Beiträge von Ernalie

    Hey hallo,

    erstmal tut’s mir total leid zu lesen, dass es deinem Hund gerade so schlecht geht – Erbrechen und Fieber ist schon für sich echt heftig, und ich kann mir gut vorstellen, wie beunruhigend das alles ist. Ich hab mir die Blutwerte mal angeschaut (ohne Anspruch auf Vollständigkeit natürlich, bin kein Tierarzt, aber ein bisschen was versteh ich aus dem humanmedizinischen Bereich) – vielleicht hilft dir das ein bisschen beim Sortieren.

    Was mir gleich aufgefallen ist: Die Entzündungswerte sind echt hoch. Die weißen Blutkörperchen (v. a. die Neutrophilen) sind deutlich erhöht, das heißt, der Körper ist gerade voll im „Abwehrmodus“. Sowas sieht man z. B. bei bakteriellen Infekten, Entzündungen im Bauchraum oder auch, wenn irgendwo Gewebe kaputtgeht. Lepto wurde ja zum Glück schon per PCR ausgeschlossen – das ist super, weil das auch eine typische Verdachtsdiagnose bei Fieber und Erbrechen ist.

    Auch die Leberwerte sind ein bisschen aus dem Ruder – nicht total krass, aber leicht erhöht. Da sind z. B. AP, GGT und GLDH betroffen. Das kann heißen, dass die Leber mit irgendwas zu kämpfen hat – vielleicht wegen der Entzündung, vielleicht weil Medikamente gegeben wurden oder (was man auch mal im Hinterkopf behalten muss) weil sie auf irgendwas Giftiges reagiert. Hatte sie vielleicht Zugang zu Müll, Gartenpflanzen, Tabletten oder Ähnlichem?

    Dann ist da noch das Thema Eisen – das ist sehr niedrig, gleichzeitig ist die Zahl der jungen roten Blutkörperchen (Retikulozyten) hoch. Das heißt, der Körper versucht, viel neues Blut zu bilden. Könnte auf einen inneren Blutverlust hindeuten, oder dass irgendwo ständig Blut abgebaut wird. Auch chronische Entzündungen können so ein Muster machen.

    Sehr auffällig fand ich auch die sehr hohen Thrombozyten. Das sind die Blutplättchen, die für die Gerinnung zuständig sind. Die steigen oft bei Entzündungen, manchmal auch bei Tumoren oder bei bestimmten Reaktionen im Knochenmark. Oder: ganz banaler Laborfehler – das kann auch mal passieren. Vielleicht lasst ihr das zur Sicherheit nochmal gegenchecken?

    Was man vielleicht noch machen könnte: einen guten Ultraschall vom Bauch (wegen Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse etc.), eventuell einen Pankreaswert (cPLI), um zu schauen, ob eine Pankreatitis infrage kommt. Auch toxische Ursachen sollte man je nach Vorgeschichte mal durchdenken – manchmal sind’s echt die blödesten Zufälle.

    Ich drück euch auf jeden Fall die Daumen, dass ihr bald rausfindet, was los ist – solche Blutwerte zeigen auf jeden Fall, dass da im Körper gerade ordentlich was tobt. Aber oft hat man mit der richtigen Behandlung auch schnell eine Wende. Wenn du magst, berichte gern mal, wie’s weitergeht!

    Alles Gute für euch!

    Und sorry , Therapie Hund schimpft sich mittlerweile vieles.

    Gefühlt ist überall die Hauptsache der Hund zeigt keine Aggression sondern fiddelt unsicher und unwohl durch die Gegend .

    Dann ist das möglicherweise einfach keine gute Eignungsprüfung gewesen. 🙄

    Es ist übrigens kein Therapiehund sondern ein Therapie-Begleithund, der therapiert nämlich keinen. Aber wenn man die Bezeichnung schon nicht kennt, erwarte ich auch nicht, dass man über die Ausbildung was weiß. Schon okay.

    Aggression ist übrigens auch erstmal ein Verhalten, was zum Repertoire eines Hundes immer dazu gehört. Es ist nicht alleine der Fokus, keine Aggressionen zu zeigen. Aggression ist in erster Linie erstmal nur Kommunikation.

    Man kann halt auch bei allem irgendwas finden, wenn man sich dran festbeißt und den festen Glauben daran nicht verlieren will, dass nun wirklich restlos alle Doodle absolut gestörte Tierchen sind, die anscheinend kaum lebensfähig sind.

    Abgesehen vom moralischen Aspekt, dass man Leute finanziell unterstützt, deren Geschäftsmodell auf einem Katalog leerer Werbeversprechungen beruht und dem fehlenden Schutz der Hunde durch jemand der da mit drauf schaut, ist es gerade auch gesundheitlich eben nicht ratsam.

    Man glaubt es kaum, aber auch unter den Doodleleuten gibt es Verkäufer (ja, ich nenne sie absichtlich nicht Züchter), die keine leeren Werbeversprechungen machen und sogar explizit darüber aufklären, dass diese Werbeversprechen häufig nicht ganz zutreffend sind. Und es gibt auch Verkäufer, die unheimlich viel Wissen über Genetik und Vererbung haben und viel Wert darauf legen, dass die zu verpaarenden Tiere umfassend untersucht sind und über eine Wesensfestigkeit verfügen.

