Beiträge von MoniHa

    Es tut mir Leid dass du so schlimme Erfahrungen machen musstest, aber diese Leute sind Tierquäler und keine liebenden Tierfreunde.

    Diese Leute würden sich aber selbst nicht als Tierquäler bezeichnen. Diese Leute glauben tatsächlich auch, dass sie Tierliebhaber sind. Nur leider fehlt es an Zeit oder Geld oder Wissen oder einer Kombination dieser Dinger. Die Hunde verwahrlosen, aber Hauptsache sie dürfen auf die Couch und werden ganz doll lieb gehabt :roll:

    Genauso ist es.

    Keiner von diesen Menschen ging los und sagte: So, und heute schaffe ich ein Tier an, das ich komplett verwahrlosen lasse. Nein! Die hatte alle die besten Intentionen. Wirklich.

    Aber dann war das Geld knapp fürs Futter. Und/oder den Tierarzt. Fellpflege ging nicht. Fell verfilzt, Durchfall gehabt durch unpassende Reste. Für die Runden hat die Kraft nicht gereicht.

    So geht keiner mehr mit seinem Tier raus, geschweige denn zum Tierarzt.

    Da kommt das eine zum anderen und dann trauen sich die Halter nicht mehr, aus Angst und Scham. Aber keiner von denen, war absichtlich ein Tierquäler.

    Und es muss noch nicht mal so krass sein. Aber - bittere Wahrheit - im Tierheim oder auf Pflegestelle haben die Hunde pünktlich, regelmäßig und abgesichert Futter, medizinische Versorgung, Bewegung, Anspruch und nach Möglichkeit Kontakt zu Artgenossen. Das muss man schon erstmal toppen und sollte sich nicht einreden, dass die eigene Couch die Rettung aus der Hölle ist, wenn man außer Couch, Zeit und "Liebe" nix zu bieten hat.

    Man fragt sich wirklich ob die Leute wirklich denken, dass es ein Hund im Tierheimzwinger besser hat als in einem schönen, liebevollen Zuhause auf einer Couch.

    Hast du schon mal ein "geliebtes" Tier aus einer Wohnung holen oder beim Tierarzt abholen müssen, weil abgemagert auf Haut und Knochen, keine Muskulatur, zig Baustellen, verfilzt und verstört? Krallen in die Ballen reingewachsen? Blutig gekratzt durch Flöhe und Verhaltensstörung? Die hatten auch alle ein Couch und ein "liebevolles Zuhause".

    Das mit der Liebe erzählen dir die Halter noch, wenn du das Skelett im steifen Pelzmantel hochnimmst und schon mal anfängst die ersten Kotstücke abzuschneiden. Man mag es kaum glauben: Aber ja, ob Zwinger oder Pflegestelle, Tiere profitieren nicht von der Couch, sondern von Routine, fachkundiger Versorgung und einem passenden Halter oder Pfleger. Und Vermittler sind "so streng", weil sie sowas sehen und ausbügeln dürfen, wenn die Liebe mal wieder nicht gereicht hat.

    Ich zerstückel dir das mal:

    Das kommt bei deiner Vorstellung an in der Vermittlung. Was du bietest ist kein schönes Zuhause und auch kein schönes Leben für einen Hund.

    In meiner Kindheit hatten wir erst Rüden und Hündinnen. Ein Rüde ist seinem Sexualtrieb zum Opfer gefallen. Danach gabs nur noch Hündinnen. Nach Pyometra Nr. keine Ahnung, hab ich gesagt, mir kommt keine Hündin mehr ins Haus. Ab sofort nur noch Rüden. Stieß auf heftigen Widerstand, denn ich kann keine Rüden haben, wenn alle anderen in der Familie Hündinnen halten (zwecks Betreuung, wenn was ist). Ende vom Lied: Mein Rüde war und ist so toll, dass jetzt alle anderen auch Rüden haben - zusätzlich zu Hündinnen. Das Wegsperren während der Läufigkeiten ist zwar durchaus nervig - aber ansonsten ist das Zusammenleben entspannt. Bei mir zogen auch wieder Mädels ein... Pyo hin oder her. Irgendwas hat man ja immer.

    In puncto Erziehung oder kuscheln - das sind bei allen mir bekannten Rassen bisher Vorurteile. Bei mir sind Rüden generell verkuschelter. Trifft auch auf Kater zu. Liegt aber an mir. Nicht an den Tieren.

    Eine Frage, die ich in der Vermittlung immer wieder stellen muss ist: Was erwartet der (künftige) Halter vom Hund und was kann der Halter dem Hund bieten?

