Beiträge von Awa1

    Das ist absolut richtig. Hier wird dem Hund mit dem Begriff "Ausbildung" etwas zugeschrieben, was an sich gar nicht erlaubt ist und soweit ich lese auch nicht von einem Trainer oder einem Institut begleitet?

    Ist nicht richtig. Ich glaube, bei Azubis ist es Kulanz, das müssen die nicht zulassen. Sie können aber. Also die Geschäfte. Ob der Hundeführer da ohne Trainer hingehen kann, besprechen Trainer und Hundeführer.

    Ein Institut so gesehen gibt es nicht. Es gibt irgendwelche Leute, mehr oder minder qualifiziert, die sagen sie bilden Assistenzhunde aus, und eine Prüfung gibt es auch nicht. Was also momentan als Assistenzhund durchgeht und was nicht, ist absolut ungeregelt. Ist aber in hoffentlich anderthalb oder 2 Jahren beendet, der Zustand.

    Meltdowns sind ziemlich unterschiedlich und können bei Personen auch sehr unterschiedlich ausfallen. Bisher habe ich aber noch keinen Autisten getroffen, der sich währenddessen selbst unter Kontrolle hatte.

    Na dann, hier bin ich ;-) Hast schon recht, die Kontrolle ist begrenzt, das stimmt. Ich bin nicht völlig frei zu tun und zu lassen was ich will, allerdings gibt es trotzdem eine Form von Kontrolle. Beispiel von einem Bekannten: Er hat mal eine Wohnung zerlegt, Tür aufgetreten und Inneneinrichtung demoliert. Im Hintergrund lief aber die ganze Zeit das Programm "Hier wohnen Katzen, sieh zu, dass die einen riesen Bogen um die Katzen machst, denen darf nichts passieren." Bei mir ist es mittlerweile noch einen Schritt weiter, ich hab es durch Training geschafft, die meisten Dinge unter Kontrolle zu haben, nur die Atmung und anfangs die Körperspannung habe ich nicht unter Kontrolle. Das sind gezielt Punkte, bei denen mir der Hund helfen kann. Manchmal gelingt es mir auch von Meltdown in Shutdown zu wechseln, aber dafür brauche ich enorme Gedankenkontrolle, das ist nicht zuverlässig abrufbar. Ich zerlege auch keine Wohnungen :thinking_face:

    Du musst dich da auch nicht angegriffen fühlen, wenn man etwas kritisch hinterfragt.

    Danke, du hast Recht. Ich hab ja auch den Thread eröffnet, WEIL ich die Diskussion suche, ich beschäftige mich schon relativ lange mit dem Thema und habe wirklich lange gewartet, auch weil eben die Verordnung noch nicht da war. An irgendeinem Punkt hab ich dann eben gesagt, okay ich geh das Risiko ein und such mir einen Hund, und muss einfach hoffen, dass die Verordnung dann so brauchbar ist, dass es passen wird. Jetzt, wo sie da ist, find ich sie ziemlich gut eigentlich, mit ein, zwei Punkten die man hinterfragen kann, aber gut, damit kann man leben. Ich bin mir sehr sicher, dass Arwa da keinerlei Probleme haben wird, die Prüfung sofern sie dann mal endlich möglich ist zu machen. Sonst eben meinetwegen auch die internationale. Ich hab nichts gegen Prüfungen, hab auch keine Prüfungsangst.

    Und wenn es irgendwann handfeste Regelwerke und Prüfungen gibt, kann es auch sein, dass deine persönliche Ausbildung da gar nicht drauf passt. Mich interessiert halt auch, wie du das bewertest, oder ob man da Infos drüber bekommt, was potentiell gefordert sein wird.

    Ist ja mittlerweile da, dann wird es endlich einheitlich. Doch, das passt schon, was wir machen. Meine Trainerin macht das ja auch nicht erst seit gestern ;-) eher so seit 20 Jahren.

    Wie machst du das? Weil in den Situationen, in denen du den Hund eigentlich brauchst, hast du ja wahrscheinlich gerade nicht den Kopf für strukturiertes, konzentriertes Training, oder?