    Meine "Züchterin" klärt explizit darüber auf, dass Doodle nicht automatisch für Allergiker geeignet sind und dass sie haaren können. Und dass sie unterschiedlich vom Phänotyp sein können. Und dass es ein Mischling aus Jagdhundrassen ist und sie Jagdtrieb haben können. Außerdem werden die Elterntiere sehr bedacht ausgewählt und haben die Untersuchungen, die in den jeweiligen Rassevereinen ebenfalls durchgeführt werden. Diese kann man als Interessent jederzeit einsehen. Nicht nur die Elterntiere werden angesehen sondern mehrere Generationen davor nachverfolgt.

    Das einzige was fehlt, und das sehe ich durchaus realistisch, ist die äußere Kontrollinstanz.

    Ich weiß, es wird hier immer so hingestellt, als wenn man einfach schnell mal Nachbars Pudel über den Labrador drüber hüpfen lässt und die Hunde dann für 5000€ verkauft. Das gibt es auch. Es geht aber auch anders.

    Aber auch dann, bleibt am Ende: es ist ein Mischling. Ob man da das bekommt, was man erwartet, hängt auch ein bisschen damit zusammen, mit welchen Erwartungen man da ran geht. Wenn man mit der Erwartung ran geht, einen Golden Retriever in Kleinformat zu bekommen, hat das großes Potential, schief zu gehen.

    Und eine Gesundheitsgarantie gibt's nirgends.

    Nochmal: ich will damit den Doodle nicht anpreisen und sehe auch viele Dinge ziemlich kritisch. Und gerade Anfängern mit bestimmten Erwartungen würde ich dringend vom Doodle abraten. Aber ich muss auch sagen, dass ich das Bild, was hier herrscht, deutlich gefärbt finde. Und überzeugt davon bin, dass man mit entsprechendem Wissen auch einen guten Doodle finden kann. Ich denke zumidest nicht, dass ich einfach nur irre viel Glück hatte.

    *sfz*

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    Hab die Folge damals schon gehört bei "in extremen Köpfen" und fand sie sehr beeindruckend. Jetzt nochmal umso mehr. Kann man auf jeden Fall so empfehlen.

    Jetzt muss ich, obwohl ich es mit den Doodlen selber als Besitzerin ja auch durchaus hier kritisch gesehen habe doch mal eingreifen. Ja, es gibt welche mit Kastratenfell. Aber genauso mit Pudelfell oder wie bei meiner mit Trimmfell. Wenn man etwas Plan hat, da kann man bei Welpen erkennen, in welche Richtung es geht. Das Nervenkostüm ist nicht grundsätzlich dünn. Aber in der Regel müssen sie eben ehr Ruhe lernen, weil sie sich sonst hochpushen können. Der Jagdtrieb ist jetzt nicht bei allen unkontrollierbar. Das liegt leider auch oft an den Besitzern und mangelnder Erziehung. Ich bin 2 Jahre mit Mila an der Schleppleine gelaufen und habe heute einen Hund, denn ich problemlos laufen lassen kann mit funktionierendem Rückruf, auch bei Wildsichtungen.

    Also Karla hat tatsächlich richtig ätzendes Fell.

    Zu den anderen Dingen:

    Wenn Doodle alle so ein schlechtes Nervenkostüm hätten, gäbe es nicht so viele Therapie-Begleithunde oder Schulhunde, die Doodle sind. Die Eignungsprüfung hat Karla vor ein paar Monaten hinter sich und ich kann sagen: die ist wahrlich nicht ohne. Und ein Hund mit schlechtem Nervenkostüm würde diese ganz sicher nicht schaffen.

    Zum Jagdtrieb: ja, hat Karla. Allerdings sehr gut lenkbar. Sie reagiert durchaus impulsiv auf Bewegungsreize, orientiert sich aber sofort wieder an mir. Das habe ich von vorn herein verstärkt, weil ich darauf vorbereitet war, dass Doodle Jahdtrieb haben können. Ich lasse sie frei laufen, weil sie einen sehr gut sitzenden Rückruf hat und sich generell gut an mir orientiert. Kann natürlich schlecht einschätzen wie die Lage wäre,.wenn ich das hätte schleifen lassen. Aber so ist es auf jeden Fall sehr moderat und nicht mehr als bei den anderen Hunden vor Karla .

    Ich weiß, daß hier im Forum nur die ganzen Negativbeispiele über Doodle genannt werden, sollte man im HInterkopf haben, denn es gibt sie ja tatsächlich, aber sie dominieren die Doodlewelt nicht.

    Ich bin zwar etwas spät mit meiner Antwort, aber trotzdem noch:

    Ich hab einen "Doodle" und hab auch schon oft geschrieben, dass Karla der einfachste Hund ist, den ich jemals hatte. Und sie ist immerhin mein 4. Hund und der 3., den ich als Welpe bekam. Sie ist ein Selbstläufer vom Feinsten und wirklich absolut unkompliziert im Umgang mit allem.

