Kann man einem Hund eigentlich auch über-gerecht werden?
Das ist wohl eher Überkompensation der Menschen und in der Folge Überforderung der Hunde.
Kann man einem Hund eigentlich auch über-gerecht werden?
Das ist wohl eher Überkompensation der Menschen und in der Folge Überforderung der Hunde.
An alle, die es interessiert oder die andere Fragen haben - ich freue mich auf den Austausch!
ich bin immer dann skeptisch, wenn Halter keine Grenzen kennen, immer wieder mal "nur noch den einen" aufnehmen, vielleicht gar nicht mehr wahrnehmen, daß sie eben nicht mehr allen Hunden gerecht werden, die Versorgung manchmal zu kurz kommt, dies oder das übersehen wird, weil es an Zeit mangelt, das Rudel doch nicht so harmonisch funktioniert wie man es meint usw.
Hat aber sicherlich damit zu tun, daß ich bereits 2 Hunde aus Tiermessihaushalten habe.
Die eigene Grenze zu kennen ist absolut wichtig. Gar keine Frage.
Wollte ich auch an keiner Stelle anders darstellen oder gar behaupten, jeder sollte viele haben.
Jeder, der mich offen fragt, wie das ist mit so vielen, der bekommt das Für und Wider. Kosten, Zeit, Sorgen, allein Spaziergänge: einen Hund vor einem Angriff oder überschwänglichen Fremdhund schützen - kann manchmal schon schwierig sein. Mach das mit 3, 4, 5... nur als ein Beispiel.
Einer hat Flöhe = nervig.
Alle haben Flöhe = du möchtest die Bude abfackeln und woanders neu anfangen.
Ganz zu schweigen von Durchfall...
Das kann und will man entweder leisten oder nicht.
Aber ebenso wenig, wie ich Halter von "nur" einem oder "nur" zwei Hunden verurteile, möchte ich das auch mir gegenüber.
Eine gewisse Grenze in der Summe an gehaltenen Tieren muss es da fast zwangsläufig geben.
Und sie fällt zumindest zum Teil individuell aus, kann sich ändern und ist wie schon erwähnt von vielen Faktoren abhängig.
Ich bin umgeben von vielen Tieren aufgewachsen und es war immer das Ziel, wieder viele zu haben, weil ich die Dynamik toll finde. Hätte ich aber Anfang 20 nicht leisten können. Weder zeitlich noch finanziell. Also habe ich meinen Job entsprechend gewählt. Wohnort entsprechend gewählt und dann wurden es peu a peu mehr, als die Absicherungen da waren, die Zeit da war, das Geld da war. So, wie es für alle passt und wie es meinen Ansprüchen gerecht wird - nämlich, keine Abstriche bei der Versorgung von irgendeinem machen zu müssen. Deswegen kann ich allerdings auch nicht jedes Pflegetier oder jeden Welpen behalten, der bei mir auf die Welt kam. Weil schlicht und einfach nicht alle in ein Rudel passen/sich damit wohlfühlen. Manche sind einfach - nicht unbedingt Einzelprinzen/-prinzessinnen - aber haben mehr Bedürfnis nach direkter menschlicher Aufmerksamkeit, mehr Ruhe und mehr Abstand zu Artgenossen.
Manche sind auch einfach (heraus-)fordernder. Ein Hund, mit dem jeder Spaziergang zum Horror wird, der jedes Blatt anbellt oder aus welchem Grund auch immer viel Zeit und Aufmerksamkeit benötigt, kann deutlich anstrengender sein als fünf Hunde, die nicht nur problemlos, sondern auch mindestens zufrieden bis hoffentlich glücklich im Alltag mitlaufen, sich ergänzen und gegenseitig das Zusammenleben bereichern.
Damit meine ich nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen. Konflikte gehören dazu. Aber im Großen und Ganzen sollte es harmonisch sein.
Für mich ist Mehrhundehaltung eine Option, die für manche und mit den richtigen Voraussetzungen passen kann. Wie viele Tiere es sind - das ist von zahlreichen Faktoren abhängig.
