Beiträge von MoniHa

    Man brachte uns bei, das ein Hund nicht alles aushalten muss, Grenzen hat und wer gebissen wurde hatte oft einfach selbst schuld.

    Genau. Tier hat das und das gemacht - UND was hast du vorher gemacht?

    Meine Eltern waren nicht das Gelbe vom Ei, aber das rechne ich ihnen verdammt hoch an.

    Respekt vor Tieren lernen - nicht Angst - sondern deren Grenzen und Respekt ihnen gegenüber.


    Das sehe ich oft nicht mehr. Da kommt: Der Hund funktioniert nicht wie gewünscht? Hol dir einen Trainer! Musst nur die richtigen Knöpfe drücken. Dann läuft das. Dann passt der reizoffene Hund in die Großstadt. Der Unverträgliche auf die Hundewiese und überhaupt bekommste deinen Willen, bei vollkommen unpassenden Voraussetzungen.


    Wird nur noch dran rumgebogen und dran rumgebogen und wenn die Hunde am Biegen brechen - jaaa, Hund putt. Hinfort damit.


    Hier im DF: Ich will keinen Hund, der null Fehlertoleranz hat.

    Hunde wollen solche Halter auch nicht. Aber die haben es zu verzeihen. Und tun sie das nicht, wird sogar im DF Tod verlangt.


    Komische Welt, wo die Hunde besser und sicherer sein müssen als die Menschen. Aber genau so ist es gerade.

    Dass wir dem Problem hier beikommen oder es auch nur umfassen können, glaube ich nicht.

    Das Problem TS und das Problem gefährlicher Hund ist einfach nur eine Facette von allen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte.


    Bevor es als selbstherrlich verunglimpft wird, ich gebe hier nur meine Erfahrung wider. Was anderes möchte ich auch nicht, da ich dafür nicht die ausreichenden Statistiken und Studien anführen kann.


    Bei uns gab es in der Umgebung wenige Hunde. Die Halter kannten sich. Man traf sich hier und da mal, aber lief sich nicht täglich über den Weg. Kfz-Werkstatt und Autohändler: zwei Rottweiler. Auf Spaziergängen waren die lammfromm. Im Dienst auf dem Hof - selbst schuld, wer da lang lief. Da waren sie im Dienst. Dobermann vom direkten Nachbarn kam nie vom Grundstück. Wen sie kannte, fand sie toll. Irish Setter vom TA in der gleichen Straße - der ging nie Gassi, der Hund war extrem lieb, war teilweise Monate lang kahl und hatte eine Matte im Hof. Keine Hütte, durfte nicht ins Haus. Traurig, aber war so. Ein Pudel, der den Besitzern vom Schuhgeschäft gehörte. Ein Chow-Chow von Leuten, die den nie vom Hof ließen, weil das nach hinten losgegangen wäre.


    Das war es außer unseren Hunden. Wir waren die Exoten weil mehrere Hunde und auch noch jeden Tag Gassi.


    Wer mit dem Hund rausging: Sind die sich grün? Nö = ausweichen. Ansonsten sagten sich die Menschen hallo und gut. Vielleicht mal ein Plausch. Aber weder gab es Hundewiesen noch Playdates noch der muss hallo sagen noch Social Walks noch ständig Begegnungen.


    Kleiner Zeitsprung: Wenn ich nicht möchte, dass meine Hunde 30 Hallo sagende Hunde, vom Chi bis zum Cane Carso, bis zum Feld aushalten, dann muss ich verdammt früh aufstehen. Denn die Menschendichte und die Hundedichte sind explodiert. Ebenso wie die Vielfalt an Rassen und Mixen. Ebenso wie die Vielfalt an Einstellungen zum Hund. "Mein Hund muss sich entfalten können!" - das kannte ich von einem vor über 30 Jahren. Jetzt müssen sich sehr sehr viele Hunde entfalten können. Bei dem nächsten soll man sich gefälligst richtig weit weg beamen, denn der reagiert auch schon auf 50 Meter mit in der Leine hängen.


    Es gibt mehr Menschen, mehr Hunde, mehr verschiedene Einstellungen, mehr Stress. Mehr Auswahlmöglichkeiten, mehr Rassen, mehr Haltungsformen...


