflegehunden das Herz, wo ich von Anfang an weiß: sie können nicht bleiben.

    Aber trotzdem ist es nun einmal so: Manchmal gibt es Situationen im Leben, da kannst du das noch so sehr wollen, dass du 3 Uhr nachts am anderen Ende von Deutschland abholen würdest - aber es schlicht und einfach nicht kannst.

    Letztes Jahr ist eine Bekannte von mir ausgerutscht und hingefallen. Mit dem Kopf auf eine Steinstufe. Aus einer fitten Frau wurde ein Pflegefall. Ihren Hund hatte sie ein paar Monate davor geholt. Mit Absicherung! Falls was ist, die Züchterin nimmt die Hündin zurück. Und sollte das aus welchem Grund auch immer nicht gehen, nimmt sie die Tochter.

    Magst du raten, wo die Hündin wohnt, weil die VDH-Züchterin und die Tochter den Hund trotz Absprache und schriftlich festgehalten dann doch nicht wollten? Begründung: Konnte ja keiner ahnen, dass der Fall wirklich eintritt.

    Ihre mittlerweile ehemalige Halterin hat alles für den Hund gemacht. Aber zurücknehmen kann sie sie nicht, so sehr sie das will. Sie bekommt einen gelegentlichen Spaziergang hin, in Zeitlupe, mit Hilfe - mehr wird nie wieder drin sein. Und hätte sie nicht die Option hier gehabt, wäre der Hund entweder in exakt so einer Anzeige oder als Dauergast im Tierheim gelandet. (kann nicht alleine bleiben, keine Leine gewöhnt, Stubenreinheit soso lala - also total begehrt...)

    Und es ist wirklich schön für alle, die glauben, sowas könnte sie nicht treffen. Tatsächlich muss es aber gar nicht so extrem ausfallen, damit eine Rücknahme nicht geht. Ja, dann ist es einfach besser, das vorab zu erwähnen, anstatt die Leute auflaufen zu lassen.

    Ist so, dann weißt du wenigstens, woran du bist und verlässt dich nicht auf eine Absicherung, die gar keine ist.

    Und wenn die Leute dann wer weiß was mit dem Hund anstellen weil sie sich nicht trauen ihn zurück zu bringen ist das besser?

    Nein. Aber auch sie haben die Möglichkeit, ihn beispielsweise über Notvereine zu vermitteln oder ins Tierheim zu geben.

    Im Zweifelsfall schreckt der Satz aber einfach Leute ab, die - wie ich bereits weiter oben schrieb "heute ist Sonntag, mir ist gerade so"-Laune haben und sich nach drei Nachrichten eh nicht mehr melden. Siebt also ohnehin nicht ernstgemeinte Anfragen aus.

    Und im anderen Fall können die Leute den Hund schlicht und einfach nicht zurücknehmen. Vielleicht, weil der Vermieter schon mit Kündigung droht. Vielleicht, weil bei ihnen gesundheitlich was im Argen liegt. Weiß der Geier. Aber es gibt eine ganze Reihe an Gründen, warum Menschen ihren Hund leider nicht zurücknehmen können, selbst wenn sie es gerne würden. Und die aus der Anzeige spielen zumindest mit offenen Karten, anstatt es einfach unerwähnt zu lassen oder etwas vorzugaukeln.

    Direkt von Anfang an. Find ich nicht ruppig oder herzlos, find ich erfrischend ehrlich.

    Oder sollen sie so tun als ob, obwohl das nix wird?

    Wenn ich für meinen Hund ein gutes Heim wünsche nehme ich ihn auch zurück. Und wenn es 30x ist. Denn wenn ich das SO ausschließe und die neuen Besitzer überlegen es sich dann anders was passiert mit dem Hund?

    Wenn du deinen Hund 30x zurücknehmen musst, würde ich dringend die Kriterien der Vermittlung überdenken. Denn für den Hund ist das vieles - aber ein Spaß ist es nicht, wenn sich Menschen es immer wieder "anders" überlegen und ihn zurückbringen wie einen gefühllosen Gegenstand, auf den noch Garantie ist.

