Schau dir genau an was Indie braucht und entscheide danach was du von ihr erwartest.
Nee, eben nicht.
Schau Dir an, was Indie braucht - und handle danach. Rein danach, was SIE benötigt, will, kann.
Erwarte GAR NIX von ihr.
Versuche Dich in genau dieses Wesen hineinzufühlen, ohne jegliche Ansprüche u/o Gedanken daran, was "ein Mali im Allgemeinen und im Speziellen" üblicherweise fordert.
Sieh sie als ein empfindsames, liebevolles Wesen, welches Hilfe jeglicher Art benötigt, um mit dem Leben klarkommen zu können.
Biete ihr die Ruhe, die Entspannung die sie braucht und fordere nichts.
Setze ihr Deine persönlichen Grenzen (kein Anspringen, kein aufgeregtes Herumschreien usw.) mit 100%iger Konsequenz durch Körpersprache, aber gewaltlos.
Dreh mit ihr kurze Runden mit einer Routine, die an Asperger grenzt: immer das Gleiche, Reizlose, Langsame. Erarbeite Dir passende, allein auf sie zugeschnittene Rituale.
Arbeite an der Leinenführigkeit durch Körpersprache, damit dieses unsägliche Ziehen endlich aufhört (Menschenfehler, nicht Hundefehler!!)
Maulkorb draußen, Sicherheitsgeschirr, Halsband.
Bau mit ihr auf, sie im Garten allein zu lassen, solange sie Ruhe hält und keine hirnlosen Rennrunden dreht. Steigerung im 30-Sekunden-Takt (ja, das ist ernst gemeint).
Und mach Dich bitte endlich endlich von jeglichem Anspruchsdenken, menschlichen Vorstellungen und sonstigen Hirnkapriolen frei: dieser Hund ist anders, dieser Hund ist speziell.
Und daß sie nun so ist, wie sie ist, liegt zu mindestens 90% an Dir, Deinem Umgang mit ihr, all den Fehlern und versäumten Möglichkeiten.
Auch ein 8jähriger versauter Mali ist weder lernunfähig noch merkbefreit - fang einfach bei Null an, als wäre sie ein reinweißes Tuch. In winzigen Schrittchen.
Und denke bitte nie mehr dran, sie abzugeben. Dann lieber einschläfern! Ja, das ist provokant, aber die Chance, mit der Abgabe den Hund noch viel unglücklicher und durchgeknallter zu machen, als er eh schon ist, ist so immens groß, daß Du diesen Gedanken bitte wirklich ad acta legen solltest.
JETZT hast Du die Möglichkeit, alles wieder gut, wenigstens besser zu machen.
Fang bitte sofort damit an.
Du kannst diesen Hund nicht ändern. Aber Dich!
Ändere Deine Einstellung, Dein Verhalten, Deinen Umgang mit ihr.
Bitte!
PS:
Ich habe auch so einen Spezialfall, bloß anders, hier sitzen. Was mußte ich mir alles einfallen lassen, um mit diesem Hund so zurechtzukommen, wie es ihr Charakter erfordert. Es klappt hervorragend, ja. Sie ist ein Goldstück. Aber eben nur bei mir.
Man muß "nur" wollen und auch können.
Daß Du zumindest "ein wenig bis gut genug" kannst, hast Du mit Deiner anderen Hündin bewiesen.