Beiträge von MoniHa

    Mir scheint jedoch, das ihr euch da geradezu angegriffen fühlt.

    Hinter dem Satz können einfach verschiedene Intentionen stecken. Nicht mehr, nicht weniger.

    Er kann ein Hinweis darauf sein, dass man den Hund gerade überlädt und sich selbst in den Wahnsinn treibt, weil der Hund 24/7 der alleinige Fokus ist.

    Er kann aber auch das absolute Gegenteil meinen, weil man Hunde gefälligst einmal am Tag mit Trofu zu füttern und ansonsten möglichst nicht zu berücksichtigen hat - alles andere ist "Geschiss".


    Das Spektrum ist unwahrscheinlich groß.


    Ich fühl mich davon nicht angegriffen. Ich wundere mich nur manchmal, was es manchen Leuten bringt und was sie dazu bewegt. :ka: (auf mein weiteres Umfeld und auf meine Erfahrungen bezogen)


    So als verdeutlichendes Beispiel: Mein Senior hatte einen BSV vor einigen Jahren. Kam aus dem Nichts. Hund ansonsten fit. Hatte vorher nie irgendwas. Wurde behandelt, er hat Physio bekommen, wir waren eine Weile im Schneckentempo unterwegs und ich hab ihn gestützt dabei.

    Das war laut der Meinung sehr sehr vieler Menschen: Geschiss

    Weil ich mich darum gekümmert habe, dass er wieder schmerzfrei wird und sich normal bewegen kann. Geschiss. Hm.

    Fühlte mich davon nicht angegriffen, sondern verwirrt. Weil das teilweise von vollkommen fremden Menschen kam. Da frage ich mich einfach nur: Was hat derjenige davon oder dagegen? Und an welcher Stelle ist es Geschiss, wenn ich einem Lebewesen, für das ich die Verantwortung übernommen habe, die notwendige medizinische Versorgung und Hilfe zukommen lasse? Anstatt zu sagen: Funktioniert nicht mehr. Hinfort damit, kauf mir ein Neues.


    Oder Thema anziehen: Bei manchen ist das ganz generell Geschiss und Vermenschlichen. Echte Hunde frieren nicht oder so. :ka:


    Hier steckt hinter dem "Geschiss" leider mehrheitlich wie gesagt Sinnfreies oder eine uninformierte Ansicht. Das hat mit "Schuh anziehen" nichts zu tun.

    "Geschiss"

    Ich verbinde das komplett negativ, weil das in meinem weiteren Umfeld stets abwertend und sinnfrei verwendet wird.


    Es ist "Geschiss"/zu bemüht/vermenschlichend, wenn:


    Meine Hunde abwechslungsreich ernährt werden. Billig-Trofu wäre so viel einfacher und würde es auch tun.


    Meine Hunde angezogen werden, sofern sie frieren.


    Ich Rücksicht darauf nehme, dass der Senior heute einen schlechten Tag hat, das Junggemüse gerade überfordert ist, meine Hündin in bestimmten Situationen Panik bekommt.


    Schmerzen ernstgenommen werden.


    Wir bestimmte Runden gehen, weil sie den Hunden gefallen.


    Ich lieber mit den Hunden zum Spaß Training mache oder länger unterwegs bin, weil sie gerade Freude daran hatten, als irgendwas anderes.


    Tierarzt lieber zu oft als zu selten aufgesucht wird.


    In meiner Welt ist das das absolute Minimum, was ich einem Hund zu bieten habe. Für andere ist es "Geschiss". Sind schließlich nur Hunde.

    Ich find das Thema tatsächlich bedenklich. Genau deswegen finde ich es gut, dass es hier angesprochen wird.


    Wenn ich höre und lese, wie oft Menschen sich nur noch dadurch zu helfen wissen, dass der Hund in einen kleineren (Box) oder größeren Käfig (Welpengitter) gesperrt wird, dreht sich mir echt der Magen um und alles zieht sich zusammen. Stundenplan, Stoppuhr und Sperrgebiet von Welpenbeinen an - da gruselt es mich. Es steht auch vollkommen entgegen von Empathie und individueller Anpassung an den Hund, den Mensch und die Beziehung. Ganz zu schweigen von Entwicklungsphasen und Tagesform.


    Es geht gefühlt immer mehr die Bereitschaft verloren, den individuellen Lernprozess, das Kennenlernen und das Aufeinandereinstellen mitzumachen und statt Stundenplan und pauschalen Regeln zu befolgen, flexibel und aufmerksam zu sein. Vielleicht war es aber auch einfach schon immer so und es wird mir nur jetzt bewusster.


    Mir käme es nicht in den Sinn, Kontakt und Aufmerksamkeit zu verwehren, solange der Hund das gerade will/braucht und ich es gerade ebenfalls kann und will. Wenn ich arbeite, arbeite ich. Da bin ich weitestgehend tabu. Hunde dürfen Kontakt liegen, sie werden auch mal geistesabwesend gestreichelt oder ein paar Sekunden durchgewurschtelt, wenn es gerade passt. Ansonsten gibt es da nix. Da haben sie Pech gehabt, sollten sie gerade mehr von mir wollen und müssen warten.

    Schlafen die Hunde gerade oder haben keinen Bock, obwohl ich gerade kuscheln will - tja, da hab ich eben Pech gehabt und muss warten. Wie in jeder anderen Beziehung zwischen Individuen auch.


