Beiträge von WorkingDogs

    Wirklich kaputtgezüchtet sind die Rassen aus genau dem Bereich der Begleithunde :ka: man hätte seine vorhandenen Rassen ja einfach besser pflegen können.

    Mir erschließt sich nicht, wieso man was Neues nicht genauso behandeln sollte.

    Zumal die Käuferschaft dort schwierig ist, was das Gesunderhalten angeht. Es ist doch eher Konsum. Die Nachzuchten müssen auch bewertet, gesundheitlich überprüft und selbst in die Zucht, wenn man sowas sinnvoll betreiben möchte. Und daran scheitert es nur all zu oft.

    WorkingDogs

    Es geht doch nicht darum, dass keine Arbeitshunde mehr gezüchtet werden sollen, wenn der Bedarf da ist. Aber die Zahl der Menschen, die Hunde "nur" als Begleiter haben möchten, die ist in den letzten Jahrzehnten eben rasant gestiegen, während die Zahl der Rassen, die dafür geeignet sind, doch recht überschaubar ist. Die "vielen Alternativen", naja. Mischling und Tierschutzhund macht schon mal wenig Sinn, denn ein Hund verliert ja nun nicht seine Eigenschaften, nur weil er im Tierheim sitzt. Und bei einem Mischling weiß man auch nicht, welche Eigenschaften sich am Ende durchsetzen. Klar kann man da einen passenden Hund finden, aber das gilt für alle anderem Anforderungen ebenso, ist also ein komisches Argument gegen die Zucht von Begleithunden.

    Und ansonsten schrumpfen die "vielen Alternativen" doch fix zusammen, wenn man alles abzieht was QZ oder auf dem besten Weg dorthin ist (was für viele "kleine Wuschels" leider der Fall ist), die gesundheitlich schlecht dastehen wie z. B. Westis oder die zwar auf dem Papier vielleicht passen, aber so selten sind, dass man kaum die Möglichkeit hat, tatsächlich mal live so einen Hund zu erleben.

    Es geht mir auch nicht darum, dass jemand anders jetzt mal loszüchten soll, sondern um diese Ablehnung, überhaupt in so eine Richtung zu züchten, während man aber grundsätzlich kein Problem damit hat, Hunde ganz gezielt mit genau den Eigenschaften zu produzieren, die Mensch gern hätte. Das passt für mich absolut nicht zusammen.

    Ich lehne es doch aber gar nicht ab.

    Diese Hunde muss aber jemand züchten wollen und das Interesse scheint nicht da zu sein. Und da hilft nur Engagement wenn man das ändern will.

    Und dieses Engagement muss aus der Blase selbst kommen.

    Zucht ist aufwendig und wenn es schon daran scheitert, dass man zum kennenlernen einer Rasse ein wenig was auf sich nehmen muss, dann wird das mit Zucht erst recht nichts werden. Der Aufwand ist nämlich noch viel viel größer und risikoreicher.

    Im Ernst, solche Qualzuchtverfechter können von mir aus den Rest ihres Leben ohne Hund bleiben. Im Leben würden die keinen Welpen von mir kriegen, nur, weil die armen Leute keine Qualzucht mehr kaufen können und eine optische Alternative brauchen. Im Leben würde ich nicht für diesen Markt züchten.

    Wenn dieses "nach Nuance und persönlichem Geschmack züchten" eine echte gesunde Alternative zu Mops und Co. bietet, dann sehe ich da durchaus einen Sinn darin.

    Mein Beispiel mit der Labbi-Kleinzucht ist ja nicht aus "weil's Spaß macht"-Gründen, sondern "wie kriegt man die Leute von den Qualzuchten mit ihren Bedürfnissen zu einer optisch und anforderungsmäßig ähnlichen, aber gesunden Rasse"? Da es die meines Erachtens nicht gibt (ein Terrier ist nun wirklich keine Alternative zu Mops oder Frenchie), müsste man sie züchten (und ordentlich vermarkten).

    Der Kampf gegen Qualzucht muss halt an zwei Fronten betrieben werden: von außen - also Gesetze, die eingehalten und kontrolliert werden - und von innen - also die Leute, die halt dann nicht mehr den Mops, sondern den Mini-Labbi kaufen. Einfach aussterben lassen funktioniert nicht, solange der Markt da ist. Also muss der Markt umgelenkt werden.

    Das klingt doch heldenhaft. Ich wünsche dir viel Erfolg beim Aufbau deiner Zucht. :bindafür:

    naja aber das ist es ja:
    DU siehst keinen sinn in einem 10-20 cm kleineren Labrador, das ist auch ok.
    Andere wiederum sehen darin aber vielleicht einen Sinn.

    Aber die sind dann alle blöd weil? ja warum eigentlich. Eine kleinere Größe bietet durchaus Vorteile für viele Menschen (kleiner bedeutet jetzt nicht das der Labrador ein Zwerg wird der keine Nase mehr hat, sondern einfach etwas kleiner halt)

    Nein, kann man doch machen.

    Aber eben ohne den DRC und LCD, die ja ebenfalls so züchten, wie sie die Rasse als korrekt erachten.