    Ich will damit nicht sagen, früher war es besser. Aber es war eben anders. Menschen und Hunde haben sich anders verteilt. Selbst, wenn ein Hund hochgradig unverträglich war, dann war der abgeschirmt von anderen oder er war nicht tragbar. Aber man hat nicht angefangen mit "Na dann wird er halt noch mehr in den Stress von zig Begegnungen gehauen. Dann werfen wir Trainer, Hundeschule und Park drauf und irgendwann wird der schon einknicken und wir verlassen uns darauf, dass er jetzt alles erträgt und wundern uns, wenn ihm der Kragen platzt."

    Hunde, die ich erlebt habe, waren da auch kein Streichelzoo für alle und jeden. Es war "VORSICHT HUND" nicht "Hunde lassen sich alles gefallen, bitte greifen Sie durch den Zaun, im Spazieren danach, joggen Sie so nah wie möglich vorbei, schicken Sie Ihre Kinder hin"


    Für mich sind Hunde heute nicht gefährlicher als vor 40 Jahren. Menschen sind nur realitätsferner.

    Woran du merkst, dass ihr vielleicht einfach alle miteinander gestört seid.


    Hund bellt.

    Ich: "Herr Hund! RUHE!" stelle eine Sekunde zu spät fest, war gar nicht er, war Frau Hund.

    "Frau Hund, RUHE! Herr Hund, tut mir leid. Du hast einmal Bellen frei."

    Herr Hund: "WUFF!" und niest mich an.

    Aber hatte ich verdient.


    Gleichgewicht und Fairness, so wichtig in der Mensch-Hund-Beziehung...

    Ich habe auf ihn gehört und einen kleinen Anfang gemacht :nicken:

    200 x 800 g Dosen Reinfleisch

    68 kg Frostfleisch

    30 kg Kaustangen und Schinkenknochen

    12 kg Trofu

    40 kg Gemüse frost

    10 kg Gemüseflocken

    noch so n paar Kilo Reis, Nudeln, gepuffte Schweinenasen, Trockenfleisch und Leckerlies über deren Menge ich nicht reden möchte....


    Und wenn ich nächste Woche nach den Lieferungen Rücken habe, wisst ihr hoffentlich, dass ich gewisse Personen hier dafür verantwortlich mache :skeptisch2: :skeptisch2: :skeptisch2:

    Ich mag nicht klugscheissen oder so, aber Igel mit Flohmittel zu behandeln ist kritisch zu sehen, weil man nicht weiß ob das vorher schon jemand anderes gemacht haben. Die Igel können an zu viel davon verenden :(

    Das ist kein klugscheissen sondern ein sehr wichtiger Hinweis. Igel willkürlich mit Flohmittel zu behandeln, kann den Igeln das Leben kosten. Die wenigstens Menschen (und Tierärzte) kennen, die Mittel und deren Dosierung, die man überhaupt bei Igeln nehmen darf. Und Igel sollten nur von Päppelstellen behandelt werden, wo der Igel dann aber auch so lange ist, dass das Mittel verstoffwechselt ist bevor der Igel wieder in die Freiheit entlassen wird. Denn selbst, wenn man zufällig das richtige Mittel (was auch immer abhängig vom Gewicht ist, gibt Mittel,. die man bei gesunden adulten Igeln nutzen kann, die aber in der gleichen Dosierung ein jüngeres Tier umbringen. Habe ich alles schon erlebt, als man mir freudig einen jungen Igel übergab, den man entfloht hatte und der 24 Stunden später quasi jämmerlich krampfend nur noch erlöst werden konnte, denn die Wirkung auf das Nervensystem setzt zeitverzögert ein) kann es trotzdem für den Igel tödlich enden, wenn in der folgenden Nacht der nächste auf die Idee kommt den Igel zu behandeln. Die Ausrede meine Nachbarn machen sowas gilt nicht, denn Igel laufen pro Nacht 3 - 5 Kilometer. Also bitte Finger weg von Wildtiere.

    Hier in der Umgebung ist das Wissen, dass man Igel bei Bedarf entflohen kann und wie man das angehen sollte, genau gar nicht vorhanden.