Wenn jemand sagt: Für mich passt das nicht oder für meine Hunde passt das nicht - vollkommen legitim. Aber es pauschal zu verurteilen mit: "Das geht gar nicht."
Warum macht man das? Fuchshexchen (entschuldige, dass ich dich schon wieder anführe) ist doch ein wunderbares Beispiel dafür, wie topp versorgt, gepflegt und glücklich das aussehen kann.
Alles anzeigenMeinst du das im Sinne von: Weil nicht jeder, immer, jetzt sofort im Mittelpunkt stehen kann?
Da hier gleich zweimal Großfamilie fiel: Ich find das durchaus vergleichbar. Im Positiven, wie im Negativen. Natürlich schauen sich die Jungen was bei den Alten ab. Natürlich zeigen die Alten ihre Grenzen auf. Natürlich lernen sie auch Blödsinn voneinander.
Natürlich steht niemand permanent im Zentrum.
Aber die Vorteile werden gerne vergessen. Meine Hunde beschäftigen sich zum Beispiel viel untereinander. Hat einer gerade keinen Bock, wird beim nächsten eine Spielaufforderung gemacht, gekuschelt oder zum beruhigenden Putzen angemeldet. Es findet sich immer jemand.
Bedeutet eben auch, dass ein guter Teil der Bedürfnisse in Hinblick auf Kontakt, Auslastung und Beschäftigung von ihnen alleine geregelt wird. Da sind sie nicht allein auf Menschen angewiesen, um das zu erfüllen. Für mich eindeutiger Vorteil für alle. Nur als ein Punkt.
Ja genau.
Für mich bedeutet gerecht werden erstmal im Sinne von: Wie gerecht werden ich dem Individuum (?
)
Na klar hat das auch eine Menge Vorteile.
Man muss es eben für sich selber Abwegen und JEDER muss sich wohl fühlen.
Natürlich muss es für jeden passen. Das pauschale: "Das kann gar nicht gehen mit so vielen", ist genau deswegen so merkwürdig für mich. Denn es setzt voraus, dass absolut jeder Betreuungsschüssel x und Zeit allein mit Menschen y will und menschliche Aufmerksamkeit z braucht. Dem ist aber nicht so. Wie du schon sagst: Dem Individuum gerecht werden. So unterschiedlich Individuen sind, so unterschiedlich sieht auch das Gerechtwerden oder genauer gesagt das Erfüllen der Bedürfnisse und das Erreichen von zumindest Zufriedenheit aus.
Als konkretes Beispiel: Ich hab eine Hündin, die hat Probleme mit menschlicher Aufmerksamkeit. Sie will mal Kontaktliegen. Wenn es richtig hochkommt dreimal am Tag für eine Minute durchgewurschtelt werden. Für gewöhnlich eher ein bis zwei Mal. Das fordert sie ein. Und dann ist gut. Nicht mehr. Alles darüber führt zu Nervosität bis Angst. Aber in unserem Rudel: Sie liegt mitten im "Hundehaufen", tobt, spielt, kuschelt, läuft um die Wette, jagt anderen das Spielzeug ab und lässt sich jagen - das alles mit Gusto und Lebensfreude. Während sie auf Menschen meistens gut verzichten könnte. Sie würde also in keinster Weise davon profitieren, im Mittelpunkt zu stehen oder wenn ich drei Stunden täglich ganz allein für sie einplanen würde. Im Gegenteil.
Wie bei einer Großfamilie: Garnicht.
Meinst du das im Sinne von: Weil nicht jeder, immer, jetzt sofort im Mittelpunkt stehen kann?
Da hier gleich zweimal Großfamilie fiel: Ich find das durchaus vergleichbar. Im Positiven, wie im Negativen. Natürlich schauen sich die Jungen was bei den Alten ab. Natürlich zeigen die Alten ihre Grenzen auf. Natürlich lernen sie auch Blödsinn voneinander.
Natürlich steht niemand permanent im Zentrum.
Aber die Vorteile werden gerne vergessen. Meine Hunde beschäftigen sich zum Beispiel viel untereinander. Hat einer gerade keinen Bock, wird beim nächsten eine Spielaufforderung gemacht, gekuschelt oder zum beruhigenden Putzen angemeldet. Es findet sich immer jemand.
Bedeutet eben auch, dass ein guter Teil der Bedürfnisse in Hinblick auf Kontakt, Auslastung und Beschäftigung von ihnen alleine geregelt wird. Da sind sie nicht allein auf Menschen angewiesen, um das zu erfüllen. Für mich eindeutiger Vorteil für alle. Nur als ein Punkt.
Da das Thema gerade wieder aufkam, eröffne ich hier mal einen Thread für Fragen, Antworten, Erfahrungen und alles weitere rund um die Haltung von vielen Hunden.
Mir begegnen da viele Vorurteile und wie es aussieht, geht es u.a. Fuchshexchen nicht anders.
Ich werfe hier als Erstes mal eine der Fragen in die Runde, die häufig mit unterstellendem Unterton kommt oder gar nicht erst als Frage, sondern als Vorwurf formuliert wird: Wie wird man /Wird man denn überhaupt allen gerecht?
An alle, die es interessiert oder die andere Fragen haben - ich freue mich auf den Austausch!
Hallo @Marshmello - wie lange ist sie denn schon bei euch und hat das anfangs problemlos geklappt?
Du schriebst, alle sind kastriert. Sie auch bereits?
Warum sie das Futter meidet, kann zig Gründe haben. Der "Tipp" der Züchterin... Jaja, ein gesunder Hund verhungert nicht vorm vollen Fressnapf. Friss oder stirb. Das gehört in die gleiche Riege, wie dem Hund mal ordentlich zeigen, wer der Rudelführer ist und bloß nicht auf die Couch lassen, sonst reißt er die Weltherrschaft an sich. Leider kann man damit gerade bei so kleinen Hunden sehr schnell sehr viel versauen. Und es beruht einfach darauf, dass der Hund einen vermeintlich ärgern/seinen Kopf durchsetzen will. Wer kennt sie nicht, die Hunde, die sich aus purer Bockigkeit über Wochen runterhungern...
Frisst sie aktuell irgendwas? Leckerlies, aus der Hand Futter, Kaukram?
Je nachdem könnte man das Problem näher eingrenzen.
Frisst sie nur in Gesellschaft der anderen nicht?
Frisst sie nur das Futter nicht?
Frisst sie gar nicht?
Wie sieht der Output aus?
Trinkt sie?
Hat sie sonst irgendwelche Anzeichen, dass etwas nicht stimmt? Unruhe, vermehrtes Lecken, Speicheln, Grasfressen etc.?
Wie läuft der Zahnwechsel?
Ich hol den Thread mal hoch.
Ist es für den Hund wirklich ein Problem wenn die Vibrissen gekürzt werden oder wird nur eines daraus gemacht ?
Bei vielen Hunden, die geschoren werden, ist es eher ein Problem, wenn sie lang sind. Denn dann nerven die Vibrissen die Hunde recht schnell.
Es ist einfach nur Bullshit, sich darauf zu stürzen und damit von relevanten Dingen ablenken zu wollen. Und definitiv nicht im Sinne der Hunde.
adäquat reagiert
Ich sag nur: Tiere aus dem Tierschutz sind dankbar. Immer. Alle. Sofort. Schulden dir von Sekunde 1 an bedingungslose Liebe.
Welpen lieben auch jeden. Immer. Alle. Sofort.
Das ist eine Vorstellung, die mit Realität nichts zu tun hat, aber noch immer in manchen Köpfen sitzt.
Dass man sich erstmal kennenlernen, aufeinander einstellen und eine Beziehung aufbauen muss, das ist für viele zu viel Realität und echtes Leben.
Cody, könnte ich noch die eine Strähne vorne abschneiden?
Was glaubst du???