    Das ist korrekt, das ist immer ein Problem bei Selbstausbildung, deshalb geht es so ganz pur auch nicht. Es gibt ein paar Situationen, wenn ich da mit dem jungen Hund reingehe und der merkt, dass ich super gestresst bin und er kennt die Situation noch nicht, dann würde er das ganz sicher fehlverknüpfen, solche Sachen macht die Trainerin mit ihr. So lange bis der Hund so stabil ist, ihm die Situation also egal ist, dann kann ich dazu kommen, und dann irgendwann übernehmen. Aber Bahnfahren ist für mich zB ein Problem, das muss sie mit dem Hund machen. Auto finden ist ansich kein Problem, das kann ich ja prima bei jedem Gassigang installieren.

    So ähnlich stelle ich mir das beim Hund mit "Aufgabe" vor. Wofür man einfach gemacht ist, fällt einem leicht. Wo man ggf. in etwas reingesteckt wird, was einem nicht liegt, wirds anstrengend, weil Überforderung da einfach immer eine Rolle spielt.

    Ja, das denke ich auch. Das war auch der Punkt, warum ich diesen Hund wollte. Wir hatten viele Gespräche darüber, dass ich auch einen der niedlichen fluffigen Aussies nehmen könnte, mir aber im Klaren sein müsste, dass das mehr Training wird und ich mehr gegen den Hund trainiere. Dass der Hund dann einfach vom Wesen her ganz anders sein wird.

    Weil, dieses Gespräch hatte ich damals auch mit meiner Trainerin.

    Die Hundesteuerbefreiung, den Kinobesuch, das mitnehmen in den Supermarkt und auf Veranstaltungen...

    Das ist falsch. Neue Gesetzeslage. Assistenzhunde sind Blindenführhunden heute gleichgestellt.

    Baumarkt kennen meine Hunde auch, aber das ist ja nicht so ne starke Ablenkung wie offenen Lebensmittel :ka:

    Hat mein Hund kein Problem mit. Da hätte ich mit einem Labbi wahrscheinlich mehr Arbeit gehabt. Die interessiert sich nicht dafür, was Futter angeht ist sie sehr langsam (da liegt was, sie geht vorsichtig gucken, schaut zu mir, bis die mal was aufnimmt kann ich 5 Mal da sein) und wenn etwas einmal als "Nicht ihrs" gelabelt ist, ist auch gut, wird ignoriert.

    relativiert wird nur bei gezielter Nachfrage. Scheinbar so wie es eben nötig ist, uns hier als Leser zu "besänftigen"

    Geht eher darum, dass ich diesen Thread hier allgemeiner halten wollte, und deshalb vermieden habe, allzu detailliert über uns zu schreiben. Ist jetzt dann eben doch so geworden, war aber nicht meine Absicht, deshalb bin ich nach und ach weiter ins Detail gegangen. Eigentlich wollte ich generell über Arbeit bei Hunden austauschen, also auch Polizeihunde auf Demos, HSH, Suchhunde etc.

    Ich kann nur für mich sprechen - ich bin hier von deinem ersten Thread aus hergekommen, und da las es sich für mich auch so, als würde der Hund all diese Dinge (Supermarkt-Hilfe - Meltdown-Hilfe - Ess-Trink-Warnung inkl Kontrolle - spezielles Assistenzhund-Training wie gegen ihren Willen anfassen lassen - Alltags-Gehorsamsübungen) schon tun.

    Jain. Teilweise findet es statt, teilweise noch nicht. Ich meine, ich habe das in den langen Texten deutlich gemacht, was stattfindet und was nicht. Ich habe dort beschrieben, wie ich Meltdown Hilfe aufbauen will und in welchem Zeitrahmen, dass die Supermarkt Geschichte noch nicht stattfindet, wir waren schon in Supermärkten um zu sehen wie sie damit umgeht, aber da musste sie nie etwas machen, Ess-/Trink Warnung macht sie halt, das wird nicht eingefordert oder trainiert, sie hats halt einfach gemacht seit sie Junghund war, evtl als Welpe auch schon ohne dass es verstanden wurde. Alltags Gehorsamsübungen finden selbstverständlich statt, klar, ich kann ja schlecht anfangen den Hund mit 12 Monaten zu erziehen :upside_down_face:

    Mir ging es hier auch weniger um eine Bewertung MEINES Trainingsplans, sondern generell um Fragen, wie Hunde mit Job überfordert sind, was für Erfahrungen ihr macht und wie ihr das seht. Meinen Trainingsplan erstelle ich mit meiner Trainerin, und da legen wir auch fest, was wann geschieht. Dazu würde ich keine Fremden fragen, die weder mich noch meinen Hund kennen, das würde keinen Sinn ergeben.