    Und die Menschen machen in der Anzeige klar: Sie erfüllen die Bedürfnisse nicht. Der Hund hat dort Stress, wird nicht ausgelastet, kann nicht alleine bleiben. Wenn es bereits zu Problemen mit Nachbarn oder Vermieter kam, ausreichende Spaziergänge nicht mehr drin sind, dann ist es denkbar ungünstig, den Hund wieder und wieder in diese Situation zu bringen. Die Menschen können das schlicht nicht leisten.

    Und als jemand, der vermittelt: Mach das mal selbst. Schlag dich mit den Leuten rum, die den Hund ausprobieren wollen wie eine Handtasche. Mit Sicherheit kommt dir das dann nicht mehr ruppig vor, sondern logisch, dass du ein gutes Zuhause willst. Eins, in dem sich die Halter direkt von Anfang an bewusst sind, dass ihre Entscheidung für den Hund auch für ein Hundeleben lang gilt, damit er eben nicht nochmal in diese Situation kommt, weitergereicht zu werden.

    Meine Frage war jetzt eher im Alltag abseits vom Stall wenn ich Gassi gehen und Tut-Nixe in meinen reinlaufen z.b wird er jetzt schneller zubeißen weil diese Grenze schon überschritten ist .... Wird er wieder leinenaggressiv wie afänglich in der Pulertät hat da jemand Erfahrung?

    Kann dir keiner verlässlich beantworten ohne Kristallkugel. :ka:

    Das ist dumm gelaufen, zurückspulen geht nicht. Du kannst nur schauen, dass du deinem Hund jetzt die nötige Sicherheit gibst, dass er nicht wieder in so eine Situation gebracht wird.

    An deiner Stelle wäre mir jetzt ultimativ wichtig, Vertrauen aufzubauen. Und nein, ich meine damit nicht, dass du deinem Hund wieder vertraust. Der hat sich lediglich in einer bescheidenen Situation gewehrt. Was hätte er sonst machen sollen? Mal eben seinen Überlebensinstinkt ignorieren ist ungemein schwer.

    Aber du solltest ihm jetzt beweisen, dass du derlei bescheidene Situationen besser und schneller regelst in Zukunft, bzw. vermeidest.

    Es lässt sich nicht vorhersagen, ob dein Hund jetzt so oder so reagiert.

    Aber als eigene Erfahrungen:

    Spoiler anzeigen

    Mein Einstieg in die Welt der "Problemhunde" war so nicht geplant. Meine Mutter hat einen Hund angeschleppt, der "unerklärlicherweise" ein Wanderpokal war. Erster Eindruck von allen anderen: Was haben die denn alle, der ist doch nett. Unsicher, aber nett.

    Ich hab den Hund gesehen und hab meine Hunde weggenommen. Denn der war ein Bündel Dynamit mit einer 1 mm Zündschnur. Wollte keiner glauben. Erster Spaziergang: Er wollte alle töten, alle und alles. Und ich meine töten. Autos, Fußgänger, Radfahrer, alle anderen Tiere, das Laubblatt da drüben. Er war unauffällig (wenn man nicht genau hingeschaut hat), unauffällig, unauffällig, Amok!!!

    Zwei Trainer haben sich das angeschaut und gemeint, kriegt man im Leben nicht hin, dass er auch nur co-existiert mit anderen Hunden, schon gar nicht im gleichen Haushalt. Zu dem Zeitpunkt war er 3 Jahre alt, hatte Beißvorfälle (Hunde und Menschen) und 6 Besitzer hinter sich.

    Ein Jahr hat es gedauert, dann war er immerhin ein halbwegs berechenbares Pulverfass. Geschützt und gesichert konnte er problemlos mit Fremdhunden umgehen, man musste aber immer aufpassen, dass er jetzt gerade bewusst weiß, er braucht nichts mehr zu regeln. Brauchte viele Erinnerungen. Zwei Jahre später lebte er mit anderen Hunden harmonisch zusammen. Allerdings mit Hunden, die wussten: aufs feinste und kleinste Zeichen reagieren. Sofort. Abstand. Sofort. Das hat richtig viel Arbeit gebraucht und lange gedauert.