    Obwohl das natürlich sehr individuell ist, gibt es für mich eine generelle Basis, die vorhanden sein oder geschaffen werden muss.

    Zusätzlich fällt (nicht nur) mir auf, dass die Anforderungen an den Hund oder Tiere generell, deutlich gestiegen sind und die Haltung oft sehr verklärt betrachtet wird.

    Ich finde das Thema spannend und möchte nochmal Undhund für diese Quellen

    https://www.tierhyg.vetmed.uni-muenchen.de/download/sandra_pedretti.pdf

    und

    https://www.google.com/url?sa=t&sourc…dLTGDwXBpVgOrsS

    danken.

    Meine Fragen für den Anfang: Was erwartet ihr von euren Hunden / was habt ihr erwartet? Was bietet ihr? Stellt ihr euch auch so wie ich gelegentlich die Frage, ob ihr genug/ das Passende bietet? Welche Erwartungen hattet ihr, die gar nicht oder ganz anders erfüllt wurden?

    Meine Bitte an euch: Bitte, zerschießt den Thread nicht. Ich möchte auf niemandem rumhacken oder etwas aufwärmen. Das Thema ist für mich in der Vermittlung einfach relevant und auch privat von Bedeutung. Danke!

    Ihr findet das Tierheim grausam wegen der Zwinger und der Einsamkeit, vermute ich? Ruft einfach mal an und fragt nach, ob ein Pflegestellenplatz frei ist. Ich bin z.B. eine Pflegestellte für Tiere, bei denen absehbar ist, dass es ihnen im Tierheim nicht gut geht oder die besondere Zuwendung brauchen. Er käme dann nicht in einen Zwinger, sondern einfach zu einer Person oder Familie nach Hause. Mit etwas Glück käme er noch nicht einmal da hin, sondern direkt ins neue Zuhause, denn oftmals haben Tierheime bereits eine Warteliste an Interessenten. Also anrufen bedeutet nicht, dass er überhaupt im Heim hocken wird. Fragt einfach mal nach, das lohnt sich!

    Schwierig, und genau deswegen auch interessant - für mich zumindest. Wäre es mit einer pauschalen Bedienungsanleitung getan, würde ein Post reichen. Aber hier freute ich mich auf das Gespräch und den Austausch.

    Ja, ist völlig neutral der Eingangspost. Klar. :ugly:

    Wenn du und andere das hineininterpretieren möchten, bittesehr. Nervthread ist die passende Adresse. Aber ich für meinen Teil möchte mich hier über das Thema und die genannten Quellen ebenso wie über eigene Erfahrungen austauschen und nicht noch zig Mal "wie kannst du nur" lesen, sondern über themenbezogene Erfahrungen sprechen.

    Ist denn jetzt mal gut? Nein, das Thema beginnt und endet nicht mit dem vermuteten Thread. Manche, mich eingeschlossen, würden gern generell darüber sprechen und ich hab nichts anderes dabei herausgelesen. Das Zerschießen zur Selbstprofilierung könnte dann man aufhören.

    Unsere Familie hat dieses Thema Anfang des Jahres immens beschäftigt: Was kann Mensch (noch) bieten und wird das einem Hund gerecht?

    Ein Hund meiner Oma ist vollkommen überraschend gestorben. Oma und verbleibender Hund in einem tiefen Loch aufgrund des Verlustes. Nochmal in dem betagten Alter einen Hund anschaffen: ja oder nein? Für Mensch und bereits vorhandenen Hund absoluter Zugewinn. Für den neuen Hund? Wir sind damit sehr offen umgegangen familienintern, denn eine einseitige Beziehung (Hund muss von Anfang an und dauerhaft zurückstecken) kam nicht infrage. Zwar ist in diesem Fall der Mensch für sein Alter sehr fit, aber Einschränkungen sind da und dessen war sie sich überaus bewusst.

    Die Kombination aus Seelentröster und Spielgefährten für den verbleibenden Hund sowie Aktivität und Betüddeln für Oma ergab sich anfangs daraus, dass ich zwei trächtige Hunde übernahm und endete in Dogsharing, was kein fauler Kompromiss, sondern in diesem Fall eine wirklich tolle Lösung ist, die für alle einen Zugewinn bedeutet.

    Ich finde dieses Thema aber auch in Hinblick auf die Vermittlung spannend und wichtig. Kriterien werden ja gerne hinterfragt, aber (künftige) Hundehalter hinterfragen sich nur selten, ob das, was sie realistisch bieten können, wirklich im Sinne des Hundes ist.