    Shyruka Ja, das im Dienst hätte ich in Anführungszeichen setzen sollen. Das war etwas sarkastisch, weil der Hund auf dem Bild halt einfach pennt.

    Was ich an "Dienst" beschreibe, sind die Dinge, die ihre Aufgaben werden sollen. An denen arbeiten wir noch nicht. Das Anzeigen hat sie halt von Welpe an gemacht, nicht nur bei mir, auch bei der Trainerin.

    Die Regularien sind noch nicht fertig. Vor kurzem ist ja erst ein erster Entwurf entstanden über die Regularien, eine Zertifizierung gibt es momentan in Deutschland nur über die internationale Prüfung. Keine Ahnung wann die mal so weit sind, könnte noch 2 Jahre dauern bis das in Deutschland alles geklärt ist. Bis dahin gibt es eben nur die internationale Prüfung und diverse Ausbildungszentren, die einfach mal selber irgendwelche Prüfungen und Zertifikate ausstellen. Ist momentan echt eine blöde Situation. Zertifizierungen von Trainern gibt es ebenfalls noch nicht, außer von wieder einigen mehr oder weniger seriösen Zentren. Nach dem Entwurf können Hund ab 12 Monaten in die spezifische Ausbildung gehen und ab 18 Monaten geprüft werden. Die 18 Monate finde ich auch sehr knapp :grinning_face_with_smiling_eyes: Naja wird man sehen.

    Ähm mein Hund merkt, dass etwas geübt wird, wenn ich mit ihm anfange zu üben. Da wir, wie öfter erwähnt, die spezifischen Sachen noch gar nicht machen, gibt es kein "in die Arbeit" kommandieren. Wenn ich die Impulskontrolle übe, dann merkt sie das daran, dass sie liegen bleiben soll wenn etwas fliegt, dass das jetzt geübt wird. Ganz normale Alltags-Junghundeübungen halt. Angeleitet werde ich von meiner Trainerin. und wieso sollte es mir nicht möglich sein, bei einem Meltdown meinem Hund zu verstehen geben, was Sache ist? Wenn du jetzt einen schreienden und tobenden kleinen Jungen beim Meltdown vor Augen hast (sehr klischeebeladen): Nö, so sieht das nicht bei jedem aus. Ich bin doch im Meltdown nicht bewusstlos oder bewegungsunfähig. Und der überfällt mich auch nicht, ich merke das durchaus vorher.

    Und wenn du dann ohnehin eine Begleitperson für deinen Hund dabei hast, dann erschließt sich mir der Sinn auch irgendwie nicht.

    Macht nichts ;-) Du liest nicht genau genug. Der Hund ist ein Hilfsmittel, keine Lösung. In vielen Dingen kann der Hund mir helfen, in manchen nicht. In denen, in denen ich dem Hund das entweder nicht zumuten kann, oder er es nicht leisten kann, kann ich mich selbstverständlich nicht auf den Hund verlassen. Logisch, oder? Da muss dann jemand mit oder ich geh halt nicht hin. Wenn ich so drauf bin, dass ich jeden Moment in einen Meltdown rutsche, dann gehöre ich sowieso nicht auf eine Familienfeier oder so einen Schmarrn, dann muss ich abwarten bis ich wieder belastbarer bin. Wenns sich doch so ergibt, wird der Hund lernen, etwas auszuführen, was die Situation löst. Der wird mich nicht heilen. Der kann begrenzt helfen, und das wird mir zB ermöglichen, einkaufen zu gehen. Ich hab den Eindruck, dass die ganze Thematik schwarz weiß gezeichnet wird (dabei wäre das doch mein Job als Autistin :rolling_on_the_floor_laughing: ), also nach dem Motto "Du darfst aber von dem Hund nicht viel fordern, das wäre unfair, aber wenn du das vermeiden kannst, das zu fordern, dann brauchst du auch den Hund gar nicht".

    "Meine hat irgendwann dann klare Aufgaben (im Supermarkt an der Kasse nach hinten abschirmen, Auto finden, bei Meltdown auf eine bestimmte Art auf mir zu liegen, rechts oder links neben mir gehen und "kontaktlaufen" ODER mich aus Menschenmengen rausziehen, bei letzterem weiß ich noch nicht genau was ich möchte), in die wird sie kommandiert und die Aufgabe hat ein klares Ende." Hast du möglicherweise das Wort irgendwann überlesen?

    der hund muss also aber erstmal mit.

