Alles anzeigenAlles anzeigenMeinst du das im Sinne von: Weil nicht jeder, immer, jetzt sofort im Mittelpunkt stehen kann?
Da hier gleich zweimal Großfamilie fiel: Ich find das durchaus vergleichbar. Im Positiven, wie im Negativen. Natürlich schauen sich die Jungen was bei den Alten ab. Natürlich zeigen die Alten ihre Grenzen auf. Natürlich lernen sie auch Blödsinn voneinander.
Natürlich steht niemand permanent im Zentrum.
Aber die Vorteile werden gerne vergessen. Meine Hunde beschäftigen sich zum Beispiel viel untereinander. Hat einer gerade keinen Bock, wird beim nächsten eine Spielaufforderung gemacht, gekuschelt oder zum beruhigenden Putzen angemeldet. Es findet sich immer jemand.
Bedeutet eben auch, dass ein guter Teil der Bedürfnisse in Hinblick auf Kontakt, Auslastung und Beschäftigung von ihnen alleine geregelt wird. Da sind sie nicht allein auf Menschen angewiesen, um das zu erfüllen. Für mich eindeutiger Vorteil für alle. Nur als ein Punkt.
Ja genau.
Für mich bedeutet gerecht werden erstmal im Sinne von: Wie gerecht werden ich dem Individuum (?
)
Na klar hat das auch eine Menge Vorteile.
Man muss es eben für sich selber Abwegen und JEDER muss sich wohl fühlen.
Natürlich muss es für jeden passen. Das pauschale: "Das kann gar nicht gehen mit so vielen", ist genau deswegen so merkwürdig für mich. Denn es setzt voraus, dass absolut jeder Betreuungsschüssel x und Zeit allein mit Menschen y will und menschliche Aufmerksamkeit z braucht. Dem ist aber nicht so. Wie du schon sagst: Dem Individuum gerecht werden. So unterschiedlich Individuen sind, so unterschiedlich sieht auch das Gerechtwerden oder genauer gesagt das Erfüllen der Bedürfnisse und das Erreichen von zumindest Zufriedenheit aus.
Als konkretes Beispiel: Ich hab eine Hündin, die hat Probleme mit menschlicher Aufmerksamkeit. Sie will mal Kontaktliegen. Wenn es richtig hochkommt dreimal am Tag für eine Minute durchgewurschtelt werden. Für gewöhnlich eher ein bis zwei Mal. Das fordert sie ein. Und dann ist gut. Nicht mehr. Alles darüber führt zu Nervosität bis Angst. Aber in unserem Rudel: Sie liegt mitten im "Hundehaufen", tobt, spielt, kuschelt, läuft um die Wette, jagt anderen das Spielzeug ab und lässt sich jagen - das alles mit Gusto und Lebensfreude. Während sie auf Menschen meistens gut verzichten könnte. Sie würde also in keinster Weise davon profitieren, im Mittelpunkt zu stehen oder wenn ich drei Stunden täglich ganz allein für sie einplanen würde. Im Gegenteil.