    Einerseits fürchterlich einfach: Denn ich muss nur meine Grenzen durchsetzen und die Grenzen des anderen Wesens respektieren. Andererseits komplex, weil man überhaupt erstmal erkennen muss, wann es dem anderen zuviel ist und wann man sich verbiegt und dadurch unzufrieden wird. Ich glaube, den meisten steht da im Wege, das es ganz genau nach Plan erfolgen muss und dann sind jeden Tag alle zufrieden, glücklich und froh oder liegen zumindest still in der Ecke. Nur funktioniert Leben so nicht.

    Wir probieren es noch bis Mitte nächster Woche medikamentös, weil ihr Allgemeinzustand gut ist. Im Ultraschall war nicht viel Flüssigkeit mehr zu sehen. Aber komischerweise hat sie seit Montag ein Kilo zugenommen. Die TAin kann sich die Gewichtszunahme nicht erklären.


    Aber auch wenn wir es jetzt vielleicht in den Griff bekommen, wird sie im März dann kastriert.

    Mit der Entscheidung geht es mir besser. Ich glaube, ich hätte nie wieder Ruhe während und nach der Läufigkeit.

    Bei meiner Hündin, bei der es immer wieder kam, fing es an, als sie 3 war. Mit 11 dann kastriert, weil wir es immer wieder medikamentös und mit zusätzlichen Therapien hinbekommen haben (und Narkosen bei ihr nicht einfach waren). Jede Läufigkeit war die Hölle, obwohl sie gar nicht jedes Mal eine Pyometra hatte.


    Ich drücke euch ganz doll die Daumen und wenn es dir so wie mir geht: Dann wird dir danach eine komplette Gebirgskette vom Herzen fallen.

    Ich habe aus Angst vor dem OP-Risiko und den Folgen mit allen möglichen Behandlungen herausgezögert, was das Zeug hielt und alles probiert, um der nächsten Pyo vorzubeugen. Sie hatte drei verschiedene Krebssorten, obwohl intakt. Wohl nicht zuletzt, weil immer wieder Entzündungsgeschehen ebenfalls krebsförderlich sind.

    Und am Ende Kastra mit 11.

    Hätte ich mal eher machen sollen, denn danach war endlich Ruhe mit allem und es ging ihr einfach nur gut.


    Bei einer so jungen Hündin würde ich die Entscheidung nicht übers Knie brechen. Aber sollten nochmal derartige Probleme auftreten, zum nächstmöglichen Zeitpunkt kastrieren lassen. (Habe ich auch so mit meiner aktuellen Senioren gehalten. Sie war fertig im Kopf und hat in den 5 Jahren seit der Kastra nicht ein einziges Problem gehabt.)

    MoniHa wenn die Krallen rund gewachsen sind, dann gibt es keine Möglichkeit das langsam zu trainieren. Dann muss das so schnell gemacht werden wie möglich bei den Schmerzen.

    Wenn er jetzt gerade in Narkose war und man nun ein bisschen Zeit zum Üben hat, dann kann man das durchaus probieren, je nachdem wie kooperativ er sich gibt.


    Mein Terrier ist so ein Angsthund, wo ich es verpennt habe. Da habe ich die frühe Gewöhnung verpasst und niemals trotz Training hinbekommen. Sie kriegt die Krise, wenn ich täglich den Dremel in die Hand nehme und täglich da ran will. Das wird jeden Tag schlimmer, sie stresst sich täglich mehr und kekst sich rein, wird meidig und vermutet hinter jeder Ecke den Dremel. Da sind alle 2 Wochen 1min Aushalten für ihre Nerven deutlich besser und entspannter. 1x ist erträglich.

    So ist eben jeder anders. In dem Fall ist es ja nun so, dass gerade die Krallen gekürzt wurden und man anfangen könnte zu testen, was funktioniert und was nicht. Die Krallen wachsen nun nicht so schnell nach, dass man nicht jeden Tag eine kürzen kann, um erneutes Einwachsen zu verhindern. Sofern es eben wirklich jeden Tag gemacht wird.


    Für mich ist es auch nochmal ein Unterschied, ob ich einen Dremel in die Hand nehme (laut und länger im Gebrauch + Vibration und nötige Fixierung = deutlich mehr Angst) oder ich eine Krallenschere nutze und einmal einen Millimeter wegnehme. Das ist eine Sache von ein bis zwei Sekunden ohne Lärm. Da vergleichst du gerade Äpfel mit Apfelsinen.

    Eigentlich nicht. Es ist stressiger täglich von vorn zu beginnen als einmal durchzuziehen. Das dauert max 2min und dann hat man wieder Ruhe. Macht man jeden Tag eine Kralle, ist die Katze spätestens am 3. Tag über alle Berge, wenn sie hört, wie man die Zange in die Hand nimmt.

    Ich habe die exakt gegenteilige Erfahrung gemacht und es daher angeführt. Auch bei Senioren ging es dann von einer Kralle pro Tag wirklich entspannt und ganz ohne Zwang und Augen zu und durch auf zwei Krallen, eine Pfote, alle Pfoten auf einmal. Eben weil Fixieren und Aufregung entfielen und eine kleinschrittige Gewöhnung erfolgte. Sofern die Leckerlie vorher schon vor der Nase waren, gab es da auch keine Fluchtversuche und war für alle deutlich entspannter.