    Ich habe geschrieben "Dann gehe ich nicht hin, oder zumindest nicht alleine". Ich weiß nicht, wie viel Plan von Autismus du hast, aber es gibt wenig was ich mehr hasse als Familienfeiern :upside_down_face:War seit Jahren auf keiner mehr. Wieso sollte ich denn freiwillig zu etwas hingehen, was mich stresst? Es gibt da ein Paar Punkte, die müssen sein, wie Arztbesuche, aber sonst... Nee ich bin mittlerweile alt genug, solche Einladungen einfach abzulehnen. Die Alternative, dass ich nicht alleine gehen würde, ist mehr meiner Genauigkeit geschuldet: Ich kann nicht ausschließen, dass es nie mehr vorkommen wird, wenn es vorkommen wird, dann sorge ich dafür, dass ich nicht alleine bin - was für den Hund dann übrigens dann auch Entlastung ist weil Arbeitsteilung.

    in der Regel hat man ja in der Woche neben so einem Arztbesuch dann auch noch mal einen Einkauf oder was auch immer und der Hund ist ja dennoch egal was du tust 24/7 bei dir und im Dienst.

    Neee, neben so einem Arztbesuch schaffe ich keinen Einkauf mehr. Wenn ich sowas hab, und der Hund mit kommt (jetzt sowieso noch nicht, die ist ja noch jung), dann wars das bis der Hund erholt ist. Das ist ja der Punkt, ich darf mich nicht mehr überfordern, wegen dem Hund. Ich bin in der "luxuriösen Situation", dass ich Alternativlösungen für all diese Dinge habe. Lieferdienst, Hunde Betreuung durch Trainerin oder meinen Mann, und mein Alltag richtet sich tatsächlich nach dem Hund. Also nicht in dem Sinne, dass ich alles tu was dem Hundi grad einfällt, sondern dass ich Rücksicht nehme und das auch organisatorisch kann. Wenn der Hund angezeigt hat, und ich hab eigentlich eine Trainingsstunde, dann wird die abgesagt. Ist halt noch ein Azubi, udn Alltag ist für den Hund eigentlich schlafen oder spielen, Training streuen wir ein wie es ihm passt, Gassi auch.

    Ich meine vor allem das Start/Zielgelände, beim Canicross werden die das Hundegerecht gestalten nehme ich an, bei OCR ist das leider gar nicht hundegerecht. Viel zu laut.

    Hier ist wieder eine Definitionsfrage, was Dienst bedeutet. Sind HSH nicht auch immer im Dienst, wenn die 24/7 bei der Herde sind?

    Hier ein Bild von meinem Hund im Dienst. Das ist keine Momentaufnahme, das ist Standard wenn der Hund bei mir liegt, okay manchmal albert sie auch und spielt mit ihrem Handtuch oder wälzt sich auf dem Rücken herum, klar, aber so ist das 6-8 Stunden am Tag.

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    ...und das ist nicht weil sie fertig ist weil sie heute morgen schon angezeigt hätte oder so. Hat einfach grad nichts zu tun, also pennt sie eben.

    Bei dir wird das ganz anders aussehen

    Woher weißt du das? :thinking_face: Du hast doch gar keinen Einblick in die Häufigkeit, wie oft etwas vorkommt? Und wie unser Alltag aussieht, weißt du doch auch nicht?

    Aber ja, sie kann auch bei meinem Mann sein und wenn ich finde, es ist zu viel, dann liegt sie bei ihm rum. Der ist meist im Home Office, sie kann aber auch dort mit zur Arbeit später.

    Ob man einen Assistenzhund mitnimmt steht in der Regel doch gar nicht zur Debatte. Gerade diese Hunde die bei Stress des Halters eingreifen sollen müssen mit.

