Das einzige, was hier jetzt hilft: DU musst umdenken. Geht nicht anders.
Du wolltest einen stubenreinen, erzogenen, perfekten Hund, der sich nahtlos in dein Leben fügt (trotz immenser Umstellung). Bekommen hast du ein denkendes, fühlendes Lebewesen, mit Ecken und Kanten, das gerade immensen Stress hat. Einen Hund, dessen Welt gerade Kopf steht und dem du Dinge unterstellst, die haarsträubend sind.
Ich schimpfe nur wenn ich sie direkt erwische nicht im Nachhinein. Aber wenn sie dreist direkt vor mir pinkelt gibt es natürlich einen Anschiss.
Nachts hält sie übrigens durch, was mich zu der Annahme bringt, dass sie einfach aus Frust, Provokation, was weiß ich überall hin macht. Sie kann einhalten, sie will nur nicht 
Du bist der Mensch, du hast die Macht, wann sie raus darf und sich lösen kann. Draußen kann sie aktuell aus Angst nicht. Das ist nicht dreist. Dreist bist du, dass du sie dafür auch noch anschreist und das als "natürlich" bezeichnest. Nein, das ist nicht natürlich. Das ist kontraproduktiv auf allen Ebenen. Besser: Wenn du siehst, dass sie einen Fleck sucht und sich lösen will - sofort freundlich Hund nehmen und raus. Nur vor die Tür, damit sie sich dort lösen kann.
Bis dahin nimm Wickelunterlagen aus der Drogerie oder dem Supermarkt. Die Teile für Kinder sind billiger als spezielle Puppy Pads.
Zu der "Provokation" und dem Unterschied zwischen Tag und Nacht. Das ist der größte Quatsch, den man glauben kann. Was hat der Hund - der in jeder Hinsicht auf dich angewiesen ist und den du mehr oder minder ihrem Halter entrissen hast (denn sie weiß nichts anderes) davon, dich zu provozieren? Gar nichts. Wird noch mehr angeschrien. Toll. Wünschen sich alle Hunde. Noch mehr Stress und Angst.
Tagsüber ist es laut, stressiger, tagsüber wird was von ihr erwartet. Natürlich kann sie dann nicht so lange einhalten.
Nachts schlaft ihr und da drückt die Blase bei allen Lebewesen weniger.
Schlag dir den Unsinn mit "Sie kann einhalten, sie will nur nicht" ganz schnell aus dem Kopf.
Der Hund hat mit dem Verkehr und dem Trubel immensen Stress. Logische Lösung: Geh zu Zeiten raus, wenn draußen nix los ist. Nicht: Der Hund muss da durch. Du musst dem Vierbeiner mal entgegenkommen, damit sie irgendwann da durchkommt. Das kann bedeuten, dass du anfangs einfach mal 4:00 Uhr losgehst, wenn draußen so still wie möglich ist und sie ganz langsam erkunden und schnuppern lässt. In ihrem Tempo. Dann kann sie sich langsam an die Umgebung gewöhnen und dann gewöhnt man langsam an die Reize, die es tagsüber gibt.
Wie gut deine Augen zu und durch, alles auf einmal, ins kalte Wasser werfen Methode funktioniert, siehst du ja.