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ich lebe mit meinem Zwerg seit einem guten Jahr zusammen, er kam als Welpe zu mir und die Rasse war mit Bedacht gewählt: ich wandere sehr gerne und wollte da einen Begleiter, den ich im Falle von „zu viel, zu hoch, zu weit“ einfach in den Rucksack packen kann
das ging auch soweit gut auf - allerdings muss ich sagen, dass die Kleinsthundehaltung je nach sonstiger Hunde-Bevölkerung in der Gegend auch richtig anstrengend sein kann. Sehr häufig begegnen uns leider Artgenossen, die meinen für einen Hasen zu halten scheinen und so total entspannt einfach vor mich hinträumend unterwegs sein wie früher kann ich darum nicht mehr.
Ich lebe allein in einer kleinen Dachwohnung, habe aber einen eigenen kleinen Gartenanteil im Mehrfamilienhaus, welchen ich inzwischen so unfassbar zu schätzen gelernt habe!! Bin nämlich einfach ein totaler Morgenmuffel und habe daher auch mit dem Hund von Anfang an morgens absolut kein Programm gemacht. Wir gehen runter und ich setz mich mit Kaffee in den Garten (er nackig, also ohne Geschirr, ich angezogen aber ungewaschen - die Hausmitbewohner müssen da leider durch
), er macht Pipi und Häufchen, ich wache auf. Wir haben so cirka eine Stunde zusammen bevor ich arbeiten gehe, da üben wir dann meistens noch so fünf bis zehn Minuten bisschen suchen oder Tricks dann, meistens drinnen grade noch, im Sommer gerne die ganze Stunde draußen. Richtig auslasten, also körperlich, vor dem alleinelassen, habe ich nur während dem alleinebleiben Training gemacht, das hat aber schnell gut geklappt, dass er alleine entspannt.
Seit ein paar Monaten wohnen zwei meiner erwachsenen Kinder vorübergehend wieder bei mir und man merkt dem Hund inzwischen an, dass ihm das alleinesein richtig fehlt. Ich arbeite Vollzeit mit Mittagspause, da bleibt er morgens vier Stunden allein, mittags laufen wir gemütlich circa eine Stunde (die Haustunde, etwa sechs Kilometer lang) dann ist er nochmal vier Stunden allein. Ich arbeite in der nächsten Querstraße und hab eine Kamera, wenn etwas wäre könnte ich auch sofort nach Hause gehen, sonst würde ich das so nicht machen.
Action gibt es bei uns dann immer erst ab Nachmittag, wenn ich gegessen habe. Zwei bis viermal die Woche sind wir auf dem Hundeplatz, alle ein bis zwei Wochen machen wir eine kleine Wanderung, und ab und an mal gehen wir zum üben in die Stadt, an den Bahnhof, in den Baumarkt, whatever, so etwa jeder zweite Tag ist im Moment noch Pausetag (also ohne Nachmittagsprogramm) sonst brennen dem Teenie die Sicherungen durch. Auch am Wochenende ist meistens ein Tag wo außer Garten nix passiert und wir nur so vor uns hinspielen und halt einfach zusammen abhängen.
Soziale Verpflichtungen habe ich keine seit die Kinder aus dem Haus sind und so fällt es mir überhaupt nicht schwer, meine Freizeit nahezu ausschließlich mit dem Hund zu verbringen. Urlaub finde ich fast anstrengender als zuhause, weil ich mir Ferienhaus nicht leisten kann und es wirklich als totalen Luxus empfinde, meinen Tag so gechillt ohne Geschirr und Leine starten zu können in unserem Garten 
Das einzige, worauf ich für den Hund tatsächlich verzichte, ist Wildwasser Kajak fahren, ansonsten macht er alles mit, was ich auch mache: rumgammeln, Fahrradtour (im Körbchen und neuerdings auch immer mal nebenher laufend, was er total feiert!), laufen gehen, Vögel beobachten, Tricks üben, Gartenarbeit…
Ja, Fellpflege - öfter mal lästig, das Hundetier sieht nach fast jedem Spaziergang wo es nur ein bisschen feucht in der Luft war, so aus wie auf meinem Profilbild und muss dann mit seinem tollen langen, weichen Haar leider in die Wanne ( dreckiger Hund im Bett geht gar nicht bei mir). Weil er keine unterwolle hat und schnell friert muss ich ihn dann auch föhnen und weil sich dabei lauter Knötchen im Fell bilden darf ich anschließend auch noch ewig bürsten, so ein bis zwei Stunden sind da schnell weg
AAAABER: ich finde zwar ehrlich gesagt, das nervt manchmal, aber das medical Training, das ich ja sonst eh auch extra machen müsste, lässt sich da irgendwie voll easy einbinden unterwegs. Und insofern ist das dann auch gar nicht unnütz vertane Zeit, davon abgesehen dass das duschen selbst dem Hund zwar keinen Spaß macht, aber das anschließende bürsten, Krallen schleifen und so genießt er mittlerweile schon - und wie schon erwähnt, weiß ich dann halt auch immer dass alles okay ist körperlich und jetzt dann wieder, dass er sich auch keine Zecken oder Flöhe gefangen hat 
Ist jetzt ein langer Text geworden, sorry
um deine Fragen nochmal explizit zu beantworten: ich hatte deine Gedanken auch, habe mir sehr lange überlegt ob ein Hund passen könnte, und als feststand „ja, passt!“, welche Rasse. Mit der Entscheidung bin ich nach gut einem Jahr mehr als zufrieden und glücklich, die Rasse passt mir perfekt und alle meine Erwartungen sind aufgegangen.
Einzig das mit dem Garten hatte ich anfangs so nicht überlegt, würde aber in Zukunft bei Wohnungswechsel unbedingt versuchen, wieder einen Garten(-Anteil) zu bekommen, weil mir der langsame Start am Morgen einfach sehr gut tut. Klar könnte ich auch direkt durchstarten und rausgehen, ich war über zwanzig Jahre alleinerziehende Vollzeitarbeitende Mama und hatte da gar keine andere Wahl. Das „können“ wäre also nicht das Problem - das „nicht-müssen“ hat sich aber als so ein wunderbarer Bonus erwiesen, den genieße ich jeden Tag 