    Doch. Ich finde schon, dass das zur Debatte steht. Wenn ich massiven Stress habe bei etwas, von dem ich weiß, dass es Stunden dauert, dann geh ich nicht hin. Oder zumindest nicht alleine, dann muss jemand dabei sein, der den Hund rausnehmen kann. Ich sehe meinen Hund nicht so, dass er garantieren muss, dass mein Vergnügen gewährleistet ist! Er ist eine Hilfe, keine Lösung meiner Behinderung. Wenn ich weiß, dass ich zum Arzt muss und das bis zu 2 Stunden dauern kann, dann sehe ich zu, dass der Hund ausgeruht ist und danach 2 oder 3 Tage kein Training etc hat. Ich bin sehr oft bei Laufveranstaltungen, ich sehe da immer wieder "normale" Hunde, mit denen das nicht gezielt trainiert wurde, und finde das ein Unding, denen geht es sichtlich nicht gut. Und bin auch noch nicht sicher, ob ich da nicht lieber menschliche Hilfe mitnehme, als meinen Hund daran zu gewöhnen.

    Macht das Sinn?

    Ich glaube ja. Ich glaube auch, dass für Arwa dieses Aufpassen zu Hause nicht der belastende Punkt ist. Und diese Supermarkt Geschichten wesentlich mehr "Arbeit" sind. Ich bin in der glücklichen Situation das meistens so legen zu können, dass ich schauen kann wie es ihr geht. Und ganz ehrlich: Ja es ermöglicht mir Teilhabe, aber es gibt auch Lieferdienste. Wenn ich nicht kann und der Hund schräg drauf ist, ist mein Überleben nicht davon abhängig, dass der Hund arbeitet. Und dass sie irgendwas muss (außer Rückruf etc), da sind wir noch nicht. Wir waren schon im Supermarkt, und wir sind gestern hier das erste Mal seit einer Weile durch eine Art Fußgängerzone gelaufen (hab sowas ca 3 Monate ausgesetzt, weil sie läufig wurde/war/danach noch eine Weile irgendwie entwickungstechnisch bisschen in Welpenzeit zurück gefallen ist und nur Spielen im Kopf hatte, keine guten Voraussetzungen für Reizüberflutung fand ich), es ist definitiv anstrengender für sie als durch den Wald zu latschen. Ich hoffe ich finde die richtige Gratwanderung zwischen Gewöhnung und Überforderung.

    Wie cool, danke für eure Beiträge :upside_down_face: Freu mich.

    HSH arbeiten im Team, deshalb sind da immer mehrere Hunde, was für jeden auch ausreichende Tiefschlafphasen bedeutet, weil derweil die anderen die Umgebung im Auge behalten können.

    die machen sich also quasi einen "Schichtplan" und teilen sie selbstständig ein? Ich mein, Erdmännchen bekommen das ja auch hin, aber ist schon toll.

    Die würde wohl sehr unter Strom stehen, wenn sie den ganzen Tag aufpassen müsste, ob ein Allergen zur Tür hineinweht.

    Klar, das ist ja super einfach abzugrenzen, und es ist ja nur dann relevant wenn du vorhast da rein zu beißen, oder? Das ist ja klar abgegrenzte Arbeit.

    Die Bezeichnung als Nutztier zeigt dies ja nun auch .... hmmm .... hier findet halt eine Güterabwägung statt ....

    Ja, genau. Zur Erklärung, ich habe die Bezeichnung genutzt, um deutlich zu machen, dass ich von meinem Hund Arbeit annehme und auch einfordere (jetzt noch nicht, sie ist 11 Monate alt, einfordern findet momentan ausschließlich im Training/Grundgehorsam statt), aber im Gegenzug eben die Verantwortung trage, dass sie Ruhe bekommt, beste Versorgung, und ich mir verdammt viel Mühe gebe, den Hund zu verstehen. Und laut meiner Trainerin auch extrem schnell sehr gut darin geworden bin. Arwa ist nämlich sehr klar in der Kommunikation, sie sagt wenn sie muss, wenn sie essen will, wenn sie spielen will, etc.

    Auch und gerade im Assistenzhundewesen gibt es Dinge, die einfach nur tierschutzrelevant sind...