    Seit ihm gab es viele andere. Manche hatten Schlimmeres durch und waren trotzdem lammfromm. Andere hatten nicht einmal im Ansatz das von ihm durch und waren schlimmer :ka: Deswegen kann dir keiner sagen, ab diesem Erlebnis läuft es soundso. Wird gerne behauptet, wenn ein Hund gebissen hat. Aber das definiert ihn nicht. Du kannst nur jetzt auf das Individuum achten, das du vor dir hast und den passenden Weg für euch finden.

    Ich glaube ja, dass es eine Gegenreaktion auf den Auslastungs- und Sozialisierungs"wahn" war/ist...

    Von einem "Experten" erwarte ich aber durchaus, dass er mal das eigene Hirn einschaltet und nicht von einem Extrem ins nächste kippt, sondern eine gesunde Mitte empfiehlt und vermittelt.

    Trends hinterherhecheln und wie ein Papagei nachplappern: Da brauch ich nur die 93.000 voneinander abgeschriebenen Texte im Internet bemühen und muss dafür keinen Hundetrainer bezahlen.

    Ich hatt heute eine wirklich unschöne Situation die mir schwer im Magen liegt :weary_face:

    Folgende Situation. Eine Freundin von mir möchte einen Hund aus dem Tierschutz adoptieren. Sie hatte übers Wochenende jetzt einen 4 Jahre alten unkastrierten Pitbull-Rüden zur Probe. Im Freundeskreis hat fast jeder einen Hund und außerdem Pferde. Wir gehen alle zsm ausreiten und unsere Hunde kommen natürlich mit. Wir haben uns heute zufällig auf der Wiese hinterm Stall getroffen.....

    Der Pitbull hatte (auf Anraten des Tierheimes) einen Maulkorb an und er und eine Hündin aus der Gruppe haben sich sehr gut verstanden. Mein 2 Jähriger unkastrierter Rüde hat erstmal gewartet und ich habe ihn nicht Hingelassen. Die beiden haben sich von weitem (10m) gesehen und wahrgenommen aber keine Anstalten gemacht. Wir haben beschlossen es zu versuchen und sie sich annähern lassen das lief auch noch ganz nett mit Meidebogen und so aber dann ist es sofort gekippt und der Pitbull ist auf meinen losgegangen. Meiner ist normalerweise einer der erstmal auf Dicke Hose macht aber wenn's ernst wird nachgibt und den Schw** einzieht doch er lag unterm Pitbull, konnte nicht weg und hat dann Zugebissen :loudly_crying_face: (Wir sind sofort dazwischen aber sowas geht ja innerhalb von Sekunden)

    Meine eigentliche Frage ist jetzt - hat jemand sowas schon erlebt und wie haben sich eure Hunde danach bei Hundebegegnungen verhalten?

    Ich lasse fremde Hundebegegnungen mit fremden Menschen und Hunden sowieso nicht zu weil mein Hund grundsätzlich unsicher und eher abgeneigt ist. Aber es geht ja um den Freundeskreis..... Wie soll ich zukünftig damit umgehen wenn sich jemand einen Hund zulegt der öfter zugegen sein wird und ich hab schon Angst dass er sich das jetz gemerkt hat und grundsätzlich blöd anderen gegenüber reagiert und auch überreagiert :frowning_face:

    Für die Zukunft empfehle ich dir dringend: Lass derlei Experimente. Vollkommen unabhängig von der Rasse ist es eine saublöde Idee, einen Hund, den man noch nicht einmal im Ansatz wirklich einschätzen kann, der keinerlei Bindung zu "seiner" Person hat, dann auch noch mit Fremdhundekontakt zu konfrontieren. Zumal dir klar war, dass deiner auf "dicke Hose" macht.

    Da habt ihr beide den Hunden einen Bärendienst erwiesen.

    Man kann da durchaus dran arbeiten, dass sich die beiden dulden. Setzt aber viel Arbeit, Kontrolle, Geduld und Hundelesen voraus - nebst Sicherungen an beiden Hunden. Und letztere würde ich dir auch erstmal für deinen Hund empfehlen.

    Nein, sie hat nicht auf den Maulkorb geschissen. Der war drauf.

    Das war sehr leichtsinnig von euch allen!

    Welcher Hund hat zugebissen? Deiner oder der Pit?