    Ich hab aber auch nicht ihn behandelt, weil ich ihn kontrolliert habe so gut es ging und er hatte keine. Mittel hab ich für den Garten. Aber deswegen meinte ich auch: potenzielle Flöhe hätten von ihm wohl ein "du kommst nicht auf mich drauf" erhalten. Der war allem Anschein nach fit, frei von Viehzeugs und schön dick. Und dem Gehabe nach wird er sich noch bei anderen durchfuttern.

    Wollen in den Garten. Igel blockiert die Tür. Hm.

    Man könnte ja jetzt meinen, dass ein Igel angesichts mehrere Hunde mal auf die Idee kommt, wenigstens so ein Stück zur Seite zu gehen oder sich zu schützen. Nö.

    Hunde gucken. Igel guckt. Ich gucke.

    Igel dreht uns Hintern zu.

    Ich autoritär und dominant: sssschhh

    Igel dreht sich um und guckt.

    Hunde gucken.

    Ich gucke.

    Hm.

    Nachdem "Könntest du mal bitte?" "Ab" und "huschhusch!!!" auch nicht funktionierten, wollte ich ihn vorsichtig mit dem Fuß so n Ticken zur Seite bewegen. Aber er hat sich einfach nur draufgestemmt.


    Ende vom Lied: Der Igel heißt jetzt Gandalf (du kommst nicht vorbei), hört sehr wohl, wenn man ihn mit Fleisch vor der Nase weglockt, hat nun Wasser, Futter und ein Haus :roll: und ich hab den schweren Verdacht, dass er mich bis zum Winterschlaf täglich so erpressen wird.

    Was ich verdeutlichen wollte: Biss ist nicht gleich Biss. Hat der Hund sich einfach nur gewehrt, nachdem er massiv bedroht oder misshandelt wurde?

    Ist er ansonsten normal?

    Wird er in absehbaren und damit eventuell auch vermeidbaren Situationen bissig? Oder reicht jeder Spatzenpups von nebenan? Da liegen Welten dazwischen.


    Mich macht es echt fertig, dass sogar in einem Hundeforum Aussagen kommen wie ein Hund muss dem Menschen gegenüber Fehlertoleranz haben. Menschen sind schließlich nicht perfekt. Aber wehe, ein Hund macht mal einen Fehler oder sieht keinen anderen Ausweg mehr. Da ist Einschläfern vollkommen legitim, das ist ja schließlich gefährlich, wenn der dann mal im öffentlichen Raum nicht gesichert wird durch den fehlerhaften Menschen. Schade, dass die ganzen Menschen, die Hunde soweit missverstanden, falsch eingeschätzt oder in den Zustand getrieben haben, immer weiter machen dürfen. Damit löst sich nämlich gar nichts. Es sind nur immer wieder andere Hunde.

    Ich würde mir ein System wünschen, wo Menschen vor der Hundeanschaffung besser aufgeklärt werden, nach der Hundeanschaffung begleitet und bei Problemen schneller aufgefangen werden. In der Hoffnung, dass es seltener zur Eskalation kommt und weniger Hunde ihr Zuhause verlieren.

    Also eine Welt, in der Erwachsene, die das angeblich alles ganz alleine können, behandelt werden wie im Kindergarten, wo immer jemand dahinter steht und Netz und doppelter Boden vorhanden ist, weil man den Erwachsenen, die die Verantwortung nicht selbst tragen können, den Glauben lassen will, dass sie es doch können? Man vermittelt also jetzt nicht nur Hunde. Man betreut jetzt auch noch Menschen ein Hundeleben lang. :???:

    Hmm, wer hat denn die Kapazität und das know how, wirklich Hunde aufzunehmen und zu versorgen die mit Beschädigungsabsicht gebissen haben, Menschen ins Krankenhaus gebissen haben, Artgenossen schwerverletzt oder getötet haben?

    Da haben wir das nächste Problem. Was für Hunde? 90 kg Mastiff ein Biss nach massiver Bedrohung durch den Menschen, der übel ausging? Oder 10 kg Terrier, der eigentlich den Artgenossen erwischen wollte und sich aus Frust zum Halter umdreht und mehrere Male nachsetzt? Schon mehrfach passiert? Oder erstmalig, nachdem der Hund jahrelang geschlagen und drangsaliert wurde?


    Motivation und Umstände spielen erhebliche Rollen. Und für mich hat keiner die Todesstrafe verdient, wenn er sich unter normalen Umständen auch normal verhält.