    Da bin ich mir sicher. Es gibt ja auch immer wieder Hunde, die für eine Arbeit verkauft werden, zu der sie gar nicht fähig sind. Oder kranke Hunde, die arbeiten sollen. Dass keineswegs alles eitel Sonnenschein ist, hatte ich in meinem Thread auch beschrieben, da hatte sich nämlich anfangs die Situation ergeben, dass ich und Hund überfordert waren. Deshalb habe ich die Trainerin gebeten, den Hund nochmal zurück zu nehmen, und dann haben wir Schritt für Schritt wieder aufgebaut und beim zweiten Mal hat es geklappt. Aber ja, es warnt einen auch niemand vor, wie das aussehen kann, und das kenne ich von mehreren Assistenzhundehaltern, mit denen ich Kontakt habe. Ich fände es sehr wichtig, darüber zu informieren, das war auch Intention für meinen Pfoto Thread, dass in Sendungen gerne mal das Ergebnis gezeigt wird, und auch das nur Ausschnittweise. Und ja, Zeit, Energie, Versorgungsbackup, finanzielle Rücklagen etc müssen genauso da sein wie bei jedem anderen Hund, wahrscheinlich sogar mehr, wenn die Person mit dem Hund alleine ist. Da würde ich mittlerweile jedem entweder die ganz klare Absprache mit Trainer darüber, dass der Hund jederzeit dahin kann treffen (so war es bei uns) oder ein Netzwerk von 4, besser 5 Personen, weil immer alle schnell zusagen einen niedlichen Hund zu nehmen, aber im konkreten Fall dann eben leider jetzt grade mal eben nicht können. Ganz ehrlich: wäre meine Trainerin nicht 300 Meter weiter, wäre mein Mann nicht da, wäre Arwa nicht so wie sie ist, ich hätte aufgeben müssen.

    Das kann ich mir nicht so recht vorstellen. Cortisol wird als Stresshormon ausgeschüttet, wenn der Hund in einer belastenden Situation nicht handeln kann. Der Assistenzhund kann aber handeln und wenn er ein paar mal erlebt hat, dass sein Handeln das belastende Ereignis verhindert/ beendet, wüsste ich nicht, warum das Wachen Stress sein soll.

    So kenne ich das auch. Und so erlebe ich es bei meinem Hund auch. Anfangs war es noch so, dass sie noch nicht abgeschaltet hat, bis der Blutzucker gestiegen ist, also da waren so 5 Minuten obwohl ich etwas unternommen hatte noch stressig für sie - mittlerweile weiß sie, wenn ich esse, dass alles okay sein wird. Und wir haben eben auch ein "Kommando", wenn ich sie verstanden habe, aber nicht sofort etwas unternehmen kann (denn es gibt Situationen, in denen es halt faktisch einfach so ist), lege ich ihr die Hand an eine Körperstelle und sage ihr, dass ich verstanden habe. Ich hab ein schönes Video, sie findet ich sollte etwas essen, ich zeige ihr, dass ich das mache, sie prüft, was ich da esse und schaut mich danach erwartungsvoll an (das ist kein Betteln dann, sondern eher sowas wie "Ja nun mach, steht doch da", ich leg ihr die Hand dahin und sage sehr ruhig "Danke, hab verstanden", und dreht sich um und legt sich hin und pennt ein.

    Ich denke mal, das Leben eines Assistenzhundes kann stressig sein wie das eines jeden Hundes, wenn seine Menschen sein Wesen und seine Bedürfnisse nicht gut verstehen. Wenn das aber stimmt, ist der Hund mit Aufgabe nicht im Nachteil, vielleicht hat er sogar besser.

    Ja! Ich denke auch, die Kommunikation ist der Knackpunkt. Zumindest bei uns, in manchen Fällen löst Kommunikation wirklich nicht alles.

    Ich denke mal, das Leben eines Assistenzhundes kann stressig sein wie das eines jeden Hundes, wenn seine Menschen sein Wesen und seine Bedürfnisse nicht gut verstehen. Wenn das aber stimmt, ist der Hund mit Aufgabe nicht im Nachteil, vielleicht hat er sogar besser.

    Kritik kann ich aber bei Autismus-Hunden nachvollziehen. Das ist ein verdammt breites Spektrum dass ein Hund abdecken muss. Und vieles muss der Hund komplett allein entscheiden, braucht dafür seine Augen und nicht nur seine Nase. Heißt er ist die ganze Zeit in Hab-Acht-Stellung.

    Aber selbst hier, kann man z.B. in Foren nachlesen, dass der Hund bewusste Pausenzeiten bekommt, bzw. nach den Anzeigen raus genommen wird.

    Beim Autismusspektrum zum Beispiel, kommt innerhalb des eigenen Hauses relativ wenig vor, wo der Hund ständig aufpassen müsste.

