4) Warum war er von Beginn an der Meinung, mich, aber nicht (wenigstens ein bisschen) auch meinen Partner hüten zu müssen?
Vielleicht (!) hat er gemerkt, dass Du eher die bist, die ihn "wollte", und Dein Freund war ihm gegenüber so "neutral", dass er Dich "wichtiger" fand. Ist natürlich ebenso wie alles andere auch wieder reine Spekulation, wäre aber eine Möglichkeit. Habt ihr die Besuche bei der Pflegefamilie immer gemeinsam gemacht? Oder warst Du auch mal alleine da? Wenn ja, könnte das auch ein Teil der Erklärung sein - denn Du bist dann diejenige gewesen, die jedes mal da war..... bis mein Hund sich auch über meinen Freund gefreut hat, ihn nicht mehr unheimlich fand, und es uneingeschränkt "sein Herrchen" war, hat das auch gedauert, weil er halt MICH fast den ganzen Tag begleitet.
8) Hängt aggressive Diskussion in der Regel mit einem nicht kooperationsbereiten Hund zusammen, oder zeigt das ggf. nur, dass man sich noch nicht kennt?
Das von Dir beschriebene zeigt für mich eher, dass ihr keine für beide verständliche Form der Kommunikation gefunden habt.
Ich würde generell dazu raten, die Kennenlernzeit als etwas Schönes zu betrachten und den Stress rauszunehmen, dass sofort alles perfekt funktionieren und der Hund sich direkt so verhalten muss, als wäre er schon ewig bei dir und würde die Hausregeln in- und auswendig kennen.
DAS würde ich so komplett unterschreiben.
Bei mir ist es beispielsweise so, dass in meinem Wohnzimmer zwei Sofas stehen. Auf dem einen liegen X Decken, da durfte auch der vorige Hund immer drauf, das war ok. das andere war Tabuzone für den Hund. (und im Sommer, wenn er mal alleine war, mußte ich echt die Gardine zuziehen, denn auch wenn er es sonst immer akzeptiert hat, DANN, wenn die Sonne aufs Sofa fiel, war es ihm egal... und da er leider inkontinent war, wollte ich auch nicht akzeptieren, dass er es trotzdem tut.
Mein Hund ist mir damals auch die ersten Stunden (war die ersten zwei Tage einfach nur tagsüber bei mir, da die Pflegestelle quasi um die Ecke war, und es mit Job und Co so für alle am einfachsten war) konsequent hinterher gelaufen. Nicht die Wohnung erkundet, sich nicht hingelegt - erst als ich dann auf dem Sofa mich kurz hinlegte, legte er sich dazu. Und Kam das allererste mal zur Ruhe. Auf dem Sofa, auf das keine Hunde dürfen. Was soll ich sagen - er darf nun. Weil ich es nicht über mich brachte, in der Situation, in der er zum allerersten mal in seinem neuen Zuhause zur Ruhe gekommen ist, ihn aufzuscheuchen. Ich befürchte auch, dass hätte sein beginnendes Vertrauen nachhaltig gestört.
Er darf, obwohl das noch kein Hund durfte, auch bei meiner Mutter aufs Sofa. Einzig das Bett ist bei ihr tabu (und frech und schnell wie er ist, setzt er sich darüber leider auch gerne hinweg, leider erwischen wir ihn nie, weil er einfach zu schnell ist, einmal Schlafzimmer, übers Bett preschen, und dann wieder zu uns *g*)