    Und auch ich kenne noch eine Reihe weiterer Halter dieser Mischlinge und habe ebenso die Erfahrung gemacht, dass die meisten davon kluge Hundehalter sind und ich habe auch tatsächlich noch keinen dieser absolut fürchterlichen, ängstlichen, durchgeknallten Doodle getroffen, von denen hier oft geschrieben wird. Damit will ich nicht bezweifeln, dass es sie gibt. Ganz sicher gibt's die. Es gibt ja auch nun wirklich sehr viele l, sehr dubiose Quellen.

    Einzig schwierig an Karla ist, dass sie absolut ungern alleine bleibt. Das haben wir selbst mit sehr viel und konsequenten, trainerbegleiteten Training nicht in den Griff bekommen. Sie kontrolliert nicht, sie verbringt den halben Tag an anderen Orten des Hauses, aber alleine bleiben geht nur in guter Stimmung über sehr begrenzten Zeitraum (immerhin, das war ein harter Weg bis dahin)

    Außerdem ist ihr Fell tatsächlich die absolute Pest. Sie haart zwar sehr wenig, dafür ist das Fell wie Watte und verfilzt quasi im Halbstundentakt.

    Ich habe aber auch wirklich sehr genau danach geschaut, woher ich den Hund nehme. Und das mit dem Wissen aus 20 jähriger eigener Hundehaltung und 15 Jahren dogforum. Da hat man schon einfach einen anderen Blick.

    Und trotzdem ich einen absoluten Bilderbuchdoodle habe, würde ich grundsätzlich nicht eine direkte Empfehlung aussprechen, wenn jemand genau so einen Hund sucht. Weil ich eben genau weiß, und auch wusste, als ich Karla angeschafft habe, dass es auch ganz anders sein kann. Hier war ja der explizite Wunsch, quasi einen Golden Retriever in Kleinformat anzuschaffen. Das kann halt schnell nach hinten losgehen. Am Ende ist es ein Mischling. Da würde ich dann auch eher raten, doch nochmal zu überdenken, ob ein Golden nicht sinnvoller wäre.

    Hm, ich hätte auch gefragt, wie es mit dem Alleinbleiben Zuhause aussieht.

    Wie alt ist denn der Hund und seit wann ist er bei euch? Damit man mal so einen Anhaltspunkt hat, zu welchem Zeitpunkt das angefangen hat.

    Hat das Autofahren (incl. Aussteigen) denn jemals normal funktioniert?

    Öhm.. ja 😄

    Die Zeit und Kraft und Kohle.. ist ja nun nicht so, als würd ich das aus Jux machen. Klar, ich hab Bock drauf. Aber es ist eben Teil meiner Arbeit? Abgesehen davon hat das weniger mit dem Hund zu tun als mit mir selbst. Der Hund bräuchte das nicht. Auch der geistige Input geht eher an den Menschen und dreht sich eher um die therapeutische Arbeit mit Hund und nicht um die Auslastung des Hundes. Und Überraschung: das beschäftigt weder mich noch den Hund mehr als 1x die Woche.

    Auf irgendeinem Thron bin ich auch nicht. Um Himmels Willen, dafür hab ich mir echt zu wenig Mühe mit der Erziehung dieses Hundes gegeben.

    Eigentlich wollte ich nur sagen, dass schlaue Hunde nicht automatisch Beschäftigungsjunkies sein müssen und 7 Tage die Woche nach Auslastung verlangen.

    Über Humor kann man ja geteilter Meinung sein. Aber Hinweis: Ironie kann man schlecht lesen. Wobei ich auch nicht glaube, dass das alles Ironie und Humor war. 🤷🏻

    Ich habe mal zum Spaß einige Rassen bei Hanse Merkur verglichen. Wenn ich Markiesje eingebe kommen über 115€ monatlich raus, bei einem Mischling 79€!

    Ich dachte Markiesje sind eher gesund?

    Ich weiß nicht mehr genau, wie das Ergebnis war. Aber als ich damals wegen Karlas OP Versicherung berechnen lassen habe, gab es einen Unterschied zwischen der Rasse (haha) "Labradoodle" und "Labrador-Pudel-Mischling". Ich weiß nicht mehr, welches davon mehr gekostet hat und welches weniger. Fand ich aber auch ziemlich unsinnig.

    Ich denke, irgendwie was dazwischen ist sinnvoll. Bei einigen Hundetypen ist dieses "dazwischen" schwieriger zu erreichen. Es ist ein Unterschied zwischen "orientiert sich an mir" und "kriegt von der Umwelt nix mit, weil sie sich so sehr an mir orientiert".

    Bei vielen Hundetypen ist das überhaupt kein Thema. Ich kannte das auch vor Lena nicht. Erst bei ihr hab ich gemerkt, dass ich mit dem Training zur Orientierung genau schauen muss, wie ich das gestalte, damit sie nicht quasi vor ne Wand rennt, weil sie nur noch mich anguckt und da gar nicht mehr raus kommt.