    Lustig, meine wird Autismushund. Deshalb verstehe ich nicht ganz, warum ausgerechnet das ein Problem sein kann. Man muss vorher wissen, was der Zweck des Hundes sein soll, wozu man ihn braucht, und nicht hingehen und sagen "Ich bin Autist, ich brauch einen Autismushund und der hilft dann". Zumal die Bereiche sich eh überschneiden. Meine hat irgendwann dann klare Aufgaben (im Supermarkt an der Kasse nach hinten abschirmen, Auto finden, bei Meltdown auf eine bestimmte Art auf mir zu liegen, rechts oder links neben mir gehen und "kontaktlaufen" ODER mich aus Menschenmengen rausziehen, bei letzterem weiß ich noch nicht genau was ich möchte), in die wird sie kommandiert und die Aufgabe hat ein klares Ende.

    Abgesehen davon zeigt sie an wenn ich essen muss, wenn ich zu wenig getrunken habe (das aber nur wenn ich ihr vorher erlaubt habe, meinen Mund gründlich abzuschnüffeln), und wenn ich kurz vor Meltdown stehe. Das sind Aufgaben, die natürlich permanent irgendwie im Hintergrund laufen. Lösung fürs Essen hab ich oben beschrieben, Lösung fürs Trinken brauche ich nicht, weil sie das nicht ständig prüft, Lösung für Meltdown: Sie bekommt etwas, das sie dann tun kann, und so wie sie liegt spürt sie mein Herz und ich ihres, und ich passe meine Atmung an ihr Herz an. Ich schätze irgendwann kann ich ihren Herzschlag einschätzen, wann sie wie unter Stress steht oder nicht... Ich kann extrem genau die Zeitspanne zwischen Herzschlägen abschätzen, und damit die Regelmäßigkeit prüfen. Hab aber bisher noch nicht genug "Daten" um ein Muster zu erkennen. und sie merkt, dass mich das ungemein beruhigt. Ich kann übrigens im Meltdown zunehmend Kontrolle erlangen, also ich kann ihr auch vermitteln, dass sie mir hilft bei der Selbstberuhigung.

    Was die Ruhe angeht: Sie schläft nicht in unserem Zimmer, damit geht es ihr auch gut. Sie ist also nachts sowieso nicht in Reichweite für irgendein Anzeigen. Pennt einfach durch. Tagsüber schläft sie auch sehr viel, ich hab halt die Verantwortung, dass ich nicht in einen Zustand komme, in dem sie zu viel Arbeit hat. Ich schätze, sie schläft/döst mindestens 17 Stunden, nach einem Anzeigen hat sie sowieso erstmal 3 Stunden Ruhe verordnet. Sie träumt auch wenn sie bei mir liegt und hat Tiefschlafphasen. Also Dauerstrom erkenne ich echt nicht. Ich bin aber auch einfach absolut überzeugt davon, dass es der passende Hund für mich ist, sie ist einfach ein wahnsinnig in sich ruhender Hund. Klar, gab Phasen in denen sie nicht zur Ruhe kam, Zahnwechsel, dann eine Pubertätsphase in der sie Schwierigkeiten hatte, was mir grade jetzt erst auffällt, in den Zeiten hat sie nicht angezeigt, in ihrer Läufigkeit auch nicht. Also sie kann durchaus auch einfach mal neben der Spur sein und dann mit sich beschäftigt. Da das Anzeigen keine Hilfeleistung war, die ich für mich wollte, sondern der Hund es halt einfach gemacht hat, stört mich das gar nicht. Ich fordere das nicht ein, nehme es aber an.

    Ich kenne übrigens einen PTBS Hund, der von meiner Trainerin ausgebildet wurde, ein Border Collie. Der ist schon länger im Dienst, soweit ich das beurteilen kann geht es dem blendend. Munter, bewegungsfreudig, kommunikativ...

    Was einem vorher niemand sagt, was aber ein wichtiger Punkt ist denke ich: Man ist mit so einem Hund dazu gezwungen, auf sich zu achten, damit der Hund es nicht tun muss, man hört auf frei zu sein, sich zu misshandeln (das, was ich im Bereich Training bei mir selber abgezogen hab grenzte an Misshandlung). Bei mir wars so: Für mich selber hab ich es nicht gemacht, mit mir bin ich recht rücksichtslos, aber für den Hund war ich dazu bereit. Um den zu schützen. Und ja, irgendwie bewirkt der Hund schon ein Wunder. Eklig pathetisch, aber diese Seite ist auch wahr. :dog_face: