Ich hab auch einen Nicht Anfängerhund als mehr oder weniger Anfänger bekommen und den auch noch super ausgebildet, der ist quasi ein Vorzeigehund! Das geht.
Punkte, die ich unterschätzt habe: Genetik. Es ist nicht "Its all about how you raise them!" - Nö. Isses nicht. Ein Hund, der jetzt nett und aufgeschlossen ist, wird das nicht unbedingt bleiben. Junghunde sind halt Junghunde, ohne ernste Absichten. Meistens. Die kommen dann später, und wie vehement die kommen, weißt du 0. Sprich, alle Horrorszenarien sollten für dich in Ordnung sein, auch wenn sie nicht eintreffen. Korrektur beantworten heißt übrigens dass der Hund ggf entscheidet dass du ihn nicht zu korrigieren hast. Und dir das mitteilt. Mit Zähnen. Muss nicht, kann aber. Muss für dich okay sein. Leinen-und Maulkorbpflicht muss auch okay sein. Hund immer, und das heißt wirklich immer, im Auge behalten und die Umwelt auch muss okay sein.
Ich hatte 2 Jahre lang rund um die Uhr Zeit, meinen Hund auszubilden. Ich habe NICHTS anderes gemacht. Also sicher habe ich auch andere Dinge getan, aber im Hinterkopf immer gewusst, warum ich dies und das jetzt so tu, weil Hund. Also meinen Wochenplan völlig danach gerichtet, dass Training und Ruhephasen und Allein bleiben üben und Auto fahren üben und Auslauf ohne kopfliche Herausforderung und verschiedene Trainingsziele optimal aufeinander abgestimmt sind. Ich hatte auch ein hohes Ziel, aber wenn es kontraproduktiv für ein Trainingsziel war, hab ich Dinge die ich wollte abgesagt. Wenn ich in der Pöbelphase keine Nerven hatte, akribisch zu üben, habe ich Ort und Zeit der Gassigänge so gewählt, dass ich keine Trainingsrückschläge habe durch Begegnungen die ich grade nicht managen kann. Für mich war die Zeit sehr hart, aber hat sich ausgezahlt. Aber ich wollte den Hund mehr als einmal einfach irgendwo übern Zaun werfen
und hab sehr viel geheult, weil mein Leben irgendwie nicht mehr selbstbestimmt war.
Was ich noch bedenken würde, schwierige Hunde wird man in Deutschland kaum noch los. Und der kann trotz super Engagement und allem schwierig werden, weil siehe oben, Genetik. Also kann es sein dass niemand in nimmt wenn du nicht mehr kannst.
Das soll dich nicht davon abhalten den Hund zu nehmen, auch wenn ich es nicht tun würde, das sind nur die Punkte, die mir als Anfänger (ich bin mit Hund aufgewachsen und habe den auch erzogen, aber hatte keine Ahnung, deshalb trotzdem Anfänger) mit herausfordernder Rasse unklar waren und mich immer wieder mal an den Rand der Verzweiflung gebracht haben. Obwohl ich Herausforderungen liebe ;-)