    Diese Vereine sind natürlich keine Pflichtveranstaltung, jeder kann so züchten, wie er es für richtig hält im Rahmen des Tierschutzgesetzes.

    Keiner erwartet ein lebendiges Plüschtier, aber es macht halt einen Unterschied, ob Jagdtrieb bedeutet, der Hund würde einer frischen Spur kurz nachgehen oder ein Eichhörnchen auf den nächsten Baum jagen, oder ob der Hund jede Sekunde aktiv auf der Suche nach Wild ist und im Fall der Fälle 3 Stunden weg wäre. Es macht einen Unterschied, ob ein Hund zu Hause bellt, wenn er was ungewöhnliches hört und Besuch erst mal misstrauisch beäugt, oder ob er den Handwerker ins Krankenhaus befördert, wenn ich ihn nicht sicher wegsperre. Ob ein Hund einen anderen Hund unterwegs mal doof findet, da mal kläfft, ne Scheinattacke startet oder ob er jeden Artgenossen kompromisslos mit massiver Beschädigungsabsicht angreift.

    Deine Extrembeispiele sind aber auch Beispiele für Arbeitsrassen in falschen Händen.

    Wenn ich den Deutsch Drahthaar zum Beispiel nehme, dessen Aufgabe ist es ja eben nicht, dass er 3 Stunden unkontrolliert durch den Wald wildert. Mit so einem Hund schaffe ich auch gar keine Prüfung geschweige denn einen jagdlichen Einsatz.

    Aber du hast da schon recht, nun gibt es aber doch genug Alternativen. Dann Kauf ich einfach keinen DJT, sondern einen Cairn Terrier und die Welt ist doch in Ordnung. Es gibt doch für alles gemäßigte Alternativen. Aber es fängt doch schon dort an, wo gezielt Arbeitslinien gekauft werden, weil ist doch viel cooler, obwohl es innerhalb der Rasse eine gemäßigte Alternative gegeben hätte. Und dann steht man da mit einem völlig überdrehten Hund, weil die Haltung und Aufzucht vorne und hinten nicht passt, aber es musste doch die sportliche Arbeitslinie werden. Für 1x am Tag ne Runde um den Block joggen.

    Ich sehe die ganze Hundezüchterei ja zugegebenermaßen eh sehr kritisch, aber wenn man züchtet, dann doch mit Blick auf die aktuellen Anforderungen, die an Hunde gestellt werden. Und wenn die sich ändern, dann macht es doch nur Sinn, die Zucht daran anzupassen.

    Ändert die sich denn wirklich so sehr?

    Vielleicht existieren ja einfach parallelwelten. ;-)

    Der Bedarf an Schweißhunden in der Jägerschaft ist ausreichend vorhanden, da braucht sich die Zucht nicht ändern, nur, weil Leute einen coolen Begleithund wollen. Es gibt genug Auswahl.

    Warum müssen DD nun Begleithunde werden? Oder Wachtelhunde, DJT, DSH, Malinois, Hounds?

    Es gibt so viele passende Rassen und Mischlinge, die längst tauglich sind. Warum braucht man einen DSH, nur, weil einem der Hovawart nicht gefährlich genug aussieht und der Collie zu langweilig ist?

    Warum muss es ein DK sein, der Dalmatiner kommt da doch optisch sehr gut ran und passt vom Wesen viel besser.

    Von mir aus kann man züchten was man möchte.

    Wie gesagt, wer einen Mini-Labrador meint zu brauchen, der kann doch einfach loslegen.

    Was ich nicht leiden kann, ist, wenn andere bitte das züchten sollen, was man selbst kaufen möchte.

    Keine hat was gegen Hunde mit dem Job Begleithund, aber dieser Hundetyp neigt überproportional dazu, Qualzuchten hervorzubringen. Die ganze Gruppe 9 besteht aus diesen Hunden, die immer extremer werden. Begleithunde, durchgezüchtet auf diesen Job. Viele andere Hundetypen verfügen ebenso über gemäßigte Rassen. Wer da nichts findet, und meint er braucht deshalb eine Qualzucht, dem ist doch nicht mehr zu helfen.

    Und dann gibt es noch diverse Mischlinge, die durchaus brauchbare Hunde hervorbringen.

    Eben. Es gibt doch genug Auswahl. Auch optisch.

    Als Hundesportler kann ich mir ja genauso aussuchen ob ich lieber Schäferhunde, Rottweiler oder Riesenschnauzer führen möchte. :ka:

    Terrier, Wuschel, Shelties, Wasserhunde, Tierschutzhunde, Mischlinge, Spaniel.

    Und dass man nicht immer seine optische Präferenz findet.. mein Gott, wir sind doch alle erwachsene Menschen. Ich finde die bei den Jagdhunden auch nicht. Stehohren und Stockhaar gibt’s da halt bei meinen Rassen nicht. Rauhhaar und Spanielfell mag ich gar nicht leiden, aber so sehen die meisten Jagdhunde nun mal aus. Muss ich auch mit Leben :lol:

    Qualzuchten zu kaufen, weil man optisch nicht zufrieden ist, ist schon ein starkes Stück an fehlender Empathie. Zumal ich daran sowieso nicht glaube. Faltohrkatzen boomen ja genauso und da gibt’s die Ausrede nicht.