    Der Dalmatiner, der unten lag:

    doch er lag unterm Pitbull, konnte nicht weg und hat dann Zugebissen

    Oder man spart sich das Geld, den Aufwand und sagt "Ab!"

    :ka:

    Ich weiß, Gitter sind IN. Aber es geht auch komplett ohne. Es wäre sehr wahrscheinlich nicht einmal problematisch, wenn der Hund einfach in der Nähe liegt, solange er zwischen Beinen und vom Herd wegbleibt und dafür braucht es tatsächlich nicht mehr als eine Regel zu vermitteln.

    Dein Hund wird sich die Ruhe nehmen, wenn er in Ruhe gelassen wird und nicht mit Training etc. ständig auf Trab gehalten wird. Und ich hoffe, Du rennst nicht dem Märchen hinterher, dass ein junger Hund 20 Stunden am Tag schlafen muss.

    Tatsächlich doch, das wurde uns in der Hundeschule an Tag 1 direkt nochmal so mitgegeben…

    Bei sowas frag ich mich wieder und wieder: Hatten die Leute schon mal einen Welpen???

    Wer hat denn nur diesen Blödsinn in die Welt gesetzt und warum verbreiten das vermeintliche Experten immer noch weiter?!

    Wenn ein Hund in dem Alter so viel schlafen würde - ohne, dass da gesonderte Anstrengungen ablaufen - würde ich mir unheimlich Sorgen machen. Bei mir müsste ich die Zeit im Freien abkürzen, Kauen abschaffen und sowas wie Ausflüge gibt es dann auch nicht mehr, weil normaler Alltag und Sozialisierung nicht in knappe vier Stunden täglich zu prügeln geht.

    In deinem Fall, wenn dein Hund sich um irgendwas nicht kümmern soll, dir im Weg herumsteht, was auch immer: schick ihn weg. Er muss dafür nicht auf der Kudde festgenagelt sein. Bei deiner aktuellen Herangehensweise - ganz klar und direkt - kannst du deinen Hund auch an eine kurze Kette legen. Und ich vermute mal, das war eigentlich nicht dein Ziel, als du dir einen Hund zugelegt hast.

    Ich schreibe mal ohne Filter:

    Der "Welpe" muss 20 Stunden täglich schlafen!

    Hunde müssen Ruhe lernen!

    Welpen dürfen nur 5 Minuten pro Lebensmonat an der Leine laufen!

    All das liest man leider sehr oft. Und all das kannst du nehmen und in die Tonne kloppen.

    Schon 8 Wochen alte Welpen schlafen im Durschnitt nicht mehr 20 Stunden tief und fest. Es sind junge Hunde. Keine halbtoten Faultiere.

    Die spielen, schauen, schnüffeln, erkunden, kauen, finden sich in ihrem wachsenden Körper rein und haben im Normalfall längere Aktivitätsphasen über den Tag verteilt. Dazu wollen sie Anschluss.

    Die müssen keine Ruhe lernen. Das ist kompletter Quatsch. Schlafen und Ruhen können sie von Geburt an.

    Menschen müssen lernen, wann sie ihren Hund in Ruhe lassen und ruhen lassen. Das ist der Punkt.

    Dafür braucht man keinen Auslauf, keine Box, keine Hausleine und kein Deckentraining, wo ne drüber ragende Pfote "korrigiert" wird.

    Das ist nicht Ruhe lernen, das ist die korrekt liegende Deko erziehen. Und das ist auch von entspannt unwahrscheinlich weit entfernt.

    Hunde begleiten Menschen schon sehr lange. Und die haben auch in der Vergangenheit schon geschlafen. So ganz ohne künstliche Ab- und Eingrenzung und ohne "Training".

    Bei meinen Hunden und ich hab immer wieder Welpen - ist mir das Wumpe - wo sie schlafen und wie viele Pfoten "über den Rand schauen". Die können meinetwegen auf dem Fensterbrett liegen (was sie tun) oder im Couchtisch (was sie ebenfalls tun) - Hauptsache, sie holen sich die Ruhezeiten, die sie brauchen. Von alleine und nicht nach nem Stundenplan "der aber so im Internet stand".