Habt ihr schon mal sagen müssen, dass es irgendwann genug Behandlung war? Oder habt ihr bis zum Ende alles erdenkliche probiert?
Ja und ja.
Immer abhängig vom Lebewesen und den Möglichkeiten.
Ein Herzenshund war eine Kämpferin. Sie wollte nicht gehen. Da stand im Prinzip von Anfang an fest, sie wird nicht alt. Weil sie mehr gesundheitliche Baustelle als Hund war. Aber sie wollte. 14,5 Jahre später gab es nichts mehr zu behandeln. Da waren wir schon lange bei palliativ angelangt. Und ich hatte einen Termin. Aber sie schlief vorher ein.
Dennoch war das für sie absolut richtig. Sie wollte immer weiter machen und war ganz weit weg von WTP. Wollte das also für sich, nicht für mich. Da habe ich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um diagnostisch und therapeutisch alles für sie zu tun, damit sie weitermachen kann und zwar so gut wie möglich. Dennoch war ich auch da an dem Punkt angelangt, wo sie im Kopf zwar noch wollte, aber der Körper nicht mehr konnte.
Bei anderen musste ich einsehen, dass diese geliebte Persönlichkeit nicht mehr will. Da wäre medizinisch noch Hinhalten und Hinauszögern möglich gewesen. Aber es wäre nicht im Sinne von ihnen gewesen.
Und das ist für mich immer der ausschlaggebende Punkt: Will er oder sie noch?