Das ist nicht meine Definition, aber ich ecke eben damit an, dass ich Vollzeit arbeite und offen sage, dass ich nicht alles hinter meinem Kind anstehen lasse. Ich habe noch ein eigenes Leben, das ich nicht völlig aufgeben möchte, obwohl das in unserer Situation sehr schwierig ist.
Das kommt nicht gut an. Andere reden halt anders, handeln aber ganz genauso. Mich nervt diese Glorifzierung vom Muttersein einfach massiv. Das füllt halt nicht mein ganzes Sein und Denken aus. Ich bin mehr und stehe dazu. Das bedeutet aber nicht, dass ich das bei anderen negativ sehe oder kritisiere.
Das find ich interessant. Ich sehe das nämlich ähnlich wie du und hab aber dafür das erste Mal Zustimmung bekommen, als mein Kind in die Kita kam. Vorher hatte ich wirklich SEHR hart damit zu schaffen, dass ich anscheinend nicht wie alle anderen Mütter vollkommen aufgehe in der Mutterrrolle.
Ich hatte dadurch, dass ich ein Corona-Lockdown-Kind habe fast ausschließlich Kontakte durchs Internet. Erst in der Kita habe ich Mütter getroffen, die ganz selbstverständlich arbeiten gehen; ihre eigenen Hobbys (im Rahmen des Möglichen) verfolgen; bei Treffen dem Kind deutlich machen, dass sie jetzt hier mit mir in der Ecke sitzen und Kaffee trinken und nicht beim Spiel der Kinder teilhaben; auch mal ohne Kind in den Urlaub fahren; etc.
Wo man auch mal sagen darf, dass man echt am Limit ist und es grad echt belastend ist.
Lara004
Ich glaube, ich habe in meinem Leben noch nie so viele Menschen kennengelernt, mit denen ich keine Basis gefunden habe, wie andere Mütter. Das ist echt extrem, glaube ich. Vor allem, weil ich ein sehr geselliger Mensch bin, der mit den meisten Leuten irgendwie ne Gesprächsgrundlage findet. Am Anfang war ich deswegen völlig verunsichert. Inzwischen glaube ich einfach, dass das so ein hartes Glaubensthema ist, dass es bei unterschiedlichen Ansichten auch schwierig ist, eine gemeinsame Basis zu finden. Ich finde das vollkommen okay. Ich kritisiere auch andere Ansichten nicht. Man kann ja anderer Meinung sein und damit leben. Die Frage, die ich mir stelle ist dann bloß, ob der Kontakt dann so wertvoll ist. Ist er in deinem Fall offensichtlich nicht. Ich habe aktuell eine gute Freundin, die sich nach der Geburt ihres Sohnes sehr verändert hat und ich immer nicht so genau weiß, ob diese Veränderung die Basis für die Freundschaft nicht zu sehr einschränkt. Wenn ich die nicht schon vor dem Kind gekannt hätte und eine enge Bindung aufgebaut hätte, wäre dieser Kontakt vermutlich schon eingeschlafen.