Da ich selber Anfänger bin hundetechnisch kann ich auf die Eingangsfrage nicht wirklich qualifiziert antworten, bin aber jetzt etwas verwirrt: mein inzwischen Junghund hat auch sehr schnell das alleinebleiben gelernt und akzeptiert, mittlerweile (sechs Monate alt) kann ich problemlos 5-6 Stunden auf Arbeit bleiben ohne dass er gestresst wird (Kamera immer an, ich geh immer heim bevor ich den Eindruck habe jetzt ist es zuviel).
Allerdings habe ich das mit der Bindung genau andersherum verstanden wie hier alle erklären: >>die Bindung entscheidet drüber wie "austauschbar" der Besitzer sozusagen ist, das heißt schlechte Bindung =kein Problem wenn der Besitzer geht, starke Bindung = Weltuntergang wenn der Besitzer geht. Und dass deswegen eine allzu starke Bindung eben KEIN erstrebenswertes Ziel ist. Zumal die Bindung nach sechs Wochen auch eher noch nicht wirklich stark sein kann und etwas ist woran man ohnehin nicht direkt arbeiten kann, weil es eben mit der Zeit wächst und stärker wird.
Woran man dagegen arbeiten kann ist die Beziehung, die entwickelt sich auch schneller als die Bindung, und wenn die Beziehung stark ist dann vertraut der Hund darauf dass Mensch wiederkommt, wenn die Beziehung schlecht ist fehlt das Vertrauen. Das heißt schlussendlich schlechte Bindung +gute Beziehung=bleibt easy alleine, starke Bindung +schlechte Beziehung =bleibt überhaupt nicht alleine, aber halt auch schlechte (weil noch nicht vorhandene) Bindung +schlechte (weil noch nicht vorhandene) Beziehung = bleibt überhaupt nicht alleine <<
Hab jetzt mal in >< gesetzt was ich aus meinem Welpenkurs mitgenommen und verstanden hab. Das hat mir total eingeleuchtet, vorallem dass man an der Bindung NUR ÜBER den Aufbau der Beziehung arbeiten kann.
Hab ich das total falsch verstanden und einen Riesen Denkfehler drin? Und klar, ein Hund der im Aufwachsen Vertrauen aufbauen konnte, ist ja auch entspannter, das ist dann aber ja erstmal unabhängig vom neuen Besitzer, sondern quasi mitgelieferte Werkseinstellung. So war das zumindest bei uns, da merke ich in vielen Situationen die positive Haltung, einfach aufgrund seiner Herkunft und bin total dankbar dafür, weil es mir als Anfänger alles etwas leichter macht.
kallikles bitte nicht falsch verstehen! Dass dein Hund gut und entspannt alleinebleibt ist AUF JEDEN FALL total super und eine tolle Sache über die du dich freuen kannst! Und ich denke, nachdem wie ICH es verstanden hab, dass Ihr schon eine tolle Beziehung zueinander habt. Aber eine echte Bindung glaube ich ist selbst nach vier oder sechs Monaten noch nicht wirklich da, also etwas schon, aber ich glaub das brauch einfach Zeit. Und das ist ja überhaupt nix negatives, in der Zeit kann man an der Beziehung arbeiten und wenn die gut ist, dann wird der Hund auch später mit sehr guter Bindung immer darauf vertrauen dass man ihn nicht im Stich lässt.
Versteht Ihr wie ich meine?